
- Wir sind drin
Die Berliner Firma Hisolutions hackt sich regelmäßig in die Rechner große Dax-Konzerne und öffentlicher Einrichtungen ein. Grund ist die kriminelle Energie der anderen. Sie helfen ihren Auftraggebern, Computersysteme virenfrei zu halten
Ein simpler Hack kostet bei Timo Kob etwa 7000 Euro. Dann ist es aber ein primitiver Angriff, mit vorgefertigten Werkzeugen, die seine Mitarbeiter aus dem Internet herunterladen. Für raffiniertere Attacken, mit selbst geschriebenen Werkzeugen und Viren, die exakt auf das Opfer zugeschnitten sind, verlangt Kob deutlich mehr, bis in die Hunderttausenden.
Kriminelle Energie zu imitieren, ist Timo Kobs Geschäftsmodell. Er ist einer von drei Gründern des Berliner Unternehmens Hisolutions, das öffentlichen Einrichtungen und Firmen hilft, ihre Computersysteme virenfrei zu halten. Seine Kunden tragen große Namen wie etwa Allianz, Commerzbank, aber auch Bundesbank und EZB. Auch Fernsehsender wie der RBB und NDR und die Verkehrswirtschaft suchen die Dienste. Zwar haben auch Lufthansa, Deutsche Bahn oder die Berliner Verkehrsbetriebe eigene IT-Fachleute, um Systeme einzurichten, Software zu pflegen und zu erhalten. Die sind meist aber keine Experten, um die sensiblen Anlagen kaputt zu machen. Darum beauftragen sie damit Hisolutions mit seinen 160 Mitarbeitern. Davon sind 20 Leute fast ausschließlich dabei, sich in die Rechner der Auftraggeber zu hacken, so weit, bis sie theoretisch Schaden anrichten könnten. Dann wissen sie, wo sie verletzlich sind, und Hisolutions bessert diese Systemlücken aus.