Omid Nouripour
Der Neue Grünen-Chef Omid Nouripour beim Bundesparteitag, seine Doppelspitzen-Partnerin Ricarda Lang konnte wegen einer Corona-Infektion nicht kommen / dpa

Ricarda Lang und Omid Nouripour - Neue Grünen-Doppelspitze: Aufbruch in die Realität

Die Grünen haben auf ihrem Bundesparteitag zwei neue Vorsitzende gewählt. Doch auf die interne Machtarchitektur dürfte dies wenig Einfluss haben. Denn Ricarda Lang und Omid Nouripour wird nichts anderes übrig bleiben, als als verlängerter Arm der grünen Minister in die Partei hineinzuwirken.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Wer nach 16 Jahren Opposition in die Regierung eintritt, hat einen langen Weg des Kampfes und der programmatischen Profilierung hinter sich. Gefahr- und mühelos konnte man sich im Vorfeld die Welt ausmalen, wie sie am besten sein sollte. Um dann schlussendlich wieder auf dem harten Boden der Realität zu landen.

Parteitage als Erziehungsmaßnahme

Parteitage nach Übernahme von Regierungsverantwortung sind daher im Grunde unverzichtbare Erziehungsmaßnahmen für die eigenen Anhänger. Der Schwung der Opposition muss in realistische Erwartungshaltungen transformiert, Prinzipientreue durch Kompromissfähigkeit zumindest ergänzt werden. Damit dies gelingt, braucht es diskursive Räume und Auseinandersetzungen, also Parteitage – und das symbolische Kapital der Führungsmannschaft, das die Basis auf eine veränderte Linie zwingt.

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Enka Hein | Sa., 29. Januar 2022 - 18:31

....erinnert an die Weihnachtsringsendung .
Hier ist Sewestapol....Grüße an die Heimat.
Jedes hat seine Parallelität. Vergleichbar ohne gleichzusetzen.
Sukkulenten...äh, ja. Gehören Cem‘s Hanfpflanzen auch dazu. Eher nicht, gell.
Aber jetzt mal zu den 2 gewählten und der Realität. Ein abgebrochenes Studium können ja beide vorweisen. Aber Schwamm drüber.
Das ist halt die echte Realität bei den Grünen.
Wer mehr will muss sich anderweitig orientieren.
Und was den Herrn Krischke betrifft sieht man die Verlogenheit dieser Partei. Draußen in der Etappe können die fordern. Aber wenn’s im eigenen Stall mal soll, dann kriegen sie’s nicht hin.
Wenn Krischke klagen würde, müsste er nach dem Verständnis der eignen Klientel den Job kriegen.
Ansonsten genauso wie bei den Hohenzollern.
Wie komme ich an das Geld des dummen Michel und seiner Micheline.
Ein freier Bürger mit universitärem Abschluss grüßt die gewählten Studienabbrecher.

Bernd Muhlack | Sa., 29. Januar 2022 - 18:47

"Man kann ja nicht einfach minutenlang nichts sagen."
Doch, das kann man!
Man denke nur an Buster Keaton (der Mann der nie lachte) oder Charly Chaplin -
die ungekrönten Könige des Stummfilms.

Oha, das klingt ja richtig vernünftig was Dr. Habeck da unter sein Parteivolk streut. Learning by doing?

Ob auf einem Parteitag der GRÜNEN debattiert wird oder nicht, ist mMn unerheblich.
Gewählt wird wer keinerlei Ausbildung, Abschluss hat, alles andere ist schädlich, steht im Wege.
Ausnahmen bestätigen die Regel.

Torsten Krischke?
gugeln
be careful Herr Muhlack!
Ich war 18 Monate Zivi in einer Schwerstbehindertengruppe; ich weiß von was ich rede.
"Seit seinem 12 Lj engagiert er sich gegen Rechts.
AUS - Mehr muss ich nicht wissen.

Frau Ricarda Lang?
Das ist wie mit Frau Giffey.

Mach den Buster Keaton und schweige!

Es kann doch nicht sein, dass wir zunehmend von vollkommen Ungebildeten uns die Welt, Gesellschaft erklären lassen sollen!

Schönen Sonntag!

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 29. Januar 2022 - 19:50

Dieser Bericht muss jeden Wähler überzeugen, grün zu wählen. Da werden neue Parteivorsitzende ganz demokratisch gewählt, wobei das Ergebnis eigentlich schon vorher feststeht. Zwei rhetorisch gute Kandidaten mit den wichtigsten Voraussetzungen (Migrationshintergrund und junge Frau) werden bestimmt. Dabei können sogar noch die beiden Flügel (gibt es die bei den Grünen?) berücksichtigt werden.
Da passt es doch ins Bild, dass der Wirtschaftsminister so viel Verteilung wie möglich und eine schnellere Energiewende verspricht. Kann man bei so viel Begeisterung noch anders wählen? Auf Gas, Öl und Kohle kann leider noch nicht ganz verzichtet werden, weil man nicht allein regiert.
Ich schlage vor, die Anhänger der Grünen verzichten auf die fossile Energie und den daraus gewonnenen Strom. Dann haben wir gute Chancen, heil durch den Winter zu kommen. Die damit real gewordene Zukunftsperspektive der Grünen (ohne foss. Energie) bedeutet dann vermutl. viel Verzicht, auch auf Online-Parteitage!

Ingofrank | Sa., 29. Januar 2022 - 19:57

Als neues Führungsduo der Grünen. Nun ja, Frau Baerbock wirkte wenigstens durch ihr „Äußeres“ ,wenn auch nicht mit naturwissenschaftlichen Wissen, grüne Thesen zu untermauern. Und Frau Lang? Ja, die spricht noch einen Tick schneller, so dass ein Zuhören oder gar verstehen schier unmöglich ist. Da war ja Simone Peter oder Anton Hofreiter, selbst der „Eismann“ Trittin wie ein Starkregen in der Wüste.
Warten wir die Heizkosten +Stomabrechnungen 2022/ 2023 ,wenns richtig weh getan hat ab, was aus den grünen Ampelmännchen wird. Oder die Fördertöpfe f. energetisches Sanieren leer sind, die vollmundig versprochen wurden Vielleicht gehts auch noch schneller. Der Friederich soll Gas (aus Russland?) geben und die CDU auf Trapp bringen. Wird vielleicht schneller als Kanzler gebraucht, als er selber denkt & glaubt.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Urban Will | Sa., 29. Januar 2022 - 19:59

zellen in Gang setzen und darüber nachdenken, ob und warum Parteitage überhaupt digital sein müssen. Ob sie nicht vielleicht eine der vielen Folgen einer nun rund zweijährigen Panik – Kampagne sind, mit der man diese Pandemie anzugehen gedachte. Und die in so ziemlich allen Bereichen in die Hose ging.
Was spricht dagegen, dass Delegierte zusammen in einem großen Raum sitzen? So wie Menschen auf relativ engem Raum im Zug, Bus, wo auch immer, sitzen? Mit Maske im Gesicht. Ist vielleicht auf einem Parteitag gar nicht schlecht, sie verdeckt unpassendes Grinsen, man kann anderen folgenlos die Zunge raus strecken...
Zu den Grünen.
Auf Habecks Frage (die mit der besseren Welt und den anderen...) gibt es eine klare Antwort: Ja.
Die Welt wäre ohne die Grünen eine weitaus bessere. Zumindest seit andere Parteien auch das Umweltthema entdeckten (das die Grünen längst beerdigt haben).
Das Windrad wird zum Symbol grüner Umweltvernichtung.

Ernst-Günther Konrad | So., 30. Januar 2022 - 09:13

Nein, ich werde zu den beiden gewählten Vorsitzenden erst einmal nichts weiter schreiben. Die GRÜNEN können froh sein, dass es nur einen digitalen Parteitag gab, den man entsprechend lenken kann. Wäre das ein Präsenzparteitag gewesen, wären sicher die ersten Fetzen bereits geflogen und die Msm hätten Mühe gehabt, die Schlammschlacht entsprechend der eigenen journalistischen Haltung schön zu schreiben.
So aber erstmal verhaltener Frieden nach außen, der das Brodeln innerhalb der Partei noch unter der Decke hält, wenngleich sich die ersten Beulen zeigen.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie lange die Fundamentalisten der GRÜNEN ruhig bleiben und auch weiterhin ihre beiden Lieblinge AB & RH schonen werden, müssen die doch der Realität ins Auge blickend bereits die ersten Abstriche bei ihrem Klimawahn machen.
Man muss nicht unbedingt ständig versuchen, diese Ideologen zu enttarnen und schlecht zu schreiben. Das werden die mit Sicherheit selbst machen und darauf freue ich mich schon.

Maria Arenz | So., 30. Januar 2022 - 09:16

Ich habe zwar schon länger den Eindruck, daß die Studienabbrecher-Quote im Bereich Politik schon mehr als übererfüllt ist, aber in fortschrittlichen Kreisen angesagten bei der Intersektionalität- d.h. in Kombination mit Frau, Migrantionshintergrund , Queer etc.-haben wir auch insoweit natürlich noch jede Menge Luft nach oben. Insbesonderer Frau Lang berechtigt nach dem , was ich bisher von ihr direkt gesehen und gehört habe, zu den schönsten Hoffnungen, was ihre Auswirkung auf die von mir für erstrebenswert gehaltene Entwicklung des Grünen-Wählerpotentials anbetrifft.

Maria Arenz | So., 30. Januar 2022 - 10:25

Antwort auf von Maria Arenz

es muß natürlich heißen " bei der in fortschrittlichen Kreisen angesagten Intersektionalität"

gabriele bondzio | So., 30. Januar 2022 - 11:20

für soziale Gerechtigkeit“.

Oder ihr Spruch: " Es gehe darum zu gestalten, nicht "mit einer weißen Weste" am Rand zu stehen. "

Gemeinsam hat sie mit dem alten Vorstand, eine Ermittlung wegen des selbst verordneten Corona-Boni am Hals, was ja auch wunderbar zur sozialen Gerechtigkeit passt.

Nach nach achtzehn Studien-Semestern ohne Abschluss, doch lieber Voll-Politikerin. Da winkt doch eher "bei vollmundigen Bekenntnissen", ein komfortables fünfstelliges Monatseinkommen.

In den sozialen Medien, mit grenzwertigen Pool-Fotos bei Roséwein und Tagesfreizeit und großer McDonalds-Tüte (Grüne fordern Werbungsverbot für Fastfood) erwischt.

Nehmen wir ihr doch locker ab, die passende Haltung ihrer Partei zu repräsentieren.

In der DDR wurde man bzgl. Studium gefördert, wenn man ein "Bauern-Arbeiter-Kind" war ... bei den Grünen, wenn man mindestens 10 Semester studierte und dann abbrach? Wahrscheinlich irr ich mich, oder :)

Ich habe studiert, in der DDR, mit Abschluß, war weder in der Partei auch meine Eltern nicht, kein Arbeiter-und Bauern-Kind, Angestelltenhaushalt, nicht in der FDJ und nicht in der SED. Das erschüttert sicher so manches westdeutsches Weltbild. Wahr ist allerdings, daß mit diesem "Vorleben" bei gewissen Leitungsebenen Schluß war, Kaderleiter z. B. konnte ich nicht werden. Wahr ist auch, daß mein Studium nach der Wende nicht anerkannt wurde, wäre es vlt. wenn ich in der Ost-CDU gewesen wäre.

Joachim Kopic | So., 30. Januar 2022 - 20:15

Antwort auf von Christina Hoppe

sollen: Hatte ne zeitlang eine sehr nette und kompetente Arbeitskollegin, die seinerzeit in der DDR nicht nur studiert hatte, sondern danach ihren Doktortitel machte und eine Professur hatte. Sie erzählte mir, dass ich (mein Vater war landwirtschaftlicher Arbeiter ... oder wie mir in der 3.Klasse Volksschule eine Rektorin sagte ... Knecht) es in der DDR viel leichter gehabt hätte als sie. Aber sie konnte trotzdem (ohne Parteibuch) Karriere machen ... die im Westen ebenfalls keine Anerkennung fand :(

Ingofrank | Mo., 31. Januar 2022 - 18:20

Antwort auf von Christina Hoppe

Bei einem technischen Abschluss gab es meiner Ansicht nach, und aus eigener Erfahrung, keine Probleme. Befreundete Kommilitonen der HAB Weimar heute Bauhaus Uni z.B der Sektion Baustoffverfahrenstechnik bekamen z.B. in der Zementindustrie sofort entsprechende Jobs. Ich als Dipl. Bauingenieur auch kein Problem im Westen Arbeit zu bekommen. Und wir wurden geschätzt, weil wir „vorwärts“ kommen wollten und eben nicht auf die Uhr schauten.
Das ein Studium z.B. als Ökonom, Staatswissenschaftler, Philosoph, Politikwissenschaft, Außenhandel usw. schlechthin als „rotes Studium“ bezeichnet, Schwierigkeiten bei der Anerkennung gab, kann ich mir durchaus vorstellen. Auch in punkto Anstellung. Aber, dass Millionen ein Neuanfang beginnen mußten, und die vorherige Arbeit über Bord ging, das ist wohl war!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

...eine wahre Geschichte.
Bekannte vom mir war mit Freundinnen in England unterwegs. Auch eine Dame mit den Abmessungen einer RL.
Man stürmte den Mäckes.
Besagte Dame war des englischen nicht ganz mächtig. Sie sagte dann im besten Schulenglisch: "I became a BigMac."
Die Dame hinterm Tresen antwortete wohl sehr zügig.
"I see it."
So kann's gehen. Ich denke von RL werden wir noch einiges hören. Gesehen haben wir sie ja schon.

Maria Arenz | So., 30. Januar 2022 - 15:02

Antwort auf von Enka Hein

auf die weitere "Dimension" zu verweisen, auf die i.S. Intersektionalität hinzuweisen bei Frau Lang naheliegen würde.

Christa Wallau | So., 30. Januar 2022 - 11:22

in den letzten dreitausend Jahren gewesen sein...!?
Sie haben nicht begriffen, daß Jugend, Weiblichkeit, Migrationshintergrund, Behinderung (bzw. Anomalität jeglicher Art), radikaler Aktivismus, abgebrochene Bildungsgänge und allgemeine Naivität, die sich in Begeisterungsfähigkeit äußert (wie z. B. bei Claudia Roth) die wahren Voraussetzungen für politische Ämter sind.
Stattdessen setzten sie auf lebenserfahrene Männer, besonders solche, die durch Erfolg in ihren Berufen vermuten ließen, daß sie vernünftige Entscheidungen treffen konnten. Besonders beliebt waren (z. B. in Rom oder Griechenland) auch Männer des Geistes (Philosophen, Naturwissenschaftler).

Aber dieser Irrweg wird nun endgültig verlassen. Es beginnt eine neue Ära!
Mit R. Lang u. O. Nouripur haben die GRÜNEN in D den Weg in eine sonnige Zukunft beschritten. Sie stehen an der Spitze des "bunten" Fortschritts, welcher der Menschheit als einziger eine bessere Welt bescheren kann.

Wer's nicht glaubt, ist selber schuld!

Hanno Woitek | So., 30. Januar 2022 - 16:39

2 hoch qualifizierte Vorsitzende ohne jede Lebensleistung außer universitärem Versagen, keine Abschlüsse hingekriegt ... zu doof??? wahrscheinlich, mit viel beruflicher Lebenserfahrung - nie einen ordentlichen Job ausgeübt aber gut für Dummgeschwafel über das Klima und unterstützen der grünen Minister in ihrer seligen Inkompetenz. Und die jungen, mehrheitlichen Studenten wählten sowas. Wen wundert es da, wenn über unsere Unis auf der Welt gelacht wird.

Jost Bender | So., 30. Januar 2022 - 21:39

"Verkehrte Welt" irgendwie: Die linke SüddeutscheZeitung, die von der Nominierung A. Baerbocks bis zur Regierungsbildung die Grünen auch da unkritisch gefeiert hat, wo diese ihre größten Schwächen offenbarten, die attestiert den Grünen zum Parteitag einen wirklichkeitsfernen Über-Mut, und Mathias Brodkorb hält die selbe Veranstaltung auf Cicero-Online für "einen Aufbruch in die Realität". Nach Bodkorbs begeisterter Eloge auf R. Habeck unlängst an gleicher Stelle, in der er Habeck - m.A.n. etwas vorschnell - für "die Einlösung" v. Versprechen feierte, bevor sich auch nur eines dieser Versprechen in der Umsetzung befand, wundert einen vielleicht auch dieses Medienecho nicht mehr so.
Aber ich fände, Herr Brodkorb hätte die - offenbar arg quälende - Langeweile während der OnlineTeilnahme an diesem Gr.- Parteitag vielleicht doch besser nutzen können, als damit, uns seitenlang über d. Banalität d. Pausenfüller zu unterrichten.
(Seine Habeck-Begeisterung kann ich dabei sogar nachvollziehen)