
- Sängerwettstreit als Politikum
Wegen des Ukraine-Kriegs erwarten viele, dass die Ukraine dieses Jahr den Eurovision Song Contest (ESC) gewinnen wird. Die Musiker der ukrainischen Band „Kalush Orchestra“ überzeugen aber auch musikalisch: Im Ersten Halbfinale des diesjährigen ESC sind sie mit einem vielversprechenden Folk-Hip-Hop-Song aufgetreten. Russland wiederum wurde vom ESC ausgeschlossen.
„Stefania, Mama, Mama Stefania / Das Feld blüht, aber sie ergraut / Sing mir ein Wiegenlied, Mama / Ich möchte dein vertrautes Wort hören“ – so der lyrische Refrain des Liedes „Stefania“, das die ukrainischen Musiker des „Kalush Orchestra“ beim Ersten Halbfinale des ESC in Turin gespielt haben. Mit ihrer erfrischenden Mischung aus traditioneller Kleidung, musikalischen Folk-Elementen und Hip-Hop hat die ukrainische Band gute Chancen auf den Titel.
Vor allem auch, weil ihnen der Verteidigungskampf der Ukrainer Sympathiepunkte einbringt: Schon 2016 hatte die ukrainisch-tatarische Sängerin Jamala den ESC gewonnen, als sie zwei Jahre nach der russischen Krim-Annexion das Leid der Krim-Tataren in der Sowjetzeit besang.