Gegen die „Flachwichser“ im Kreml: Wagner-Chef Prigoschin neigt zu Verbal-Tourette / dpa

Geheimdienstleaks - Prigoschin: Verräter oder Zyniker?

Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Söldnertruppe, gilt als Bluthund des Kremls im Ukrainekrieg. Laut US-Geheimdienstleaks soll er der Ukraine Informationen über russische Stellungen angeboten haben, so wurde im Mai berichtet. Ein Verrat Prigoschins oder gezielte Desinformation?

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

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Jewgeni Prigoschin ist eine der Schreckensfiguren im russisch-ukrainischen Krieg. Er hat keine Bedenken, die von ihm finanzierte Söldnertruppe „durch den Fleischwolf zu drehen“, die Exekution eines Deserteurs mit einem Vorschlaghammer ließ er filmen und das Video ins Internet stellen, er posierte vor einem Soldatenfriedhof mit Dutzenden frisch angelegter Gräber und tönte, dass seine Leute, die Wagner-Truppe, bereit seien, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen.  

Der Glatzkopf, der mit Aufträgen für die Ausrichtung von Staatsbanketten sowie die Versorgung der russischen Armee mit Lebensmitteln zum Multimillionär geworden ist, gilt als Putins Mann fürs Grobe. Der Name seiner Truppe soll auf die Begeisterung eines ihrer brutalen Anführer für den martialischen Walkürenritt aus dem „Ring des Nibelungen“ zurückgehen, Richard Wagners düsterem Opernzyklus über Mord und Totschlag in der germanischen Götterwelt. Putin hat ihm erlaubt, in Straflagern Schwerverbrecher für seine Truppe anzuwerben; wer sechs Monate an der ukrainischen Front überlebe, bekomme seine Strafe erlassen. 

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Klaus Funke | Di., 16. Mai 2023 - 13:28

Prigoschin ist ein enger Vertrauter Putins, er galt als "Putins Koch"... - ich denke hier wird ein abgestimmtes Spiel zur Feindverwirrung gespielt. Freilich hasst der Westen Gospordin Prigoschin - weil er Erfolg hat. Er ist Fachmann. Natürlich ist Prigoschin ein Oligarch und beansprucht für sich Sonderrechte. Aber er wird nie soweit gehen, Russland zu gefährden. Er wird auch nicht zu irgendwem überlaufen oder Verrat begehen. Das ist westliches Wunschdenken. Es ist Tradition, dass der Westen schon immer den Russen falsch eingeschätzt hat - und deshalb meistens verloren hat. Weshalb ich auch nicht den geringsten Zweifel an Russlands Sieg habe. Herr Urban ist ein westlicher Schreiberling und er denkt so wie die Westler ticken. Seine Vermutungen haben nichts mit der Realität zu tun. Er lässt seinem Hass auf Russland freien Lauf. Das ist Schade.

"Es ist Tradition, dass der Westen schon immer den Russen falsch eingeschätzt hat - und deshalb meistens verloren hat."

Haben Sie für diese Behauptung konkrete Beispiele, oder ist das einfach nur Ihr Bauchgefühl?
Soweit ich informiert bin, hat Russland als Teil der damaligen Sowjetunion das Wettrüsten gegen den kollektiven Westen ganz klar verloren. So viel zum Thema Wunschdenken, Herr Funke.

Armin Latell | Di., 16. Mai 2023 - 22:05

Antwort auf von alessandro laporta

Was soll das sein? Damals WAR Russland die SU. Das Wettrüsten hat sie wegen des dazu völlig ungeeigneten Systems, Planwirtschaft, Sozialismus, verloren. Heute ist Ru keine Planwirtschaft mehr, deshalb laufen Sanktionen ins Leere. Genau genommen schaden sie denen, die sanktionieren. UNS. Wunschdenken: Sie glauben wirklich, dass Russland militär geschlagen werden kann, weil die usa das gerne so hätten? Fatal falsch hat z.B. die Wehrmacht Russland eingeschätzt, in Syrien können die Amis nicht schalten und walten, wie es ihnen beliebt, weil die Russen mit im Spiel sind. Wunschdenken hat Afghanistan gezeigt, totaler Realitätsverlust. Wunschdenken: Irak, Libyen, vollkommen planlos, Chaos hinterlassen. Heute Wunschdenken: Ukraine, die am Tropf der Amis hängt, den wir aber bezahlen müssen. Bauchgefühl? Dummland ist schon wieder auf der Verliererseite.

alessandro laporta | Mi., 17. Mai 2023 - 12:37

Antwort auf von Armin Latell

Herr Latell, Russland war ein Teil der damaligen Sowjetunion und nicht die Sowjetunion. Dass Sanktionen auch dem Initiator ein stückweit schaden können liegt in der Natur der Sache. Das wird aber nichts daran ändern, dass Russland langfristig gesehen den größeren Schaden davontragen wird. Die Wirtschaftskraft Russlands ist im Vergleich zu EU und USA irrelevant. Das ist Realität und kein Wunschdenken. Ob das russische Militär geschlagen werden kann, ist weder eine Frage des Glaubens noch "weil das die USA gerne so hätten". Ich versuche mich an die Fakten auf dem Gefechtsfeld zu halten. Und die sprechen nun mal eine deutliche Sprache. Die Stärke u. Überlegenheit der russischen Armee ist ein Mythos, der wie man in den vergangenen 15 Monaten sehen konnte, Stück für Stück entzaubert wurde. Die Pleiten vor Kiew, während der Balakliia-Offensive, der schmachvolle Rückzug aus Cherson. Vom Desaster des VDVs vor Vuledar ganz zu schweigen. Putins Armee hat sich vor aller Welt lächerlich gemacht.

Klaus Funke | Mi., 17. Mai 2023 - 15:08

Antwort auf von alessandro laporta

Sie haben eine antirussische Haltung. Sie wollen, dass Russland verliert. Alles, was sie sagen, wirkt in diese Richtung verbogen. Ich könnte ebenso viele Fakten nennen, die das Gegenteil belegen. Es gibt aber einen psychologischen Effekt. Bei den Russen geht es ums Ganze. Wenn sie verlieren, ist ihr Staat im Eimer. Dann wird Russland aufgeteilt und vom Westen ausgesogen. Das, was der Westen seit 1918 will, das wird dann passieren: Russland zerstückeln und die riesigen Rohstoffe klauen. Und weil das die Russen wissen, werden sie diesen Krieg nicht verlieren. Sie dürfen ihn beim eigenen Untergang nicht verlieren. Eher greifen sie in der größten Not zu den Atomwaffen. Und dann wird diese Erde im atomaren Inferno untergehen. Im Grunde ist es aber der Westen, der die wahre Schuld trägt. Denn das hat der Westen von Anfang an einkalkuliert. Der Westen ist die moralisch verkommenste Staatenformation, die es gibt.

Sie sind ein Paradebeispiel wie russische Propaganda hierzulande bei manchem wirkt. Es sollte eigentlich vollkommen normal sein, dass man dem Aggressor die Niederlage wünscht. Wenn Russland hier verliert, dann ist es die alleinige Schuld Putins und Niemandem sonst. Was heißt für Sie eigentlich gewinnen? Wie ist Ihre Definition? Putin hat jetzt schon keines seiner ursprünglich gesteckten Ziele erreicht. Seine Armee leidet horrende Verluste an Mensch und Material. Sorry, Herr Funke, aber dieses Gerede von Russland darf diesen Krieg nicht verlieren sonst..........ist eher ein Phantomschmerz einer zurecht gestutzten Regionalmacht. Russland wird nicht untergehen, wenn es diesen Krieg beendet und sich zurückzieht. Für Putin und seiner Kleptokraten Clique dürfte es dann allerdings eng werden. Aber das wäre für die Welt kein Verlust. Es fällt auf, dass Sie oft betonen, dass Russland diesen Krieg gewinnen muss. Ich habe den Eindruck, dass Sie sich dieser Sache selbst nicht mehr so sicher sind.

wenn der Westen für Sie moralisch so verkommen ist, warum ziehen Sie dann nicht in Ihr moralisch genehmes Russland? Keiner wird Sie an der Ausreise hindern. Also ich an Ihrer Stelle würde das tun.

Ernst-Günther Konrad | Di., 16. Mai 2023 - 13:31

Für jede Form von Spekulationen wurde da ein medialer Raum erzeugt. Und was von den USA kommt ist genauso wenig glaubhaft als das, was die Russen dazu sagen oder der Schauspieler daraus macht. Meistens verbunden mit neuen Forderungen. Ich übernehme da keine Version der Propaganda, weil vermutlich auch diese Aktion ein Mix aus allem ist und wahrscheinlich nur dazu dient, die wahren Absichten bewusst und gewollt zu verschleiern. Einmal mehr bleibt festzustellen, dass wir auch in diesem Krieg versucht werden zu manipulieren, um uns auf irgendeine Seite ziehen zu wollen. Deshalb bin und bleibe ich auch bei solchen Informationen skeptisch und kritisch. Darauf irgendwelche Spekulationen zum Kriegsausgang abzuleiten, zur Kriegstaktik ist für mich fahrlässig. Ob es nur reine Kriegspropaganda vor allem auch deutscher Medien zur Beeinflussung der Bevölkerung ist mag jeder für sich selber entscheiden. Ich bin da raus aus dem Spiel. Schon oft zitiert: "Im Krieg stirbt zuerst die Wahrheit."

Gerhard Lenz | Di., 16. Mai 2023 - 14:23

und ruft: Lüge! Lüge! Lüge! Denn auf seinen Putin und sein Russland lässt er nichts kommen! Und so weiss er, dass der Westen schmutzige Dinge betreibt. Ein in Putins Sold stehender würde niemals seinen ausserhalb jeglicher Kritik, gott-ähnlichen (An-)Führer verraten!

Abseits des peinlichen Putin-Jubels sind aber tatsächlich Zweifel angesagt. Der Anführer der bezahlten Killertruppe hat viel zu verlieren. Schmeisst ihn der Kreml-Gott aus Russland raus, muss er sich erstmal eine neue Bleibe suchen. Die Chinesen nehmen zwar - eigentlich - jeden, aber eigentlich bedeutet in diesem Fall, dass sie davon einen Nutzen haben möchten. Im Westen würde der Mann endlich im Knast landen, falls er nicht in irgendwo - aus schwerlich nachvollziehbaren Gründen - Unterschlupf findet.
Der Krieg verlief eben nicht so, wie erhofft. Prigoschin & ihm gehorchende Verbrechergang hoffte wohl, im Vorbeigehen von Putins Angriffskrieg kräftig zu verdienen. Stattdessen schrumpft seine Truppe auf dem Schlachtfeld.

Von nichts eine Ahnung, aber losprügeln. Auf die Idee, dass das Ganze eine Finte und Taktik sein könnte, kommen Sie rotgrüner Pfeifenheini natürlich nicht. Das liegt daran, dass Sie zu viel Mainstreamsuppe löffeln. Tun Sie sich mal woanders um, nicht bei den sog. Rechten, der Lieblingsausrede der Grünen, sondern bei US-Presse und anderen Medien. Der Prigoschin ist gewiss ein Hund, aber er ist Putins Hund und er bleibt ihm treu, die Amis haben auch genügend solcher treuen Vasallen. Das ist im Kriege so. Mein Gott, sind Sie bescheuert. Richtig einfältig. Aber keine Angst, Sie kriegen Ihr Teil noch, ebenso wie Ihr Alterego Hügle - Sie müssen auch da klüger sein. Wer häufig dieselben Worte und Satzteile verwendet, der ist in den meisten Fällen keineswegs ein anderer, sondern nur seine Kehrseite. Übrigens ein uralter Trick und hier im Forum gut zu handhaben, eine neue EMailadresse ist leicht zur Hand...

Armin Latell | Di., 16. Mai 2023 - 22:30

Antwort auf von Klaus Funke

Halten Sie Ihren Blutdruck unter Kontrolle. Der Lenz ist ein Demagoge, Provokateur und Hasser auf niedrigstem Niveau, der nie irgendwelche halbwegs passende Argumente hat. Ich kann diese Person(?) schon lange nicht mehr für ernst nehmen, sie hat keine Berechtigung dafür, dass man sie irgendwie als Diskutanten beachtet. Sie hat keine Meinung, sondern nur vermeintliche Haltung. Einfach ignorieren.

Gerhard Lenz | Mi., 17. Mai 2023 - 09:01

Antwort auf von Klaus Funke

Selbst in der Wortwahl wird unser "Schriftsteller" zunehmend "primitiv": " "Mein Gott, sind Sie bescheuert. Richtig einfältig." (O-Ton)

Nun gut, hier dürfen - zuweilen ist das ja ausdrücklich erwünscht - ruhig schon mal die Fetzen fliegen. Hoffentlich auch in die andere Richtung, denn alles andere wäre zwar stark in Funke's & Co. Interesse, aber doch ein wenig unfair.

Denn für jemand, der hier laufend und für alle Welt sichtbar hanebüchene Aussagen macht, der wörtlich bei RT abschreibt, dessen Russland-Verehrung qusi-religiöse Züge trägt, zeigt unser werter Herr Funke mal wieder eine besonders dicke Lippe.

Da seine sonst übliche Drohung, alle zu verklagen, die ihn kritisieren, nicht mal den Fuchs im Hühnerstall sonderlich beeindruckt, werden mir und einem anderen Foristen (den es ja gar nicht gibt...noch so ein Hammer), mal wieder Konsequenzen angedroht.

"Sie kriegen Ihr Teil noch!" .

Das ist nicht neu und "passiert" nicht nur dem Funke.

Trotzdem: Was er damit wohl meint?

Christoph Kuhlmann | Di., 16. Mai 2023 - 19:29

Alle erwarten die Kesselschlacht und wenn die Ukraine klug ist, wird sie das Unerwartete tun.

Klaus Funke | Mi., 17. Mai 2023 - 11:47

Ich lass mich immer wieder verlocken, diesem Kerl irgendwie zu antworten. Eine Dummheit von mir. Lenz will sich an jemandem abarbeiten, jetzt an mir. Man muss ihn ignorieren, ins Leere laufen lassen, damit er mit sich und seinen Unverschämtheiten alleine ist. Ja, er muss spüren, dass ihn keiner beachtet - da gebe ich Ihnen recht. Ich werde mich in Zukunft daran halten. Soll er toben und um sich spucken...

Heidemarie Heim | Mi., 17. Mai 2023 - 17:50

Frage an den Experten geehrter Herr Urban! Wäre eine 4. Variante im Bereich des Möglichen, in der Mann Putins für` s Grobe nicht selbst zum Opfer wird, bzw. schon heimlich auserkoren wurde um dafür herzuhalten aufgrund seiner Erfolglosigkeit oder enttäuschter Erwartungen, dass die Spezialoperation scheitern musste und man ihn und seine Truppe so als Rückzugsgrund oder letztes Hintertürchen zu nehmen beabsichtigt? Denkbar aus meiner Sicht auch deshalb, weil sich Putin eher einer in der Zahl niedriger anzusetzenden Söldnertruppe entledigt als dem Rückhalt der gesamten russischen Streitkräfte, die sich ja immerhin zu großen Teilen aus normalen russischen Bevölkerungsteilen zusammensetzen? Zutrauen würde ich ihm derlei Finte, Blutsbrüderschaft hin oder her. Und sollte in den Flüchen Prigoschins einiger Wahrheitsgehalt liegen, so traut er das seinem Herr und Meister am anderen Ende der Leine sowie den Flachwichsern sowieso, wohl ebenfalls zu. MfG