Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache
Nach der Veröffentlichung des Skandal-Videos hat Sebastian Kurz die Koalition mit Heinz-Christian Strache beendet / picture alliance

Reaktion auf Strache-Video - Deutscher Dünkel

Das Ende der Koalition in Österreich nach der Veröffentlichung des Videos um FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verleitet deutsche Politiker zu anmaßenden Ratschlägen. Diese werden vermutlich das Gegenteil des Erhofften bewirken. Österreicher lassen sich von den „Piefkes“ ungern belehren

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderaler Staat. Ihr gehören 16 Bundesländer an. Österreich zählt nicht dazu. Wer die jüngsten Wortmeldungen deutscher Politiker zur Regierungskrise in Wien verfolgt, kann jedoch diesen irrigen Eindruck gewinnen: dass die Republik Österreich nichts dringender benötigt als deutsche Ratschläge. Dass Österreichs Wohl und Wehe von der Befolgung dieser Ratschläge abhängt. Dass die Freiheit Österreichs in Berlin verteidigt wird. Denn – so der saarländische Ministerpräsident, Tobias Hans von der CDU, – „dies ist keine allein innerösterreichische Angelegenheit.“

Nur Österreichs Bürger wählen ihre Regierung

Natürlich kann man sich in einer Zeit, die alle Politik als Weltinnenpolitik begreift, fragen, ob es eine in strengem Sinn nationale Politik überhaupt geben kann. Die Entscheidungsträger sind global ebenso vernetzt, wie es die Probleme sind, derer sie Herr zu werden versuchen. Auch unter den Bedingungen fortwährender Globalisierung jedoch geht Demokratie, wo sie herrscht, vom Volk aus – vom jeweiligen Staatsvolk auf einem klar umrissenen Staatsgebiet. Nur Österreichs Bürger wählen ihre Regierung, und nur in Österreich wird von Österreichern entschieden, ob und wann es Neuwahlen geben mag. Die unerbetenen Handlungsempfehlungen aus dem Norden sind anmaßend, dreist und kontraproduktiv. Sie kleiden nationalen Dünkel ins Gewand globaler Sorge.

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Christa Wallau | Mo., 20. Mai 2019 - 13:59

Richtig, lieber Herr Kissler.
Aber dieses vernünftige Gebot gilt eben n u r für "Sippen", die ins vorherrschende politische Bild
passen.
Bei den anderen - den bösen und gefährlichen - darf man natürlich vom Handeln zweier Einzelpersonen auf die gesamte Partei und -
darüberhinaus sogar - auf ihr ähnliche Parteien in ganz Europa Schlüsse ziehen.
Daß Sie diesen wichtigen Unterschied aber auch immer wieder vergessen, Herr Kissler! Sie lernen es nie!
Wie die Schafe in "Animal Farm" gilt es zu rufen:
"Links gut - Rechts schlecht!" , selbst wenn die Schweine längst auf zwei Beinen gehen und die
Tiere schamlos ausnutzen.

Selbst bei den auf's engste verbundenen Familienclans aus dem arabischen Raum fordern unsere Gutmenschen ein, daß wir unseren Verdacht u. unsere Ablehnung immer nur auf die einzelnen Straftäter richten sollten, aber bei einer
unliebsamen Partei, die immerhin aus den verschiedensten Persönlichkeiten besteht, da darf das alles nicht gelten. Da sind alle des Teufels!

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 20. Mai 2019 - 16:43

Antwort auf von Christa Wallau

Liebe Frau Wallau
Wir Wähler spielen nur bei der Stimmabgabe eine Rolle. Was wir uns von der Politik wünschen ist sowohl den meisten Parteien wir auch vielen Journalisten egal. Man muss es uns nur richtig erklären, dann verstehen wir schon.

Gerhard Lenz | Di., 21. Mai 2019 - 09:01

Antwort auf von Christa Wallau

..von kriminellen Clans oder Migranten, damit will (und hoffentlich kann) die AfD schliesslich bei den Wahlen punkten!
Wir Deutschen, wie auch Politiker und Journalisten anderer europäische Länder, die durchaus Meinungen zu den österreichischen Vorgängen geäussert haben, sollen doch bitte die Klappe halten, schliesslich geht es um den Sturz eines rechtspopulistischen Hoffnungsträgers und dem Ende der FPÖ-Mitregierung.
Und wenn, dann sollten uns doch eher an Orbans Ungarn oder ähnlich "gestalteten" Regimen orientieren. Ich weiss gar nicht, wie oft die, die jetzt so argumentieren, bis vorgestern voller Bewunderung auf die "Zustände" in Österreich verwiesen haben, da durfte - ja sollte man durchaus das eine oder andere Wort, wohlwollend versteht sich - verlieren. Jetzt, wo der tatsächliche "Charakter" der FPÖ-Oberen entblößt wurde, soll man doch bitte schweigen - schliesslich ist das dann ein rein inner-österreischischer Vorgang. Immer wie es passt. Populismus eben, Marke AfD & Co.

Ernst-Günther Konrad | Di., 21. Mai 2019 - 09:27

Antwort auf von Christa Wallau

Sie haben es wieder einmal gut beschrieben. Da einige meiner Kommentare, vielleicht auch dieser, nicht mehr veröffentlicht werden, erwäge ich mein Abo bei Cicero zu kündigen. Während ein gewisser Herr hier ständig auf alles und jeden antworten kann, werden meine sachliche Beiträge nicht frei gegeben. Auch keine zustimmende Kurzbemerkungen. Interessant ist aber, das hier bereits Antworten zu zu anderen Kommentatoren frei gegeben sind, ich aber zu mehreren Themen noch keinen einzigen Bezugskommentar lesen konnte. Woran das wohl liegt?

Brigitte Simon | Fr., 24. Mai 2019 - 00:24

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Wäre ja fürchterlich lieber Herr Konrad, Sie sind unentbehrlich als hervorragender
Kommentator!

Was Herrn Lenz betrifft sehe ich ebenso. Ich bin eine unverbesserliche Optimistin
und lache wahnsinnig gerne. Da kommen mir Herrn Lenzen´s Kommentare gerade
recht. Um miteinander fruchtbar kommunizieren zu können, sind objektive Gedan-
ken verbunden mit einer nicht unterhalb der Gürtellinie verlaufenden Wortwahl ein
absolutes Muß. Das kritisierte ich bereits einige Male bei Herrn Lenz über Cicero.
Da befinde ich mich in großer Gesellschaft.
"Don´t worry, be happy"! L.G. aus dem Ausland, Brigitte Simon

Christa Wallau | Fr., 24. Mai 2019 - 00:30

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Lieber Herr Konrad,
Ihren Ärger verstehe ich, möchte Sie aber bitten, etwas abzuwarten, bevor Sie Ihr Abonnement kündigen. Aus eigener Erfahrung versichere ich Ihnen, daß die Redaktion sich bemüht, niemanden zu verprellen. Aber sie steht unter enormem Druck von seiten des Mainstreams u. m. E. auch von Inserenten bzw. einflußreichen Leuten, die argwöhnisch beobachten, daß ein Großteil der Leserschaft dieses angesehenen Magazins aus äußerst wachen, kritischen Personen besteht, welche unangenehme Wahrheiten aussprechen. Der von Ihnen erwähnte Herr, der dauernd dazwischenkeilt u. vor persönlichen Angriffen nicht zurückschreckt, bezeichnet dies als "Rechtsruck" u. nennt die CICERO-Kommentarseite dreist ein "AfD-Forum". Das ist natürlich barer Unsinn, wird aber geglaubt!
Seien wir dankbar, daß wir - Leute mit Lebenserfahrung u. gesundem Menschenverstand - einen "Heimathafen" beim CICERO gefunden haben, in dem wir uns (noch)frei austauschen können.Die Störfeuer sollten wir einfach ignorieren.

Stefan Jurisch | Mo., 20. Mai 2019 - 14:14

unserer Regierung in anderer Länder und Völker Angelegenheiten erreicht - wie viele andere Unarten - inzwischen einen Level, der meiner Ansicht so nicht mehr tragbar ist. Wenn Völkerrecht verletzt würde, okay, aber hier geht es um innerösterreichische Politik. Punkt.
Genau solches Verhalten trägt selbstverständlich dazu bei, dass jene Parteien immer mehr bei Wahlen dazu gewinnen, die dem Wahlvolk zumindest versprechen, ebendies nicht zu tun.

Die verbale Einmischung Deutschlands in die inneren Angelegenheiten der anderen EU-Länder (stellvertretend seien Polen, Ungarn, England, Italien und Österreich genannt) hat mittlerweile wirklich ein unerträgliches Ausmaß erreicht und führt dann auch dazu, dass Deutschland innerhalb der EU ziemlich isoliert dasteht.

Genau!
Die Politik, die verantwortlichen deutsche Politiker, nannte man vor 120 Jahre 'Großmacht-Politik'. Und der Dichter Emanuel Geibel faßte diesen Stil schon 1861 in die - berüchtigten - Worte: 'Und es mag am deutschen Wesen, einmal noch die Welt genesen'!
Die polnische Journalistin Aleksandra Rybinska zuletzt bei Maischberger: '... wir hören belehrende Worte. Wir haben das Gefühl, daß man uns - als Land - wie Kleinkinder behandelt. ... Wir hören, daß wir der Demokratie noch nicht gewachsen sind und sie ... nicht verstehen ... . ... Es gibt eine tiefe Spaltung in der EU zwischen Ost und West. ... Wir haben das Gefühl, daß wir als EU-Mitglieder zweiter Klasse behandelt werden und nicht so ganz akzeptiert werden ... .'
Es waren zu allererst die tapferen Polen und Ungarn, die in den 80-igern den Osteuropäern die Freiheit erkämpften und damit auch die deutsche Einheit ermöglichten. Wenn ich die Worte von Frau Rybinska höre, schäme ich mich für mein Land und die Bundesregierung.

Sebastian Kurz wollte diese Koalition mit der FPÖ nicht, musste diese Kröte mangels Alternativen jedoch schlucken.
Die politischen Verhältnisse in Österreich sind kompliziert. Eine erneute „große Koalition“ wäre den österreichischen Bürgern nicht zu vermitteln gewesen.
Es sind vor allem deutsche Spitzenpolitiker, die sich gegenüber der Republik Österreich auf hochmütige Weise als die „Moralweltmeister“ präsentieren.
In Sachen „Moralhoheit“ sind bundesdeutsche Spitzenpolitiker inzwischen Dauerabonnenten für den Gewinn der „Champions League“.
Was hingegen die nachhaltige Lösung der dringendsten Probleme im eigenen Land betrifft, bewegen sie sich eher auf deutschem „ESC-Niveau“.
Mein ungebetener Ratschlag an die bundesdeutschen Spitzenpolitiker: Einfach mal die Klappe halten, wenn es um die inneren Angelegenheiten eines anderes Staates geht und stattdessen den Besen in die Hand nehmen, um vor der eigenen Tür zu kehren.

Gisela Fimiani | Mo., 20. Mai 2019 - 14:58

Welch willkommenes Geschenk den Weltmeistern in Sachen Moral in den Schoß gefallen ist. Hier kann der Titel mit Leidenschaft verteidigt werden. Schließlich hatte man die uneinsichtigen Österreicher vor der Koalition gewarnt. Das kommt nun davon, wenn man deutsche Ratschläge in den Wind schlägt.

wenn man mit rechtspopulistischen Parteien eine Koalition eingeht....
So oder ganz ähnlich gesagt gestern von Grünen-Chef Robert Habeck. Einen solchen Unsinn sollte er besser für sich behalten. Als ob Korruption und Vetterleswirtschaft ein Privileg der Rechtsgesinnten wären. Dann fordert er auch noch Neuwahlen in Österreich! Mit welchem Recht meinen manche Politiker, sich in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen zu wollen?

Thomas Neumann | Di., 21. Mai 2019 - 19:04

Antwort auf von Dieter Würfel

mit dem Recht, in Deutschland geboren zu sein und Deutscher zu sein. "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" - hier zu Recht nicht nur einmal bemüht. Als Trump gewählt wurde, haben AM Gabriel, der ihm nachfolgende AM Steinmeier und Kanzlerin Merkel ihm erst mal Ratschläge gegeben, das amerikanische Volk zu einen und Demokratie zu respektieren - nach einer Wahl! Beide AMs haben verlautbaren lassen, dass ein "Volksverhetzer" zum amerikanischen Präsidenten GEWÄHLT WORDEN sei. Und jetzt die armen Österreicher. Was sollen die armen Schluchtensch31553r denn ohne unsere Ratschläge. Weiterkommen.
Wir haben denen so viel zu verdanken. Nicht nur den Stopp bei der Balkan-Route, wobei der Ex-AM und heutige Kanzler Kurz maßgeblich beteiligt war. Also, liebe Österreicher: Ihr wisst schon, was zu tun ist. Nämlich einfach nicht auf die Piefkes hören und weiter machen, wie bisher. Dass ein geiler und strunzbesoffener Typ reingelegt wurde, bedeutet nichts für Euch! Aber für uns schuldige Deutsche!!!

Von wegen "in den Schoß gefallen". Wer glaubt heutzutage noch an Zufälle - 1 (!) Woche vor den Europawahlen. Da hat eine traute Gemeinschaft von Genossen und Geheimdienst einen Coup gelandet, der ähnlich gut ablief wie die damalige Installation des Stasioffiziers Guillaume in der Nähe von Willy Brandt. Geht man die Reihe derer durch, die den heutigen Machthabern in Europa im Wege sind, dann ist Kurz das schwächste Kettenglied. Die anderen (Ungarn, Polen, Slowakei, von Putin gar nicht zu reden) sind mit einem solchen Theater nicht zu täuschen. Kurz, und das ist der eigentliche Adressat dieses Spektakels, ist auch aus der Sicht der Machtreaktionäre der EU der geeignete Mann, den man vernichten sollte. Er steht für die Achse Balkan-Österreich-Italien. Und diese Achse hat es in sich.

Manfred Schinkermeyer | Mo., 20. Mai 2019 - 16:01

Unseren "Weltenrettern" ins Stammbuch: Österreich ist nicht mehr die "OSTMARK" ! sondern ein eigenmächtiger Staat der von seinen Bürgern gewählt wird.

Bernd Muhlack | Mo., 20. Mai 2019 - 16:50

Herr Kissler, kennen Sie die österreichischen Tatorte mit Michael Janisch als Kommissar Fichtl?
Fichtl u sein Wiener Schmäh; trocken-zynischer Humor. Entweder viel zu enge Lederjacken oder einen oversized Trenchcoat am Leibe!
"Nächste Woche kommt Kommissar XY aus Berlin zu uns." - "Scho wieder so an Piefke! I hob noch 7 Dog Urlaub, net wohr?" -JA!"

Ja Herr Kissler: seit geraumer Zeit gerieren sich unsere selbst ernannten Polit-Eliten als belehrende Weltretter; mit oder eher ohne Berufs-/Studienabschluss. Man ist sich offensichtlich selbst genug!
Wenn etwa Frau Baerbock es für unzureichend hält, nur Köpfe auszutauschen, dann sollte diese smarte, camouflierte Neo-Revoluzzerin sich eines Robespierre, Danton erinnern! Ruckzuck befindet sich der eigene Kopf im Korb unterhalb der gnadenlosen Guillotine, nicht wahr?
Der "Anschlag" gilt Kurz ist zu lesen.
Das ist sicherlich zutreffend; jedoch ist das kurz oder lang natürlich zu kurz gedacht, denn "lang" wird an Kurz nichts vorbeigehen!

Heidemarie Heim | Mo., 20. Mai 2019 - 16:59

Das ist halt die unnachahmlich deutsch-dezente Art sich Freunde in aller Welt zu machen! Allen voran in äußerster Versiertheit, unser Außenminister. Bei aller zu verurteilenden Blödheit und Selbstüberschätzung des Vize eines Nachbarstaates, war dies auch mein erster Gedanke bei den "staatstragenden" Ratschlägen durch unsere Politiker und den übermittelnden Medien. Mein zweiter Gedanke bei dieser Art Hybris, u.a. im focus zum Ausdruck gebracht mit der Artikelüberschrift:" AM Maas liest Kanzler Kurz die Leviten", ein Gefühl persönlichen Fremdschämens. Und zum guten Schluss Erleichterung darüber, das ich demnächst anstatt wie ursprünglich geplant nach Wien reise, sondern erstmals Richtung Portugal aufbrechen werde. Mal sehen wie viel Freunde wir da haben nach der angewandten deutschen Austeritätspolitik im Sinne deutscher Diplomatie;-) Ja, was Dünkel betrifft kann man sich auf die Deutschen vollends verlassen! MfG

Karsten Berger | Mo., 20. Mai 2019 - 17:30

Was nützt der hoffentlich, bei den immer auf der richtigen Seite stehenden, vorhandene Verstand, wenn ständig die Gesinnung alles dominiert.
Viel besser als Sie Herr Kissler es zusammenfassen, geht nicht!

Klaus Funke | Mo., 20. Mai 2019 - 17:52

Man kennt das Sprichwort: "Haltet den Dieb!" oder "Kehrt mal lieber vor der eigenen Tür!" Es ist die nackte Angst, die unsere Politikern den Österreichern Ratschläge geben lässt. AfD ante portas! Solche Skandale gäbe es unter deutschen Politikern massenweise, wenn wir Journalisten hätten, die einen "watergate"-Instinkt hätten. Freilich, der Strache ist ein dümmlicher Machotyp, der zeigen wollte, was für ein toller Hecht er wäre. Das muss bestraft werden. Klar. Aber, wer steckt hinter diesem Video? Das ist mindestens genauso wichtig. Vielleicht trifft es ja bald mal einen Deutschen. Was dann? Dass immer wieder "Russen" ins Spiel kommen, ist genauso blöd wie Straches Protzerei. Das Ziel aber war - wie einst bei Haider und der 1. FPÖ-Regierungsbeteiligung - sowas muss weg! Möglichst noch vor den EU-Wahlen. Steckt Böhmermann und das "Zentrum für politische Schönheit" + Soros´Geld dahinter? Böhmermann wusste davon. Ein Gag von ihm? Nee, zu viel der Ehre! Die EU-Wahl wird spannend.

„Vielleicht trifft es ja bald mal einen Deutschen. Was dann?“
Nun, die Causa Strache sollte auch in einer anderen Richtung zu denken geben. Heute sind es Politiker, die sich selbst im privaten Kreis nicht mehr frei bewegen können. Aber sind es wirklich nur Politiker, die der Gegner mundtot machen und/oder ausschalten will? Muss nicht schon jeder einzelne mittlerweile damit rechnen, dass jedes Wort, das er in vermeintlich ungezwungener Runde sagt, ihm durch Denunziantentum zum Verhängnis wird, den Arbeitsplatz kosten und das soziale Abseits bescheren kann. Mittlerweile werden Demonstranten bereits gefilmt und wie die Soko-Chemnitz des Zentrums für Politische Schönheit im letzten Jahr zeigte, an den Online-Pranger (mit Bild) gestellt. Da solche Leute auf der Seite der vermeintlich Guten stehen, bleiben all diese Aktionen für die kriminellen Akteure ohne Konsequenzen. Meistens werden sie noch hofiert.

vielleicht trifft es ja auch bald einen unserer vorzüglichen Politiker, wie Sie so richtig bemerken. Jedenfalls kann man für Womenizer wie es F,J. Strauß oder Brandt waren , froh sein ,dass es derartige Methoden zu ihrer Zeit nicht gab. In Verbindung mit Alkohol wären sie womöglich in der Honigfalle kleben geblieben.

Und nicht auszudenken bei Kohl und dem alten Lammsdorf, Schäuble und Baumeister und jüdische Vermächtnisse usw,. usw. und an Sippenhaft war auch noch nicht zu denken sonst hätte nieand mehr mit der CDU/CSU koaliieren dürfen. Und ich frage mich bis heute mit welchem Ratschlag hat sich Herr Ackermann eine Geburtstagsparty im Kanzleramt verdient? Und welche Absprachen haben vor der Spende an die CDU von 600 000 Euro von der Familie Quant (BMW) stattgefunden war es ein Geschenk für die Intervention von Frau Merkel in Brüssel in Sachen Abgasnormen? Fragen über Fragen. Ich denke auch bei uns gibt es viel zwischen Himmel und Politik das der Bürger nicht wissen muss, soll oder darf.

OK. Schröder war oder ist hier nicht die hellste Kerze am Baum, hat sich mit Nordstream 2 bei den Russen auf unsere Kosten eingenistet und bekommt seine "Provosion" jetzt inform einer kleinen Provision, die gerade zum Überleben reichen wird. Also Mindestlohn (einer gesamten Kleinstadt) halt. Kein Neid, dafür muss er seine Haare färben. :-)
Liebe Frau Keppelen: Ich vermute bei Ihnen leider etwas Neid. Die Familien Porsche/Piech, Quant und viele andere, die für Tausende Verantwortung trugen und tragen, selten zum Supermarkt können und immer unter Beobachtung sind, interessieren 600.000 € (woher die Zahl?) nicht in dem Maß, wie es das bei Ihnen hoffentlich tut. Und sie spenden, weil die die Politik unterstützen. Von den paar Kröten, die die Parteien für Ihre Stimme bekommen, können die nämlich nicht leben. Es gibt auch "kleine" Leute, die denen 500 € spenden. Jeder, was er kann. Und Gott sei Dank können Porsche & Co. Ohne Gegenleistung.

Also ich bin keiner Familie neidisch und mir geht es auch nicht grundsätzlich um Spenden sondern um ganz bestimmte Spenden zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt. Und zu Schröder nur soviel er hat in 7 Jahren mehr für unser Land getan als unsere derzeitige Regentin in ihrer gesamten politischen Laufbahn. Nordstream 2 wird von einem Konsortium aus 6 Ländern gebaut und das Gas kommt in Ostdeutschland an wo die Menschen dringend auf Arbeitspläze warten. Den Satz "hat sich auf unsere Kosten bei den Russen eingenistet" habe ich nicht verstanden. Was mich überhaupt zu einem Kommentar veranlasst hat waren die geifernden Anschuldigungen gegen die gesamte FPÖ die in Sippenhaft für einige schwarze Schafe genommen wird. Nach diesem heutigen Verständnis von Demokratie hätte mit der CDU/CSU niemand mehr koaliieren dürfen weil ja die ganze "Parteisippe" verdorben ist jedenfalls nach heutiger Lesart also das mit zweierlei Maß messen geht einem auf den Geist.

Thomas Neumann | Mo., 27. Mai 2019 - 15:46

Antwort auf von Juliana Keppelen

... da muss man ja wirklich vorsichtig sein, nachdem ja schon Jemand vor Gericht gezerrt wurde, der behauptete, Kanzler Schröder würde seine bis heute echt natürlich schwarzen Haare färben. Nein. Er arbeitet hart für sein ehrlich verdientes Geld als Geologe, Physiker und was auch sonst noch für eine ltd. Anstellung bei Gasprom notwendig ist.
WIe in der EU sind die Kosten gerecht verteilt. Wir zahlen den Großteil. Also nicht wir Beide, sondern WIR STEUERZAHLER ALLE. Und mit wievielen Arbeitsplätzen, dem allgemeinen Totschlagargument der Sozialdemokratie, rechnen Sie in Ostdeutschland? I.d.R. werden für 100 steuerfinanzierte Arbeitsplätze 120 bisherige Arbeitsplätze geopfert.
Wenn wir über die FPÖ sprechen, dann sind wir eigentlich einer Meinung. Im Hintergrund läuft bei mir gerade der Live-Stream aus dem Nationalrat zum Misstrauensvotum gegen den beneidenwert guten Kanzler Sebastian Kurz. Mal schauen, wie es ausgeht. Hoffentlich pro Kurz.

Walter Kraus | Mo., 20. Mai 2019 - 18:10

Was veranlasst einen Außenminister politische Skandale im Nachbarland zu kommentieren?
Was veranlasst einen Außenminister, einem ebenso stabilen Land, wie sein eigenes ist, Ratschläge zu geben?
Was veranlasst einen Außenminister, die politischen Gegebenheiten zur Zeit der Regierungsbildung außer acht zu lassen?
Wie heißt das Adjektiv zu MAAS?---- Mäßig!!!

Roland Völkel | Mo., 20. Mai 2019 - 21:07

Antwort auf von Walter Kraus

Hallo Herr Kraus,
wenn nur unser AM Maas seinen Senf dazugetan ( muß er ja, denn Außenminister heißt für ihn, er muss sich um die äußeren Angelenheiten kümmern) hätte, wäre es ja gut. Aber durch die Bank, von Links bis zur Mitte (Rechts wird ja nur noch von der Alternativen besetzt) kommen Ratschläge u.ä.
Wie war das nochmal: Am deutschen Wesen soll die Welt...

Albert Schultheis | Mo., 20. Mai 2019 - 22:19

„dies ist keine allein innerösterreichische Angelegenheit.“ - Tatsächlich nicht, denn Erstens war es die deutsche CDU-Kanzlerin, die auch den Österreichern das Geschenk der Massenmigration beschert hat. Und es waren die Österreicher und die Ungarn, die den Deutschen den A**** gerettet haben. Und Zweitens waren es wieder Deutsche, die zum zweiten Mal innerhalb der letzten 100 Jahre eine österreichische Regierung gestürzt haben - beim ersten Mal waren es Nazis, die von Nazis bejubelt wurden, diesmal sind es vermutlich LinksGrüne, die des Beifalls ihrer Genossen sicher sein können.

Erwin Schwarz | Di., 21. Mai 2019 - 05:47

Danke Herr Dr.Kissler - Punktlandung ....
Die "Ratschläge" sämtlicher Deutscher Politiker
kommen ganz sicher bei den Österreichischen
Wählern an. - Aber nicht in der gewünschten
Ausprägung. Ist eigentlich zum Fremdschämen.
Ich erwarte bei den Neuwahlen ein sehr beachtliches Ergebnis für BK Kurz. Ich freue mich
schon auf die "Stellungnahmen" - d***** Gesichter
in Berlin. MfG

Johann Dostthaler | Di., 21. Mai 2019 - 08:56

Wenn ich die Handlungsvorschriften von Nahles, Bärbock, Haas und Maas richtig interpretiere wird es doch für Österreich Zeit "Heim ins Reich" des ewigen Glücks zu kommen.

Norbert Heyer | Di., 21. Mai 2019 - 13:19

Es gibt solche Sprüche, die scheinbar immer ihre Gültigkeit behalten: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.“ Unsere Politik der nicht abgesprochenen Willkommenskultur hat Europa in diese Krise geführt. Aus dieser Krise ist in Österreich die derzeitige Koalition entstanden, die jetzt formidabel - bisherigen Erkenntnissen nach - durch deutsche Leitmedien geschreddert wurde. Die Schuld der beteiligten Personen steht außer Frage, geleitet entweder von Verblendung oder Dummheit oder sonstigen niederen Beweggründen. Jetzt hat der deutsche Moralapostel dem Bergvolk eindeutig den Beweis geliefert, dass eine solche Koalition scheitern muss. Wir haben einfach die einmalige Begabung, uns bei jeder bietenden Gelegenheit sich unbeliebt zu machen. Unsere moralisch-religiös und links-grün gestrickte Weltsicht kommt gerade in Österreich nicht so gut an. Wer selber im eigenen Land Probleme nicht gelöst bekommt, sollte mit unangebrachten Ratschlägen sehr
vorsichtig sein, es wird schiefgehen.