
- Ein unauffälliger, aber verbissener Hinterbänkler
Kein Schweizer Politiker gewinnt im Alleingang mehr Abstimmungen – auch mit seiner Initiative für ein Burkaverbot könnte der Hinterbänkler Walter Wobmann Erfolg haben. Am Sonntag findet die Abstimmung statt.
Halb Deutschland kennt Björn Höcke; jeden Tag lesen die Franzosen über Marine Le Pen. Von Walter Wobmann hört die Schweiz nur alle paar Jahre. Nun kann man natürlich nicht sämtliche Rechtspopulisten Europas in einen Topf schmeißen: komplett andere Geschichte, verschiedene politische Systeme, unterschiedliche Programme. Kurz: Die Schweizerische Volkspartei, die SVP, ist nicht die AfD.
Ein weiterer gewichtiger Unterschied: Es ist sehr schwer abzuschätzen, was dereinst bleiben wird von den meisten Figuren, die die Wut gegen alles Fremde zum Geschäftsmodell erhoben haben. Bei Walter Wobmann lässt sich die Prognose hingegen schon heute wagen. In der Schweizer Bundesverfassung, im dritten Absatz des 72. Artikels wird noch in 50 Jahren stehen: „Der Bau von Minaretten ist verboten.“