Anne Hidalgo will Präsidentin Frankreichs werden. Und hofft dabei auf den „Scholz-Effekt“ / Franck Ferville

Französische Sozialistin - Königin der Bobos

Die Sozialistin Anne Hidalgo ist Bürgermeisterin von Paris und will Präsidentin von Frankreich werden – derzeit sind ihre Umfragewerte schlecht, aber sie hofft auf den Scholz-Effekt. Doch wird sie auch andere Wähler mobilisieren können als fahrradfahrende Hipster?

Stefan Brändle

Autoreninfo

Stefan Brändle ist Frankreich-Korrespondent mit Sitz in Paris. Er berichtet regelmäßig für Cicero.

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Wie schwierig ist doch das Politikerleben! Noch 2020, als sie für das Rathaus von Paris kandidierte, raunten böse Zungen, Anne Hidalgo wolle das Mandat nur als Sprungbrett in den präsidialen Élysée-Palast benutzen. „Sicher nicht!“, rief die 62-jährige Sozialistin aus, um den hartnäckig nachfragenden Journalisten zu versichern: „Die Aussage können Sie archivieren.“

Jetzt haben die Medien den entsprechenden Videoausschnitt natürlich längst aus dem Archiv geholt. Denn im September hatte Anne Hidalgo faktisch ihre Kandidatur für das Amt der Staatspräsidentin erklärt – und Mitte Oktober hat sie sich im Parti Socialiste (PS) in einer internen Abstimmung klar durchgesetzt. Was den Archivspruch anbelangt, gilt nun das Bonmot des früheren sozialistischen Präsidenten François Mitterrand: Nur Dummköpfe ändern nie ihre Meinung.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 8. November 2021 - 13:27

wenn sie eine sozialdemokratische Sozialistin ist.
Macron hat einen entscheidenden Nachteil.
Ich glaube, er kann nicht gut darlegen, wofür er steht.
Er scheint mir kein Sozialist, auch kein Sozialdemokrat.
Ein Konservativer, im Sinne von Werten, scheint er aber auch nicht zu sein.
Vielleicht ist er eine Art politischer Technokrat.
Das würde evtl. auch zu seiner Ausbildung passen.
Ich schätze Macrons politische Fähigkeiten hoch ein, allerdings kann die Technokratie in der politischen Macht auch "blutleer" wirken.
Vielleicht schafft es Macron noch einmal, wenn die Konservativen keinen überzeugenden Kandidaten aufstellen.
Der Konservatismus scheint derzeit europaweit keine Antworten zu haben, Sozialdemokraten, französisch nun mal Sozialisten, haben evtl. "die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen", aber sie setzen bei den Problemen vieler Menschen an.
Allein die Idee der Konservativen, das Rentenalter in der Bundesrepublik noch einmal hochzusetzen, dann wundert das Ergebnis nicht mehr.

Rob Schuberth | Mo., 8. November 2021 - 18:11

Keine Ahnung warum man im Cicero meint ein Artikel über eine Frau in France, die hier doch wohl sehr unbekannt u. unbedeutend ist, wäre wichtiger, als z. B. über die Zuspitzung an den osteuropäischen Grenzen.
Oder die Untätigkeit unseres noch amtierenden Kabinetts. Vor allem diesem Dreh- pardon, Seehofer gehört ordentlich der Kopf gewaschen!
Der soll endlich unsere Grenzen dicht machen.

Nur für Herrn Lenz:
Sparen Sie sich bitte Ihre geistigen Ergüsse dazu. Ich weiß ja, Sie wollen alle Grenzen einreißen.

Und ich will hier keine weiteren "Goldstücke".
Wir kommen da beide nie zusammen. Was ok ist.

Tomas Poth | Di., 9. November 2021 - 11:02

Oder war Bonobos gemeint?