Olaf Scholz
Wo ist Klara Gewywitz? / picture alliance

Olaf Scholz bei „Anne Will“ - Glückloser Gummihupf

Vorsitz-Kandidat Olaf Scholz verheddert sich nicht nur bei „Anne Will“ in Widersprüche. Seine SPD-Partnerin Klara Geywitz wirkt kaum präsent. Ist sie doch nur dekoratives Salatblatt? Überhaupt sind die Frauen der Kandidatenpärchen seltsam unsichtbar

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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„Gummihupf“ hieß ein Spiel, das vorm allem Mädchen früher gerne auf dem Schulhof gespielt haben. Da musste man ein zwischen zwei Mitspielern gespanntes Gummiseil durchhüpfen, ohne sich dabei zu verheddern. Es begann ganz einfach und wurde im Verlauf immer schwieriger. So hüpfte man vor sich hin und skandierte zu den Hüpfern: „In der Hexenküche geht es lustig zu.“ Irgendwann verhedderte man sich doch. 

Olaf Scholz, Erster Kandidat für den Vorsitz in der SPD, hat sich in den vergangenen Tagen in einem Gespinst aus Wahrheiten und Unglaubwürdigkeiten verheddert wie unsereins seinerzeit beim Gummihupf mit den Mädchen auf dem Schulhof. Zu betrachten am Sonntagabend von einem Millionenpublikum bei Anne Will. Zur Erklärung seiner Kandidatur führt Scholz abermals an, dass er es nicht mehr mitansehen konnte, was sich im Zuge der Kandidatensuche da abspielte.

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Günter Johannsen | Mo., 26. August 2019 - 13:20

„In der Hexenküche geht es lustig zu.“ Trifft es gut und passt auf diese gegenwärtige SPD zu!
Ich habe diese Sendung auch gesehen, aber nicht bis zum Ende angeschaut. Lieber Herr Schwennicke, Sie haben es noch sehr wohlwollend ausgedrückt: Verheddern!
Ich fand es zum Fremdschämen, deshalb habe ich es bis zum Schluss nicht mehr ausgehalten.
Mir wird echt schlecht, wenn ich daran denke, was für hochbegabte und charismatische Persönlichkeiten diese SPD und Deutschland einst prägten. Aber Willy Brand hat es tatsächlich schon 1948 geahnt und gewarnt: „Wer sich auf die kommunistische Einheitsfront einlässt, geht daran zugrunde!“
Es ist äußerst traurig, das mit ansehen zu müssen: kein Schneid, kein Charisma, keine Visionen … !

helmut armbruster | Mo., 26. August 2019 - 13:36

Ehrgeiz zu haben ist eigentlich nicht schlecht, aber zu viel davon zu haben, kann die Sache ins Lächerliche kippen.
Außer Taktik nichts gewesen. Und dann auch noch ohne Verständnis für effektive Taktik.
Bundeskanzler werden? Da könnte ja jeder kommen.
So wird das nichts, Herr Scholz. Sie werden unweigerlich herunter gekocht werden auf ein Maß, das Ihnen besser entspricht.

Bundeskanzler werden? Ich meine, da kann inzwischen sehr
wohl jeder kommen. Dem aktuellen Amtsinhaber ist nie klar
geworden, in was er da "reingerutscht" ist. Entsprechend
ist das Ganze allenfalls noch Aktionsware, wohlwollend
betrachtet. Und die SPD? Pas de deux' am laufenden Band.
Ganz aktuell: "Und sie tanzten einen Tango, Olaf Scholz und
Klara Geywitz. Und er sagt ihr leise: 'Baby, wenn ich austrink',
machst du dicht.'"....und das Licht aus.

Ingo Kampf | Mo., 26. August 2019 - 15:27

Eigentlich müsste man mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein, um sich um das Co-Vorsitzenden-Amt zu bewerben und wie auf dem Viehmarkt nach der passenden Kandidatin zu suchen. Wer auf dem Arbeitsmarkt auch nur die geringste Chance hat tut sich doch diese Roadshow an 26 Orten nicht an. Die werden sich nach dem dritten Auftritt nicht mehr sehen wollen. Scholz hat in meinen Augen schon jetzt verloren - auch wenn er wider Erwarten gewinnen sollte, daß heißt nicht der Letzte ist.
Ist es denn so schwer wieder als Anwalt zu arbeiten? Mühselig Akten studieren und aufbereiten, was Millionen jeden Tag tun. Vielleicht gibt ihm ja eine Hochschule auch noch eine Ehrenprofessur. In HH könnte er Kollege von Herrn Lucke werden.

Christa Wallau | Mo., 26. August 2019 - 16:12

Zur Ehrenrettung der SPD, die -außer bei Brandt-
nie meine Stimme bekommen hat, möchte ich
anmerken, daß es n i e m a n d von dieser Partei zur Zeit irgendwem recht machen kann. Aus einer derart verfahrenen Situation gibt es kein Entkommen ohne Kehrtwende bzw. das Eingeständnis gravierender Fehler.
WER aber - um Himmels willen - ist dazu schon in der Lage??? Einen solchen Politiker hat auch die CDU nicht zu bieten. Also lassen wir doch endlich die Sozis in Ruhe und warten ihre Kandidatenkür ab. Es gibt - weiß Gott - wichtigere Probleme in unserem Land als das Schicksal dieser Partei, die abgewirtschaftet hat.
Wer stoppt die permanente illegale Einwanderung?
Wer entwickelt Rezepte gegen die bevorstehende
wirtschaftliche Rezession?
Wer redet in der Bildungspolitik endlich wieder
Klartext statt sich ein X für ein U vorzumachen?
Die wenigen Leute, die hier -in welcher Partei auch immer - positiv auffallen, müßte man zusammentun, damit sie den Karren Deutschland aus dem Dreck ziehen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 26. August 2019 - 16:18

Wir dürften das gleiche Gummispiel meinen Herr Schwennicke. Das Problem ist nur. Wir spielten ein Spiel, Scholz soll gffls. die SPD vor dem Tod retten. Man sieht also, die Ernsthaftigkeit des jeweiligen Hintergrundes ist doch deutlich verschieden.
Lese heute in verschiedenen Medien, der Auftritt des Herrn Scholz hat unisono einen ählichen "Anklang" gefunden, wie von Ihnen beschrieben.
Habe die Sendung nicht gesehen. Wie schon mal gesagt, nur wenn jemand wie Sie oder ähnlich kritische Menschen daran teilnehmen, sonst schaue ich mir so etwas nicht mehr an.
Habe nach Ihrem Artikelinhalt nichts verpasst.
Wenn eine Partei in solch einer Situation ein solches Gedöns veranstaltet wegen eines an sich harmlosen Vorgehens, solche Verdachtsmomente kreiert, fällt mir nichts mehr ein.
Der Vorsitzende der GIZ - Ramsauer- fordert TSG auf, sein Amt bei der GIZ nicht anzutreten. Die Führungskräfte der SPD qualifizieren sich selbst ab. Man braucht sie nicht schlecht reden, sie sind es.

Bernd Muhlack | Mo., 26. August 2019 - 16:21

Anne Will und Mutter Beimer kann!

Ich kucke weder das Eine noch das Andere.
Übrigens ist es verwunderlich, dass kein Vertreter der Grünen dabei war; das ist doch seit langem ein must-have, oder?
Quasi als Gralshüter des Weltrettertums.
"Frau Baerbok, was halten Sie von der Kandidatur des Herrn Scholz?" - "Kobold, ganz klar Kobold und wenn ich noch fünf Minuten weiter sprechen darf?" - "Sehr gerne!"

Herr Schwennicke, bei uns im Rheinland nannte man es "Gummi-Twist"; ich war nicht der Schlechteste!
M/W/D gab es schon immer, nur machte deswegen nicht solch ein Gedöns wie heut zu Tage.

["Auch Mustafa kann Prinzessin sein!" - Diese zu verbietende, einzustampfende Broschüre der Antonio-Amadeu-Stiftung von Frau Kahane; und das wohlwollende Vorwort von Frau Familienministerin (Dr.) Giffey]

Nächsten Montag zur selben Zeit wird das Internet glühen!

Sylvia Zarnack | Mo., 26. August 2019 - 17:57

Ich kann nur dringend empfeheln, was ich schon seit langem praktieziere: keine Talk-Shows ansehen. Man ägert über die vertane Zeit, echte Informationen bekommt man sowieso nicht, die Selbstdarstellung der Mitwirkenden schwankt zwischen unverschämt und armselig.
Ein Sonntagabend lässt sich wunderbar anders gestalten.

Heidemarie Heim | Mo., 26. August 2019 - 19:17

Die Anne schoss ein Pfeil nach dem anderen auf den launig grinsenden Olaf ab betreffs seiner Glaubwürdigkeit, doch zum guten Schluss brachte er das Argument ever! Er könnte den zusätzlichen Posten deshalb auch zeitlich vereinbaren, da er ja nun das "Salatblatt" die Klara an seiner Seite hat, die den sch.. Job für ihn wohl (mit)-wuppt! Von wegen Gender-Garnitur! Falls sie sich auch noch mit Rouladen auskennen sollte, kann sie ihn ja auswickeln. Des ganzen Rumgeseire merklich überdrüssig, machte die m.E. einzig interessante wie kompetente Person dieser Runde,nämlich Frau Elisabeth Niejahr von der Wirtschafts-Woche mit 1-2 kenntnisreichen Erwiderungen klar, was von den SPD-Zukunftsvisionen a la Reichensteuer, auch denen einer geladenen Frau Kipping zu halten ist. Das beeindruckte sogar den smarten Herr Lindner, der die Sitzordnung mit ihr teilte. Aber bitte, bitte komme ja niemand auf die Idee, uns jetzt all die restlichen Traumpaare Sendung für Sendung zu offerieren!! MfG

Wolf-Dieter Hohe | Di., 27. August 2019 - 14:34

...ist die daraus zu ziehende Erkenntniss, dass diese und ähnliche mediale Plattformen die Beschaffenheit dieser Gesellschaft, vllcht. der gesamt westlichen, exakt widergeben.
Dem könnte/sollte Dankbarkeit entgegen gebracht werden. Im Einzelfall müsste dafür immerhin ein Psychiater bezahlt werden.