TSMC
Logo der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company TSMC / picture alliance

Neues Werk in Dresden - Ökonomen äußern Bedenken gegen Fördergeld für Chip-Hersteller TSMC

Der taiwanische Chiphersteller TSMC will zehn Milliarden Euro in den Standort Dresden investieren. Der Deal wurde allerdings erst durch eine Milliarden-Subvention möglich, die umstritten ist.

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Die geplante Subvention für den taiwanischen Chip-Hersteller TSMC wird von Ökonomen auch kritisch gesehen. Der Präsident des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Christoph Schmidt, ist skeptisch, dass die deutsche Konjunktur durch die Förderung den erhofften Schub bekommt. Es sei zweifelhaft, dass die Subvention dem Land langfristig mehr bringe, „als wenn man die gleichen Mittel in die Forschung und Entwicklung etwa von Speichertechnologien oder in die Infrastruktur für den Import und Transport von Wasserstoff stecken würde“, sagte Schmidt der Rheinischen Post. (Mittwoch).

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht in den geplanten Chipfabriken von Intel in Magdeburg und TSMC in Dresden „eine ungewisse Wette auf die Zukunft“. Der Staat gebe 15 Milliarden Euro an Subventionen allein für diese beiden Fabriken aus. „Dies wird sich wirtschaftlich nur dann rechnen, wenn diese beiden Investitionen einen Impuls für die gesamte regionale Wirtschaft geben und auch in anderen Branchen und bei Zulieferern Innovationen und neue Arbeitsplätze entstehen“, sagte Fratzscher dem Tagesspiegel in Berlin.

Mit Blick auf die Standorte sagte Fratzscher, die Projekte könnten Ostdeutschland helfen, „ein eigenes Wirtschaftsmodell zu entwickeln und sich von anderen Regionen Deutschlands zu unterscheiden“. Dafür müssten jedoch auch eine Willkommenskultur, eine bessere Infrastruktur und mehr Investitionen in Bildung und Innovationen entstehen. Nur so könnten Fachkräfte angezogen werden und die Investitionen damit erfolgreich sein.

TSMC hatte am Dienstag angekündigt, bis zum Jahr 2027 ein Halbleiterwerk in Dresden zu errichten. Der Konzern erwartet demnach, dass die gesamte Investitionssumme zehn Milliarden Euro übersteigen wird. Die Hälfte dieser Summe wird voraussichtlich als Förderung vom deutschen Staat aufgebracht.

Bundeskanzler Olaf Scholz sprach davon, dass Deutschland „sich jetzt wahrscheinlich zu dem großen Standort für die Halbleiterproduktion in Europa“ entwickeln werde. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bewertete die Ansiedlung als großen Gewinn. Die Investition sorge „für mehr europäische Souveränität und technologische Unabhängigkeit in einer Schlüsselbranche“.

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Ronald Lehmann | Mi., 9. August 2023 - 12:42

Wenn ums Steuern sparen geht, da sehen Einheimische Konzerne andere Domizile als Deutschland. Geht es um finanzielle Unterstützung ausländischer Unternehmen oder Steuerfreiheit wie bei vielen amerikanischen Unternehmen, da ist Deutschland die Nr. 1 im Steuer-Sparland D. pur.

& die nächste unseriöse Regel:
Sprudeln die Gewinne, dann garantiert nicht für den D. Steuerzahler. Sind Verluste zu verzeichnen, dann ist der d. Steuerzahler gefragt & wird zur Kasse gebeten

Ein weiteres Problem, welches unter dem Teppich gekehrt wird

Die weitere Absenkung des Grundwassers in & um Dresden, wo wie im Sommer 2019? die Dresdener Wasserwerke durch Großverbraucher AMD an die Grenzen des Wasserreservoir kamen

Ich persönlich halte so wie so nichts von Konzernen, die nur Zahlen & Gier als Zielobjekt haben, während privat Haftende, Boden -& Werte -BESTÄNDIGe Mittelständler zu Aderlass gebeten werten, sobald der Staat in seiner unendlichen Gier eine Einnahme-Quelle sieht.

Das Wohl von Land/Volk => NIRWANA

Tomas Poth | Mi., 9. August 2023 - 12:57

Wie war es damals mit Nokia in Deutschland, Subventionsgelder einsammeln und weiterwandern?! Nicht mal 15 Jahre her!