
- Da guckst Du!
Streamingdienste lassen die öffentlich-rechtlichen Sender alt aussehen. Ihr Erfolg ruht auf stabilen Säulen. Der Siegeszug von Netflix & Co. hat gerade erst begonnen – sofern sie nicht Opfer des eigenen Erfolgs werden.
Eine kleine Schockwelle ging durch Deutschland, als Netflix Ende März, mitten in der Corona-Pandemie, ankündigte, seinen Service einzuschränken. Ausgegangen war die Idee, Netflix zeitweise abzuschalten, von der Schweiz. Deren Netzanbieter Swisscom hielt der Belastungsprobe Corona nicht stand. Kurz darauf wurden derartige Stimmen auch in Österreich laut. Hiesige Netzprovider wie die Telekom hatten zwar versichert, man könne das zusätzliche Streaming stemmen, doch da hatte Netflix schon reagiert – und angekündigt, die Streamingqualität europaweit einzuschränken.
Letztlich war das Ganze dann halb so wild. Netflix bot weiterhin die gebuchte Auflösung, die Streams wurden lediglich in einer geringeren Bandbreite gezeigt. Sprich: Wer HD gebucht hatte, sah auch weiterhin HD, der Qualitätsverlust wurde kaum bemerkt. Dennoch zeigt diese kleine Episode, wie wenig Netflix inzwischen aus den Leben unzähliger Menschen wegzudenken ist. Viele Kunden werden sich gefragt haben, ob man statt Netflix lieber etwas anderes abschalten könne.