Igor Girkin hat eine halbe Million Follower auf seinem Telegram-Kanal / dpa

Russischer Oberst Igor Girkin - Strelkows Rückkehr

Der russische Oberst Igor Girkin war 2014 eine Führungsfigur der Separatisten im Donbass – und ist heute einer der schärfsten Kritiker von Putins Feldzug in der Ukraine. Wie konnte es dazu kommen?

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Igor Girkin, Schnurrbart, erkennbarer Bauchansatz unter seinem blauen Polohemd, sitzt in seinem Studio in Moskau und schimpft auf die Militärführung: Die russischen Generäle seien von „Verantwortungslosigkeit, Ehrlosigkeit und Dummheit“ geprägt, deshalb verlaufe der Krieg in der Ukraine so katastrophal. Eine halbe Million Menschen folgen allein Girkins Telegram-Kanal, der Mann ist populär – gerade wegen seiner schonungslosen Analysen. 

Girkin, heute 51 Jahre alt, ist eine Kultfigur, für viele Russen sogar ein Kriegsheld aus den Anfangswochen des Krieges im Donbass. Im April 2014, kurz nach der Krimannexion, drang Gir­kin mit zwei Dutzend Bewaffneten in die Stadt Slowjansk unweit von Donezk ein und leitete die Phase des bewaffneten Kampfes der prorussischen Separatisten gegen die ukrainische Zentralmacht ein. Slowjansk konnte Girkin nicht halten, schon im August kehrte er nach Russland zurück. Da war der Krieg allerdings schon längst in seine heiße Phase eingetreten: Die russische Armee kämpfte – inoffiziell – an der Seite der Separatistentruppen gegen die Ukrainer. 

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