Franzika Becker
Franzika Becker: „Ich habe gezeichnet, was Islamismus bedeutet“ / picture alliance

Franziska Becker - „Irgendjemand will verhindern, dass der Preis an mich übergeben wird“

Die Karikaturistin Franziska Becker soll am Samstag mit der Hedwig-Dohm-Urkunde ausgezeichnet werden. Seit dies bekannt ist, wird sie öffentlich als antifeministisch und rassistisch beschimpft. Grund sind ihre Karikaturen von Frauen mit Kopftüchern. Hier äußert sie sich zu den Vorwürfen

Autoreninfo

Christine Zinner studierte Sozialwissenschaften und Literaturwissenschaft und ist freie Journalistin.

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Die Karikaturistin Franziska Becker wird an diesem Samstag vom Journalistinnenbund für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Seit 1977 veröffentlicht sie regelmäßig in der Emma. Auf Twitter und auch in der taz wird sie nun wegen ihrer Kopftuch-Karikaturen scharf angegriffen.

Frau Becker, Sie werden am Samstag vom Journalistinnenenbund mit der Hedwig-Dohm-Urkunde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Waren Sie überrascht als Sie von der Auszeichnung erfahren haben?
Ja, ich war überrascht. Erfahren habe ich es schon letzten Winter. Ich musste aber stillschweigen bis es nun offiziell veröffentlicht wurde. Es hat mich gefreut, vor allem weil es der Hedwig-Dohm-Preis ist. Sie war ja eine witzige und ziemlich mutige Person.

Mutig, weil Hedwig Dohm vor allem für ihr feministisches und frauenrechtlerisches Schaffen bekannt war?
Genau. Das war in den 1870ern. In einer Zeit in der das gar nicht opportun war.

Und warum war sie witzig?
Weil sie sehr schlagfertig war und sich auch über unterwürfige Frauen und halbherzige Feministinnen lustig gemacht hat. Sie hatte vor nichts und niemandem Respekt. Alle bekamen ihr Fett weg. Wunderbar.

Sehen Sie sich denn auch selbst als Feministin?
Ja, sicher. Ich habe ewig bei der Zeitschrift Emma mitgearbeitet und das hat schon seinen Grund. Das war auch meine politische Heimat sozusagen.

Seit bekannt ist, dass Sie den Preis gewinnen, schlägt Ihnen heftige Kritik entgegen. In Ihren Karikaturen bilden Sie auch Frauen mit Kopftüchern ab. Auf Twitter heißt es, Sie seien antifeministisch und rassistisch. Und die taz schreibt, Sie hätten mit diesen Karikaturen zu „dem Klischee von der scheinbar zwangsläufig unterdrückten, verblödeten, jeder Individualität beraubten kopftuchtragenden Frau“ beigetragen.
Ja, das habe ich gelesen.

Karikatur Bank Kopftuch
Karikatur: Franziska Becker

Und was sagen Sie dazu?
Naja, wenn man meine Karikaturen anguckt, dann sind das ja eher die Täterinnen oder überzeugte Islamistinnen. Ich habe nicht die kopftuchtragenden Frauen oder die Musliminnen angegriffen, die hier wohnen. Sondern ich habe gezeichnet, was Islamismus bedeutet. Weil das von vielen eben geleugnet oder kulturrelativistisch verharmlost wird. Und was in den Ländern passiert, wo die Scharia, beziehungsweise Islamisten das Sagen haben. Daran sollte man eben auch mal denken.

Trifft Sie solche Kritik schwer, wenn Leute Sie als antifeministisch oder rassistisch bezeichnen?
Nein, damit kann ich mich gar nicht identifizieren. Ich finde das ehrlich gesagt ein bisschen absurd. Ich werde ja auch für mein Lebenswerk ausgezeichnet. Ich habe mich über alle lustig gemacht und über alle gespottet. Manchmal schärfer und manchmal weniger scharf. Und da gehörten fundamentalistische Christen auch dazu. Übrigens sind die Karikaturen schon älter und ich frage mich, warum das jetzt hochgehoben wird. Irgendjemand will verhindern, dass der Preis an mich übergeben wird.

Wer sollte das sein? Nach dem Anschlag vor vier Jahren auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo wegen der Mohammed-Karikaturen gab es bei uns eine große Solidarisierungswelle. Hat sich die Stimmung gegenüber islamkritischen Werken inzwischen geändert oder worauf führen Sie es zurück, dass Sie nun so scharf angegriffen werden?
Naja, es gibt so politisch korrekte oder auch ideologisch verbohrte Leute, die schon Interesse haben, Diskussionen zu ersticken und das sofort abstempeln als rassistisch, islamfeindlich und so weiter. Ich habe übrigens nichts gegen den Islam. Der interessiert mich gar nicht. Keine Religion interessiert mich, sondern der Missbrauch der Religion für ideologisch-faschistische Zwecke.

Sie haben schon gesagt, Sie haben sich auch über das Christentum lustig gemacht. Es gibt von Ihnen zum Beispiel eine Karikatur über katholische Abtreibungsgegner. Ist Ihnen da auch solche Kritik entgegengeschlagen?
Gar nichts. Auch über das, worüber wir jetzt reden, habe ich nie was gehört. Einmal eine gekränkte Stimme, aber dieser Hype jetzt ist völlig neu. Im Grunde ist es wie bei den Mohammed-Karikaturen des Dänen Kurt Westergaard, wobei ich den Propheten ja überhaupt nicht gezeichnet habe. Dass das Jahre später hervorgeholt wurde und dann zu propagandistischen Zwecken genutzt wurde, hat die ganze Situation so verhetzt. Westergaard ist Jahre später noch verfolgt worden und hat sich vor einem axtschwingenden Islamisten zum Glück mit seiner Enkelin in der Toilette verbarrikadieren können. Und er steht, glaube ich, immer noch unter Polizeischutz. Das ist ziemlich irre.

Karikatur zu Abtreibungsgegner
Karikatur: Franziska Becker

Warum werden Sie denn nur für die Kritik am Islam und nicht für die am Christentum angegriffen?
Weil das opportun ist. Weil bestimmte Kreise das nicht auf‘s Tapet bringen und die Kritik ersticken wollen.

Sie haben in Ihren Werken auch kopftuchtragende Frauen in öffentlichen Ämtern, zum Beispiel eine Richterin oder eine Polizistin, aber auch kopftuchtragende Erzieherinnen abgebildet. Sollte das Kopftuch denn generell in Positionen verboten sein, in denen man eine Vorbild- oder staatliche Funktion einnimmt?
Ja, absolut. Wir sind ein säkularer Staat. So ein Kopftuch ist nicht einfach ein Kleidungsstück, sondern ein Zeichen der Apartheid der Geschlechter. Und ich möchte nicht, dass ich vor so einer Person vielleicht in einem öffentlichen Amt vor Gericht stehen muss oder dass meine Kinder von so jemandem erzogen werden in der Schule oder sonst wo. Aber Sie wissen ja auch, dass es immer so U-Boote gab. Frauen die versucht haben, sich einzuklagen. Die sind bis zum obersten Gericht gegangen. Da gab es jetzt auch wieder einen Entscheid, dass das Kopftuch in der Schule genehmigt werden soll. Das geht hin und her. Das sind schon Machtkämpfe. Die versuchen so weit zu gehen, wie sie können. Das ist nicht harmlos. Es geht wirklich nicht nur um ein Stück Stoff.

Nun wirft Ihr Fall natürlich wieder eine altbekannte Frage auf: Was darf Satire?
Ich finde Satire muss sehr weit gehen. Die darf eigentlich alles und muss gut sein. Man hat mir unterstellt, ich würde nach unten treten. Es ging in den Bildern aber nicht um arme unterdrückte Musliminnen, sondern um eine Weltideologie mit 1,6 Milliarden Mitgliedern. Die Extremisten unter ihnen bekämpfen ziemlich aggressiv die sogenannten Ungläubigen und versuchen ganze Staaten zu unterwandern. Da sollten wir sehr genau hinsehen.

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Romuald Veselic | Do., 27. Juni 2019 - 17:10

Satirische Nichtislamische Republik Deutschland.

Christa Wallau | Do., 27. Juni 2019 - 17:27

Solche Leute gefallen mir: Menschen mit Format
und Prinzipien. Auch wenn es nicht die meinigen sind.
Die Karrikaturistin Franziska Becker zeigt eine konsequent feministische Haltung - gegenüber
a l l e n Kulturen und Religionen, christlich oder muslimisch. Ob sie sich auch schon bei Juden unbeliebt gemacht hat, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall bleibt sie ihren Prinzipien treu, ebenso wie Alice Schwarzer.
An ihrem Fall wird wieder einmal ganz deutlich, woher die größte Bedrohung unserer Meinungsfreiheit kommt: Vom Islam und denen, die ihn permanent in Schutz nehmen.

Greg Pawlak | Fr., 28. Juni 2019 - 00:34

Antwort auf von Christa Wallau

"Weltideologie mit 1,6 Milliarden Mitgliedern". Persönlich wirde ich diese Ideologie gern mit einem Adjektiv belegen, allerdings würde es dann wohl doch nicht gedruckt werden...

Thomas Steffen | Fr., 28. Juni 2019 - 10:15

Antwort auf von Christa Wallau

Natürlich gibt es auch bei den Juden Fanatiker und Extremisten. Der wesentliche und entscheidende Unterschied zu ihren christlichen und muslimischen Pendants ist aber eben der, dass der Rest der Welt nicht bekehrt werden soll. Die wollen sich abgrenzen und mir nicht ihren Glauben und ihre Lebensweise aufoktroyieren.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 29. Juni 2019 - 10:01

Antwort auf von Christa Wallau

Sie haben wieder das Wesentlichste gesagt. Danke. Was soll man sonst noch alles anführen, wurde schon etliche Male in verschiedenen Varianten von vielen hier geäußert. Leider wird es bei einigen wieder heissen, dass wir hier "Hetze" betreiben, weil wir es überhaupt wagen, Kritik zu äußern, so detailliert sie auch sein mag. Derzeit ist jede Form von Kritik unerwünscht, es sei denn, sie ist mainstreamgerecht. Das dicke Ende wird kommen. Schönes Wochenende.

Ulrich Jarzina | Do., 27. Juni 2019 - 21:31

Wir leben in einem Land, in dem Satire alles darf- vorausgesetzt, sie trifft die Richtigen.

Jacqueline Gafner | So., 30. Juni 2019 - 15:09

Antwort auf von Ulrich Jarzina

wie Frau Becker es im Interview ausdrückt, nehme ich als solche ernst und ziehe den gedachten Hut auch dann vor ihnen, wenn ich ihre jeweilige Sicht der Dinge nicht durchgängig teile. Wer die beissende Kritik dagegen regelmässig nur selektiv adressiert, landet bei mir in der Ablage der ideologisch motivierten Werbetexter und -innen, die mich weder wirklich interessieren noch denkerisch beeindrucken. Von der zweiten Kategorie gibt es heute leider sehr viel mehr als von der ersten.

Johan Odeson | Do., 27. Juni 2019 - 21:59

Frau Becker hat den Preis in mehr als einer Richtung verdient. Für unabhängiges Denken und Zivilcourage.

Klaus Dittrich | Do., 27. Juni 2019 - 22:44

Ich kann Frau Wallau nur zustimmen - wir brauchen mehr solcher Leute. Ein Klaus Staeck ist ja inzwischen völlig zu den Gutmenschen abgekippt.
Ich habe in den letzten Tagen erlebt, wie bei über 30 Grad im Schatten Frauen mit schwarzem Kopftuch (ältere sogar mit langem schwarzem Mantel) unterwegs waren- Ich bin mir sicher, dass diese Tortur nicht bei allen Frauen freiwillig war.
„eine große Solidarisierungswelle“ – kaum formuliert, so war sie schon vergessen.

Maria Busold | Do., 27. Juni 2019 - 23:19

gerne wird in Kopftuchdebatten darauf verwiesen, dass das Kopftuch in den 60ern auch bei deutschen Frauen noch üblich war.
Das Ehefrauen aber tatsächlich eine Erlaubnis ihrer Ehemänner vorlegen mussten, wenn sie arbeiten wolllten, oder ein Konto eröffnen wollten, wird dabei immer verschwiegen.
Daher trifft Franziska Beckers Karikatur den Nagel wieder mal auf den Kopf.

Übrigens habe ich einst sogar meine Studentenbude mit lebensgroßen F.B.-Karikaturen verziert. Danke Franziska Becker!

waren KEIN religiöses Statement, sondern einerseits ein Zeichen, dass sie sich Hüte
nicht leisten konnten und andererseits im ländlichen Bereich bei der Feldarbeit ein
Schutz gegen die Sonne, ein Schutz gegen den Staub beim Dreschen etc.
Haare waschen war auch nicht so häufig an der Tagesordnung wie heute, nicht jeder
hatte ein Badezimmer. Damen trugen Hut, im Sommer Strohhüte, im Winter Pelzkappen oder Filzhüte, je nach Temperatur. Und die Bäuerinnen hatten an den Festtagen wunderschöne Trachthaben, siehe zB die Goldhauben etc.
Also mit einem Wort, dieser Vergleich hinkt an beiden Füßen.

die Kopftücher unserer Mütter oder auch das schicke Kopftuch dass ich beim Cabriofahren in den 60 ern trug, kann man jetzt aber nicht ernsthaft als Vergleich hernehmen. Sie mussten nicht mit der Religionspolizei und der Kalaschnikow durchgesetzt werden. Auch kann ich mich nicht erinnern ,dass de facto meine Mutter oder ich, unsere Ehemänner wegen unserer Berufstätigkeit fragen mussten. Im Gegenteil ,damals war man über berufstätige Frauen froh, jedes Einkommen war willkommen. Richtig ist, wenn man die Bücher der Insiderinnen der islamischen Wirklichkeit liest(Hirsi Ali,Frau Kelec),dann wird einem klar, wie beispiellos die Diskriminierung der Frau noch ist. Selbst der kleine ,unmündige Bruder wird gebraucht um sich mit dem Nötigsten als erwachsene Frau zu versorgen .Alleine einkaufen gehen wie wir es gewöhnt sind ist nicht möglich.

Maria Busold | Sa., 29. Juni 2019 - 16:18

Antwort auf von Karla Vetter

Die unterschiedliche Funktion des westlichen und des islamischen Kopftuchs ist mir durchaus bewusst.
Das VERHEIRATETE Frauen ihrem Arbeitgeber eine Einwilligung des Ehemanns = Familienoberhaupt vorlegen mussten, wenn sie (weiter)arbeiten wollten und ebenso eine Einwilligung des Ehemanns für ein eigenes Konto brauchten, war bis Ende der 60er Gesetz. Meine Mutter hat es mir selbst erzählt.

Brigitte Miller | Fr., 28. Juni 2019 - 16:29

und die Frau dahinter ebenfalls.
Was hier geschieht im "bunten" Land, dass sich Pluralismus und Meinungsfreiheit jeden Tag ans Revers heftet, ist schon bizarr.

Dennis Staudmann | Fr., 28. Juni 2019 - 18:06

es gibt selbsternannte Feministinnen, die sich nicht so wirklich entscheiden können. Geht es um den "weissen alten Mann" im Westen, kennt ihr Kampf kein Erbarmen. Geht es allerdings um die Rolle der Frauen in islamischen Gesellschaften, versuchen sich viele Anführerinnen der feministischen Bewegung im Westen, sich zumindest wegzuducken oder neigen sogar dazu, das Patriarchat zu verteidigen. So rechtfertigte Judith Butler die Burka ernsthaft als "Übung in Bescheidenheit und Stolz“. Noch mehr Heuchelei geht wohl kaum. Ausserdem frage ich mich, wie die Autorin, Frau Zinner, darauf kommt, dass es nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" zu einer grossen Solidarisierungswelle kam. Wäre es nicht viel solidarischer gewesen, wenn alle Printmedien in Europa demonstrativ und gleichzeitig Mohammed Karrikaturen abgedruckt hätten? Man knickte allerdings ein und seit diesem Anschlag gibt es nun keine Zeitung mehr, die so etwas veröffentlicht. War es nicht das, was die Terroristen erreichen wollten?

Monika Templin | Fr., 28. Juni 2019 - 18:51

Renate Brunner, ich kann Ihnen nur zustimmen. Solche Vergleiche zu ziehen ist ebenso absurd wie lächerlich. Genauso wie Sie es beschreiben, wurde das Kopftuch zum Schutz vor Hitze etc. getragen und nicht als Zeichen der Zugehörigkeit irgendeiner Religion. Frau Beckers Haltung finde ich super und dass sie sich nicht unterbuttern lässt. Was übrigens das Einverständnis durch den Ehemann zu arbeiten und auch daß die Frauen kein eigenes Bankkonto haben durften, das gab es nur im "rückständigen" Westen.

Lisa Werle | Fr., 28. Juni 2019 - 22:47

Es hört einfach nicht auf - diese absoluten Schwachsinns-Diffamierungen von links-interessierter und islamistischer Seite. Danke Franziska Becker!
Und es geht noch absurder. Inzwischen bezeichnet die Amadeu-Antonio-Stiftung Frauen, die in einer heterosexuellen Beziehung mit Familie (Vater, Mutter, Kinder) leben möchten, als 'antifeministisch'. Bekloppter geht's nicht!
Und niemand von unseren ach so beflissen christlichen Politikern (ob evangelisch oder katholisch) steht auf und entzieht dieser Dauer-Blödsinn-redenden Stiftung endlich mal die dort verschwendeten Steuergelder.
Die einzigen, die in diesem Land noch völlig hemmungslos beleidigt werden dürfen, sind Bio-Deutsche - und vor allem Frau und heterosexuell. Wir sollen hinnehmen, dass wir von archaischen Analphabeten 'Schlampen' genannt werden oder von durchgeknallten Linken 'Antifeministen'?? Es ist höchste Zeit für aggressives Dagegen-halten.

Ihr Kommentar trifft ein bisschen das, was ich schon lange anrege, mir wünsche und als überfällig erachte, ich weiß nur nicht, wie formulieren. Die anderen, die Guten, sind so "laut" und allgegenwärtig, die werden gehört, zur Kenntnis genommen, können sich alles erlauben, und man sieht ihnen alles nach. Weshalb machen wir, die "Bösen", es nicht ebenso, auch wenn es unfein und wenig intellektuell ist? Dabei gibt es auch viele Intellektuelle, die nicht pc sind und die Mängel aufzeigen. Aber anders als laut scheint es nicht zu gehen. So wenige sind wir doch auch nicht. Aber da kommt dann wieder so jemand wie Böhmermann und zeigt uns allen, wo es lang geht.. Ich meine, viele laufen nur mit, weil sie des Denkens nicht mächtig sind und sich in dieser Gruppe, weil ja gut, wohlfühlen. Wie ist die Machtlosigkeit, die kollektive Dummheit, zu durchbrechen?

Brigitte Simon | Fr., 28. Juni 2019 - 23:28

Ich kann es nicht fassen. Der Haß, die weltfremde
Blindheit in etlichen Zeitungen, z.B. Herr Augstein,
machen mich fassungslos.

Wo leben wir denn?

Frau Franziska Becker ist eine glaubhafte Feministin nach meinem Geschmack, mit kritischen, aber auch humorvollem Blick auf
Frauen in allen Lebenslagen. Was sie über den
Islamismus zeichnet, trifft zu. Ich hoffe, sie
läßt sich nicht kleinmachen.
Frau Franziska Becker gab mir wunderbare Mo-
mente beim Lesen und Betrachtung ihrer Car-
toons.
Meine Stellungnahme zu diesem Artikel er-
folgte von einer überzeugten Nichtfeministin.
Ein Gespräch mit Frau Becker wäre schön und
kontrovers. Eben mit der wichtigen Würze.

P.S. Vor einigen Tagen bedauerte ich ein kleines
Mädchen, Kopftuch tragend in seinem Kin-
derwagen schlafen. Ca 1 Jahr alt.

Maria Busold | Sa., 29. Juni 2019 - 16:28

Nicht ich setze Kopftuch unserer Mütter mit dem Hidschab gleich, die sog. Feministinnen tun es, indem sie in der Islamdebatte darauf verweisen.

Heidemarie Heim | Mo., 1. Juli 2019 - 19:20

Antwort auf von Maria Busold

Und seit gut vor 50 Jahren abgeschafften Gesetze (Erlaubnis durch den Ehegatten),als Instrument der Rechtfertigung aktueller Appeasements mit islamischen Traditionen durch sogenannte Feministinnen allerorten, führt doch deren vergangenen Kämpfe zur Verbesserung der Frauenrolle in der Gesellschaft geradezu ad absurdum. Fehlt eigentlich nur noch, das sich die Emma und deren Gründerin selbst entleiben im vorauseilenden Gehorsam! Ihren Kommentaren zufolge entnehme ich, das auch Sie diese Rolle rückwärts in vergangene Zeiten nicht als zielführend in der Debatte empfinden liebe Frau Busold! Alles Gute! MfG

Heidemarie Heim | Mo., 1. Juli 2019 - 12:23

Und ein weiteres, AUSSER hier im Cicero! übersehenes Alarmsignal infolge eines Appeasement seitens unserer "Feministinnenkultur" 2019! Mehr muss man eigentlich dazu nicht anmerken! Stecken Sie es ins Cicero-Archiv für die Nachwelt, wenn diese einmal bereit ist auf "Fehlersuche" zu gehen! Frau Becker hat tatsächlich nicht nur was ihr Werk betrifft, mehr Rückgrat als viele unserer ZeitgenossenINNEN in Medien und Politik, sondern sie dient als Vorbild für Frauen, die sich gegen die
"verordnete" political correctness stellen. Sie verdient damit in der Tat, die Achtung und "Beurkundung", die ich den selbsternannten "strategischen" Feministinnen nicht erst seit heute persönlich abspreche! MfG

christoph ernst | Mo., 1. Juli 2019 - 15:12

Muslime müssen Religionskritik genauso aushalten wie jeder andere. Das ist die Bedingung, um in einer aufgeklärten Gesellschaft mitspielen zu können. Wer Muslime davon ausnimmt, tut ihnen kein Gefallen. Faktisch beleidigt er sie und attestiert ihnen seelische Unreife. Salonlinke wie Jacob Augstein und Heribert Prantl, die religiöse Muslime zu benachteiligten und schützenswerten Kreaturen stilisieren, praktizieren nichts anderes als gutsherrlichen Paternalismus. Ihre Selbsterhöhung als großmütige Verteidiger einer „verfolgten Minderheit“, die in hehrem Zorn gegen angeblich rechte Islamkritiker wettern, soll vom Eigentlichen ablenken: Ihrer Furcht und Faszination. Ihrer Furcht und Faszination. Sie ahnen es zwar, aber ihre Eitelkeit verbietet ihnen zu begreifen, dass sich da auch bei uns rasend schnell eine hoch aggressive „Religion“ ausbreitet, der sie nichts entgegen zu setzen haben.

Heidemarie Heim | Mo., 1. Juli 2019 - 18:58

Antwort auf von christoph ernst

Die von Ihnen beispielhaft angesprochenen gesellschaftlichen Spieler, gewinnen aber wie es momentan den Anschein hat, mehr und mehr Einfluss auf gesellschaftsrelevante Debatten oder auch deren Ausbleiben. M.E. treten die lange von der Allgemeinheit ignorierten Verflechtungen und Netzwerke von Medien und Politik, im Bildungs/ sowie -Kulturbetrieb in seinen Abläufen nun immer deutlicher zutage. Mit all ihren Eitelkeiten, die auch laut Ihnen, zur Durchsetzung der Verfahren herangezogen werden. Dabei wäre es für die große Mehrheit der Leserschaft und somit ihrem Publikum ein Leichtes, die "Regieanweisungen" dieser und anderer Damen und Herren in Frage zu stellen. Einfach mit der Frage: "Von wem kommt es, wie ist sein persönlicher Hintergrund? Und lässt es gerade DIESER zu, über meine persönlich vorhandenen, völlig abweichende Realitäten zu urteilen und zu bestimmen? Vorausgesetzt natürlich, es finden sich genügend solcher Leser in Duisburg-Marxloh und Berlin-Neukölln! MfG