
- Weltweit offenbar mehr Pandemie-Opfer als offiziell bekannt
Wie viele Menschen weltweit sind bisher dem Corona-Virus zum Opfer gefallen? Die offizielle Zahl liegt derzeit bei 5,5 Millionen. Doch tatsächlich könnten es deutlich mehr sein. Die Zeitschrift „Nature“ befasst sich in einem aktuellen Beitrag mit der Problematik, an Zahlen zur übermäßigen Sterblichkeit zu gelangen.
Am 1. November des vergangenen Jahres überschritt die Zahl der Todesopfer der Corona-Pandemie nach offiziellen Angaben die Marke von fünf Millionen; inzwischen sind es sogar 5,5 Millionen. Doch die tatsächliche Zahl liegt womöglich deutlich darüber. Die Aufzeichnungen über die Übersterblichkeit – eine Kennzahl, bei der alle erfassten Todesfälle mit den erwarteten verglichen werden – zeigen, dass offenbar viel mehr Menschen an der Pandemie gestorben sind als offiziell angegeben.
Die Ermittlung der Zahl der Todesfälle ist eine komplexe Forschungsaufgabe. Denn es ist nicht einfach, die Zahlen zur übermäßigen Sterblichkeit in den einzelnen Ländern zusammenzuzählen. Einige offizielle Daten sind in dieser Hinsicht fehlerhaft, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Und mehr als 100 Länder erheben überhaupt keine zuverlässigen Statistiken über erwartete oder tatsächliche Todesfälle beziehungsweise veröffentlichen diese nicht rechtzeitig.
Demographen, Datenwissenschaftler und Gesundheitsexperten bemühen sich, die Unsicherheiten für eine globale Schätzung der Pandemie-Todesfälle zu verringern. Dafür wird auf Satellitenbilder von Friedhöfen ebenso zurückgegriffen wie auf Haus-zu-Haus-Befragungen oder auf Computermodelle mit maschinellem Lernen, die versuchen, globale Schätzungen aus den verfügbaren Daten zu extrapolieren.