
- Bildungsexperten auf Abwegen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) findet es „ungerecht“, wie der Bund bei Sonderprogrammen seine Mittel an Länder verteilt und will deswegen den Verteilungsschlüssel des Bundes ändern. Doch ihre Rechnung geht hinten und vorne nicht auf – die Verlierer wären ausgerechnet die finanzschwachen Bundesländer.
Wenn man einen Nachweis für die eigentlich überraschende These benötigt, dass ausgerechnet Pädagogen nicht unbedingt die besten Ratschlaggeber sind, wenn es um die systemische Steuerung des Schulsystems geht, so hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in dieser Woche hierfür ein beredtes Beispiel vorgelegt.
Im Auftrag der GEW nämlich haben sich Bildungsökonomen mit der Frage beschäftigt, wie gerecht der Bund bei Sonderprogrammen seine Mittel an die Länder verteilt. Praktiziert wird in diesem Zusammenhang bereits seit Jahrzehnten der so genannte „Königsteiner Schlüssel“. Zwei Drittel der Mittel werden dabei anhand der Steuerkraft der Länder verteilt und ein Drittel anhand der jeweiligen Bevölkerungszahl.