Der Rapper Bushido (2.v.l.) posiert mit Freunden, darunter Arafat Abou-Chaker (2.v.r.), am 03.02.2010 bei der Premiere des Films "Zeiten ändern Dich" in Berlin
Abou-Chaker (2.v.r.) gab dem Rapper Bushido (2.v.l.) ein Gangster-Image, doch mit der väterlichen Freundschaft ist es aus / picture alliance

Arabische Clans - Die Akte Abou-Chaker

Der Prozess gegen Ex-Bushido-Manager Arafat Abou-Chaker verdeutlicht das Ringen der Ermittler mit den arabischen Clans. Es geht um Drogen- und Waffenhandel, Zuhälterei, Schutzgelderpressung, Geldwäsche. Und das Gewerbe hat feste Regeln, da ist man ganz deutsch

Porträt Jöran Steinsiek

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Wie getrieben hetzt der Angeklagte über den Gerichtsflur. Die Augen huschen wütend hin und her, fixieren Justizbeamte, Journalisten, Passanten; sein Gesicht wird erhellt durch Kamerastrahler und Blitzlicht. Er stürmt in den Gerichtssaal. Man ahnt: Hier geht es um einen Angriff statt um Reue und Demut. Arafat Abou-Chaker steht nicht zum ersten Mal als Angeklagter vor dem Berliner Amtsgericht Tiergarten. Rechtskräftig verurteilt wurde der Clan-Pate nie. Ermittler sehen den Grund darin, dass er Anwälte bezahlen kann, die ein Honorar von 300 Euro die Stunde oder mehr berechnen, und sich Zeugen vor einer Aussage gegen ihn ängstigen. Verhandelt wird an diesem Tag also mehr als eine Gewalttat: Arabische Clans sind eine Metapher geworden für den schwachen Staat, der vor kriminellen Migranten einknickt. Ein Prozess als Politikum – der Rechtsstaat gegen seine ärgsten Herausforderer. Eigentlich können alle Beteiligten dabei nur verlieren.

Was Arafat Abou-Chaker (42) vorgeworfen wird: Er soll am 7. März 2018 in einer Praxis für Physiotherapie Streit mit dem Hausmeister gehabt haben, weil der ihn nicht grüßte. „Kurze Zeit später stach der Angeschuldigte dem Zeugen B. grundlos mit zwei Fingern in dessen Augen“, heißt es in der Anklageschrift. Zudem soll Abou-Chaker den Mann per Kopfstoß und Tritten so traktiert haben, dass der eine Platzwunde und einen Nasenbeinbruch davontrug. Kriminologen sagen: Für Gangster fühlen sich solche Momente erst einmal wie kleine Siege an. Ich schlage, also bin ich.

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Christa Wallau | Mi., 5. Dezember 2018 - 10:58

Diese Aussage des Herrn Kuhr, der sich bestens auskennt in der Clan-Szene, sollte j e d e r ernst
nehmen. Realismus ist immer der beste Ratgeber.

Ich erinnere mich, daß Herr Kuhr in einer Fernsehdiskussion auch die Aussage machte, daß
in Berlin der Kampf gegen kriminelle Clanmitglieder schon längst verloren sei.
Bei einer jahrelangen rot-rot-grünen Regierung darf man sich darüber nicht wundern.
Warum - um Himmels willen - werfen CDU/CSU
und FDP den Linken und Grünen nicht täglich
ihr Versagen lautstark vor???
Das begreife ich nicht.
Es kann nur daher kommen, weil sie dann ja der
AfD recht geben müßten, die dies alles ungeschminkt benennt.

Mein Gott: Welch ein VERSAGEN der Verantwortlichen!!! Es geht ihnen nicht um unser Land und die Mehrheit seiner Bürger, sondern
einzig und allein um ihre Pfründe.

weil diese Clans unter CDU Herrschaft ihren goldenen Frühling erlebten, genau wie in Frankfurt da hatten diese Clans unter Wallmann freie Hand. Ergo es gibt kein schwarz-weiss und schon gar nicht SPD böse CDU gut. Allerdings ist es höchste Zeit gegen diese Clans endlich vorzugehen egal wo. Viel zu lange hat man dieses Problem verschwiegen und den Kopf in den Sand gesteckt.

Petra Horn | Mi., 5. Dezember 2018 - 11:06

müssen wir diese eingewanderten Mafia-Banden ertragen?
Warum ist der Rechtsstaat nicht in der Lage, Ordnung und Sicherheit für die Bürger zu schaffen?
Und wofür zahlen wir Steuern?

Karl Müller | Do., 6. Dezember 2018 - 18:13

Antwort auf von Petra Horn

die "gewählten Mafiabanden" mit dieser Form der OK keine Probleme haben?

Dieter Hegger | Mi., 5. Dezember 2018 - 11:50

Aber in der ganzen Republik. Die gehen bei den "besten" und teuersten Strafverteidigern aus und ein und sind hoch angesehen. Zahlen meist in bar und wollen keine Quittung ! Traum Mandanten, sagt mir mal ein Anwalt ! Er hat mir dann für meinen Fall, Streitwert unter 500 Euro einen jungen unbedarften Kollegen empfohlen. Der Kampf gegen Clans + Organisierten ist schon lange verloren. Hase und Igel !

Gisela Fimiani | Mi., 5. Dezember 2018 - 12:39

Wann darf von einem Versagen des Rechtsstaates gesprochen werden? Besonders „ämüsieren“ Äußerungen der Moralweltmeister, die angewidert verkünden, keine „amerikanischen Verhältnisse“ zu wollen.

Reimund Großhäuser | Mi., 5. Dezember 2018 - 14:49

Allein das Bild treibt mir Zornesröte ins Gesicht. Wer sind diese Leute, die sich in kriminellster und dummdreister Weise über andere Menschen und insbesondere über uns Deutsche erheben? Und dazu noch in einem fremden Land. Die uns "Bio-Deutsche" (=Bezeichnung für UNSER Volk) nach Strich und Faden vorführen und verhöhnen, die unsere Jungend verdummen und es dazu gebracht haben, dass man in bestimmten Gegenden Nachts nicht mehr allein auf die Straße kann? WO BITTE LEBEN WIR?

Was tun Sie dagegen, Frau Merkel und ihre Gleichgeschalteten? Was tun unsere zwangsfinanzierten Medien ARD und ZDF & Co.? Wo ist UNSER Rechtsstaat und wo sind all die grün-linken Spinner, die alles weichreden?

Ich bin es leid, immer und immer wieder den Bückling spielen zu müssen, der für ALLES verantwortlich gemacht wird. Aber letztendlich sind wir selbst Schuld, weil wir uns nicht wehren. Ich wünschte mir auch in D "viele viele gelbe Westen" ...

Heidemarie Heim | Fr., 7. Dezember 2018 - 12:15

Antwort auf von Reimund Großhäuser

Tja werter Herr Großhäuser, da habe ich leider eine weitere schlechte Nachricht für Sie! Eben kamen über den Phoenix-Ticker die Ergebnisse einer Umfrage unter unseren jüdischen Mitbürgern europaweit. a) 9 von 10 Befragten sagten, das der Antisemitismus mehr und mehr wird, und das b) 40%, in Worten vierzig! aller in Europa lebenden Juden daran denken auszuwandern. Was glauben Sie wer dafür wohl verantwortlich gemacht wird? Alles Gute! MfG

sind die Chefs dieser Clans aus der Levante als Asylbewerber in den 1980er Jahren zu uns gekommen. Das heißt die haben ihre mitgebrachten Strukturen ausgebaut und sich nicht integriert. Es ist durchaus möglich, dass sich jetzt wieder neue Clan-Strukturen aufbauen.

Hörts doch endlich auf, diese eiskalten Politapparatschik mit Mutti zu titulieren. Die ist das absolute Gegenstück dazu.

Gottfried Meier | Do., 6. Dezember 2018 - 08:10

Dass sich diese kriminellen Clans über Jahre und Jahrzehnte entwicklen konnten liegt ausschließlich im Versagen der Politik. Man hat die Voraussetzungen geschaffen, dass sich diese Clans breit machen konnten. Man hat das Problem entweder gar nicht erkannt oder nicht erkennen wollen. Man hat die Clans einfach gewähren lassen. Und man hat ganz einfach die Augen zugemacht und so getan, als ob es die Clans gar nicht gäbe.

Wundern müssen sich die Regierenden , egal welcher Coleur, nicht, wenn die Bürger sich von ihnen abwenden.

Yvonne Bast | Do., 6. Dezember 2018 - 08:58

Das sind Begriffe die ich im Zusammenhang mit Deutschland nicht mehr verwenden würde.

Sie reden mir aus der Seele. Man kann es sich nicht verkneifen daüber Vermutungen anzustellen, wer von diesen Brüdern alles geschmiert wird. Da werden von der lieben Politik, der Justiz u. Polizei , Medien nicht vergessen schon
der eine oder andere dabei sein der seine Hände gerne mit Scheinchen gefüllt haben will.

Rolf Pohl | Do., 6. Dezember 2018 - 18:40

... denn mindestens aus berliner Sicht existieren diese Familiengangster seit rund 30 Jahren.
Wo mir "Hanswurst" dies bekannt war und ist, wars und ist`s der Politei und Justiz allemal bekannt.

Warum also erst jetzt?

Klaus Schmid | Fr., 7. Dezember 2018 - 10:51

Und was habe ich da schon von hoch-gebildeten Menschen mit Kindern und Enkeln gehört: "Na und, in der Geschichte sind schon viele Völker untergegangen". Aber wohl noch nie auf so dumme Weise und ohne Gegenwehr.

Heidemarie Heim | Fr., 7. Dezember 2018 - 12:29

Sagt gefühlt unser Rechtsstaat landesweit, wenn ich mir die oben beschriebenen Verhältnisse zu Gemüte führe! Zudem mir meine Lebenserfahrung sagt, das es sich sehr wahrscheinlich lediglich um die berühmt-berüchtigte Spitze des Eisbergs handelt. MfG