
- Inflationsbekämpfung ist ein Marathon
Die Zeit der äußerst großen Zinsschritte geht langsam zu Ende. Das bedeutet aber nicht, dass die Gefahr der Inflation gebannt ist. Tatsächlich wird die Inflationsbekämpfung im laufenden Jahr 2023 nicht einfacher – sie wird sogar noch viel komplexer.
Das vergangene Jahr war geprägt von steigenden Inflationsraten, die letzten Endes sogar zweistellig ausfielen. Noch nie zuvor hatte die Währungsunion mit derartigen Preiserhöhungen zu kämpfen. Energiekrise, Lieferengpässe oder die zu hohe Nachfrage nach der Pandemie waren die Hauptgründe. Leider zögerte die EZB zu lange, bis sie den Ernst der Lage endlich verstanden hatte und die Zinsen erhöhte. Erst im Sommer begann sie mit den ersten Steigerungen.
Dabei ist das Mandat der EZB klar: Sie verfolgt ein Inflationsziel von zwei Prozent. Abweichungen nach oben sollen laut ihr genauso stark bekämpft werden wie zu niedrige Teuerungsraten. Mittlerweile ist die Zentralbank aber zum Glück vollends in der Realität angekommen. Doch kaum haben sich die Zahlen nun endlich etwas reduziert und liegen „nur“ mehr bei 9,2 Prozent, werden Stimmen laut, dass es nun mit der restriktiven Geldpolitik genug sei.