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Statistisch gesehen ist einer dieser fünf ein Rechtspopulist / dpa

Demokratie-Monitoring - Ein kritisches Wort, schon bist du Rechtspopulist

Der Demokratie-Monitor der Uni Hohenheim bescheinigt den Deutschen ein hohes Maß an rechtspopulistischen Einstellungen. Doch was hier als „rechtspopulistisch“ gebrandmarkt wird, kann man auch als Demokratiereife verstehen.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Endlich mal wieder eine Demokratie-Studie! Es ist gerade zwei Wochen her, da warnte die Körber-Stiftung, das Vertrauen der Deutschen in die Demokratie nehme ab. Das war ein hübscher Clickbait. Denn bei dem Stichwort Misstrauen in die Demokratie sieht man zwischen Flensburg und Berchtesgaden traditionell gleich „Weimarer Verhältnisse“ am Horizont des politischen Alltags dämmern. 

Bei näherem Hinsehen zeigte sich jedoch, dass die Studie der Körber-Stiftung allenfalls die Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung und der sich in den letzten Jahren herausgebildeten Parteiendemokratie dokumentierte, nicht aber mit der Demokratie an sich. Doch man kann ein guter Demokrat sein und zugleich unserer Parteiendemokratie in ihrer derzeitigen Form kritisch gegenüberstehen. 

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Markus Michaelis | Sa., 2. September 2023 - 12:18

Ich denke, diese Studie belegt, wie viele, viele andere, erstmal das politische Auseinanderdriften der Gesellschaft. Was für die Einen wichtige politische Themen sind, die unbedingt diskutiert werden müssen, sind für die Anderen absolute NoGos, die nie und nimmer in Frage gestellt werden dürfen - und umgekehrt.

Davon gibt es viele Themen und es gibt auch nur scheinbar zwei Lager (Populisten und "Mitte") - je mehr man mit Menschen redet, entdeckt man glaube ich einige bis viele unverträgliche Lager.

Unsere Demokratie lebt eigentlich davon, dass man den politischen Sieg der "anderen" toleriert und der politische Sieger versucht alle etwas mitzunehmen.

Im Moment ist das schwieriger geworden, vielleicht hatte Deutschland lange Zeit auch nur ungewöhnlich viel Konsens. So genau weiß das glaube ich keiner. Nimmt man zu den innenpolitischen Spannungen die sich stark verschiebende Welt drumherum dazu, ist das alles nur bedingt verstehbar und steuerbar.

Steht alles im Grundgesetz:
Artikel 1. Die Würde des Menschen ist unantastbar! - Ja man hat versucht Herrn Aiwanger die menschliche Würde wegzunehmen - auch bestimmte Denunzianten hier im Forum. Sobald einer da einen Fuß in die Tür kriegt, dh jemanden als Abschaum hinzustellen, ist alles möglich.
Artikel 5. Jeder hat das Recht, seine Meinung ... frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet NICHT statt.
Das reicht doch! Wann wollen wir denn endlich einmal anfangen, diese elementaren Artikel anzuwenden? Einzuklagen? Auf sie zu bestehen? Es sind doch die Sittenwächter der linksgrünen Moral, die das Grundgesetz mit Füßen treten! Und wir sollten endlich hellhörig werden, wenn sie die Totschlagskeule des "Antisemitismus" schwingen! Auch ihr, liebe jüd. Mitbürger! Es tut mir in der Seele weh, wenn ihr weggeht!

Enka Hein | Sa., 2. September 2023 - 12:25

...müssen diese Regierung in den Händen haben. Davon bin ich überzeugt.
Andernfalls wäre zwar noch die Möglichkeit das wir von Dilettanten und Vollidioten regiert werden. Aber das kann man ausschließen, da sich diese Ampel ja selbst tagtäglich ein hervorragendes Zeugnis ausstellt.
Somit bleibt nur die erste genannte Wahrheit.
Allen ein schönes Wochenende.

ihre Befürchtungen sind falsch. Kein Außerirdischer &/oder Repräsentant einer fremden Macht ist so unfähig wie unsere Regierung. Was sie machen ist gefährlich, weil sie mit ihrem Kommentar die Außerirdischen & die Repräsentanten fremder Mächte beleidigen.
Richtig ist vielmehr, dass es einigen Reichsdeutschen wie einem gewissen K. Marx wie auch einen gewissen Reichsösterreicher namens A. Hitler gelungen ist durch ihre Schriften wie das Kommunistische Manifest, das Kapital, mein Kampf u.Ä verführerischen Einfluss aufs nächste Jahrhundert zu nehmen. & dann gibt es noch Verführte,die eine Bibel aus Fernost, die Maobibel kennen, die Luther Übersetzung allerdings nicht. Diese ist auch zu kompliziert weil sie eine Moral vertritt, die mit den modernen moraldiktatorischen Moralvorstellungen nicht in Einklang zu bringen ist. Und kommen Sie ja nicht auf die Idee diese Moral auf den Einfluss von Außerirdischen zurückzuführen. Das könnte schief gehen wenn deren Rache uns treffen sollte.

Jürgen Rachow | Sa., 2. September 2023 - 12:47

...rechtspopulistischen Ansichten in der realen Politik dann führen, kann man aktuell sehr schön am 10 Punkte Sofortprogramm der AfD ablesen:

steuerliche Entlastung der arbeitenden Bevölkerung, Senkung der Energiekosten durch Reaktivierung und Neubau von Atomkraftwerken, Rückgängigmachung der industriefeindlichen Ampelbeschlüsse, Genderverbot, Sach- statt Geldleistungen an Migranten, Reform des reformierten Einbürgerungsgesetzes u.a.

Eindeutig ein Fall für den Verfassungsschutz.

Albert Schultheis | So., 3. September 2023 - 10:01

Antwort auf von Anita

Diese Forderungen könnten so 1:1 im Terrormanifest der Rollator-Terroristen um den Reichsbürger Prinzen Reus dem Viertel-nach-Zwölften mit seiner Tweed-Jacke abgekupfert sein!

Gunther Freiherr von Künsberg | Sa., 2. September 2023 - 13:31

Mein Alter Ego hat sich entschlossen zukünftig Populismus zu praktizieren.
Populismus definiert sich durch die Wahl der Themen & der Ausdrucksweise. Zum Thema wähle ich soziale Gerechtigkeit. Weil es unsozial ist Menschen & Menschinnen unterschiedlich zu besteuern bin ich dafür Steuern ganz abzuschaffen. Schließlich kann der Staat um das Bürgergeld und die Kindergrundsicherung zu bezahlen Darlehen aufnehmen.
Probleme habe ich mit der richtigen Ausdrucksweise. Das fängt mit einem römischen Bauwerk in Trier an. Die Porta-N-Wort muss unbedingt umbenannt werden. Dann gibt es das Musical Porgy and Bess in welchem N Wort und N-Wortinnen vorkommen. Die Ausdrucksweise ist etwas kompliziert aber moralisch o.k. Dann gibt es noch eine Süßigkeit die man bis vor kurzem noch M-Wort-Kopf oder N-Wort-Kuss nannte. Das Ursprungswort diskriminiert natürlich. In Österreich nennt man das heute Schwedenbombe. Damit diskriminiert man nur eine Nation, was als Kollateraldiskriminierung hingenommen werden kann.

Armin Latell | Sa., 2. September 2023 - 13:35

traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast. Mittlerweile (ob schon immer, weiß ich nicht) dienen Studien eher dazu, ein vom Auftraggeber gewünschtes Resultat zu erzielen. Entsprechende ausgefeilte Techniken werden dazu genutzt, die Fragen so gestellt, dass man das Gewünschte in die Antworten hineininterpretieren kann. Dazu gehört auch, dass die Bedeutung von Wörtern in demagogischer, agitatorischer Art und Weise von linken und grünen, Feinden des Konservativen, ins Gegenteil gedreht wurden und werden. Die offizielle Sprache, die fast niemand sprechen will, ändert sich, die Gedanken und Werte bleiben aber die gleichen. Dann ist konservativ plötzlich rechstpopulistisch. Wichtig zu wissen, wer beauftragt die Studie und wer führt sie durch. Demnach stelle ich fest: ich gehöre zu den genannten 20%. Das ist auch gut so, und ich hoffe darauf, dass es noch viel mehr werden. Andernfalls wird ddr 2.0 perfektioniert.

Ingofrank | Sa., 2. September 2023 - 14:01

eben Perlen vor die Säue geschüttet. So lange von den etablierten Machthabern in diesem Land jeder Ansatz einer kritischen Äußerung, egal von wem, geht ein politisch-,moralisch-, medialer- Aufschrei durchs Land, in dem derjenige der eine Andere Meinung hat, in die rechtspopulistische Ecke gedrängt wird. Beispiel Aiwanger. Wäre etwas passiert wenn er in Erding nicht gesprochen hätte? Seine Forderung, „die Demokratie zurückzuholen“ oder die Zustandsbeschreibung der Berliner Politik insbesondere der Grünen mit der Frage „ob Sie in Berlin den Arsch offen haben?“ rückte ihn doch gerade w e g e n seiner kritischen Worte sofort in die rechte Ecke. Und in dem Moment wurde gegraben und ein 35 Jahre alter Sündenfall ausgegraben & nun wird nachgebohrt, jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. &, die jetzt so eifrig um Aufklärung mühen, sollten mal berichten, welchen Scheiß‘ sie vor 35 Jahren gemacht haben. Man sollte einfach die Kirche im Dorf lassen & vor der eigenen Tür kehren.
M f G a d E Republ

Wolfgang Borchardt | Sa., 2. September 2023 - 14:22

Schwarzen Mann AfD ist infantil, demokratiefeindlich und keine Antwort auf die drängenden Herausforderungen der Gegenwart. Ein Argument, das keines ist und nicht mehr zieht. Wird die Politik dafür bezahlt, dass sie die Anhänger anderer Meinungen verunglimpft, um unbequeme Auseinandersetzungen zu vermeiden? Dient die Politik der Demokratie, indem sie sich hinter "Brandmauern" versteckt?

Wolfgang Tröbner | Sa., 2. September 2023 - 14:22

Vielen Dank, Herr Grau, für Ihren überaus erhellenden Artikel. Die im Auftrag der "Universität Hohenheim" erstellte "Studie" soll wohl schon aufgrund dieser Begrifflichkeiten die Wissenschaftlichkeit dieses Dokumentes untermauern. Ich hatte mal vor geraumer Zeit ein Gespräch mit einer Kommunikations-"Wissenschaftlerin", die erzählte, dass sie wissenschaftlich arbeite. Weil ich mir als Naturwissenschaftler kaum etwas darunter vorstellen konnte, habe mir mal die Mühe gemacht, das im Artikel verlinkte Dokument eines Kommunikations-Professors anzuschauen. Jetzt kann ich nur entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das soll "Wissenschaft" sein? Diese Kindergarten-Fragen, die überhaupt keine differenzierten Antworten erlauben? Dass die Verfasser sich damit überhaupt an die Öffentlichkeit trauen, zeigt, dass da ganz viel Haltung, aber nur wenig Sachverstand waltet. Schade um das eingesetzte Geld: "Getretener Quark, wird breit, aber nicht stark".

Dass die Testperson aus dem Fenster geworfen und überprüft wird, ob ihre Beschleunigung tatsächlich 9,81 m/s² beträgt?

Gesellschaftswissenschaften funktionieren anders. Alles ein alter Hut und wieder bestätigt, 20% denken lt. Sinus-Studie von ca. 1980 rechtsradikal und autoritär.

Schon Ihre Klassifikation als "übles Machwerk" statt Kritik und Nachweis von systematischen oder statistischen Fehlern ist rechtes Geschwätz.

Christa Wallau | Sa., 2. September 2023 - 14:37

haben die heute Herrschenden keinen blassen Schimmer von den schwierigen Bedingungen, unter denen viele hart arbeitende, Steuern zahlende Bürger leben müssen u. d o c h täglich ihren Alltag meistern. Die Regierung u. alle ihr willig Zuarbeitenden in den Medienhäusern nehmen ihre Mitmenschen nicht als gleichberechtiigte u. gleichwertige Wesen wahr, sondert quasi als Primitvlinge, die der Belehrung und Führung durch sie, die Klugen und Aufgeklärten, bedürfen. Wer das Volk zu verstehen sucht u. sich bemüht, in verständlicher Sprache mit ihm zu sprechen, ist k e i n Populist, sondern jemand, der sich bemüht, alle Mitmenschen ernst zu nehmen.
Sie haben es auf den Punkt gebracht, lieber Herr Grau:
Es ist "ein Zeichen einer funktionierenden Demokratie, wenn die Regierungsverantwortlichen dem Wahlvolk hin und wider auf's Maul schauen";
denn die Millionen von "Normalbürgern sind diejenigen, von denen a l l e Politiker ihr Mandat erhalten haben u. von deren Geld sie leben wie Maden im Speck.

Heidemarie Heim | Sa., 2. September 2023 - 14:51

Nachdem ich erst mal rausfinden musste was ein "clickbait" ist werter Herr Dr. Grau, dachte ich mir, "Das kannst Du auch!". Nein, war nur ein Scherz;-). Tatsächlich sind die englischen Übersetzungen meiner ersten Eingebung meist schlicht kürzer und passen besser in die Titelzeile;). Die da hieß, dass man es nach wie vor mittels "Studien" und "repräsentativer? Umfragen" versucht "An den richtigen Schrauben zu drehen" um Volkes Maul nicht gerade zu stopfen, jedoch unerwünschte Äußerungen in die richtigen Bahnen zu lenken. Für mich ist der Begriff "Rechtspopulist" mittlerweile nichts anderes als ein geschickt abgemildertes Synonym für Nazi. Wen interessiert noch, dass es mich beleidigt u. verletzt sollte ich die Eine der Fünfen sein, das man mich auf eine Stufe stellt mit Schergen wie dem unsäglichen Richter Freisler oder Massenmördern? Ich bin ja schon laut anderer Studien und Aussagen dazu noch "strukturell rassistisch" u. ohne Kultur. Also sowieso verloren für die Demokratie;) MfG

Aber geht es wirklich um Populismus? Ich sage nein, es geht um Macht & diese Macht zu zementieren. Bisher konnte der Wähler noch nach der „Lagereinteilung“ halbwegs auswählen zwischen einem Linken Lager, mit der SPD und einem konservativ liberalen Lager, mit der CDU. Diese Kategorien gibt es dank Merkel nicht mehr, in dem sich die CDU, auch nur zwecks Machterhalt, in die Links Grüne Blase „hinein modernisiert“ hat, & dem Wahlvolk ? war anfänglich nicht klar, was da passiert ist, zumal die AfD auch in ihren Anfängen als € kritische Partei mit Lucke & Henkel arg mit dem rechten Auge beäugt wurde, von der weiteren Entwicklung ganz abgesehen …. die als einzige Partei kritisch zur Merkelschen und Grün Roten Flüchtlingspolitik steht als Beispiel für für, JA, als Alternative zum „schwarz, rot grün gelben & dunkelroten Einheitsblock“ = Parteien der nationalen Front …. die ich Jahrzehnte erleben durfte mit der gleichen Methodik…. Menschenverachtend & demokratieunfähig.
Lieben Gruß a d E Rep.

Danke lieber Herr Frank für Ihre Antwort! Aber um es mal etwas salopp auszudrücken, Sie haben wenigstens eine Alternative gefunden, sei es auch nur als AfD-Protestwähler was natürlich auch eine blödsinnige Erklärung der Konkurrenz ist um vom eigenen Versagen abzulenken und ein Gutteil der Schuld auf den Wähler zu schieben. Ob aus Überzeugung, Protest, Wahltaktik oder sonstigem, damit habe ich keinerlei Probleme bezüglich Akzeptanz. Mein ganz eigenes Problem als ehemals überzeugte liberal-konservative Wählerin von FDP und Union, zu LT-Wahlen FW und aufgrund ihrer ersten Programme, so wie den für mich als Demokratin nicht in Ordnung gehenden Umgang aller mit der AfD, stellte diese durchaus auch für mich eine Alternative dar. Auch wenn mir Teile der Partei zu radikal in Ansichten und Tonalität sind. Doch dies gilt nicht mehr seit dem Ukraine-Krieg und der dazu vertretenen Haltung durch die gesamte AfD. Bleiben für mich einzig die FW, eine neue Partei? oder keiner in 2025 🙁. LG

Johannes | Sa., 2. September 2023 - 15:24

Es gibt Politikwissenschaftler, die behaupten, dass man diesen Begriff abschaffen sollte, weil politische Ideen und Handlungen ganz einfach erklärt werden können. Und Bedarf für Reformen und Beschlüsse durch geschürte Ängste zu legitimieren, das machen ja alle.
Marketing trifft m.E. besser zu.

Günter Johannsen | Sa., 2. September 2023 - 15:26

Stasi-Beauftragter Roland Jahn
„Doktor Stasi“: Titel der Golmer Stasi-Hochschule sollen gekennzeichnet werden
"Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, will erreichen, dass frühere Stasi-Offiziere mit Doktortitel diesen Titel mit dem Zusatz „Stasi“ führen müssen. Da der akademische Titel wegen des Einigungsvertrages nicht aberkannt werden kann, sollten sie wenigstens zu dem Zusatz verpflichtet werden, sagte der frühere DDR-Oppositionelle. „Doktor der Stasi – das wäre dann echte Transparenz.“
Die Doktorarbeiten seien Dokumente des Selbstverständnisses der DDR-Geheimpolizei gewesen. Erörtert worden sei darin zum Beispiel die Zersetzung des persönlichen Lebens von Andersdenkenden oder die Bekämpfung der politischen Opposition. „Das waren Anleitungen zur Verletzung der Menschenrechte.“ Das sei nicht akzeptabel und müsse jetzt politisch angegangen und hinterfragt werden, betonte Jahn.
Es gab in der DDR eine "Hochschule" für das "Betreute Denken"! Heute auch noch???

Günter Johannsen | Sa., 2. September 2023 - 15:29

Ausschnitt aus den geplanten Zersetzungsmaßnahmen
Quelle: BStU, MfS, BV Berlin:
"Gegen einzelne Personen gerichtete Maßnahmen der Zersetzung waren gemäß Richtlinie 1/76 etwa die "systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben" oder die "systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Misserfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens".
In Gruppierungen versuchte das MfS Misstrauen, Neid, Rivalitäten und gegenseitige Verdächtigung zu erzeugen und sie im Zusammenwirken mit anderen Staatsorganen durch Arbeitsplatzbindungen, Berufsverbote, Einberufungen zum Wehrdienst oder Zwangsausbürgerungen zu paralysieren. ... "
Zufällige Parallelen zur "Causa Aiwanger" sind gewollt!

Gerhard Lenz | Sa., 2. September 2023 - 16:12

ist in Wirklichkeit ein Musterdemokrat? Überspitzt: Wer, wie in Chemnitz, Hetzjagden auf migrantisch aussehende Mitbürger macht, ist eigentlich ein besonders kritischer Zeitgenosse?
Fast möchte man angesichts solcher Beschwichtigung fragen: Ist denn schon Weihnachten - für AfD-Wähler? Denn die werden solche Töne mit trotziger Begeisterung aufnehmen.
Besonders ist das Wasser auf die Mühlen jener Demagogen, die ostdeutschen AfD-Wählern gerne größere Sensibilität bescheinigen. Sensibilität, die sich bei näherem Hinschauen als zuweilen pathologisches Misstrauen erweist, welches direkt in die Demokratie und jetzt auf demokratisch gewählte (und abwählbare) Regierungen projiziert wird. Schon heißt es: DDR 2.0! Ein eindrucksvolles Zeugnis demokratischer Reife!
Kritische Aufmerksamkeit ist etwas anderes als unbegründetes Misstrauen. Man kann richtige Fragen stellen, um dann zur falschen Alternative zu wechseln. Soros als HIntermann, Zwangsimpfung,, Umvolkung u. ähnlicher Quatsch demokratisch?

Sind wir uns mittlerweile nicht alle einig, dass es diese "Hetzjagden" in Chemnitz nicht gab? Warum also immer und immer wieder dieses Beispiel? Steter Tropfen höhlt den Stein?
Es gibt doch nun wirklich und leider genügend Beispiele für Rassismus (und Antisemitismus) in Deutschland, da bedarf es nicht das krampfhafte Festhalten an dieser einen Falschmeldung.

ben Sie denn hier für einen Quatsch?
Was haben denn Hetzjagden–die es wohl gar nicht gab–mit diesem Artikel zu tun?
Herr Grau bringt hier nicht viel neues,das können Sie ihm ankreiden.
Aber Ihre Quervergleiche sind so dämlich, dass man sich fragen muss, ob Sie für so was bezahlt werden. Denn wer blamiert sich denn freiwillig und unentgeltlich?
Mit Ihrem Geschwafel hier bestätigen Sie doch jeden Satz,den Grau schreibt.
Und dann immer wieder AfD, AfD, AfD...Merken Sie eigentlich nicht, dass es auch mal um etwas anderes geht? Hass, Herr Lenz,ist eine außergewöhnliche und sehr starke Form der Bewunderung und was Sie in Richtung AfD und deren Wähler/Funktionäre loslassen, zeugt in der Tat von großem Hass.
Und der Ostdeutschen „Sensibilität“ für Unterdrückung und Ent – Demokratisierung jeglicher Art sollten Sie nicht verhöhnen.
S i e haben nie in einem totalitären System gelebt. Sie sehnen eines herbei, den Sozialismus. Und wohl deshalb hauen Sie auf denen herum, die ihn zum Teufel jagten.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 2. September 2023 - 16:26

"Akademisch beglaubigter Alarmismus" - die 15%-Partei hat die 100%-ige Deutungshoheit übernommen. Und die zu 80% grün-rot durchwirkten Medien applaudieren heftig. Nur ein östlich gelegener Landstrich mit tiefroten Erfahrungen widersetzt sich mit hohen Zustimmungswerten für eine Protestpartei.

Albert Schultheis | Sa., 2. September 2023 - 16:34

Krank gemacht von hochgradig toxischen Politikern, Journalisten, Talk-Schaustellern und Zeitgenossen - vorwiegend linksgrüner und schwarzgelber Provenienz. Man könnte die Krankheit eine "Terrorphobie" nennen, eine Angst davor, terrorisiert zu werden. Denn Terroristen heißen so, weil man sie nach der Quelle ihrer unheimlichen Macht benannt hat: dem Schrecken, dem Terror, den sie verbreiten.
In unserem Fall ist es ein Sprachterror, ein Begriffs- und Meinungsterror, den eine relativ überschaubare Anzahl von Sprachwächtern, die bestimmte Schaltstellen in Politik und Medien besetzt halten, ausüben.
Diese Menschen haben meistens keine herausrag. Qualifikationen, im Gegenteil, es sind schwache, aber kranke, bösartige Menschen - Typus Böhmermann oder Lehrer Graf. Sie spüren, dass der Schrecken, den sie anderen einjagen, ihnen Macht über sie verleiht!
Es gibt ein wirksames Mittel gegen diese Menschen: Man muss sie ignorieren, sie verklagen, lächerlich machen, verarschen! Das sind Arschlöcher!

Walter Bühler | Sa., 2. September 2023 - 17:18

Ja, den Balken im eigenen Auge übersieht man schnell.
Die herrschenden Parteien bieten sich lautstark im Wahlkampf an, die Verantwortung zu übernehmen. Genau so laut kultivieren sie sofort nach der Wahl die große Verschwörungstheorie, dass nämlich die AfD und die Rechtspopulisten Demokratie und Staat gefährden würden.
Unfähig zur Selbstkritik wollen sie nämlich die Verantwortung, die sie mit der Wahl übernommen haben, gleich wieder los werden und auf einen Sündenbock abschieben.

Jene "Wissenschaftler", die künftige Parteifunktionäre und deren Pressesprecher ausbilden, und sich Parteien & Medien als "Experten" andienen, machen da natürlich mit.
Da überrascht es wenig, dass die Hohenheimer Studie von Frank Brettschneider stammt. Er ist laut cv "Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung der Landesregierung Baden-Württemberg sowie im Wissenschaftlichen Arbeitskreis für Regulierungsfragen (WAR) der Bundesnetzagentur."

Er kennt sich offenbar gut aus

Wilfried Düring | Sa., 2. September 2023 - 17:38

'Guten Tag. Ich möchte mich einmal vorstellen: Ich bin ein "Blinddarm". Ein "Leugner". Ein "Nazi" – "rechts", "unsolidarisch" und "egoistisch". Ich bin "dumm", ein "Aasgeier" und "Verweigerer". Und ich bitte um Verständnis, ich unterscheide nicht mit Sternchen zwischen Aasgeiern und Aasgeier-innen. Das Geschlecht spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Ich bin eine "dumme Sau", "zu kennzeichnen" und soll "Sticker tragen". Ich bin ein "Gefährder", ein "Mörder" und ein "Todesengel". Ich bin ein "Gegner". Gegen was? Ich bin ein "Muffel". Eine "dunkle Gestalt". Und soll "in einem Loch verschwinden, aus dem ich rausgekrochen bin". Ich bin ein "Sozialschädling". Und "bekloppt". Sie kennen die Gründe für diese Bezeichnungen.' - Zitat Ende - Plädoyer der Künstlerin Philine Conrad am 18. Juli 2023 im Erfurter Rathaus bei der 'Disputation - Kirche und Kultur nach Corona. Analyse, Debatte und Konsequenzen' in Gegenwart des Thüringer Landesbischofs. Vollständiger Text in der 'Berliner Zeitung'

Ernst-Günther Konrad | Sa., 2. September 2023 - 18:10

Jeder, der aus welchen Gründen auch immer zu einem bestimmten Thema versucht andere zu überzeugen ist doch ein Populist. Nur wurde dieser Begriff abwertend vor allem in Bezug auf konservative oder rechte Meinungen zur Verächtlichmachung und Stigmatisierung bis hin zu Hinführung, Populisten seien alles Rechte- Rechtsextreme, Nazis. Obwohl jede Partei für seine Politik wirbt, jeder Interessenverband, Verein, Volksgruppen wurde der Begriff inzwischen dazu umgewandelt, jede Kritik an der derzeitigen Politik, so wie Sie es treffend analysieren Herr Dr. Grau, sofort mit rechts- oder extrem=Nazi einseitig zu belegen. Doch immer mehr Menschen erkennen, das egal bei welchem Thema, jede kritische Äußerungen eben genau dort landet, wo links-grüne Ideologen mit Hilfe der Medien sie hin haben wollen. Nur verfängt es nicht mehr. Immer mehr Bürger wachen auf. Gut so.
@ G. Johannsen - ein bedrückender Auszug einer Vorschrift. Und wir sind schon wieder am gleichen Punkt angelangt - DDR 2.0.

Versuchen uns die links grünen Parteien, die Jurnallie, der ÖRR um nur einige „Säulen des Systems“zu benennen, zu überzeugen ? mit Argumenten ? mit der Wissenschaft? Mit den Erfahrungen der Menschheitsgeschichte? NEIN und nochmals NEIN. Wir werden nicht überzeugt, wir werden, durch Merkel begonnen, alternativlos beherrscht, und dies wurde insbesondere durch die Grünen und der jetzigen Koalition perfektioniert mit dem Argument, wer nicht für uns ist, ist ein Populist mit rechter Gesinnung. Haben sie heute den Presseclub gesehen? Wie diskutiert wurde, dass die Kritik an der Asylpolitik durch einen CDUler rechtspopulistisch war & als Kanzler Scholz es ähnlich sieht eben nicht. Das ist keine sachliche, sondern lediglich eine moralische Diskussion und vom „Überzeugen“ mehr als weit weg. Alle etablierten Politiker „trauen“ sich doch nicht die Probleme aus Angst die AFD sieht es ähnlich oder gar gleich anzusprechen um zu verhindern sofort in die rechte Ecke gestellt zu werden. Das ist krank

Frank Klaus | Sa., 2. September 2023 - 19:34

Doch, Herr Grau, all die beschriebenen Einstellungen werden zu recht rechtspopulistisch genannt, und es ist ein Hoffnungsschimmer, dass immerhin schon jeder fünfte Deutsche rechtspopulistische Ansichten hat. Ich hoffe und glaube sogar, dass es mehr sind.
Was ich aber nicht verstehe (ich verstehe es natürlich, aber ich gebe mich jetzt mal naiv), ist, dass Sie sich an dem Begriff "rechtspopulistisch" stören. Für mich ist dieser Begriff mittlerweile durchaus positiv besetzt. Rechts bedeutet für mich vernünftig (im Gegensatz zu links und Mitte, die nur in unterschiedlichem Grade fatale, menschenfeindliche Ideologien bezeichnen, wobei es die Mitte eh kaum noch gibt, seit die FDP komplett und die CDU in weiten Teilen regelrecht linksextremistisch geworden sind, Stichworte Selbsbestimmungsgesetz, LGBTQ-Ideologie, Genderwahn, Rassismus gegen Weiße), und populistisch ist für mich ein Synonym für demokratisch.

Brigitte Simon | Sa., 2. September 2023 - 20:52

Statistisch gesehen ist einer dieser fünf Musiker ein Rechtspopulist. Weil er rechts sitzt, ist er automatisch rechtspopulistisch.

Ich poche auf mein Recht. Sollte ich dieses einfordern, gehöre ich zum vox populi? Somit
populistisch? Unsere verordnete Denkweise
macht aus Populismus Rechtspopulismus.
Einstein sagte "Eine neue Art von Denken ist notwendig".... Völlig richtig. Für mich ist neues Denken mein bisheriges Denken. Das lasse ich mir nicht nehmen.

Gerhard Lenz | Sa., 2. September 2023 - 22:23

und Dein Beitrag wird einkassiert!
Ausgerechnet dort, wo man seit geraumer Zeit Demokratiedefizite und Cancel Culture beanstandet. Wo so mancher Autor meint, mit unserer Demokratie stünde es nicht zum besten.
Ausgerechnet dort wird ausgesiebt.
Oder, vielleicht liege ich da falsch, mein Beitrag erst mal auf Eis gelegt. Morgen ist ja auch noch ein Tag.!
Wir werden sehen.
Cancel Culture nach rechts existiert nicht: Da dürfen - mal wieder - die absonderlichsten Beiträge gebracht werden, solche über die Hochschule für MfS eingeschlossen. Da darf die Studie "übles Machwerk" genannt werden, darf, von der bestens bekannten AfD-Etage aus, den demokratischen Parteien vorgeworfen werden, sie behandelten die Menschen wie Primitivlinge. Geht alles, darf alles. Im Rahmen einer großzügig gehandhabten Meinungsfreiheit.
Nur eins darf man nicht: Herrn Graus Interpretation abenteuerlich finden. Nö, da hat der jetzt wohl keine Bock drauf.
Da drückt jemand die Löschtaste. Cancel Culture? Dann gerne.

... vielleicht ist die S-Bahn ausgefallen oder so. Kommt mein kluger Kommentar halt am nächsten Tag!

Manches (etwa das Klima und die Bearbeitung der Kommentare bei Cicero) trifft rechte Sünder und linke Heilige gleichermaßen.

Würde ich allerdings der SZ, dem Spiegel oder dem ÖRR noch einmal einen Kommentar schicken, dann wird er wirklich gleich aussortiert; Sie dürften dort weitaus bessere Chancen haben als beim Cicero.

In Ihrem Gejammere fordern Sie seltsamerweise auch noch den Cicero auf, seine Pflicht zur Zensur besser zu erfüllen. Verstehe Sie, wer kann!

Albert Schultheis | So., 3. September 2023 - 10:33

Der Lenz wurde ge-cancelt! Ich frage mich, warum kommentieren Sie nicht in der ZEIT, der Süddeutschen, der FAZ oder dem Spiegel? Dort hätten Sie eine viel größere Reichweite, Sie würden große Journalisten mit Ihrer engagierten Eloquenz beeindrucken, Lenz, und dazu beitragen den Lesern die tiefere Vernunft geprüfter und zertifizierter Textbausteine nahezubringen. Das wäre doch eine sinnvolle volkspädagogische Aufgabe für ein verkanntes Grundschul-Genie wie Sie, werter Herr Lenz!

Walter Bühler | So., 3. September 2023 - 12:24

Gratuliere, wieder mal ein Bild ausgesucht, das sehr gut zum Artikel passt!

Wenn sich fünf Leute in einer Reihe aufstellen, muss einer links außen Platz nehmen. Der gleiche Mensch, der sich links außen positioniert, wird aber von den Betrachtern - o Schande! - als "rechts außen stehend" wahrgenommen.

Das ist natürlich auch der Fall bei 4, 3 und 2 Leuten auf der Bühne. Steht aber nur einer auf der Bühne, ist er gleichzeitig - in einer Person! - links außen wie rechts außen. Grauenhaft! Es kann sich nur um Sarah Wagenknecht handeln, alle anderen Menschen würden aus moralischen Gründen sofort die Bühne verlassen.

Nix für ungut.

Nachtrag: Ich wüsste doch gerne, welches Instrument der Sonderling rechts außen (oder links außen) nun spielt. Bei den vier anderen ist ja alles klar.