Schulhof in Mülheim an der Ruhr / dpa

Der feine Unterschied - Wie die Gendersprache unseren Schülern schadet

Gegen den Willen der Mehrheit hat die Gendersprache Bastionen in Verbänden und Institutionen erobert. Auch viele Redakteure in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten pflegen diese Sprachvariante. Schülern und ausländischen Deutschlernern erweisen sie damit einen Bärendienst.

Autoreninfo

Rainer Werner unterrichtete an einem Berliner Gymnasium Deutsch und Geschichte. Er verfasste das Buch „Fluch des Erfolgs. Wie das Gymnasium zur ,Gesamtschule light‘ mutiert“.

So erreichen Sie Rainer Werner:

In den meisten Bundesländern stellen es die Schulbehörden den Schulen frei, im internen Schriftverkehr zu gendern. Lehrer verwenden dann in einem Elternbrief die Formulierung Schüler*innen; der Schulleiter spricht in einer Presseverlautbarung von fehlenden Lehrer*innen, die es unmöglich machten, den Unterricht voll abzudecken. Wenn aber eine Klassenarbeit oder eine Klausur ansteht, gelten andere Regeln. Dann müssen die Schüler die deutsche Hochsprache verwenden, die Genderformen nicht kennt. 

Maßgeblich ist die Schreibweise, die der Rat für deutsche Rechtschreibung in seinen Empfehlungen für geschlechtergerechte Schreibung vom 26.03.2021 niedergelegt hat. Darin heißt es: „Das Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk (,Gender-Stern‘), Unterstrich (,Gender-Gap‘), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.“ Dass sich selbst rot-grün regierte Bundesländer bei prüfungsrelevanten Gegenständen an diese Empfehlung halten, hat  juristische Gründe. Sie möchten sich die Klagen von Eltern ersparen, die in der Verordnung der Gendersprache einen rechtswidrigen Akt sehen könnten.

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Ingofrank | So., 24. Dezember 2023 - 15:22

Aber Hallo? Seit wann interessiert in diesem Land denn irgend jemand der „Wille der Mehrheit“ ? Die Wahlen zur zur Regierungsbildung ist doch das allerbeste Beispiel, zumal auch hier im Cicero schon viele viele Seiten & vor allem ablehnende Kommentare, zu diesem Thema geschrieben wurden.
Zurück zu Wahlen & Regierungsbildungen.
Es ist doch in diesem Land Tradition, dass Parteien, die gegensätzliche Programme haben zusammen regieren & dies dem Wähler als „demokratischer Kompromiss“ verkaufen.
Ich könnte es mir auch anders vorstellen. Die Parteien die die 5% Hürde überspringen werden zur Regierungsbildung verdammt. Platz 1 stellt den „Chef“ reicht es nicht zur absoluten Mehrheit sind die Plätze 1, 2 usw. Zur Regierungsarbeit „verpflichtet“ bis eine ausreichende Mehrheit gefunden ist. Da ist die Mehrheit des „Volkswillen“ ist wenigstens abgebildet 😂

Mit einem nicht ganz Ernst gemeinten Gruß aus der Erfurter Republik
Allen Ciceronen* Innen ein frohes Fest & alles gute für 2024

WDHohe | So., 24. Dezember 2023 - 15:29

- Ich gaube, es war Tucholsky - der sagte
"Spuren hinterlassen -
ist der Menschheit wichtigster Teil"
Nun denn - wer das glaubt & von sich hofft !
und sein "Sein" daraus extrahiert -
ist am Ende ein "armer Tropf -
nuss er seine Seele doch dafür verkaufen -
sind foglich selten die Klügsten
(was den Seelenverkauf betrifft)
Wem dafür selbst gar nichts findet
pickt das erste Körnchen das vor die Füße fällt
>>siehe Wärme/Pumpen/(Heigesetz
Mehr ist meist nicht.
Merke: Zur öffentlichen Wirksamkeit wird es erst durch Vervielfältigung =
= der Spurenhinterlasser Trägergehilfen
WDH
Anm: Merke gerade dass ich hier schon lange nicht mehr war (kommt von Sein>> s.o.) :-)
...und wieder- . gerne Ihren Kommentar gelesen Herr Werner
"Ganz ´Der Alte´`

Gerhard Weißenberger | So., 24. Dezember 2023 - 18:51

Als gebrochenes Deutsch erhält das gegenderte Deutsch eine ganz neue Bedeutung.
Was man bisher sprachlich Unkundigen oder Menschen mit geringer Literalität konnotierte, wird nun zum Merkmal der subversiven Woken.

Martin Beckmann | So., 24. Dezember 2023 - 19:59

Die könen ihr eigenes Kauderwelsch noch nicht einmal richt. Es muß nicht "Geflüchtete" heißen, sondern "Flüchtende", genau wie: "Volksbelügende", "Schwurbelnde", "Geldverschnwendende" oder "tote Radfahrende"
Dazu: Verein Deutsche Sprache . Infobrief vom 2.12.2023 und dann zu Punkt 6 gehen:
https://vds-ev.de/infobriefe-2023/infobrief-vom-2-dezember-2023-klimage…

Manfred Bühring | So., 24. Dezember 2023 - 23:14

Es wird Zeit, dass dieser reaktionäre Quatsch einer woken Minderheit endlich entsorgt wird. Die deutsche Sprache ist eine der vielfältigsten und austariertesten der Kulturgeschichte. Nicht zufällig stammen die großen Dichter und Philosophen aus dem deutschen Sprachraum.

Manfred Bühring | So., 24. Dezember 2023 - 23:39

Kleine Nachbemerkung: die Klicklaute werden vom afrikanischen Stamm der Buschmänner - ja, Männer - zur Verständigung verwendet. Wir befinden uns also auf dem besten Weg, unsere Verständigung dem Niveau der Buschmänner anzugleichen, deren Anliegen mit den Klicklauten bestimmt nicht eine gendergerechte Sprache ist.

Jens Böhme | Mo., 25. Dezember 2023 - 08:14

Es gibt Menschen, die keine Heimat, keine Kultur, keine Identifikation, keine Zugehörigkeit empfinden. Diese Göttlichen sind kosmopolitisch, überall und nirgends zu Hause. Sie leben ein kaltes, lebensverachtendes, realitätsfernes Naturbild. An sich lebt jedes Individuum sein/ihr Leben (?). Bestimmen

Edwin Gaza | Mo., 25. Dezember 2023 - 08:45

Vorsicht: Könnte Spuren von Spaß*in enthalten,
der, die das Der, Die, Das kann Spaß haben.
Individualismus braucht immer mehr Schnörkel.
Deutsch ist schwer genug mit drei Artikeln.
Vertriebenen (Displaced people) wurde der Satz unterstellt: deutsche Sprache schwere Sprache:
Teufel hat sich drei Artikel: das die der Deifi holt.
(für Nichtbayern, hole dich ...)
Sind Teufel alle männlich? Damit sich kein Teufel diskriminiert fühlt, Teufel*inne.
Das die..... ,
Oder nur immer und überall "das", von Frau bis ....
Aber das Wort Frau macht schon Probleme.
Z.B. Lieder
Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann? oder
Sag mir wo die Frauen sind?
Wann wird man je versteh'n
Was ist gescheh'n?
An Unis muß der Bereich GENDERITIS ausgebaut werden.
Sprachverpanschung darf nicht Klempnern (Hanfdichtern) überlassen werden.

Brigitte Miller | Mo., 25. Dezember 2023 - 09:05

diesen ausgezeichneten Text. Warum nur gibt es nicht viel mehr Gegen-/Abwehr gegen diesen zerstörerischen Unfug, der wie Sie richtig sagen, "die von Interessengruppen mit großer Überzeugungskraft und mit moralischer Überhöhung im öffentlichen Raum verfochten wird." Eine entscheidende Rolle spielen wie immer die Medien, die ÖRR, denn wenn dort etwas vertreten wird, denken vile Leute, das müsse so sein. Schlimm.

Wolfgang Borchardt | Mo., 25. Dezember 2023 - 09:30

haben Menschen, die uns fas "Gendern" vorschreiben wollen? Sind sie mehr wert als Du und ich? Nein. Aber in eng begrenzte Kreisen haben sie soviel Mzcht, dass, sie Nichtwilligen emfindlich schaden können. So ist Gendern die Dienstsprache der Opportunisten geworden.. Glücklicherweise bietet unsere Muttersprache genügend Möglichkeiten, das Gendern zu vermeiden' Der Rechtschreibrat eiert herum. Das ist auch egal, weil sich ohnehin niemand danach richtet. Selbst die so sinnvolle Regel, zwischen "Fluss" und "fließen" zu unterscheiden, findet wenig Beachtung. Genauso wenig findet das "Gendern" im normalen Sprachgebrauch Beachtung, denn Sprachregelungen von oben, die es in Diktaturen zuhauf gibt, gehen mit diesen unter oder sind sogar negativ besetzt. Es fehlt jeglicher Beleg dafür, dass Frauen auch nur e i n e n Nutzen davon hätten.

B.Kalweit | Mo., 25. Dezember 2023 - 12:32

Zu dem sehr erhellenden Artikel passt ein Beispiel aus der Tagesschau vom letzten Freitag.Dort war im Zusammenhang mit demMassaker in Prag folgender Satz zu hören:" ...sie trauern um ihre getöteten Mitstudierenden."Ich habe mein Entsetzen und meinen Unmut über diesen Unsinn in einem Schreiben an die Redaktion zum Ausdruck gebracht und um eine erhellende Erklärung gebeten-Bisher keine Antwort

Brigitte Miller | Mo., 25. Dezember 2023 - 17:58

Antwort auf von B.Kalweit

von einer Heimleiterin gehört: "die Bewohnenden".

Gunther Freiherr von Künsberg | Mo., 25. Dezember 2023 - 17:47

lässt die auch die Gendersprache vermissen. Was ist mit dem 3.Diversen Geschlecht, das auch seine sprachliche Anerkennung fordern kann. Da der Artikel Der für das Maskuline steht, Die für das Feminine bleibt für das Diverse nur das Das.
Problem: Sprache orientiert sich an biologischen & nicht an politischen Tatsachen. Deshalb ist jetzt Kreativität & sprachliche Freiheit angesagt.Z.B.“ Das Flüchtling ist zusammen mit seinem Freundin , der schwanger war, als Flüchtlinger geflohen.“ Diese Formulierung wird den politischen Anforderungen gerecht, weil damit keinerlei sexuelle Festlegung erfolgt ist, die der Menschenwürde widersprechen würde. Gegen die Menschenwürde verstoßend sind die Formulierungen mit Gendersternchen.Warum kommt immer der Mann an den Anfang. Z.B. Lehrer*in anstatt die Lehrender. Wer nicht meiner Meinung ist dem fehlt das Demokratieverständnis was insbesondere in Kreisen der Naturwissenschaften der Fall ist, weil da noch immer behauptet wird, es gebe nur 2 Geschlechter.

Brigitte Simon | Mo., 25. Dezember 2023 - 17:49

Was soll´, rot-grüne Klarheit ist vonnöten.
Lange suche ich nach Klarheit der Maskulinistischen Identitätspolitik. Sie ist als Kampf gegen Gender eingebettet in eine Strategie muskulär-aggressive weiße Männlichkeit zu re-souveränisieren und hierarchische Zweigeschlechtligkeit zu re-etablieren. Diese Vorgehensweise kultureller Hegemonie basiert auf einer "moralischen Panik", der vermeintlichen Krise weißer Männlichkeit. Sie werden als Opfer der Gleichstellungspolitik Feminisierung dargestellt. Daß das generische Maskulinum nichts mit toxischer Männlichkeit und rechtsextremen Gedankengut zu tun hat...
Das liebe Foristen ist des Rätsels Lösung.

Sprachwissenschaftler benennen 300 000 bis
500 000 Wörter der deutschen Sprache. Das Dudenkorpus, eine elektronischen Datenbank, umfaßt 2020 sogar etwa 18 Mio Wörter incl. Fachbereiche etc.
Noch Fragen Kienzle? Packen wir es an. Gendern ist die Maxime. Das neue Jahr 2024 ist bereits ausgebucht. Cicero bleibt Cicero. Von Cicero*in
keine Spur.

Wolf | Di., 26. Dezember 2023 - 12:18

Der Worte sind genug gewechselt.
Gendersprache ist ein gegen die Sprachlogik eingesetztes System. In allen Bereichen widersinnig, dumm. Dreist, rücksichtslos und ideologisch motiviert versucht eine Minderheit, einer Mehrheit "Sprachgerechtigkeit" aufzuzwingen. Ohne Not, ohne Logik.
Gegen ideologischen Totalitarismus hilft nur ein knallhartes Verbot! Das muss jetzt flächendeckend durchgesetzt werden. Im Namen der Mehrheit. Mit Vernunft kommt man diesen Transformations-Idioten nicht bei.