Berglandschaft beim Rio Chama nahe dem Ort Abiquiú in New Mexico
Wie sieht der Archetype des Trump-Wählers im Süden der USA aus? / Fotos: Marcel Schwickerath

USA vor den Wahlen - Stolz und Vorurteil

Die wenigsten Anhänger Donald Trumps lassen sich von den Skandalen ihres Präsidenten erschüttern. Im Gegenteil: Bei ihnen ist er beliebter denn je. Das zeigen auch die Eindrücke einer Reise durch den Südwesten der Vereinigten Staaten

Autoreninfo

Christoph Wöhrle ist freier Journalist und lebt in Hamburg.

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Hollywood glitzert bei Nacht wie die Auslage eines Schmuckgeschäfts. Vom Griffith-Observatorium aus gesehen, hoch über den Hügeln des legendären Stadtteils, leuchten die Straßenlaternen, reflektieren die Swimmingpools und Dachfenster das Licht des Mondes. Dabei ist es mit dem Glanz längst vorbei. Die Welthauptstadt des Spielfilms darbt seit Jahren. Das Geld flieht ins Internet, es ist nicht aufzuhalten. Kino und Blockbuster sind jedes Jahr ein bisschen toter.

Mit Donald Trump verhält es sich wie mit Kino versus Streaming: hier das Spektakel, dort die Zweckmäßigkeit. Obama war der Mann fürs Charisma, Trump ist der Anpacker, der das Land wieder auf den rechten Weg bringt – so sehen es zumindest viele seiner Fans. Handeln statt hoffen, Burger statt Parfait. Denn wenn die zurückliegende Präsidentschaftswahl für die Amerikaner noch eine Wahl gegen Hillary Clinton gewesen ist, so ist ein Jahr vor der erneuten Abstimmung zu spüren: Es wird eine Wahl vieler Menschen für Donald Trump. Daran ändert auch ein mögliches Amtsenthebungsverfahren nichts.

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Christa Wallau | Di., 5. November 2019 - 12:47

als bisher wird das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump bei seinen Anhängern hervorrufen.
Kurz: Der Schuß der Demokraten wird nach hinten
losgehen!
Da mögen sich die heimischen und internationalen Kritiker dieses "ungewöhnlichsten" Präsidenten, den die USA je hatten, noch so sehr ereifern und
mit Fug und Recht dessen Sprache, Umgangsformen und Moral geißeln, sie werden es nicht schaffen, das unter Obama und den Clintons
total verlorengegangene Vertrauen vieler US-Bürger in die bisherigen "Etablierten" wiederherzustellen.

J e t z t ist die Zeit eines Donald Trump angebrochen, und wenn er keine schweren Fehler
macht, wird er mit ziemlicher Sicherheit die Gelegenheit für eine zweite Amtszeit bekommen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 5. November 2019 - 15:48

Ihr Artikel gefällt mir Herr Wöhrle. Nicht das übliche Trump-Bashing, sondern durchaus ehrlich wirkende Interviewaussagen verschiedener Wähler. „Trump macht eine Politik für uns. Und deswegen werde ich ihn auch wiederwählen.“ sagt Mr. Covick. Ich denke mal, das sagt doch alles aus. Die Trumpwähler verzeihen ihm seine Ausdrucksweisen, der ein oder andere durchaus kritisch, aber nicht verblendet, dennoch in der Grundhaltung klar zur Nation bekennend. Ich bin fest davon überzeugt, das es Trump ein zweites mal schaffen wird. Obgleich ich kein Fan von ihm bin, so bezeugt der Artikel doch, dass er durchaus das tut, was er angekündigt hat und es den Amerikanern besser zu gehen scheint. Vor allem aber zieht er sich militärisch zurück, was sicher einem Großteil der Amerikaner entgegen kommt, die ihre Angehörigen nicht für "fremde" Länder in den Krieg schicken wollen. Gerade auch für die Heuchelstaaten, die gerne die USA vorschicken, dann aber alles besser wissen wollen und selbst nichts tun.

1) Trump hat Truppen aus Nordsyrien abgezogen, damit Erdogan gegen kurdische Milizen vorgehen konnte, welche zuvor die USA beim Kampf gegen den sog. IS unterstützt hatten. Im Zuge dieser türkischen Offensive ist eine unbekannte Zahl von IS-Kämpfern aus den Lagern geflohen. Trump hat die o.g. US-Soldaten und andere NICHT nach Hause geholt, sondern verlegt: in den Irak, nach S-A und in jene Teile Syriens in denen Öl gefördert wird
2) Wären Sie auch so gelassen, wenn Merkel ausländische Amtskollegen bitten würde, belastendes Material gegen Gauland, Weidel & Co. vorzulegen und bereits vom Bundestag beschlossene finanzielle und militärische Unterstützung von der Gewährung dieser "Bitte" abhängig machen würde?
3) Es gibt in der Tat eine Menge Amerikaner, die Trump ALLES verzeihen: Rekordverschuldung, Rassismus, Justizbehinderung, Kuscheln mit Putin, Kim und bin-Salman. Ob das für eine zweite Amtszeit reicht, wird sich zeigen.

Den schwerwiegendsten Vorwurf hab ich am Ende in der Eile vergessen: AMTSMISSBRAUCH! So viel Zeit muss sein.;-)

Tut mir leid, aber bei diesem Intensivtäter kommt man gar nicht hinterher. Trumps kriminelle Energie ist atemberaubend! Heute wurde er wegen Untreue zu zwei Millionen Dollar Strafe verurteilt. Er hat nach Ansicht des Gerichts seine Stiftung zu Wahlkampf- und Werbezwecken missbraucht.
Nur der Vollständigkeit halber.

Werner Winter | Di., 12. November 2019 - 14:59

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

da müssen wir ja Gott danken, dass wir Dr. Angela Merkel als Bundeskanzlerin haben.

Dr. Roland Mock | Do., 7. November 2019 - 20:37

Einer der seltenen Artikel in der Deutschen Presse, der nicht aus der Position haßtriefenden Vorurteils gegen den gewählten amerikanischen Präsidenten verfaßt wurde. Im Artikel wird erwähnt, daß Trump die Besteuerung der Unternehmen verringert hat. Richtig und gut. Weniger bekannt in Deutschland ist, daß er auch die B ü r g e r von übermäßigen Steuern befreit hat. Und zwar nicht nur - wie in der Vereinigten Linkspresse zu lesen ist- die „Reichen“, sondern alle Bürger der USA quer durch alle Einkommensschichten. Ach ja: Und das ist nicht schlecht oder „unsozial“ oder sonstwie böse. Nein, es ist gut, füllt die Taschen der arbeitenden Menschen und kurbelt die Wirtschaft an. Ich wäre glücklich, hätte ich die Möglichkeit, einen wie Trump in Deutschland wählen zu können.