Badmómz­jay mischt als junge Frau den Deutschrap auf / dpa

Rapstar Badmómzjay - Weibliche Selbstermächtigung

Die 19 Jahre alte Badmómzjay ist der Rapstar der Stunde. Ihre Songs geben tiefe Einblicke in die Seelenlage der Generation Instagram.

Ulrich Thiele

Autoreninfo

Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Zur Verabredung kommt Badmómz­jay nicht allein. Als wären sie auf einem Familienausflug und machten einen Zwischenstopp, warten ihre Mutter und ihre kleine Schwester vor der Tür, während sie sich zum Gespräch niederlässt. Ein ganz normaler Teenager, mit weit geschnittenem Sweatshirt und zunächst zurückhaltendem, aber verbindlichem Blick. Nur die rot gefärbten Haare und die langen künstlichen Fingernägel – ihr Markenzeichen – erinnern an die extravagante Seite der Künstlerin.

Badmómzjay, die bürgerlich Jordan „Jordy“ Napieray heißt, ist aus ihrem Kinderzimmer heraus zu einem der Rapstars der Stunde aufgestiegen. 2018 begann die damals 16-Jährige, zu bekannten Hip-Hop-Beats zu rappen und Videos davon bei Instagram und Tiktok zu teilen. Bereits das erste Video wurde tausendfach geteilt, ihre Followerzahl bei Instagram verdoppelte sich in kürzester Zeit von 6000 auf 12 000 (mittlerweile sind es 555 000). 

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Bernd Muhlack | So., 6. Februar 2022 - 16:25

Etwa jedes fünfte Wort ist "bitch".
Mehr muss ich nicht wissen.

Als damals der Rap aufkam, war er noch gut.
Diese billigen Epigonen sind nur grausam.
Diese "Gangsta-Räppa"

Schönen Bitch noch!

Gustav Schneider | Mo., 7. Februar 2022 - 09:20

Antwort auf von Bernd Muhlack

Tja Herr Muhlack,

Sie haben halt keinen Bezug dazu. Ich habe mir ein paar Lieder angehört. Die junge Frau hat schon wesentlich mehr Lebenserfahrung als manch 30 Jähriger und die Texte sind trotz des (jugendtypischen) Einsatzes von Schimpfworten nicht vergleichbar mit dem literischen Müll, der als Standard-Deutschrap gilt und millionenfach konsumiert wird. Dann lieber Badmomzjay.

Klasse Frau, die macht das schon!

Christa Wallau | So., 6. Februar 2022 - 16:37

und der gesamten Szene, die dazugehört,
möchte ich hierzu nur eine einzige Anmerkung machen:
Wenn es der jungen Frau mit ihrer speziellen Begabung offenbar gelingt, Geld für ich und ihre Mutter zu verdienen, dann freue ich mich für sie.
Jeder legale Weg, aus der Armut herauszukommen, ist in Ordnung.
Ich wünsche der Rapperin, daß sie mit dem Gewinn vernünftig umgehen kann und sie den Blick auf die Realitäten des Lebens dabei nicht verliert.

sie dazu wissen müssen ist, dass man modernen Rap unter echten Rappern 'Mumble Rap' nennt. Dieser Begriff drückt dieselbe Oberflächlichkeit aus, die einem im Zusammenhang mit dieser Generation auch sonst öfter in den Sinn kommt.

Solche Begriffe googelt man übrigens am besten mit dem Anhang 'Urban Dictionary'.

Sabine Lehmann | So., 6. Februar 2022 - 17:24

Ob es sich bei dieser "Dame" auch um eine dieser vielen geistigen Tiefflieger aus dieser speziellen Musikbranche handelt, weiß ich nicht, dafür weiß ich zu wenig über ihre "Kunst". Was ich allerdings weiß, ist die unbestrittene Tatsache, dass es in der Rap-Szene in erster Linie um Status-Symbole geht, selten verbunden mit Stil und gutem Geschmack. Der AudiA7 für die Mutter war sicher eine ganz wichtige Investition. Aber jedem das seine.
Ich hoffe jedenfalls, dass nicht tatsächlich 25% aller Wähler auf diese Subkultur "abfahren". Oder etwa doch? Würde vielleicht nicht nur den kulturellen Abstieg unseres Landes erklären......Aber eventuell bin ich auch einfach zu alt für diesen "Sch...." ;-)

Brigitte Simon | So., 6. Februar 2022 - 17:36

Ach Herr Thiele "und ewig lockt die weibliche Selbstermächtigung der Feministinnen". Ist doch
längstens Schnee von gestern oder doch ein
Blick in das futuristische Gruselkabarett oder
in das ampelige Kabinett?!

Ich bringe meine Ironie hinter mich und ge-
statte mir eine Frage lieber Herr Thiele. Wäre es für Sie auch attraktiv über "Weibliche Selbster-mächtigung der Nachkriegsgeneration" inter- viewen? Die Plattform für die gähnende femi-nistische Instagram-Selbstermächtigung?
Thank you forever

Jens Böhme | So., 6. Februar 2022 - 18:18

Mein Sohn, seine Freundin und ihr Freundeskreis sind beide 21 Jahre. Rap-Musik ist für sie Randmusik, weil anstrengend. Man muss viel Text hören, verstehen und verarbeiten. Welcher normale Jugendliche tut sich das an? Zu meiner Jugendzeit waren ebenso einfache Texte und gute Musik tonangebend (ich hörte gegensätzlich Art Rock). Das hat sich bei der jetzigen Jugend nicht geändert. Genausogut könnte man Doom-Metal-Texte bei Cicero zu irgendwas hochstilisieren.

Gerhard Lenz | Mo., 7. Februar 2022 - 09:46

Aber was macht das schon?

Wem es gefällt, der soll seinen Spaß daran haben!

Und da im Kapitalismus der verdient, der es schafft, zu gefallen, ist der Erfolg der jungen Frau nicht mehr als gerecht.

Das Gemoser irgendwelcher zänkischer alter Frauen oder tiefenfrustrierter alter Männer wirkt da nur lächerlich.

michael büchner | Di., 8. Februar 2022 - 16:16

findet, welches damit vorwürfe ad absurdum führt, es wäre nur ein solches für alte weiße männer - oder gar nazis - wie im frühling zu verortende mitforisten hier regelmäßig behaupten... musik war immer wichtig für mich, und sehr schön zu hören, der titel "sterne unterm dach", obwohl ich mit der dame bis jetzt überhaupt nix anfangen konnte... rap "gut" zu machen ist eine der königsklassen der musik & ich wünsche der dame alles gute auf dem weg dorthin! aber - auch auf die gefahr hin, dass mir badmómzjay`s schlägertruppe jetzt so einen antifamäßigen hausbesuch abstattet - eine frage beschäftigt mich schon ziemlich lange & anhand des fotos scheinen wir es ja hier mit einer fachfrau zu tun zu haben: dieses ganze fingernagelgeklebe, gerne auch mit bunten und/oder blinkenden männchen drauf ist genau wozu gut?? auch selbst bei nur flüchtigem kontakt mit dieser spezies stellt sich für mich immer die frage der hygiene bspw. nach einem toilettenbesuch... aber trotzdem geile mucke!