Das beleuchtete Logo des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) an der Fassade an der Masurenallee / dpa

Turbulenzen vor der Intendantenwahl - Will Dietmar Woidke den RBB sprengen?

Vor der Wahl des neuen Intendanten geht es im und rund um den RBB mal wieder abenteuerlich zu. Hauptakteur ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. Ihm wird sogar zugetraut, die Rundfunkanstalt am liebsten zerschlagen zu wollen.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

So erreichen Sie Jens Peter Paul:

Die von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger verursachte Krise hat den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zum Freiwild der Politik gemacht und längst überwunden geglaubte Konfliktlinien, kultureller und politischer Art, wieder aufbrechen lassen. Die abenteuerlichen Vorgänge in den Tagen vor der für Freitag, 16. Juni, geplanten Wahl eines neuen RBB-Intendanten oder einer Intendantin zeigen das wie unter einem Brennglas. 

Hauptakteur ist, zumindest auf offener Bühne, zum wiederholten Male Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Ihm traut man mittlerweile sogar in der Berliner SPD mehr denn je zu, es gehe ihm gar nicht darum, seine angebliche oder tatsächliche Wunschkandidatin Juliane Leopold durchzusetzen.

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Tomas Poth | Mi., 14. Juni 2023 - 13:41

Weyrauch aus Bremen, RotGrüße Soße wüschen sich die Mehrheit der RBB Mitarbeiter.

Nur ein weiterer Hinweis darauf mit welchen politischen Farben der ÖRR durchseucht ist.

Naumanna | Mi., 14. Juni 2023 - 13:45

Danke für den Artikel.
Aus meiner Sicht müsste man ZDF und ARD abwickeln - komplett - und dann etwas Neues aufbauen. Der Mief, der sich da angesammelt hat, ist nicht zu reformieren. Eine Zumutung für die Gebührenzahler. Es ist ein Selbstbedienungsladen für einige Redakteure usw., die sich da eingenistet haben und die Gelder fröhlich unter ihresgleichen verteilen, ohne entsprechende Leistungen abzuliefern. Niemand schaut mehr TV - oder fast niemand-, weil die Formate, die da angeboten werden unter allem Niveau sind.
Der gordische Knoten muss zerhauen werden.
Etwas Neues muss dringend her.

Walter Bühler | Mi., 14. Juni 2023 - 14:41

Es tut mir leid: Erstens habe ich im privaten Rahmen ziemlich viel unschönes vom Innenleben des RBB gehört, und zweitens nehme ich den dort tätigen Journalisten und Rundfunkräten es wirklich sehr übel, dass sie das Treiben Schlesingers im Hause mindestens "geduldet" haben, und dass offenbar viele davon ganz schön profitiert haben, ohne sich je für das Ganze (den Steuerzahler) verantwortlich zu fühlen.

Außerdem gefielen mir nur ganz wenige Sendungen aus dem Haus in der Masurenallee.

Deshalb halte ich es für notwendig, den neuen Intendanten auch "gegen" den Willen der Belegschaft zu bestimmen. Insofern halte ich das Vorgehen von Woidke momentan für richtig: wie soll man denn die verkrusteten Strukturen jemals ändern, wenn nicht echte Gegenkonzepte deutlich werden?

Die (un-)gemütliche Berliner Schlamperei und die pharisäerhafte Selbstgefälligkeit der Stelleninhaber muss doch irgendwie und irgendwann tatsächlich beendet werden.

Ingo frank | Mi., 14. Juni 2023 - 14:44

nicht, der Soze Woidke ist doch nicht der erste MP der sich eine Landesfunkanstalt sich zu Untertan machen will. Er hat doch von MaLu D. mehr als gut gelernt und im hohen Norden sind sieht es doch ähnlich aus mit den Verquickungen der SPD Garden und den regionalen Fernsehanstalten bzw. der noch deutschen Hauptnachrichtensendung. wie immer mal berichtet. ( Bremen & Hamburg)
Also, wozu die Aufregung. Einen
„Systemfehler“ beseitigt man nicht mit dem Skalpell sondern mit der Axt.
Im übrigen scheint es im ganzen Land mittlerweile zu viel an Systemfehlern geben. Und das Schlimme, jeden Tag werden’s mehr. Ein Ideologie getriebenes WP / Imovilienenteignungagesetz wird verabschiedet von Dilettanten die ihre Mehrheit im Volk lange verloren haben = „modern“ gemachte Demokratie statt kompletter Rücktritt …. so werden wir verblödet.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter

Axel Gerold | Mi., 14. Juni 2023 - 22:30

Eine Obergrenze für quasi-staatlich alimentierte „Chefs“, die keinerlei Ergebnisverantwortung, Kundengewinnung und Cashflowmanagement hinbekommen müssen, ist ein absolutes Muss und hat mit „Rundfunkfreiheit“, die sich auf Inhalte bezieht, oder deren Tangierung nichts zu tun.
Dennoch kann Woidke wollen, was er will, am Ende ist der ÖRR ein „Baby“ des Bundesverfassungsgerichts, das ja auch mehr oder weniger direkt über Finanzen entscheidet. Über die Gehaltsfrage könnte also abschließend in Karlsruhe entschieden werden.

Ronald Lehmann | Mi., 14. Juni 2023 - 23:24

per Excellenz,
der im Gesicht eine Maske des ewigen Lächeln von China hat & in den Händen die Waffe der Moral, der Angst & des Hasses hält & wo jeder zweite Satz das Wort Demokratie, wir müssen, Nazi & Rechter beinhaltet.

nach dem Motto:

- wir sind die Guten & stehen auf der richtigen Seite
- wir haben immer die richtigen Argumente
- unsere Argumente, Zahlen & Fakten sind durch unsere Wissenschaftler belegt & diese sind immer Wahrheitsgemäß für das Wohl aller, die hier leben möchten
- jeden Tag wollen wir über einen bösen Bubi berichten, der unser gemeinsames Ziel sabotiert
- mit grünen Jesus Christus in das neue Regenbogen-Zeitalter?

Anforderungen & geistiges Ziel?
Aber JA, die rechten Deutschen sollen sich endlich integrieren & keinen Rabatz machen wie Fragen stellen & mit allen im Gleichschritt mitmarschieren

mit der Agenda

STAATLICH BETREUTES DENKEN, WOHNEN & LEBEN VON DER GEBURT BIS ZUR BAHRE
wo nicht ???

und dies Alternativlos

Das ist unser Kampfauftrag

Dr. Hermann Josef Stirken | Do., 15. Juni 2023 - 06:49

Der ÖRR hat den Auftrag: Die Programme den Zuschauern und Zuhörern umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung anzubieten. Zitat Ende. Ist das noch gegeben? Eher nicht. Einseitig, ideologisch und flach kommt der ÖRR daher. Also, warum wird nicht für jeden, der das Programm trotzdem noch sehen möchte eine Gebühr erhoben und die übrigen Menschen lässt man zufrieden mit dem Programm und den Gebühren.

Walter Bühler | Do., 15. Juni 2023 - 09:54

Dort wurde in elegischer Länge und mit heller Begeisterung der Abendschau-Reporter Dr. Cordelia Koch vorgestellt, die "neue" Bürgermeisterin von Pankow. Sie gehört rein zufällig zu den Grünen.

Na, ob wohl Herr Oliver Jarasch, der stille geheime Rat im RBB, als Abteilungsleiter „Aktuelle Magazine“ an diesem Propaganda-Video unbeteiligt war?

Jedenfalls hat auch der sympathische Abteilungsleiter Oliver Jarasch nie etwas von Frau Schlesingers Treiben bemerkt oder jemals irgendeine Kritik an ihr zur Sprache gebracht.

Und auch die Berliner Presse hat nie etwas vom stillen Wirken des Herrn Jarasch mitbekommen.

Ja, ja, der RBB.

Ernst-Günther Konrad | Do., 15. Juni 2023 - 13:08

Egal mit welcher Motivation Herr Woidke glaubt beim RBB etwas retten zu können. Sinnbildlich abreißen und neu, kleiner effektiver und vor allem politisch neutral. Aber genau daran wird es scheitern. Jeder Landesfürst meint, seinen "eigen" Rundfunk zu haben bzw. in seinem Sinne zu strukturieren und personell zu besetzen.
Der ÖRR insgesamt muss neu gedacht werden.

Bernhard Marquardt | Do., 15. Juni 2023 - 17:39

Warum ist es nicht möglich, ARD und ZDF als Bezahlfernsehen umzugestalten wie das bei diversen anderen Sendern offenbar technisch problemlos der Fall ist?
Jeder könnte dann jeden einzelnen Sender mit überschaubarer Kündigungsfrist buchen.
Das gilt natürlich auch für die ARD-Landesanstalten und Zweigbetriebe des ZDF. Jeder kann dann wählen, von wem er sich mit welchem Programm berieseln lässt.
Der eine möchte gern vom NDR über die Vorkommnisse im Norden Bescheid bekommen, der andere sieht gern im BR die Münchner Abendschau. Den interessiert vielleicht das Geschehen in Kiel wenig.
Jeder Sender müsste mit den Beiträgen seiner Abonnenten auskommen. Und wäre so genötigt, diesem Publikum eine ordentliches Programm zu liefern. Im Gegensatz zu dem Jämmerlichen, das dem Zwangszahler heute zugemutet wird.
Da fände die staatlich gepamperte Selbstbedienungsmentalität der Sendermafia einschl. der lukrativen Pöstchen für Aufsichts- und sonstige Räte rasch ein Ende.