Menschen am Flughafen Kabul
Hunderte Menschen laufen neben einer Boeing der United States Air Force auf dem Rollfeld des Kabuler Flughafens / picture alliance

Die Taliban übernehmen die Macht in Afghanistan - Kommt jetzt der Siegeszug islamistischer Militanz?

Viele Nachbarländer Afghanistans und darüber hinaus fürchten wegen des Siegeszugs der Taliban auch bei sich ein Aufflammen religiöser Gewalt. Der Terrorangriff auf den Flughafen von Kabul könnte ein erstes Anzeichen gewesen sein. Doch von den Taliban selbst droht eher keine Gefahr.

Autoreninfo

Hilal Khashan ist Professor für Politische Wissenschaften an der American University in Beirut und Autor bei Geopolitical Futures.

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In der arabischen Welt sind die Reaktionen auf den Rückzug der Vereinigten Staaten aus Afghanistan reichlich gemischt. Der Großscheich von Oman etwa beglückwünschte das afghanische Volk zu dem, was er als spektakulären Sieg über die Aggressoren bezeichnete. Radikale Bewegungen, insbesondere in Syrien und Gaza, betrachteten die Rückkehr der Taliban nach Kabul als eine Niederlage des Westens im Krieg gegen den Islam. Die in Syrien ansässige Hayat Tahrir al-Sham, die sich als Schwesterbewegung der Taliban betrachtet, sah in den jüngsten Entwicklungen den Triumph des Dschihadismus in muslimischen Ländern.

Die herrschende Elite, vor allem in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, hat jedoch große Bedenken wegen der Rückkehr der Taliban an die Macht. Die Saudis forderten die Taliban dazu auf, eine umfassende politische Vereinbarung zu treffen, die alle Teile der afghanischen Gesellschaft einbezieht. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate äußerten sich besorgt über die Sicherheitslage und ermahnten die Taliban, sich auf die Schaffung von Frieden und Stabilität zu konzentrieren. 

Sowohl die Besorgnis als auch der Jubel scheinen jedoch an der Tatsache vorbeizugehen, dass die Taliban keine ernsthafte Bedrohung für muslimische Länder außerhalb Afghanistans darstellen.

Die Entstehung der Taliban

Die Taliban sind eine einheimische Bewegung mit Wurzeln in der konservativen afghanischen Gesellschaft. Im Gegensatz zu al-Qaida und dem Islamischen Staat (IS) haben sie keine Ambitionen außerhalb ihres Heimatlandes; ihr Fokus liegt allein auf Afghanistan und ihren paschtunischen Landsleuten in Pakistan.

Die Gruppe wurde 1994 von Mullah Mohammed Omar in Kandahar, einer afghanischen Stadt nahe der pakistanischen Grenze, gegründet. Sein Projekt wurde zum Teil mit saudischem Geld unterstützt, das für religiöse Schulen bestimmt war. Mullah Omar hatte sein rechtes Auge in einem Kampf gegen die Sowjets verloren, die sich 1989 aus Afghanistan zurückzogen. Entsetzt über die grassierende Korruption in Afghanistan versammelte er zahlreiche Schüler religiöser Schulen, die ihm bei der Errichtung eines puritanischen islamischen Staates helfen sollten. Unter dem Namen „Taliban“ übernahmen sie 1996 die Kontrolle über das gesamte Land mit Ausnahme der Provinz Badachschan im Nordosten, die von der Nordallianz kontrolliert wurde.

Nach der US-Invasion im Jahr 2001 wurden die Taliban aus Kabul vertrieben, verfolgten aber weiterhin ein nationales Projekt zur Beendigung der Besatzung und zur Wiederherstellung eines islamischen politischen Gesellschaftssystems. Während der Friedensgespräche in Katar im Jahr 2020, die zum Abkommen über die Beendigung des Krieges führten, versicherten die Taliban den USA, dass sie Al-Qaida-Kämpfern keinen Unterschlupf gewähren und die schwachen Bevölkerungsgruppen Afghanistans in Gespräche über politische und soziale Integration einbeziehen würden. 

Doch in Anbetracht der Geschichte der Gruppe nahmen viele Araber ihre Versprechen nicht ernst. Die Taliban hatten den USA nach den Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 erklärt, dass sie Osama bin Laden daran hindern würden, von Afghanistan aus Anschläge auf amerikanische Einrichtungen zu verüben – allerdings behaupteten sie auch, die USA hätten keine Beweise dafür, dass bin Laden in die beiden Anschläge verwickelt gewesen ist. 

Nach dem 11. September weigerten sich die Taliban, bin Laden und andere Al-Qaida-Mitarbeiter auszuliefern, da sie sie als Verbündete betrachteten, die zur Befreiung Afghanistans von den sowjetischen Invasoren beigetragen hatten. Nur drei Länder erkannten die Taliban als Regierung von Afghanistan an: Pakistan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Als Mohammad bin Zayed 2004 Kronprinz von Abu Dhabi wurde, stellten die VAE ihre Unterstützung islamischer politischer Bewegungen allerdings ein.

Al-Qaida und der internationale Terror

Die Taliban wurden gegründet, um zivile Werte zu fördern, die mit den Lehren des Islam vereinbar sind. Al-Qaida hingegen konzentrierte sich auf die Bekämpfung von Christen und Juden, die sie – neben selbstsüchtigen nationalen Regierungen – für die Misere der Muslime verantwortlich machte. 1988 wurde al-Qaida von Osama bin Laden und anderen arabischen Mudschaheddin in der pakistanischen Stadt Peschawar als dezentrale, transnationale Bewegung ins Leben gerufen. Die meisten Kämpfer dieser Gruppe verließen schließlich Afghanistan und kehrten in ihre Herkunftsländer zurück, um unpopuläre Regime in der gesamten arabischen Welt zu stürzen. Im Gefolge des Zweiten Golfkriegs verübten sie 1993 auch den ersten Anschlag von al-Qaida auf die USA, als sie eine Bombe im World Trade Center in New York zündeten.

Al-Qaida und die ihr angeschlossenen Organisationen sind in vielen Teilen Asiens und Afrikas präsent, unter anderem auf der arabischen Halbinsel, im Irak, in Syrien, im Kaukasus, in Indien, auf dem ägyptischen Sinai, in Somalia, Nordafrika und in den Sahel-Ländern. Es ist ihnen jedoch nicht gelungen, eine bestehende Regierung zu stürzen – vor allem, weil US-Luftangriffe und lokale Sicherheitskräfte sie in Schach gehalten haben. Die US-Invasion in Afghanistan und gezielte Luftangriffe, insbesondere im Jemen und in Somalia, haben die Schlagkraft von al-Qaida dezimiert. Die Gruppe wurde geschwächt und zersplitterte, was den Weg für den Aufstieg des Islamischen Staates ebnete. 

Im Gegensatz zu al-Qaida, deren Anschläge sich in erster Linie gegen den Westen und Israel richteten, fokussierte sich der Islamische Staat auf den inneren Feind, also den Nationalstaat. Die Geschichte des IS reicht bis in die 1970er Jahre zurück, als sich die Muslimbruderschaft nach dem Sechstagekrieg von 1967 aufspaltete, was zur Entstehung zahlreicher islamischer Bewegungen führte, die sich dem Sturz der säkularen ägyptischen Regierung und der Errichtung eines islamischen Staates widmeten.

Der Islamische Staat im Irak und in der Levante entstand im Irak nach der US-Invasion im Jahr 2003 und gewann unter entfremdeten sunnitischen Arabern in der Provinz Anbar an Einfluss. Im Jahr 2014 eroberte der Islamische Staat Mosul, die zweitgrößte Stadt des Irak, mit einer Truppe von nur 1.500 Mann gegen mehr als 45.000 irakische Soldaten. US-Luftangriffe und Bodentruppen stoppten ihre Expansion in Richtung Bagdad. Unter Beteiligung der Peschmerga und der vom Iran unterstützten Volksmobilisierungskräfte gelang es einer US-geführten Koalition, den IS 2017 im Irak und einige Jahre später auch in Syrien zu besiegen.

Der Islamische Staat-Khorasan (IS-K), also jene Gruppe, die für den Angriff auf den Flughafen von Kabul in der vergangenen Woche verantwortlich ist, entstand in der Provinz Nangarhar im Osten Afghanistans. Khorasan ist eine historische Landschaft in Zentralasien, in der die Gruppe zu operieren versucht. Neben Afghanistan umfasst die Region Pakistan, Indien, Kaschmir, den Osten Irans und die chinesische Provinz Xinjiang, die hauptsächlich von muslimischen Uiguren bewohnt wird. 

Die Mitglieder des IS-K sind multinational und umfassen Araber, Kurden, Turkmenen, Tschetschenen, Uiguren, Tadschiken, Usbeken und Kasachen. IS-K hat etwa 1.500 aktive Mitglieder und findet in der afghanischen Bevölkerung keinen großen Anklang. Im Jahr 2018 haben die Taliban die Gruppe in der Schlacht von Darzab entscheidend besiegt. Obwohl der IS-K bewiesen hat, dass er in der Lage ist, ausgeklügelte, blutige Operationen durchzuführen, verfügt er nicht über die militärischen Fähigkeiten zur Eroberung von Gebieten – auch wenn die Nachbarländer Afghanistans, insbesondere China, befürchten, dass er junge Rekruten aus ihren unruhigen Bevölkerungen anziehen könnte.

Der Niedergang des politischen Islam

Im Zuge der arabischen Aufstände entstanden in einer Reihe von arabischen Ländern islamische politische Parteien, deren Popularität jedoch seither stetig abgenommen hat. Im Jahr 2012 gewann Mohammed Morsi, ein Kandidat der Muslimbruderschaft, bei den einzigen demokratischen Wahlen in Ägypten seit dem Militärputsch von 1952 die Präsidentschaft. Ein Jahr später setzte die Armee ihn ab, verbot die Bruderschaft und verhängte harte Gefängnisstrafen gegen deren führende Vertreter und Aktivisten. 

In Tunesien, das von politischen Beobachtern als Ausnahmefall unter den von Unruhen betroffenen arabischen Staaten bezeichnet wurde, setzte Präsident Kais Saied im Juli vorigen Jahres das Parlament außer Kraft und konzentrierte die meisten staatlichen Befugnisse in seinen Händen. Die Popularität der islamistischen Ennahda-Partei erreichte ihren Höhepunkt bei den Parlamentswahlen 2011, bei denen sie 37 Prozent der Stimmen erhielt. Im Jahr 2014 bekam sie 28 Prozent, die 2019 auf 20 Prozent zurückgingen. Vorwürfe der Korruption und Misswirtschaft haben den Zuspruch der Partei immer weiter verringert.

In Marokko beschwichtigte König Mohammad VI. die Forderungen der Demonstranten nach politischen Reformen, indem er einen Premierminister von der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung ernannte, die 2011 bei den Wahlen 23 Prozent der Stimmen und die meisten Sitze erhalten hatte. Im Jahr 2016 gewann die Partei 27 Prozent der Stimmen und behielt das Amt des Premierministers. Das Gesetz verhindert, dass eine einzelne Partei in Marokko die absolute Mehrheit erringt, wo noch immer der König regiert und der Erfolg der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung sich nicht in tatsächlicher politischer Macht niederschlug. 

Im Jemen hat die Islah-Partei, die bei den letzten Parlamentswahlen 2003 hinter der Regierungspartei Allgemeiner Volkskongress den zweiten Platz belegte, seit dem Aufstand von 2011 viel von ihrem Einfluss verloren. Der Vormarsch der Houthi-Rebellen und ihre Eroberung der meisten Islah-Hochburgen sowie die Feindseligkeit der VAE gegenüber dem sunnitischen politischen Islam machten sie irrelevant.

Die arabischen Aufstände

Die arabischen Aufstände und das Aufkommen militanter islamischer Bewegungen haben andere islamische Bewegungen in der Region, die sich auf die Politik konzentrieren und Gewalt ablehnen, in den Schatten gestellt. Die Befürchtung der Araber, dass die Übernahme Afghanistans durch die Taliban Afghanistan zu einem Zufluchtsort für islamische Bewegungen, zu einer Basis für die Ausbildung von Kämpfern und zu einem Ausgangspunkt für subversive Aktivitäten machen wird, ist nicht zuletzt deshalb unbegründet. 

Die Taliban sind keine transnationale Gruppe, und islamische Bewegungen in der arabischen Region sollten nicht damit rechnen, von ihnen unterstützt zu werden. Der IS-K wiederum konzentriert sich auf Zentralasien, nicht auf die arabische Welt, aber es ist immer noch zweifelhaft, ob er die Fähigkeit entwickeln kann, ernsthafte Angriffe auf die Nachbarländer Afghanistans zu verüben. Weder die Taliban noch die zentralasiatischen Staaten werden zulassen, dass die Gruppe zu einer echten Bedrohung wird.

Afghanen (welcher politischen Couleur auch immer) sind zumeist selbstgenügsame Menschen mit einer partikularen Weltsicht. Die Ereignisse des vergangenen Jahrzehnts zeigen, dass der militante Islam in Afghanistan eher keine großen Chancen hat.

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GPF

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Rob Schuberth | Do., 2. September 2021 - 18:07

Die Frage ist ja viel zu pauschal, denn DEN islam. Terror gibt es nicht, da der sehr veie,l "Geischter" hat. d. h. von verschiedenen Organisationen ausgeübt wird.

Die Saudis z. B. unterstützen eher Al Kaida u. den IS, aber die Taliban sind nicht so ihrs.

Wie wäre es wenn sich unsere Medien auch in diesem Fall an das üblichen Prozedere halten würden und die ersten 100 Tage abwarten.

M. E. werden jetzt viel zu schnelle Rückschlüsse etc. gezogen.
Warten wir ab was kommt, anstatt alle möglichen Fragen zu stellen auf die momentan eh niemand die richtige Antwort kennt.

Auf Sicht werden Suniten und Schiiten (nicht nur in AFG) ein friedliches Neben- u. Miteinander aushandeln müssen.
Die Taliban könnten da die richtigen "Vermittler" sein.
- Sie haben dort z. Z. die Macht.
- Sie wissen ohne Hilfe aus dem Westen bekommen sie keinen funktionieren "Staat" hin und
- sie sind bereit sich auch mit Waffengewalt durchzusetzen (damit kann man auch befrieden).

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 2. September 2021 - 19:26

Ob der Abzug der NATO aus Afghanistan ein schwerer Fehler war wird sich relativ kurzfristig herausstellen. Durch die 20-jährige Anwesenheit der NATO Soldaten ist in Afghanistan die
“ Saat der Freiheit und der Menschenrechte“ gesät worden. Die Menschen, insbesondere aber die entrechteten Frauen haben erlebt was Freiheit und Menschenrechte sind. Es wird sich herausstellen, ob die Taliban die Saat aufgehen lassen oder ob sie dies mit Gewalt verhindern. Vieles spricht für Letzteres. Dann war der Abzug der NATO Truppen ein schwerer Fehler.

Man kann also wohl davon ausgehen, dass es bei uns nun nicht sicherer wird, werter Herr von Künsberg, sondern weiter mit Straftaten, besonders gegen unsere jungen Frauen zu rechnen ist.

Schade, dass die Cicero-Red. das nicht thematisiert.
Wohl zu heiß.

Christoph Kuhlmann | Do., 2. September 2021 - 21:55

Zornige junge Männer gibt es genug in der muslimischen Welt. Die Frage ist, wer bewaffnet sie? Ich bin sehr dafür die Region nicht nach mit Waffen voll zu pumpen. Egal an wen, die mit Dollar gekauften Truppen der Amerikaner sind offenbar keinen Schuss Pulver wert. Insofern ist endlich der Weg frei die muslimische Welt ihren eigenen Weg finden zu lassen. Der Westen kann sich nur selbst gefährden. Es ist ihm zuzutrauen, dass er es tut.

Ob die Kugel aus einer Kalaschnikow, einer Heckler und Koch oder Winchester kommt ist für den Getroffenen egal. Auch mit Waffenlieferungen kann man Politik machen. Die Geschichte hat gezeigt, dass der“ eigene muslimische Weg“ darin besteht auch mit Gewalt zu missionieren, wobei jede andere Religion ein Feindbild darstellt, dessen Mitglieder-weil ungläubig-keine Lebensberechtigung haben. Diese Form des Missionierens ist mit den westlichen Werten nicht in Einklang zu bringen. Auch deshalb stellen die Taliban aus Afghanistan -weil sie Entsprechendes dulden und fördern- zukünftig eine potentielle Gefahr für nichtmuslimische Gesellschaftsordnungen dar. Es würde mich nicht wundern, wenn der muslimische Imperialismus zum erneuten Eingreifen nichtmuslimischer Truppen führen wird.

Fritz Elvers | Do., 2. September 2021 - 22:20

Für religiöse Fanatiker ist die Freiheit anderer, insbesondere von Frauen, unerträglich.

Die Putschisten werden keine Gnade walten lassen, sich bereichern, und die Welt wird wegsehen.
Die NATO Truppen werden jetzt für andere Kriege um Rohstoffe gebraucht.

Bernhard Marquardt | Fr., 3. September 2021 - 09:42

Die Annahme, dass die Taliban selbst keine terroristische Bedrohung für den Rest der Welt darstellen, mag zwar zutreffen. Klingt aber doch etwas zynisch angesichts der Aussicht, dass die Taliban statt dessen mit Ihrem Steinzeit-Islam und der Scharia zukünftig die 40 Millionen afghanischen Mitbürger terrorisieren werden.
Im Übrigen kommt bei der gesamten Betrachtung der regionalen Situation die üble Rolle Pakistans kaum zur Sprache. Einmal als staatlich gedecktes Rückzugsgebiet der Taliban. Aber auch ideologisch. Gerade in pakistanischen Koranschulen wurden und werden Kinder weniger zu künftigen Leistungsträgern der Gesellschaft als zu hemmungslosen religiösen Fanatikern erzogen und ausgebildet, die auch vor Selbstmordattentaten nicht zurückschrecken.
Vielleicht aber möchte der Rest der Welt die Rolle der regionalen Großmacht Pakistans lieber nicht thematisieren.

Herr Marquardt, lassen Sie Ihre westliche Denkweise endlich weg!! Die Afghanen WOLLTEN es genauso! Die Taliban wurden als Befreier gefeiert und es gab ein Feuerwerk zum Sieg! Afghanistan will den Islam! Verflixt diese West-Denke ist einfach unerträglich! Wieso wollen Sie Leuten Ihre Werte aufdiktieren? Das hat nicht geklappt, in 20 Jahren nicht! Wann begreift der Westen, daß der Islam nicht demokratisiert werden will?! Der Islam ist perfekt, nicht verbesserbar! SO sieht man das in diesen Ländern!

Sabine Lehmann | So., 5. September 2021 - 22:23

Antwort auf von Yvonne Stange

Dem ist nichts Wesentliches mehr hinzuzufügen.
Außer vielleicht, dass sich im Westen - speziell in Deutschland - in einer gewissen Klientel von Politikern, Journalisten, NGO´s und Aktivisten eine Denkweise über den Islam, die Scharia und sogar auch über Islamisten breitgemacht hat, die an Verklärung, Naivität und Verharmlosung nicht mehr zu überbieten und schon gar nicht mehr zu entschuldigen ist. Eine Schande und eine Klatsche für alle Menschen, die in diesen Ländern leben müssen und gegen diese Regimes im Untergrund kämpfen. Es sind nicht viele, aber sie sind noch da.
Merkwürdig auch, dass ausgerechnet von denen niemand hier ankommt und Asylanträge stellt. Das sind komischerweise aber oft die, die Scharia predigen und leben und niemals damit aufhören werden. Eine bizarre Welt ist das geworden. Burkas, Kopftücher und Scharia sind eben keine Folklore, sondern Teil einer fundamentalen Ideologie. Eine Ideologie als Gegenentwurf zum freien Westen. Daran wird sich nie etwas ändern!M.M.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 4. September 2021 - 08:27

AFG gehört dem dortigen gemischten Volk, der Paschtunen 40%, Tadschiken 27% und weiteren kleineren Volksgruppen, die alle eines vereint. Sie sind islamischen Glaubens in unterschiedlicher Auslegung und haben, wie alle islamischen Staaten den ewigen Streit zwischen Sunniten, Schiiten, Wahabiten und andere Zersplitterungen. Eines haben sie gemeinsam. Sie lehnen das, was wir westliche Werte nennen ab und wollen, wie auch immer inhaltlich ausgestaltet ihren Glauben und damit einhergehend ihre Staatsform leben. Das ist das Recht eines jeden Staates und seinem Volk. Das Ausland hatte dort nie das Recht zu intervieren. Ein Volk selbst muss bestimmen, ob und in wie weit es sich auf die Taliban oder andere islamische Gruppen einläßt und akzeptiert. Zwar mag deren Islamauslegung von uns als steinzeitlich bewertet werden, aber dumm sind die Taliban nicht. Sie können die hinterlassen Waffen bedienen, haben Internet und beherrschen durchaus die Techniken dieser Welt. So lange sie dort bleiben?

Sabine Lehmann | So., 5. September 2021 - 18:10

Kennt jemand dieses Filmzitat? Es stammt aus Independance Day, und zwar aus dem Dialog des US-Präsidenten mit einem gefährlichen, invasorischen Alien. Und sorry, aber irgendwie erinnert mich der aktuelle Diskurs über die angeblich nicht eindeutigen Absichten der Taliban genau daran. Was bitte gibt es da bei dieser Truppe zu interpretieren?
Begriffe wie Frieden, Stabilität, Regierung oder gar Freiheit u. Menschenrechte in einem Atemzug mit Taliban zu nennen, ist geradezu aberwitzig. Glaubt denn wirklich irgendjemand der noch alle Murmeln auf der Kette hat, dass die Taliban jetzt die neuen "Grünen" sind, die neuen Kämpfer für Klima und Freiheit, quasi die islamische Ausfertigung von "Fridays for future"? Die demnächst noch gar einen Artikel i. der Emma bekommen, weil sie sich jetzt auch noch für Frauenrechte einsetzen? Sorry,aber das ist bullshit. Wer solche Fragen stellt, denkt auch, dass Waffen, Gewänder und Burkas reine Folklore sind. Genau das denken aber viele deutsche Politiker!