
- Rohrkrepierer zu Silvester
Bund und Länder haben wegen Corona den Verkauf von Feuerwerkskörpern verboten. Das ist reiner Aktionismus, der Arbeitsplätze kostet – und epidemiologisch sogar kontraproduktiv sein könnte.
In vielen Familien im sächsischen Freiberg wird in diesem Jahr eine getrübte Stimmung unterm Weihnachtsbaum herrschen: Der nordrhein-westfälische Feuerwerkshersteller WECO hat die Schließung des Produktionsstandorts bekanntgegeben, nachdem Bund und Länder beschlossen hatten, dass es auch in diesem Jahr keinen Verkauf von Feuerwerkskörpern in Deutschland geben wird. 100 Mitarbeiter, die schon seit dem letzten feuerwerksfreien Silvester um ihre Jobs bangen mussten, müssen nun endgültig gehen. Wer denkt eigentlich an diese Menschen?
In Freiberg wird das die Akzeptanz der staatlichen Corona-Politik sicher nicht befördern. Aber auch über Sachsen hinaus darf man sich die Frage stellen, ob diese Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus nicht in den Ordner „wenig durchdachter Aktionismus“ einsortiert werden kann. Ungeachtet der Tatsache, dass heute YouGov vermeldet, zwei Drittel der Deutschen unterstützten das Böllerverbot. Schließlich sind auch knapp 60 Prozent der Deutschen der Meinung, im Dienste des Klimaschutzes sollten weiter Atomkraftwerke betrieben werden – die Regierenden kümmert das wenig.