
- Wie, wenn nicht nur wir?
In Deutschland ist die Energiewende in vollem Gange. Die Trends im Rest der Welt aber sind oftmals gegenläufig, insbesondere in Asien. Die Transformation der globalen Energieversorgung droht zu scheitern – auch weil Deutschland sich Technologien verweigert
Seit dem Jahr 2000 hat sich der weltweite Energieverbrauch um 43 Prozent erhöht. Entscheidende Treiber waren der Anstieg der Weltbevölkerung um ein Viertel und die Verdopplung der globalen Wirtschaftsleistung. Der Anteil der fossilen Energien, also von Erdöl, Erdgas und Kohle, an der Deckung des Energieverbrauchs belief sich 2018 auf 81 Prozent. Im Jahr 2000 waren es 80 Prozent. Der Beitrag der erneuerbaren Energien ist von 13 Prozent im Jahr 2000 auf 14 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Kernenergie hat mangels weiteren Ausbaus 2 Prozentpunkte eingebüßt und kam 2018 auf 5 Prozent. Die globalen energiebedingten CO2-Emissionen haben 2018 mit einem neuen Rekordwert von 33,2 Milliarden Tonnen den Stand des Jahres 2000 um 44 Prozent übertroffen. Eine einschneidende Transformation der globalen Energieversorgung lassen diese Zahlen also nicht erkennen.
Ganz anders die Situation in Deutschland. Dort war der Energieverbrauch 2018 um 9 Prozent niedriger als im Jahr 2000, obwohl das Bruttoinlandsprodukt seitdem um 26 Prozent zugenommen hat. Der Anteil erneuerbarer Energien ist von 3 auf 14 Prozent gestiegen. Der Beitrag der Kernenergie hat sich im Zuge des 2011 beschlossenen Ausstiegs aus dieser Technologie von 13 auf 6 Prozent halbiert. Fossile Energien machen noch 80 Prozent aus – gegenüber 84 Prozent im Jahr 2000. Die CO2-Emissionen konnten seit 2000 um 16 Prozent und im Vergleich zum Jahr 1990 sogar um 28 Prozent gesenkt werden. Die Emissionen aller Treibhausgase werden 2019 sogar um mindestens ein Drittel niedriger sein als 1990. Für Deutschland gibt es somit eindeutige Signale, dass die Energiewende bereits Realität geworden ist.