Henryk M. Broder
Henryk M. Broder ist, was seine Art des Schreibens angeht, ganz bei sich geblieben / picture alliance

Henryk M. Broder - Hofjude außer Dienst

Henryk M. Broder war der Liebling des Feuilletons, doch viele Freunde hat er dort nicht mehr. Broder befindet sich, ohne sich groß bewegt zu haben, auf einmal am Rande des Diskurses. Was ist passiert?

Birk Meinhardt

Autoreninfo

Birk Meinhardt ist Journalist und Schriftsteller sowie zweifacher Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises.

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Als Erstes packt Henryk Broder einen tschechischen Spielzeugpanzer auf den Tisch und richtet das Rohr auf einen. Man ist, gelinde gesagt, irritiert, aber nur für einen Moment, bis er gluckst: „Herrlich, ist es nicht schön, das Ding?“

So war es 2009. Damals hatte er gerade angekündigt, Präsident des Zentralrats der Juden werden zu wollen, ein Spiel, das viele milde belächelten, manche empört zurückwiesen – je nachdem, ob sie in ihm den brillantesten Formulierer des Landes sahen oder den giftigsten Beleidiger. Letztlich aber ließen ihn alle gewähren, denn er war der Hofjude aller und bekam Preise wie den nach Börne benannten; Hofjude ist übrigens ein Wort, das ein Kollege gebrauchte, der wie er damals für den Spiegel schrieb, das muss der Broder machen, hieß es oft genug bei bestimmten Themen. Und weil er machte, immerzu machte, gestand ihm einmal der Ästhetikprofessor Bazon Brock, lieber Herr Broder, ich möchte auch gern ein Jude sein. – Warum denn bloß? – Weil ich dann auch sagen könnte, was ich denke.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 2. Oktober 2017 - 12:34

welche seine wahre Seite ist.
Da ich aber ein ausgesprochener Menschenfreund bin, gehe ich davon aus, dass es die gutmütige, die schmerzverzerrte ist.
Nur, weiss Broder wer er ist?
Er spielt evtl. mit Optionen, mit denen man nicht unbedingt spielen sollte.
Das 3. Reich war kein Scherz, auf keinen Fall für die Opfer, aber auch nicht für die Täter, die zu einem gewissen Teil sich - m.E. berechtigt - als Opfer der Weltgeschichte sahen.
Es war die Zeit des Einruchs der Medien in die Politik mit entsprechender Verstärkung.
Die Wucht liess wenig Zeit für richtungsändernde Korrekturen.
Es mag Broder passen oder auch nicht, der Schlimmste war Hitler, zu dessen Person sich einmal der Spiegel erhellend äusserte.
Ich schreibe übrigens als `Deutsche´, der Intellektuellenstatus, der Broder sicher gebührt, ist ein Bereich in einem Land, existent.
Da hat sich Broder evtl. noch nicht entschieden.
Zeigt sich bei Broder "Suleyken"?
Wer auf `Stimmen´ hört, findet manchmal Überraschendes...

""Es war die Zeit des Einruchs der Medien in die Politik mit entsprechender Verstärkung.""

""Ich schreibe übrigens als `Deutsche´, der Intellektuellenstatus, der Broder sicher gebührt, ist ein Bereich in einem Land, existent.""

Was will uns die im CICERO omnipräsente Fr. Dorothee Sehrt-Irrek mit diesen Zeilen eigentlich mitteilen?
Ich kann es einfach nicht erschließen.

Mit dem STÄNDIGEN Hinweis auf die unsägliche historische Schuld wird spätestens am Ende der Argumente mit der Nazikeule Deutschland (wieder einmal) mund- und wehrlos gemacht.
Und wofür:
Damit diejenigen, die nichts erlitten haben, auch in Zukunft weiter abkassieren können, von denen, die nichts verbrochen haben.

Deutschland, das sind, Gott sei es gedankt, eben nicht nur die verfluchten zwölf Jahre, in den sich das deutsche Volk unter der Herrschaft eines menschenverachtenden Regimes, das viele bestehende und verbriefte Rechte ohne jede Einflussmöglichkeit seiner Bürger brach, große Schuld aufgebürdet hat.

Was meine ich damit?
Ich habe vor allem Heinrich Heine vor Augen, Ludwig Börne kam aus einer jüdischen Familie, gehörte dann aber zu denen, die ein Heine angriff, obwohl er zeitlebens an seiner Liebe zu Deutschland litt.
Zum einen hänge ich keinem homogenen Volksbild an, von mir aus gesehen sind gut aussehende:) Männer, für andere Frauen, der naheliegendste Grund dafür, dass es Hinzukommende gibt,
zum anderen ist die Aura einer kulturellen Identität/Religion manchmal eine die Herkunft überlagernde
zum dritten und ich weiss nicht, ob Cicero sich traut, dies zu veröffentlichen, es ist zugegeben gewagt, aber ich bin auch ein großer Fan der SOS-Kinderdörfer.
Nun denn, nicht nur die Rämer haben sich der Sitte bedient, Kinder unterworfener Stämme als Geiseln zu nehmen, Kreuzzüge waren sicher auch Keimzellen im Sinne des Wortes für die durchrittene Gegenden, alle Aufbrüche oder aber Bedrängnisse, s. z.B. das Märchen von Rumpelstilzchen.
Kurz, ich rate Menschen auf Stimmen zu hören.

Und um ein bisschen einem evtl. zu seichten Bild von mir entgegenzuwirken.
Ich bezeichne mich auch gerne als Mozartin.
In ausgerechnet "Cosi fan tutte" hören die Damen auf die Stimmen der verkleideten Männer und es ergeben sich die Mozart-Paare für die Ewigkeit, wie Mozart sie sah in der Zauberflöte Pamina/Tamino & Papageno/Papageno, die Identität der Differenz, wie ich sie tragend sehe als Totalität unter anderen, in "Cosi fan tutte" als `Vorschein´ dargestellt durch Fjordiligli/Ferrando und Dorabella/Guglielmo.
Meine Kirche ist Bach, mein Hoffen ist Mozart.

im Medienbereich, z.B. die Hugenbergpresse, wodurch Politik und Propaganda rein technisch, z.B. auch durch den Film, große Möglichkeiten geboten wurde, ohne es demokratisch beherrschen zu können, da es privat organisiert war.
Es gibt Gründe, warum ein politisch Unbegabter wie m.E. Hitler so hoch steigen konnte.
Er passte zum Propagandabereich der Politik.
Mit der Existenz meine ich, was ich auch sonst schreibe, Intellektuelle schreiben nicht in einem luftleeren Raum.
`Deutsch´ habe ich für mich in kleine Anführungszeichen gesetzt, weil ich mich "mehr und mehr" als Prussin sehe und das ersteinmal in Übereinstimmung mit mir und meiner Umgebung bringen muss.
Das "omnipräsente" tut mir leid und ich hoffe, dass Cicero dem Einhalt gebietet.
Vielleicht liegt es daran, dass ich mich manchesmal so begeistern kann für den Cicero?
Je umfangreicher der Cicero wird, desto unwichtiger werde ich, wie ich selbst sehen kann.

Lasst endlich die ständigen, allgegenwärtigen Vergleiche mit der 12-jährigen Nazigeschichte. Geschichte wiederholt sich nie; jene Zeit ist technisch, medial, ja zivilisatorisch (in den Fünfzigern noch hat man über den Donnerbalken geschxxx, mit Moos oder Zeitungspapier oder gar nicht den Axxx abgewischt) Ewigkeiten entfernt.
Es verstellt die Sicht auf die große Gefahr für die ganze westl. Welt - D. natürlich zuvorderst - , nämlich den Islam.
Die dumpfen, hasserfüllten Stimmen (Pegida usw.) sind hilflose Äußerungen der Leute, die ihr Vaterland zu Recht bedroht sehen und es nicht “schaffen” wollen sich abzuschaffen. Dieser Kleine Mann hat nur malocht und den verflixten Wohlstand erarbeitet, der Leuten wie Ihnen, Dorothee Sehrt-Irrek, es ermöglicht hat, endlos zu diskutieren, zu schreiben und Zeit und Muße zu haben, sich in Konzert und Theater zu ergötzen.

Wo bitte sollte ich denn zur Zeit sonst schreiben, zumal ich den Cicero jetzt auch mal abonniert habe?
Ich bin aber ganz offen und würde feststellen wollen, dass ich im Prinzip, vor allem für die Journalisten/Politiker/Intellektuellen schreibe, auch nur bestimmte und zwar als Bildung einer transzendentalen Öffentlichkeit, die gewissermassen als allgemein zugänglicher Raum die Religion entlasten kann in Richtung gesellschaftliche Spiritualität, weiterentwickeln kann, überhaupt wahr werden lassen kann.
Ich schaute gestern einen Film über die zum Ausdruck gebrachten Gedanken/Sehnsüchte, die ich seit meiner Kindheit liebe, einen Film über die Vatikanischen Museen.
Es gab zu meiner Kindheit/frühe Jugendzeit eine Fernsehsendung, die mich neben der, die den Weltraum erklärte, in ihren Bann zog, jeden Sonntag wurde ein Kunstwerk aus den Vatikanischen Museen erläutert.
Einstweilen fühle ich mich beim Cicero aufgehoben.
Verzweifeln Sie also bitte nicht, wenn ich weiter hier präsent bin.

Frau Dorothee Sehrt-Irrek, Niemand verzweifelt wegen Ihrer Kommentare.
Sicherlich kommen Sie aus einer sehr gut gebildeten Familie und damit sind Ihnen die Niederungen des ganz normalen Lebens erspart geblieben. Das ist keine Schuld sondern ein Glück! Das Leben für die meisten, seit Kindesbeinen nicht Priviligierten, hält andere Gedankengänge bereit, für manche in diesen reichen Land, ist für die hier schon länger Lebenden, jeden Tag ein ermüdenter Kampf an der Oberfläche zu bleiben, an den ausbeuterischen System nicht zu verzweifeln, dass weder jungen Menschen trotz Arbeit, noch alten Menschen ein Gefühl der sozialen Sicherheit gibt. Dazu gehört, Kinder- und Altenarmut überhaupt erstmal wahr zu nehmen. Seit 2004 wird diese Misere ignoriert und viele Jahre wurde diese sogar verleugnet. Das sind nur ein paar Probleme von den vielen, die die Nichtprivligierten ohne Mozart bewöltigen müssen! Erhalten Sie sich Ihre Euphorie und Gedankengänge, das macht das Leben spannend!

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 13. Oktober 2017 - 12:23

Antwort auf von Ursula Horvath

Nur noch schnell die Titel der anderen Fernsehserien "genannt", es sind die von Prof. Haber, s. dazu Wiki.
Das nennt man auch Bildungsfernsehen und bei dem heutigen Angebot diverser Sender kommt man doch gar nicht mehr weg vom Fernseher.
Da mich aber Mozart philosophisch-religiös fasziniert, möchte ich eine frühere Form ansprechen, gesehen während des Essens in "Wer weiss denn so was", die Parthenogenese bei den Kommodowaranen und evtl. dem Film "Enemy mine" zugrundeliegend.
Weshalb ich von einer Totalität unter anderen sprach.
Eine politische Kultur ist eben deshalb so wichtig, weil die der Nazis nun mal verheerende Auswirkungen hatte.
Weil auch die freieste Forschung in der Physik die Atombombe möglich machte.
Meine Lieblingsbemerkung, die nicht gerade selten zutraf ist die, "wenn ich nicht irre".
Meine Präsenz galt eigentlich auch nur der Zeit, in der m.E. nicht frei gesprochen werden konnte.
Für die evtl. jetzt schwierigeren Zeiten des Zusammenlebens
notwendig.

Liebe Frau Sehrt-Irrek, spätestens dann, wenn ich zur Arbeit muss, bleibt mir nichts anderes übrig, als den Fernsehsessel zu verlassen. Unter der Woche muss ich also
ca. 50 Stunden auf Bildungsfernsehen verzichten. Außerdem für die Zeiten, in denen ich für meine Familie einkaufe und koche (zugegeben, das nur am Wochenende), Putzen, Wäsche, Bügeln erledigt meine Frau(immer). Und es gibt noch diverse andere Hinderungsgründe für dauerhaftes, ununterbrochenes Bildungsfernsehen. Für hochintellektuelle Kulturveranstaltungen bleibt einfach keine Zeit mehr.

Wir müssen leider davon ausgehen, dass kein Politiker jemals Haber gelesen bzw im Fernsehen gesehen hat. Unser Vorteil: Wir wussten schon lange im Voraus was gerade abgeht. Und noch besser! Wir wissen dass die Party erst jetzt beginnt. Einfach köstlich. Ein einzigartiges Schauspiel.
Ich bin übrigens Wagnerianerin. Mozart sehe ich eher als Punk. Aber natürlich nicht mehr so hart wie im Barock. Ist aber rückblickend fast nicht zu erschließen wie es die Menschen damals empfunden haben. Musik, die man vor 30 Jahren mochte, findet man heute nicht mehr gut oder umgekehrt. Musik ist für mich eher was sinnliches. Philosophisch eher nicht. Politisch vielleicht.

ich weiß gar nicht, ob Mozart philosophisch-religiös betrachtet werden möchte. Ich glaube es nicht. Ich liebe die klassische Musik sehr, aber ich käme nie auf den Gedanken, meine geliebte Musik philosophisch-religiös zu betrachten. Ich frage mich manchmal, was will der Komponist uns mit dieser oder jener Musik sagen, oder, wie ging es ihm, als er das komponierte, aber ansonsten genieße ich sie nur mit allen Sinnen.

Meine Lieblingsbemerkung, die nicht gerade selten zutraf ist die, "wenn ich nicht irre".

Sollten Sie nicht lieber sagen: "Wenn ich nicht Sehrt-Irrek" ?.... :-)

Peter Lieser | Do., 5. Oktober 2017 - 11:28

Schwer ein zu schätzen und unberechenbar, aber immer zu erkennen an seinen roten Stiefelchen.

Svenja Gerwing | Do., 5. Oktober 2017 - 11:41

Broder beherrscht die Überspitzung wie kein anderer und Broder gehört zu den Guten, Punkt!

Martin Lederer | Do., 5. Oktober 2017 - 14:02

Antwort auf von Svenja Gerwing

Es gibt nur Interessen. Islamisten haben das Interesse, dass alle Menschen Moslems sind und entsprechend des Korans und der Scharia leben. Und natürlich halten sie sich für die Guten und allen anderen - einschließlich Ihnen und mir - für die Bösen.
Ich aber sage Euch, es gibt keine "Guten" und "Bösen.

Da ist es wieder: Kaum wird jemand zu den "Guten" gezählt, so kommen unmittelbar die Mahner und wähnen sich im Umkehrschluss gleich in der Ecke des "Bösen"! Tja, wenn der Schuh passt.
Ob dieses gut/böse-Ding überhaubt meine Intention war, sei einfach mal dahingestellt. Es hat auf jeden Fall gestochen. ;-)

Zu meiner Zeit waren die Indianer die Bösen, ist also schon viel länger her. Hat sich da doch was geändert?

Monika Stiller | Mi., 1. November 2017 - 20:04

Antwort auf von Armin Latell

zeigten zur Jugendvorstellung im Kino "um die Ecke" die sogenannten "Cowboy"-Filme wer "gut" und wer "böse" war. Eine Art von Spielfilmen, in denen es oftmals Indianer-Überfalle auf die "guten" weißen Siedler gab. Wir waren dann natürlich immer auf der Seite dieser "Guten", da die Indianer als "böse" Angreifer dargestellt wurden. Der eigentliche Hintergrund dieses Geschehens war uns damals natürlich nicht bekannt, die Darstellung dieses "gut" und "böse" war von den US-amerikanischen Filmproduzenten in den 1950er Jahren auch so gewollt.
Als Mädchen war mir ein Mitspielen bei dem damals beliebten Spiel auf der Straße "Cowboy und Indianer" nicht möglich. Doch weiß ich, dass auch hier - was "gut" und "böse betraf - dieselben Regeln galten.

Ich aber sage Euch, natürlich gibt es die "Guten" und die "Bösen". Die "Guten" sind sogar in der Mehrheit.
DIe "Bösen" erkennt man durch Anwendung jeglicher Form von Gewalt im Namen (des "Guten")der Freiheit oder Demokratie.
Siehe UNO-Charta.

Anlehnung an die Bibeldiktion werden??? "Gutes" und "Böses" und alles dazwischen und mehr ist in jedem Menschen angelegt. Ist alles nur eine Betrachtungsweise des Beobachters, aus Sicht seiner jeweiligen Kulturkoordinaten und anderer Parameter.

Johannes Luig | Do., 5. Oktober 2017 - 14:06

Lieber Cicero
Ich bin ein so begeisterter Cicero-Leser, dass ich schon mehrere Abos verschenkt habe. Alexander Kisslers Konter ist mein stilistisch-politischer Wochenhöhepunkt.
Aber wenn ich morgens die Augen aufklapppe, den Weserkurier, die Zeit, lese ich nur noch zwischen den Zeilen- und zum Handy greife,so ist es zuerst die Seite 'Achgut', die ich aufrufe. Henryk M Broder ist für mich DIE moralische Instanz in deutschlands Presselandschaft.
Der Artikel wird dem nur im Ansatz gerecht. Mfg

Petra Führmann | Do., 5. Oktober 2017 - 14:14

wie mit Broder und auch Tichy umgegangen wird. Der Mann hat mehr Geist und Intellektualität als die, die ihn angreifen. Das sagt sich natürlich leichter, wenn man seine Ansichten teilt und ihn deshalb verteidigt. Was aber wirklich gegen ihn spräche - ich erkenne nichts. Man mag andere Prioritäten haben, aber rein sachlich ist da nichts zu widerlegen. Bis heute habe ich nicht verstanden und würde es so gern, was z. B. Leute, die Broder, Palmer etc. angreifen und ausgrenzen, wirklich denken und wollen und ob sie das auch vernünftig begründen können oder ob es nur Wunschdenken ist. Ich stehe immer wieder fassungslos davor, weil ich es im Wortsinn nicht begreife; es kommen ja nur Anwürfe.

wird es auch wieder die freie Rede.
Das dürfte dann wiederum Leuten wie Broder und Tichy ihren Stellenwert zurückgeben.
Es war ein Albtraum, aber ich glaube, wir haben ihn durchgestanden.

Bernd Eifländer | Do., 5. Oktober 2017 - 14:38

Humorvoll und schlagfertig ! Man muss mit ihm nicht immer einer Meinung sein, ausschlaggebend ist, er hat eine.

Sabine Bauer | Do., 5. Oktober 2017 - 17:44

sollte auf das Feuilleton pfeifen, soviel steht fest!
Soll es doch ohne ihn auskommen.

In Natura ist er ein Erlebnis - schlagfertig, intelligent, eloquent, findig - mit sicherem Gespür für den wunden Punkt oder, was ihm als großer Hundefreund besser gefallen dürfte: des Pudels Kern.
Mit Sicherheit ist er kein harmloser Gesprächspartner und schon gar kein langweiliger Phrasendrescher. Das Ungefähre ist seine Sache nicht.
Was ich überaus an ihm schätze ist neben seinem Humor seine Ideologielosigkeit, etwas, das heute in moralisch hoch aufgeladenen Zeiten geradezu hervorsticht.
Vernunft - im besten geerdeten Sinne - vorgetragen mit einem Augenzwinkern, das ist Henryk M. Broder.

Susanne antalic | Do., 5. Oktober 2017 - 18:13

Er ist Jude, das ist passiert, Judenfeindlichkeit ist Salonfähig geworden, um so mehr Antisemiten ins Land geholt werden um so mehr Antisemiten werden sich outen. Die Links-grüne-SPD Liga war schon immer antisemitisch, aber sie haben sich noch nicht getraut, jetzt wo so wiele ihre Freunde in Geiste ins Land kammen und potentielle Wähler werden, hatte sich viel geändert. Herr Broder ist für mich ein der beste Journalisten neben Tichy und seine Kollegen, sie reden Tacheles und man sieht, dass es in Heutigen Deutschland nicht gut für die Arbeit und manschmal auch nicht gut für die Gesundheit ist. So war es in Komunismus, die dei was konnten aber nicht in der richtige Partei waren, die hatte das Nachsehen, die nicht konnten und in der richtige Partei waren, die waren die Gewinner, so läuft das in Deutschland Heute auch.

Ursula Horvath | Fr., 13. Oktober 2017 - 19:18

Antwort auf von Susanne antalic

bin auch der Meinung, dass es in unserem Land an der Zeit wäre, ganz viele Broders zu reproduzieren. Vorm Ende der DDR hat die Inteligenz angstvoll, mit sehr wenigen Ausnahmen, geschwiegen. Die Zeit der Idelogien sollte vorbei sein, denn sie hat seit mehr als einen Jahrhundert den Menschen nur Elend und Leid gebracht. Statt dessen sollte Querdenken ohne Scheuklappen möglich sein. Dazu braucht es Menschen wie Broder, Tichy, Sarazzin und v.a., sowie Bürger die gewillt sind, ihren eigenen Kopf zu benutzen.
Ob Jeder mit deren Ansichten gleichzieht, darauf kommt es nicht an. Rosa Luxenburg meinte einst, "Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden", leider hat dies weder die DDR noch die heutige MERKEL - BRD verinnerlicht!

Gerhard Korte | Do., 5. Oktober 2017 - 20:18

3 x darf man raten, warum H.M. Broder seit einem
bestimmten Zeitpunkt nicht mehr in die Talkrunden der ÖR eingeladen wurde.

Bernhard Piosczyk | Do., 5. Oktober 2017 - 22:20

Broder ist einfach genial. Ich glaube er hat bei den ÖR. ein "Hausverbot". Die haben Angst vor ihm. Chico ist sein Hund, echt süß der kleine.

Gerhard Huitl | Fr., 6. Oktober 2017 - 05:50

Schon die Titulierung "Hofjude" ausgerechnet für ihn ist so falsch wie sonst was und kann nur mit Missgunst zu tun haben. Diese Zumessung unterstellt ihm ja eine Eigeschaft, für dessen zugespitztes Gegenteil er als einer der Wenigen unserer gesellschaftlich Wahrgenommenen steht. Er wanzt sich ja gerade nicht dem elitären politisch-medialen Mainstream an sonden kritisiert und persifliert ihn permanent. Darüberhinaus glaube ich an ihm mittlerweile nicht nur einen tiefempfundenen Ärger sondern auch eine gewisse Betroffenheit und sogar etwas Resignation darüber beobachten zu können, dass seiner Meinung nach dieses Deutschland aus vielerlei Gründen im Begrffe ist, "schlicht den Bach hinunter zu gehen". Ich jedenfalls gehe mit den meisten seiner Ansichten konform. Darüberhinaus ist er natürlich witzig, schlagfertig und rhetorisch und intellektuell einfach Spitze.

es ist einfach nur sehr traurig, einen Artikel mit einem solchen Titel ausgerechnet im Cicero zu finden. Gehört Broder doch mit zu dem Besten, was in der deutschen Presse zu finden ist.

Ansonsten fehlen mir die Worte und deshalb schließe ich mich Ihrem Kommentar vollumfänglich an.

Rolf Pohl | Fr., 6. Oktober 2017 - 14:52

*Wer ist hier überhaupt Jude?

*Gehts noch, seid Ihr alle meschugge?

Broder bleibt, selbst wenn ihn keiner mehr druckt, einer der rundum pfiffigsten Beobachter mit Witz und Treffsicherheit.
Danke Broder, weitermachen!

Cornelius Angermann | Sa., 7. Oktober 2017 - 19:33

Was soll denn das Gewese um die Religionszugehörigkeit von Herrn Broder? Ich lese daraus einen gewissen latenten Antijudaismus, der bei einigen der Foristen hier zum Vorschein kommt. Auch den Cicero möchte ich fragen, warum er solch eine Titulierung überhaupt in den Vordergrund rückt!

Broder ist ein exzellenter Beobachter und Analyst der Neuzeit, beschlagen auch in der Historie. Seine Beiträge sind nicht nur messerscharf und treffend formuliert, sie atmen auch den Charakter des überparteilichen, des Wahren. Kein Wunder also, dass die ideologisch verstockten Medien sich an ihm reiben oder ihn ausgrenzen.

Ich halte Broder für einen der besten Journalisten, die wir in Deutzschland derzeit noch haben. Möge er uns noch lange erhalten bleiben. Wir haben seine Fähigkeiten und seine Erkenntnisse bitter nötig!

Julia Wille | So., 8. Oktober 2017 - 16:09

Finde ich unglaublich den Titel...weiss nicht genau ob nur unglaublich blöde oder auch irgendwie menschenverachtend.
Wofür steht denn das Wort Hofjude...und woher kommt es.
Ich finde Broder manchmal gut manchmal schlecht, aber bin sehr froh dass es ihn gibt und man sich an ihm reiben kann.
Der Artikel an sich ist so lala...ich weiss auch nicht, warum und seit wann man keine ander Meinung mehr zum Klimawandel haben darf.
Vielleicht seit der Wissenschaftler Obama erklärte, dass die Diskussion vorbei sei, weil es keine offenen Fragen mehr gäbe...

Romuald Veselic | Do., 12. Oktober 2017 - 19:56

sowie zweifacher Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises.
Sehr interessant...
Ich konnte mich dem Schmunzeln nicht verwehren.

E.E. Kisch war ein Prager Erz-Kommunist; man nannte ihn - der rasende Reporter. Seine Reportagen aus der Sowjetzeit über Mittelasien, sind die Art von Lektüre, die man heute als rechtsradikal, rassistisch, diffamierend und islamfeindlich bezeichnen würde und Noch- Justizminister Heiko M. hätte sie auf Index gesetzt - im Klartext - verboten.

Mich hätte interessiert; was würden Die Linken dazu posten, über die Artikel von Egon Erwin Kisch.

Warum arbeiten Sie mit dem Konjunktiv? Würde ihre Behauptung sonst an Glaubwürdigkeit verlieren? Der Index wurde 1965 aufgehoben, die Bundesprüfstelle für jugendgefähredende Medien hierfür nicht zuständig. Als Linker poste ich Ihnen: Warum verachten sie die Logik? Was hat die Vernunft Ihnen angetan? Tut Ihnen etwas Bildung weh? Wo genau?

Wollen Sie mir vorschreiben, wie ich zu schreiben habe? Nur weil Sie ein Linker sind, Herr Zimmermann, bedeutet nicht, dass Sie ein besserer Mensch sind als ich.
Wenn Sie ein Linker sind, ist Ihre Sache und behelligen Sie mich nicht damit. Übrigens: Auch wenn die Linken denken, die Wahrheit zu besitzen, ist dies falsch.
Quittung dafür haben Sie schon erhalten.
Konjuktivisten aller Länder vereinigt euch!

E.E.Kisch war ebenfalls Jude und Antifaschist und viele Juden und Antifaschisten waren nach dem Krieg Komunisten und er war sicher kein Rassist. in der CSR waren viele tschechische Juden, die in der Englische Armee gedient hatten und nach dem Krieg zurück gekommen waren, Komunisten, aber es ist ihnen schnell vergangen.

Lubomir Rehak | Mo., 16. Oktober 2017 - 22:15

Leider ein peinlicher Artikel in Cicero. Vielleicht will Cicero sich an Herrn Broder für sein Kommentar zur damaligen Kolumnistin rächen, wo er übrigens voll richtig lag. Die Dummheit muss bekämpft werden, auch wenn der Endsieg sehr unwahrscheinlich ist, wie Cicero mit diesem Artikel wieder beweist.
Schade. Ich habe über Cicero bessere Meinung gehabt.
Grüße aus Wien

Barbara Kröger | Mi., 1. November 2017 - 14:17

Henryk M. Broder ist ein lebendiger Geist, der nicht nur eine eigene Meinung hat, sondern sich auch traut, seine Meinung zu äußert und sich nicht einschüchtern läßt.! Menschen wie er sind in Deutschland dringend notwendig, da es nur eine sehr eingeschränkte Diskussionskultur gibt!
Spitzel und Denunzianten gibt es, aber den Mut zur freien, offenen Rede und Gegenrede leider nur sehr eingeschränkt und selten.

August Klose | Mi., 1. November 2017 - 22:37

Ich finde es schon unredlich, einen Beitrag mit dieser Überschrift hinter einer Bezahlwand zu verstecken.

Bernhard Mayer | Do., 2. November 2017 - 08:18

Eigentlich ganz einfach.
Fast schon permanenter Verstoß gegen PC :-\

Dr. Lothar Sukstorf | So., 12. November 2017 - 20:06

Es ist mir egal ob Broder Jude ist oder nicht, seine Einlassungen, sein Kommentare, seine Reaktionen sind bemerkenswert und spitz pointiert. Er ist beileibe kein "Arschkriecher" und unangepaßt, deshalb mag ich ihn.

Bernd Bauer | Mo., 13. November 2017 - 21:58

Die Überschrift ist unglaublich. Könnte aus dem
"Stürmer" sein.

Sven Bergmann | Sa., 18. November 2017 - 11:22

Broder gerät zwischen die Fronten eines Nichtdiskurses. Er konnte eine zeitlang als Jude dem Meinungskorsett ungestraft widersprechen. Das ist Geschichte. Beides sind erschreckende Signale.

Wem linke Denunzianten an die Existenzgrundlage gehen wollen, muss sich seine Meinungsfreiheit schon leisten können.
Der Preis ist auch für Broder hoch. Er zahlt ihn, auch mit seiner Verbitterung.

Ähnlich erging es zunächst auch Stephane Charbonnier, dessen „Brief an die Heuchler“ und eine erschreckende Mahnung sein sollte, wo die Unterstützer von Denunzianten und Hetzern sitzen. Bis zum Erscheinen des Buches blieb es bei Repressalien und hohen Anwaltskosten. Zwei Tage später wurde er hingerichtet.

Sein Blut klebt heute auch an den Händen jener, die passiv oder aktiv helfen wollten, Charlie Hebdo mundtot zu machen.

Wer glaubt, die Fälle seien nicht vergleichbar, möge dies bitte erst nach erwähnter Lektüre behaupten.

Die Freiheit stirbt mit dem Verstummen der Aufrechten.

Uwe Brandt | Di., 3. April 2018 - 20:50

Ich vermissen Herrn Broder SEHR in den ewig gleichen Quasselrunden mit den ewig selben Leuten, die teilweise allenfalls Veränderungen durch ihre Füööe zeigen - das Catering muss in diesen Sendungen ausgesprochen gut sein.

Ohne solche Menschen wie Herrn Broder verkommen die Polittalkrunden in Ard und Zdf immer mehr zu einem ewigen "Wir fangen immer wieder neu bei Adam und Eva mit unseren Problembeschreibungen an", reden auch nach 60 Jahren noch über Integration, ohne dass das über die leeren Sprachfloskeln weiter gekommen wäre und drehen uns im Kreis herum.
Progressivität erfahren solche Sendungen mit dauerüberforderten Gastgeberinnen (da bekommt Merkel ihre einzige 2 als Moderatorin, die alles in Dornröschen Schlaf versenken kann) nur durch Aufgebauschtes und ein paar Gäste, die ab und an dann doch mal die ausgetrampelten Pfade in Richtung Provokation verlassen - leider meistens ohne den inhaltlichen Broder-Scharfsinn.