Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Für Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist der Liberalismus ein elementarer Bestandteil der Demokratie / dpa

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger liest... - Das politische Buch

Michael Bröning leitet das New Yorker Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung. Nach der Bundestagswahl erschien sein Buch „Vom Ende der Freiheit. Wie ein gesellschaftliches Ideal aufs Spiel gesetzt wird“. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat es für uns gelesen und rezensiert.

Autoreninfo

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war zweimal Bundesjustizministerin. Die FPD-Politik­erin ist stellvertretende Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

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Vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen, dass sich aktuell so viele Autoren Gedanken über „Freiheit“ machen. Von liberaler Seite aus tun wir das schon lange und begrüßen jeden, der sich in die Diskussionen um Freiheitsrechte, Bürgerrechte und Bürgerpflichten einbringt. Gerade in diesen Tagen, wo der Begriff „Freiheit“ im Zusammenhang mit der Corona-­Politik oft unzulänglich gebraucht, manchmal missbraucht wird, kann es nützen, sich der Notwendigkeiten einer freiheitlichen Gesellschaft zu vergewissern. 

„Während Rechte gegen den Liberalismus hetzen, aber das Hohelied auf die Freiheit intonieren“, beobachtet Michael Bröning, „beschwören Teile der Linken den kulturellen Liberalismus, aber wenden sich von der Freiheit ab.“ Dass sich zwischen diesen Polen womöglich noch ein Liberalismus der Mitte findet, wird allerdings weitgehend ausgeklammert. Der Essay ist daher vor allem ein „Versuch der Einflussnahme“ auf den Diskurs innerhalb des sogenannten „progressiven Lagers“. 

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Günter Johannsen | Di., 18. Januar 2022 - 16:51

und der politischen Mehrheitsfähigkeit sozialdemokratischer Parteien“, die nur dann gelinge, „wenn sie das liberale Erbe wiederentdecken“. ... Wenn Sozis sich weiter nach links-außen entwickeln, werden sie sich wohl bald – wie jetzt schon ihre kommunistischen Kameraden - unter fünf Prozent bewegen. In meinem Buch „Als das Rote Meer grüne Welle hatte – aus der Nikolaikirche in die Freiheit“ schrieb ich: „Wenn die SPD heute nicht wachsam die Augen offen hält, wird ihr wohl bald eine zweite Zwangsvereinigung mit den Kommunisten ins Haus stehen. Einige Genossen stehen schon ´Gewehr bei Fuß´ … ! Warum werde ich heute das Gefühl nicht los, dass sich gerade jetzt die Vertreter der Neid-Debatte „Böser Kapitalismus – Guter Kommunismus“ bemüßigt fühlen, alle rotbeschilderten Register zu ziehen. Wittern sie – wie immer in der Not der Menschen – Morgenluft?“ Linksliberal … was ist das? "besser nicht regieren, als schlecht regieren"?

Bernhard Marquardt | Di., 18. Januar 2022 - 17:46

Der Begriff „linksliberal“ ist ein klassisches Oxymoron.
Die ideologische Grundlagen des Liberalismus und des Sozialismus sind nichts weniger als diametrale Gegensätze. Links und liberal schließen sich geradezu aus. Wer mit diesem Begriffspaar hantiert, hat wohl die Zielrichtung beider nicht recht verstanden.
Die Folge:
„Wiedergewinnung der gesellschaftlichen Meinungsführerschaft und der politischen Mehrheitsfähigkeit sozialdemokratischer Parteien“, die nur dann gelinge, „wenn sie das liberale Erbe wiederentdecken.
Liberalismus als sozialdemokratisches/oder besser sozialistisches Erbe?
Hat der Autor in Geometrie nicht so recht aufgepasst? Aber was soll's.
„ Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken. “ ― Karl Kraus

Herr Bernhard Marquardt - Begründung fmp. vortrefflich - per Exzellenz!
Und ja - Oxymoron ist auch ein Gift der besonderen Art für Täuscher & Illusionisten.

Meine Anmerkung:
Es sind die alten verloren gegangenen europäischen christlichen/ humanistischen Werte, die nicht nur in D. keine/wenig Bedeutung (oder zu wenig) mehr haben & dadurch den Menschen in seiner Zielsetzung & Handlungsgebaren orientierungslos wie gestaltungslos machten & vor allem -Ohne Demut zu seiner Umwelt. Und dies unabhänig von seinem Strickmuster.

ICH bin - ICH will - ICH werde

Aber im gleichen Augenblick sich selbst erhebt - Eitelkeit/Stolz/Übermut

Bernd Muhlack | Di., 18. Januar 2022 - 18:50

Es gibt so vieles was ich (nochmals!?) zu lesen hätte, wollte.
Ich habe offiziell ja just mehr Zeit - also etwa zum lesen?
Lesen und Krankenhaus ist kongruent, oder?
Falls man nicht intensiv, komatös versorgt werden muss.
Leider bin ich just "gesund".
Es ist ja nicht wirklich kalt- vielleicht auf der Terrasse/Balkon lesen?

Eine Anmerkung zu Frau Leuthäuser-Schnarrenberger - "Schnarre".
Sie hat eine immense Ähnlichkeit mit einer damaligen Schulfreundin - alles passt!
Die Figur, die Frisur, das Lächeln etc.
Bemerkenswert, oder?

"Co" - die Schulfreundin - hatte bereits in den 90ern diesem unseren Lande den Rücken gekehrt; eine Betriebswirtin.
Sie lebt glücklich mit ihrem Mann in Irland.

"Die Ampelkoalition hat sich der Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit verpflichtet."

Werte Frau "L-S", die Botschaft lese ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube!

"Liberal? Tolerant? Nur a Dauernd-Geimpfter kann dös san!"
Frei nach Gerhard Polt.

Die neue Regel:
Geimpft - Getestet - GEWESEN!

Bernhard Marquardt | Di., 18. Januar 2022 - 20:25

Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war Mitinitiatorin einer am 30. September 2009 einstimmig gefassten Resolution (Nr. 1685/2009) der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE), in der Deutschland aufgefordert wurde, „ein System der Selbstverwaltung der Justiz einzuführen und die Möglichkeit abzuschaffen, dass Justizminister der Staatsanwaltschaft Anweisungen zu einzelnen Fällen geben.“
Die verantwortlichen Regierungen der Bundesrepublik dachten und denken bis dato nicht im Entferntesten daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten und diesen rechtsstaatlichen Mangel zu beheben. Zugunsten einer tatsächlichen Gewaltenteilung. Derweil zerbröseln die Reste der Unabhängigkeit der Justiz unter dem Einfluss der Parteien in Exekutive und Legislative.
Von all dem will Frau Leutheusser-Schnarrenberger heute nichts mehr wissen. Jedenfalls lässt sie einschlägige Nachfragen schlicht unbeantwortet. Das Problem wird totgeschwiegen.
Also doch lieber Tee...