
- Milliardenschweres Luftschloss made in China
Die geplante Hafenstadt Colombo Port City sollte Manhattan in seinem futuristischen Antlitz nacheifern. Von dem milliardenschweren Projekt ist aber auch zehn Jahre nach Baubeginn nichts zu sehen. Wie so oft in der Vergangenheit, wenn chinesische Investoren in Sri Lanka das große Glück versprachen.
Die Luft hängt schwer und schwül über der Colombo Port City, einer 270 Hektar großen, mit Sand aufgeschütteten Fläche vor den Toren der Hauptstadt Sri Lankas. Eine Grafik der South China Morning Post, einer Zeitung aus Hongkong, zeigt ein futuristisches Manhattan in den Subtropen. 2011 begann das Projekt. Nur seit Jahren ist da nichts außer einem Haufen Sand und ein paar Baukränen. Zur Zwischennutzung hat man eine Golf-Shooting-Range und einen Quad-Park errichtet.
„Am Wochenende spielen hier die Chinesen“, sagt ein kleiner, rundlicher Mann, der Golfschläger verleiht. Knapp die Hälfte des aufgeschütteten Landes gehört bereits einer chinesischen Firma, die hier eine Sonderwirtschaftszone für internationale Unternehmen errichten will. Die „Colombo Port City“ ist ein überdimensioniertes chinesisches Projekt, das der 500.000-Einwohner-Stadt einen hypermodernen Anstrich geben soll. 2017 lagen die Kosten bei 15 Milliarden US-Dollar.