
- Der Landessohn
Als Nachfolger Armin Laschets muss Hendrik Wüst das Amt des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen verteidigen, wenn dort am 15. Mai gewählt wird – doch für ihn und seine CDU läuft es derzeit alles andere als rund.
Ein Amt zu verteidigen, das man selbst in Wahlen nicht errungen hat, ist eine undankbare Aufgabe. Denn es hat immer ein bisschen den Makel des „Unverdienten“. Natürlich trägt Hendrik Wüst keine Schuld daran, dass sein Vorgänger abhandenkam – nach Armin Laschets Kanzlerkandidatur musste eben ein Nachfolger gefunden werden. Dass es auf den 46 Jahre alten Verkehrsminister hinauslaufen würde, war schon vor der Bundestagswahl klar. Ohnehin hätte die CDU auch dann einen neuen Ministerpräsidenten stellen müssen, wenn Laschet die Bundestagswahl gewonnen hätte. Dass dies nicht der Fall war, hat Wüst jedoch keinen Rückenwind verschafft. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sein CDU-Amtskollege Tobias Hans unlängst im Saarland abgewählt wurde – auch er hatte sein Amt von der Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer geerbt.
Hendrik Wüst ist merklich darum bemüht, bloß keine Fehler zu machen, bevor am 15. Mai in NRW gewählt wird. Dass ein Patzer politische Karrieren beenden kann, hat er bei „Laschets Lacher“ während der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer miterleben müssen. Deswegen gilt: bloß kein unbedachtes Wort.