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Die Gesundheitsämter nehmen in der Coronakrise eine zentrale Rolle ein / dpa

Brief der Berliner Amtsärzte - „Der sklavische Fokus auf die Inzidenz ist falsch“

Alle zwölf Berliner Amtsärzte fordern eine Abkehr von der Inzidenz als primären Richtwert in der Corona-Pandemie. Im Interview erklärt Detlef Wagner, Bezirksstadtrat für Gesundheit, warum die Politik sich nicht sklavisch an Zahlen halten sollte.

Autoreninfo

Jakob Arnold hospitierte bei Cicero. Er ist freier Journalist und studiert an der Universität Erfurt Internationale Beziehungen und Wirtschaftswissenschaften. 

So erreichen Sie Jakob Arnold:

Detlef Wagner ist Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit in Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin.

Die Amtsärzte Berlins fordern in einem Schreiben an den Senat die Abkehr von der Inzidenz als alleinigem Richtwert für Lockerungen. Welche Rolle haben Sie bei diesem Brief gespielt?

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Rainer Mrochen | Di., 23. Februar 2021 - 14:27

ist der entscheidende und entlarvende, nicht nur in Bezug auf dessen Inhalt. Die Schuldenmacherei war sozusagen eine Vorbedingung für alle im Zusammenhang mit Corona/Covid getroffenen Massnahmen. Wie heisst es so schön:" Ohne Moos nichts los." Das "Pandemie Szenario" kostet eben. Die Frage muß gestellt werden: Wer führt hier weltweite Regie? (Eigenes Thema für zu wenig characters).So schicksalhaft scheint das Gesamtgeschehen nicht zu sein, denn dann müsste die einerseits zu erwartende und die tatsächliche Übersterblichkeit so erheblich sein, daß sie als echte Bedrohung für den Fortbestand eines Teiles der Gesellschaft betrachtet würde. Nein, nein, hier heiligt der Anlass die Mittel.

Maria Arenz | Di., 23. Februar 2021 - 14:46

wer nicht will, sucht Gründe- hieß es auf einem Aushang in meinem Fitness-Studio. Herr Wagner und seine Kollegen -ebenso wie viele andere -suchten und fanden praktikable Wege zur Öffnung. "Kann man denn nicht das Reisen verbieten" war hingegen der Satz unserer hinter Mauern sozialisierten Kanzlerin, der ihre auf die Suche von Gründen, uns immer weiter einzusperren, beruhende Grundhaltung am treffendsten kennzeichnet. Daß schon die 50er Inzidenz eine völlig willkürliche Setzung war, die mit der Realität des Infektionsgeschehens nichts zu tun hatte, war klar. Wer glaubt, daß alle Gesundheitsämter von Flensburg bis Berchtesgaden Kontaktverfolgung bis 50 aber auch nur bis 50 "können", der glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten können. Es ging der Kanzlerin und der entsprechend ihrer repressiven Grundhaltung ausgesuchten Entourage nie um Ermöglichen sondern immer nur um die Durchsetzung des Sozialmodells, wie sie es kennen und lieben gelernt hat

Manfred Sonntag | Di., 23. Februar 2021 - 14:54

Herr Arnold, das ist ein sehr verständliches und informatives Interview. Danke! Leider sind die Erkenntnisse der Berliner Amtsärzte u.v.a.m. noch nicht bei den hysterischen und voller Angstzustände agierenden Berufsdilettanten, alias Bundes und Landesfürsten, angelangt. Nichtsdestotrotz werden weiter Krankenhäuser geschlossen (2020=20) und die Auflagen der Bertelsmänner und des Hobbybestatters Lauterbach von Juni 2019 rigoros von den Inzidenzmemmen umgesetzt. Es hat den Anschein das wir von professionellen Hütchenspielern regiert werden. Am Anfang war keine Maske im Becher (waren keine vorrätig) und das Schnupftuch tat es auch, dann wurde der R Wert auf dem Spieltisch hin und hergeschoben, danach wandelten sich die Inzidenzwerte von Zentimeter zu Zentimeter in den Bechern. Ein wenig wie russisch Roulette. Ein falsch positiver PCR Test reicht um dich einzusperren. Und die Elite geht immer noch mit verbundenen Augen an den testfreien Alten- und Pflegeheimen vorbei. Irre!

Gerhard Lenz | Mi., 24. Februar 2021 - 10:00

Antwort auf von Manfred Sonntag

Etwas mehr Sachlichkeit würde helfen, auch wenn aufgebrachtes Rumgenöle vielleicht den Beifall der üblichen Schenkelklopfer und Covidioten einbringt.

Denn selbst Herr Wagner bezweifelt nicht den Wert von Inzidenzen an sich. Aber seine Argumentation hat selbstverständlich einen erheblichen Schwachpunkt: Werden Einschränkungen nur noch regional verhängt, lässt erhöhte Mobilität garantiert nicht lange auf sich warten. Wird in Gelsenkirchen dichtgemacht, fährt man am Samstag eben nach Wuppertal zum Shoppen. Und hat das Virus gleich im Gepäck.

Darauf zu hoffen, dass diejenigen, die sich bislang unvernünftig verhalten haben, plötzlich klug werden, scheint reichlich blauäugig.
Oder ist die Maske plötzlich kein Maulkorb mehr, nur weil im Nachbarort die Läden geöffnet sind?

Und soll in Zukunft die Bundeswehr die Orte mit Lockdown abriegeln?

Dann möchte ich mal die neu erwachten Demokratieverteidiger aus dem AfD-Umfeld in diesem Forum hören...

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. Februar 2021 - 16:23

"Wir müssen bei der Bevölkerung das Verständnis hervorrufen, dass wir langfristig mit dem Virus leben müssen." Dieser Satz ist an die falschen Adressaten gerichtet. Nicht der Bevölkerung, der Politik muss man das erklären. Ihr habt für Eure Einsichten aber wirklich lange gebraucht. Aha. Bereits ab 70-80 könnt Ihr also nachverfolgen. Wissen das Eure Politiker? Da sagen doch alle erst ab 50. Euer OB weiß es schon mal nicht, der wie ein Schoßhund regelmäßig Frau Merkel die virtuelle Hand hält. Und überhaupt. Wie kommt Ihr dazu, Frau Merkel zu widersprechen? Wenn sie sagt, 50 ist die neue 35, haben wir das alle zu akzeptieren. Ihre Aussagen Herr Wagner sind schlichtweg unverzeihlich. Die müssen sofort rückgängig gemacht werden. Seit wann glauben Politikern den
Praktikern?
Merkt ihr immer noch nicht, dass auch ihr benutzt werdet? Merkel will die Pandemie behalten, in Bayern spricht man schon wieder von einer zweiten Epidemie der Mutationen. Ihr habt keine Chance. Euren Brief liest keiner.

Klaus Funke | Di., 23. Februar 2021 - 16:40

Wir haben ja Herrn Karl Lauterbach, der in manchen Medien schon als Virologe bezeichnet wird. Was die Amtsärzte da sagen, aber hallo, wir haben doch unsere Hofräte. Jeder, der einigermaßen bei Trost ist, weiß, dass die Inzidenzwert-Ideologie nichts taugt, aber in Deutschland gilt: Der eingeschlagene Weg wird nicht verlassen! So wie man vor 80 Jahren den russischen Winter mit Sommermänteln und Wärmeübungen bekämpfen wollte. Nein, die Amtsärzte dürfen sagen, was sie für richtig halten. Da sieht man es: Wir haben eine freie Meinungsäußerung. Aber gemacht wird, was Leute wie Herr Lauterbach fordern - der Turboprophet. Ich weiß wirklich nicht, ob dies typisch deutsch ist, denn halb (West)Europa ist in dieselbe Hysterie verfallen. Wie sagte Albert Einstein "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert." Außerdem geht es um Politik, nämlich alles zumindest bis zu den BTW unter Kontrolle zu halten. Amtsärzte wissen nichts!

Heidemarie Heim | Di., 23. Februar 2021 - 16:42

Feine Sache lieber Herr Arnold! Mal eine autochthone Stimme mit direktem Bezug zum Kiez zu Wort und Meinung kommen zu lassen! Und natürlich hat Herr Wagner, die Leute vor Ort und in den Gesundheitsämtern recht wenn sie sagen, man kann nicht der Sklave einer willkürlich festgelegten Zahl sein. Das wäre in einem planwirtschaftlich geführten Krhs. / Abtlg. Chirurgie so, als ob ab dem 3. Blinddarm pro Tag Schluss wäre und Patient 4 hat dann eben Pech;) Ist doch einleuchtend, dass sich die Verfolgung einer Infektion von 50 registrierten Angestellten mit Personalakte leichter gestaltet als von 20 people, die über ganz Berlin verteilt sind und zufällig in der S-Bahn zusammen kamen. Auch bezüglich einer Dunkelziffer wird seit einem Jahr beharrlich geschwiegen und was es sonst noch so an Unbekannten gibt in der Gleichung. Was aber angesichts einer für die G-Ämter wie für ältere smartphones untauglichen App und mangelnder digitaler Vernetzung/Datenschutz auch kein Wunder ist. Alles Gute! MfG

Karla Vetter | Di., 23. Februar 2021 - 19:30

Die Inzidenzzahl sagt wenig.Es kommt doch darauf an wieviel getestet wurde.Wird in einer Stadt ohne besonderen Anlass viel getestet,werden auch schnell die 50 gerissen. Eine andere Stadt mit ähnlicher Einwohnerzahl testet weniger,behandelt wird aber das Ergebnis gleich. Wenn jetzt mehr und mehr Schnelltests durchgeführt werden,wird sich die Positivenzahl erhöhen.Das könnte den ewigen Lockdown bedeuten.Die beste Möglichkeit wäre eine prozentuale Ergebnisdarstellung.Anzahl der durchgeführten Test und Veröffentlichung der davon Positiven.