- Ästhetik des Paradoxen
Er entwarf Wappen, Wandteppiche und Glasfenster, inszenierte Feste, war Hofkünstler zweier Habsburger Kaiser in Wien und Prag, dazu Philosoph, Sprachbildner und Dekorateur: der Mailänder Giuseppe Arcimboldo (1526–1593). Außerdem malte er – vor allem so genannte «Kompositköpfe» und Umkehrköpfe, komponiert aus Pflanzen und Früchten (wie die berühmten Jahreszeiten-Bildnisse), aber auch aus Büchern, Meerestieren oder Feuerwerks-Utensilien.
Er entwarf Wappen, Wandteppiche und Glasfenster, inszenierte Feste, war Hofkünstler zweier Habsburger Kaiser in Wien und Prag, dazu Philosoph, Sprachbildner und Dekorateur: der Mailänder Giuseppe Arcimboldo (1526–1593). Außerdem malte er – vor allem so genannte «Kompositköpfe» und Umkehrköpfe, komponiert aus Pflanzen und Früchten (wie die berühmten Jahreszeiten-Bildnisse), aber auch aus Büchern, Meerestieren oder Feuerwerks-Utensilien. Seine phantastischen «capricci», von den Surrealisten im 20. Jahrhundert wiederentdeckt, inspirieren heute die Werbe-Designer. So rückt der Manierist der Spät-Renaissance als Ideengeber in die virtuelle Medien-Moderne ein. Der opulente Katalog der Arcimboldo-Ausstellungen in Paris und derzeit in Wien situiert den rätselhaften Künstler im ästhetischen Spannungsfeld seiner Zeit – zwischen Grotesken, «scherzi», «grilli» und «concetti», höfischen Aufzügen und Turnieren sowie der Welt der Wunderkammern (Sylvia Ferino-Pagden (Hg.): Arcimboldo (1526–1593). Aus dem Italienischen von Michael Verhovene. Hatje Cantz, Ostfildern 2008. 320 S., 39,80 €).
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