
- Vier Jahre – oder auch nicht
Die neue Regierung ist mit viel Optimismus gestartet. Olaf Scholz plant schon über das Jahr 2025 hinaus. Doch das ist politisches Pfeifen im Walde. Angesichts der absehbaren Machtkämpfe in der SPD, sich widersprechender politischer Vorstellungen und gegenläufiger strategischer Ziele aller drei Koalitionäre kann er jedoch schon froh sein, wenn die neue Legislaturperiode nicht vorzeitig endet.
Nun ist sie also seit drei Tagen im Amt, die neue Bundesregierung. Und weitere 1457 Tage werden noch folgen, so ungefähr zumindest. Zudem ließ der neue Bundeskanzler – man muss sich nach 16 Jahren erst wieder an dieses Wort gewöhnen –, ließ also der neue Bundeskanzler keinen Zweifel daran, dass er gedenkt, die Koalition auch über die aktuelle Legislaturperiode hinaus zu führen. Soweit zumindest sein Statement auf dem SPD-Parteitag am letzten Samstag.
Die Bürger sind in dieser Hinsicht deutlich skeptischer. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov glauben zwei Drittel der Befragten nicht daran, dass Scholz länger als vier Jahre im Amt sein wird. 20 Prozent rechnen sogar damit, dass die Regierung noch vor der kommenden Wahl auseinanderbricht. Und 44 Prozent gehen davon aus, dass Scholz nicht wiedergewählt wird. Wer ist realistischer: der Kanzler oder die Wähler?