
- S’isch wie’s isch
Der bisherige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble verzichtet darauf, nochmals für den Bundesvorstand der CDU zu kandidieren. Ob er nämlich wie bei früheren Wahlen ein herausragendes Ergebnis erzielen würde, darf bezweifelt werden. Aber ganz abtreten wird der Vollblutpolitiker auch nicht.
Wolfgang Schäuble hatte sich wohl einen schöneren Ausklang seiner politischen Endloskarriere vorgestellt. Noch mal vier Jahre als Bundestagspräsident das Parlament mit einer Mischung aus Lockerheit und Strenge zu führen, zuschauen, wie „sein“ Kanzler Armin Laschet das Land regiert, gelegentlich darauf aufmerksam zu machen, dass man dieses und jenes auch anders machen könnte: So hätte sie 2025 enden können, die letzte Legislaturperiode des Abgeordneten Schäuble nach dann 53 Jahren im Bundestag.
So aber wird es nicht kommen. Denn die CDU/CSU stellt nicht mehr den Parlamentspräsidenten, weil sie mit dem von Schäuble gepuschten Laschet hinter die SPD auf Platz zwei zurückgefallen ist. Schäuble wird das mit der ihm eigenen Nonchalance darstellen als etwas, was in der Politik halt vorkommen kann. Unvorhergesehenem, auch Unangenehmem die Brisanz zu nehmen, ist sein charakteristisches Stilmittel. Die implizierte Botschaft: Wer, wie ich, schon so viele Höhen und Tiefen erlebt hat, den kann nichts mehr erschüttern.