Ausschreitungen im Großraum Paris
Ausgebrannte Autos nach Ausschreitungen im Großraum Paris, 30.06.2023 / picture alliance

Gewalt in der Banlieue und EU-Gipfel in Brüssel - Deutsche Ignoranz angesichts der Gewaltexzesse in Frankreich

Während der EU-Gipfel an Polens und Ungarns Ablehnung jeglicher Aufnahmepflicht von Asylzuwanderern zu scheitern droht, zeigen die Ausschreitungen in Frankreich erneut die Risiken einer scheiternden Migrationsgesellschaft. Doch die deutsche Öffentlichkeit erscheint uninteressiert.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Wer sich nur auf deutschen Nachrichtenportalen informiert, bekommt von dem, was sich in Frankreichs Städten in der vergangenen Nacht und den beiden vorangegangenen Nächten ereignete, nichts bis wenig mit. Deutschlands Journalisten sind zwar sicherlich in ihrer Selbstwahrnehmung so etwas wie überzeugte Europäer, aber wenn es noch eines Beweises für die Nichtexistenz einer gemeinsamen europäischen Öffentlichkeit (zumindest in Deutschland) bedurft hätte, so wurde er jetzt erbracht. Während in Frankreichs Städten laut französischen Presseberichten 249 Polizisten bei nächtlichen Gewaltexzessen verletzt und 667 Gewalttäter festgenommen wurden, unzählige Autos brannten, Polizeiwachen angegriffen und zahlreiche öffentliche Gebäude vandalisiert wurden, ist davon auf den Websites von Bild und FAZ gar nichts zu lesen. Der Spiegel verharmlost diese Gewaltexzesse in einem kleinen Artikel als „massive Proteste gegen Polizeigewalt“, und die Süddeutschen Zeitung berichtet unter der Dachzeile „Polizeigewalt in Frankreich“. Die Leser könnten angesichts dieser und einer anderen SZ-Überschrift („Die Politik muss ihre Macht über die Polizei zurückgewinnen“) den Eindruck gewinnen, die französische Polizei versuche gerade, gewaltsam die Macht zu ergreifen.

Die Erschießung eines 17-Jährigen ohne Führerschein durch einen Polizisten in Nanterre bei Paris hat verständlicherweise in ganz Frankreich für Entsetzen gesorgt. Allerdings ist längst offenkundig, dass die landesweiten Gewaltexzesse in den Einwanderervororten Frankreichs nichts mehr mit verständlicher Trauer oder Protest gegen die Polizei zu tun haben. Ein Blick in französische Zeitungen oder die Ansicht einschlägiger Youtube-Videos genügt, um das zu erkennen. Wie schon bei vergleichbaren Krawallen im Herbst 2005, als der Tod zweier Jugendlicher mit Migrationshintergrund den sie verfolgenden Polizisten angelastet wurde, verloren die Gewalttäter schnell jedes Maß. Es ist offensichtlich: Frankreichs mehrheitlich von Migranten und deren Nachkommen bewohnte Vorstädte sind eine Art Pulverfass der Gewaltbereitschaft. Bezeichnend für diese Form des Massenvandalismus ist, dass sich die Gewalt vor allem gegen die Einrichtungen und Vertreter der Staatsgewalt richtet (allerdings gingen auch eine Bankfiliale und zahllose private Autos in Flammen auf). Einerseits sind das Polizisten, andererseits sind es vor allem öffentliche Einrichtungen in den Wohngebieten der Randalierer selbst.

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Christa Wallau | Fr., 30. Juni 2023 - 16:01

das dem babylonischen Herrscher Belsazar vom Propheten Daniel gedeutet wurde (noch in derselben Nacht brachten die Knechte Belsazar um) wird in Deutschland geflissentlich übersehen.
Statt die Gewalt zu bekämpfen, die OFFENSICHTLICH von vielen Einwanderern aus Nordafrika u. Vorderasein (Fast alles Muslime!) auch bei uns ausgeht, plant die deutsche Regierung jetzt, die Stelle eines Beauftragten für "Diskriminierung von Muslimen u. des Islam" einzurichten, da - wie gestern in den Nachrichten gemeldet wurde - die wachsenden Anfeindungen gg. muslimische Mitbürger dies erforderten.

Die Gefahren für die eingesessene Bevölkerung durch kulturfremde Migranten werden systematisch ignoriert oder kleingeredet, während den Immigranten - ob legal oder illegal - jeglicher Schutz seitens des Staates u. seiner Institutionen zugebilligt wird. Deren Integrität, Rechte, Sorgen u. Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt des polit. Interesses in D.
Das ist übelste Ungerechtigkeit bzw. Verrat am deutschen Volk.

Romuald Veselic | Fr., 30. Juni 2023 - 16:05

u es liegt in Verantwortung v Politikern, die diese Zustände in d Vergangenheit zuließen und zu unbeherrschbaren Faktoren führten. Dieses Unvermögen, die Warnungen der Wissenden u Versierten zum Thema zu ignorieren, u sie als Nazis etc zu verdammen, ist das Ergebnis eben dessen, was die Länder spaltet.

Denn weder D noch F haben eine Historie, wie die Slawen, die zwischen 14. u 20. Jh ununterbrochen m Islam kämpften bis auf Ultimo. Das Verhandeln mit Tataren, Türken u Mongolen führte zu Nichts, da alle friedliche Vereinbarungen wurden seitens der islamischen Sultane/Emire nur dazu genutzt, um an Stärke zu gewinnen. Man musste sie bis zum letzten Mann schlagen. Und das ist der konsequente Grund, warum RUS/Sowjetunion gnadenlos gegen den Islam vorgegangen sind, nach 100-Jährigen Lehren u Erfahrungen m ihnen. Es reicht, wenn man die kosakischen Chroniken liest.

Diese "Zivilisationen/Kulturen" haben nichts gemeinsames. "Mein" Gott ist in keiner Facette m dem islamischen Gott identisch.

Ingo Frank | Fr., 30. Juni 2023 - 16:18

suchen.
Ja, ja die Ungarn ein liebenswertes Völkchen. Einen Hauch vom Westen in Zeiten des eisernen Vorhangs. Wir haben mit einigen Beziehungen unsere Hochzeitsreise 1983 nach Budapest und Györ gemacht mit einigen 100 Ostmark in dem der „Silberfaden“ mit einer Nadel entfernt wurde, und dann in die Steppweste meiner Frau eingenäht, damit wir einige Forint mehr tauschen konnten. Den Stempel auf der Umtauschgenehmigung mit einem Radiergummi im Schreibwarengeschäft entfernt und dann zur Bank. Die Mitarbeiterin sah uns recht mitleidig an und tauschte unser Geld um. Ich glaube bis heute, sie hatt‘s gemerkt. Tja, immer schon ihr „eigenes“ Ding gemacht, der „Gulasch- Sozialismus“ mit Kaufhäusern die innen rochen wie bei uns der Intershop. Und hätte Ungarn nicht die Balkanrute geschlossen wären noch eine Million Goldstücke mehr in diesem Land. Man sollte Orban eigentlich die Füße küssen.
Und in Polen gibts gefühlt z.Z. mehr Ukrainer als Polen in Breslau wie 3/23 selbst erlebt.
M f G a d E Rep.

Maria Arenz | Fr., 30. Juni 2023 - 16:24

Wenn es nicht der Rassismus von Polizei und Gesellschaft wäre, der die "Jeunesse Fonceée" in den Vorstädten regelmäßig auch aus nichtigeren Anlässen als dem aktuellen zum völlig unverhältnismäßigen Durchknallen bringt, sondern ihr "Temperament" und die entsprechende Art zu leben, der Polizisten und hiesige Gesellschaft gegen sie aufbringt und sehr verständlicherweise Reaktionen bewirkt, die dann als "Rassismus" gerügt werden? Wer will da noch sagen, was Huhn ist und was Ei? Wenn ich mir allerdings die Zustände in den Herkunftsländern anschaue, fällt mir die Entscheidung nicht mehr allzu schwer. Vietnamesen und andere Ostasiaten schaffen es oft schon in der ersten Generation, spätestens in der Zweiten, zum Mittelstand aufzuschließen und denen rollt auch keiner den roten Teppich aus. Auch in den USA ist es derselbe Menschenschlag, der immer Opfer ist und regelmäßig völlig ausrastet und dann das selbst heruntergewirtschaftete Wohnumfeld der eigenen Leute vollends ruiniert.