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Die nächste Krise kommt bestimmt: Sicherer Hafen Gold? / dpa

Edelmetall in der Coronakrise - Gold regiert die Welt

Ob in der Finanz-, Euro- oder Corona-Krise – der Mythos vom Edelmetall als einzig noch sicherer Anlage hält sich hartnäckig. Gründe dafür gibt es viele. Was vom derzeitigen Gold-Boom wirklich zu halten ist.

Autoreninfo

Nils Wischmeyer ist freier Finanz- und Wirtschaftsjournalist beim Journalistenbüro dreimaldrei

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Robert Hartmann lässt sich eigentlich nicht aus der Ruhe bringen. Der 55-Jährige mit der sanften Stimme ist seit 1986 Händler für Edelmetalle, seit 2003 Chef beim Edelmetallhändler Pro Aurum, der knapp eine Milliarde Euro pro Jahr umsetzt. Doch was Anfang des Jahres passierte, war selbst für ihn eine Nummer zu krass. Die ganze Welt im Schockzustand, das Coronavirus schwappte wie eine Welle von Land zu Land, Pro Aurum musste alle Filialen schließen – und plötzlich brach die Lieferkette zusammen.

Im Tessin, wo drei der weltweit wichtigsten Raffinerien Rohgold verarbeiten, standen quasi über Nacht die Maschinen still. Zur gleichen Zeit aber kauften die Leute, getrieben von der Krisenangst, Gold. „Eine absolute Ausnahmesituation, das Verrückteste, was ich in meiner Karriere erlebt habe“, sagt Hartmann. 

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Ernst-Günther Konrad | So., 6. September 2020 - 07:15

Jeder Mensch hat so seine eigene Philosophie entwickelt, wie er glaubt, sich selbst vor wirtschaftlichem Niedergang und Geldverfall absichern zu können. Gold ist da nur eine Option, obwohl in meinem Bekanntenkreis durchaus bekennende "Goldige" sind. Das sie berechtigte Zukunftssorgen haben und mit Gold versuchen, im Falle eines Falles finanzielle Absicherung zu haben ist legitim. Das diese Ängste berechtigt sind zeigt uns die Geschichte zur Genüge. Die Schaffung des Euro ein weiteres Beispiel, wie Menschen ihr Geldwertvermögen ganz schnell auf die Hälfte bis zu einem Viertel schrumpfen kann. Nur, am Ende nimmt niemand etwas mit. Die letzten Taschen, so sagt der Volksmund sind leer.
Ich habe lieber immer ins eigene Heim investiert, es erhalten und saniert und zu meinen Lebzeiten davon auf diese Weise gelebt. Das mag jeder anders machen. Gold, Geld, Immobilien usw. mögen beruhigen, kann man aber auch im Notfall nicht essen. Das Gemüse im eigenen Garten macht satt. Hunger ist immer da.

als großem Wertevernichter für die Deutschen ist eiskalter Kaffee und längst X-fach widerlegt. Als nationalistisch-romantisches "Narrativ" eignet es sich natürlich hervorragend: Wo sonst kann man so einfach so falsch argumentieren?

War die DM nicht eine wunderbar stabile Mehrheit? Damals gab es auch noch Zinsen! Und wir hatten nichts mit den Schulden der Südländer zu tun!
Alles falsch.

Die DM würde heute drastisch aufgewertet, die Exporte gingen runter, gleichfalls Staatseinnahmen, Beschäftigung, Wohlstand....
Zur Abwertung müsste die Notenbank massiv den Markt mit Geld schwemmen, die Zinsen stünden nicht auf Null, sondern im Minusbereich. Die Schweiz hat vor Jahren schon gezeigt, was passiert. Sie mussten ihre Währung - mit erheblichem Aufwand - abwerten.
Das dürfte sogar Klein-Hänschen längst wissen. Klein-Fritzchen gleichwohl noch nicht.

Jürgen Keil | So., 6. September 2020 - 10:42

Die Zunahme des privaten Goldbestandes in Deutschland ist reziprok proportional zum Vertrauensverlust in das Regierungshandeln der Merkeladministration.