An Selbstbewusstsein mangelt es nicht: Vereinsvorsitzende Mohamed Ali und Namensgeberin Wagenknecht / dpa

Sahra Wagenknecht kündigt Parteigründung an - Populismus mit menschlichem Antlitz

Das „Bündnis Sahra Wagenknecht – für Vernunft und Gerechtigkeit“ will im Januar eine Partei gründen. Welche Folgen hat das? Die Namensgeberin gibt sich handzahm und wirtschaftsfreundlich. Eine Regierungsbeteiligung in Sachsen und Thüringen schließt sie nicht aus.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) hatte sich neben dem Haus der Bundespressekonferenz aufgestellt, um an diesem Morgen gegen die Gründung der neuen Wagenknecht-Partei zu demonstrieren. „Gründet Firmen, nicht Parteien“, stand auf dem Plakat. Doch gegen die umarmende Geste von Sahra Wagenknecht und ihren einst linken Mitstreitern kam selbst die Lobby-Organisation der deutschen Wirtschaft heute nicht recht an. Der einstige Star der Linkspartei macht sich nun – mit großem Bahnhof – politisch selbstständig. Heute wurde der Verein vorgestellt, der im Januar zur Parteigründung führen soll.

„Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“, so lautet der Name des Projekts. Und der Aufschlag mutete inhaltlich fast harmlos an, alle sollen glücklich werden. Wagenknecht plädierte für eine „gerechte Leistungsgesellschaft“, Mittelstand und Industrie müssten gestärkt werden. Sagt das so ähnlich nicht die INSM auch? Statt Leistung zu belohnen, werde von den Fleißigen nach oben umverteilt, heißt es im ersten inhaltlichen Skript des Wagenknecht-Bündnisses, das gestern verteilt wurde. Und die Erbschaftssteuer, die sie planten, würde selbst den Villenbesitzer in Münchens Umland nicht unbedingt treffen. Jeder soll sich angesprochen fühlen, erklärte die Namensgeberin, frustrierte Ampel-Wähler und sogar Unions-Anhänger seien willkommen. Auch wolle sie verhindern, dass Wähler aus Frust zur AfD gingen. Und bei ihr habe sich schon ein CSU-Mann gemeldet und Unterstützung signalisiert, berichtet sie.

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straub klaus-dieter | Mo., 23. Oktober 2023 - 15:34

30 Jahre habe ich an der deutsch/deutschen Grenze gelebt. Kommunismus war Schießbefehl, Selbstschussanlage, Minen und Mangelwirtschaft, dass brauche ich auch unter einer Neuen Populistin Wagenknecht u.a. nicht mehr. Wer an diese Person glaubt, sollte einmal hier in das Grabfeld/Unterfranken oder nach Mödlareuth/Oberfranken fahren. Rückwärts nimmer, Vorwärts immer war die Losung. Nein danke

Li | Mo., 23. Oktober 2023 - 15:52

Ich wünsche BSW viel Erfolg! Sie werde ich auf jeden Fall wählen!

alessandro laporta | Di., 24. Oktober 2023 - 16:39

Antwort auf von Li

den genauen Inhalt des Programms dieser Partei und sind sich Ihrer Sache bereits sicher? Eine ziemlich naive Haltung.

Fritz Elvers | Mo., 23. Oktober 2023 - 15:53

wäre mir lieber gewesen. So wie die AfD ja auch mit sich hadert, ob da nicht mehr Traditionsbewußtsein nötig ist..

betrifft und vielleicht doch traurig, sofern es die Gemengelage zwischen Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten in der Weimarer Republik anlangt?
Ich sehe Frau Wagenknecht auf den Spuren von Rosa Luxemburg, hoffe, dass die SPD nicht allzuviele Federn lässt, gehe aber davon aus, dass es zuletzt bei Linke/Grüne/SPD bleiben wird.
Warum?
Nun, weil es m.E. für die Linke ein Leichtes gewesen wäre, Frau Wagenknecht in den eigenen Reihen zu belassen.
Schlossen sich da Woke und Ewiggestrige zusammen gegen Wagenknecht?
Eigentlich wünsche ich mir, dass die Linke und Wagenknecht für eine Übergangszeit getrennt "schlagen", aber zuletzt gemeinsam überleben werden.
Die SPD konnte die Grünen nicht integrieren, sie kann auch keine Linke absorbieren?
Die Ausdifferenzierung wird auch im liberalen und konservativen Lager nicht verschwinden.
Die Bundesrepublik wurde mit der Wiedervereinigung größer und in Europa bedeutender.
Das verlangt nach politischer Präzisierung und nicht etwa "Sonntagsreden"..

Gunther Freiherr von Künsberg | Mo., 23. Oktober 2023 - 16:09

Die Pressekonferenz von S. Wagenknecht war beeindruckend. Solange es um eine Zustandsbeschreibung ging und soweit sie zum Ausdruck brachte, dass es so nicht weitergehen könne, waren ihre Aussagen absolut zutreffend. Bei Aussagen darüber, welche Maßnahmen erforderlich sind hat SW eine ganze Reihe von Fragen nicht beantwortet.
Dass sie den Mittelstand wirtschaftspolitisch für wichtig hält ist eine Sache, dass sie aber z.B. dann an den Mindestlohn will, ist Mittelstands-schädlich.
Außenpolitisch vertritt SW AFD-Positionen was z.B. Waffenlieferungen an die Ukraine sowie was die Energiepolitik in Bezug auf Russland Geschäfte betrifft.
SW könnte in vielen Positionen anstatt eine neue Partei zu gründen in die AFD eintreten. Beide Bewegungen sind brandgefährlich weil sie mit richtiger Kritik an der Ampel und richtigen Feststellungen der Probleme falsche Lösungswege propagieren.

Bernd Windisch | Mo., 23. Oktober 2023 - 20:31

Antwort auf von Gunther Freihe…

"Außenpolitisch vertritt SW AFD-Positionen was z.B. Waffenlieferungen an die Ukraine sowie was die Energiepolitik in Bezug auf Russland Geschäfte betrifft."
Das sind keine AFD Positionen, das ist die blanke Vernunft. Wagenknecht hat diese Positionen schon immer vertreten. Die AFD hat darauf kein Copyright.
Russland ist das größte Land Europas und das größte Flächenland der Welt. Es wird nicht einfach verschwinden. Deutschland ist dagegen ein kleines Land ohne nennenswerte Rohstoffe. Früher oder später werden sich Russland und Deutschland bzw. die EU wieder annähern. Gefährlich hingegen sind die Utopisten, die glauben Russland mit Hilfe der maroden Ukraine dauerhaft besiegen oder niederwerfen zu können. Das wird noch unzähligen Menschen das Leben kosten.

Wagenknecht als Kommunistin zu diffamieren, wie in diesem Forum üblich, ist unterkomplex und realitätsfern. Jasper von Altenbockum titelt heute in der FAZ " Destruktiv nur für die Linkspartei". Da ist was dran!

"Das sind keine AFD Positionen, das ist die blanke Vernunft". Danke vielmals. Also schliessen sich Vernunft und AfD aus? Welche Erkenntnis!

So schön kann man Dinge aus dem Zusammenhang reißen!

Natürlich ist das eben keine Vernunft, sondern höchstens blanker, noch dazu schräger Opportunismus. Russland ist flächenmaßig ein Gigant, wirtschaftlich nicht mal Mittelmaß, und politisch ein heruntergekommener Verbrecherstaat. Es gibt keine Notwendigkeit, sich mit dem Kriegsverbrecher Putin zu verbünden. Das war übrigens zu Zeiten des Kalten Krieges nicht anders: Der Westen konnte prima ohne die damals noch größere Sowjetunion überleben.

Sie finden es "unterkomplex", Wagenknecht als Kommunistin zu diffamieren? Sie dürfen sicher sein: Je mehr die bislang als besonders intelligent gepriesene Sahra in Konkurrenz zur AfD tritt, umso mehr wird sie hier zur gewöhnlichen Kommunistin oder Stalinistin.

Wie Sie in der Tat richtig schrieben: Das ist "unterkomplex" aber für manche Foristen passend...

ich bin sicher, dass man an seinem Textverständnis bis ins hohe Alter arbeiten kann.

Das die AFD auch Thesen vertritt die sie nicht selbst entwickelt oder erfunden hat macht die Thesen weder falsch noch richtig. Mit der verquasten Brandmauerdiskussion machen sich alle Befürworter zum Affen.

Sarah Wagenknecht und die AFD vertreten in vielen Fragen deckungsgleiche Positionen und dennoch sehen sie sich als politische Gegner. Das ist gut so und sollte in einer Demokratie der Normalfall sein.

Sandy Boras | Di., 24. Oktober 2023 - 10:01

Antwort auf von Gunther Freihe…

Und wie bewerten Sie die Handlungen der amtierenden Polit-Elite. Ich vermute, dass ein Großteils der Bürger genau dieses Handeln und/oder Nicht-Handeln als brandgefährlich einstuft.
Der bestehende Problem-Dschungel wurde von der amtierenden Polit-Elite über mindestens zwei Jahrzehnte herbeigeführt. Und jetzt wundert man sich, dass die Bürger bereit sind, jeden zu wählen, der auch nur Abhilfe verspricht. So einfach ist wohl nicht! Die Parteien-Demokratie sehe ich als gescheitert, da selbige zu Interessenvertretungen der Geld-Elite mutiert sind, die sich dem erpresserischen Handeln international tätiger Konzerne unterworfen haben. Selbst der Rechtsbruch von Regierungsrepräsentanten wird seit der Merkel-Ära in diesem Land nunmehr toleriert. Was erwarten Sie vom gemeinem Bürger? Dass dieser sich als Übermensch erweist und rational handelt.

Brigitte Simon | Di., 24. Oktober 2023 - 15:46

Antwort auf von Sandy Boras

Auch damit kann uns Nietzsche nicht helfen. Er blieb dennoch unfreiwillig Realist.
Er war zu sehr ein psyisch Kranker, an Schizophrenie leidender Mensch. Aber
er lebte zu früh, um fündig werden zu können. Heute hätte er auf der Regierungsbank die große Auswahl, die sich selbst als Übermenschen sehen. Die Voraussetzungen sind ihnen gegeben, psychisch krank und schizophren.

Nun gut oder nicht gut. Finden wir in Wagenknecht die hundertprozentige Übermensch*in? Das weiß nur sie und ihr vermögendes Netzwerk. Und der lang untergetauchte Porsche-Fan Ernst. Derzeit Werkler des Netzes. Ganz im Ernst.

Ingofrank | Mo., 23. Oktober 2023 - 17:57

Mündern des überwiegenden Teils der Linken Jurnallie und der Demoskopen.
Nun hat sie endlich, nicht nur nach 9 Monaten sondern nach Jahren, ihrem Oskar eine eigene Partei geboren.
Die ersten Umfragen, wie Focus online veröffentlichte, sehen die neuen alten Westdeutschen Kommunisten unter ostdeutscher Führung bei 12% und selbstverständlich haben CDU & AFD verloren.
I.ü. „Unter Ostdeutscher Führung“ war da nicht mal was ? Ach ja eine aus dem Osten hat die CDU entkernt …ich erinnere mich ….also uffbasse
Mit freundl. Grüßen aus der Erfurter Republik

Walter Bühler | Mo., 23. Oktober 2023 - 18:10

Wie kann die Vorherrschaft der Parteifunktionäre gebrochen werden, die vornehmlich aus dem sektiererischen, pseudo-akademischen Umfeld ("woken" und LGBTQIA-Umfeld) und aus dessen Netzwerken und Seilschaften kommen?

Das Etikett "Populismus mit menschlichem Antlitz", das von Herrn Resing auf Frau Wagenknechts Unternehmung geklebt wird, soll andeuten, dass ihm die Neugründung ein wenig sympathischer ist als der "Populismus mit un-menschlichem Antlitz" (der AfD?)

Ich glaube, Herr Resing sieht immer noch nicht, dass die Parteiendemokratie als solche in Deutschland die Fähigkeitsgrenzen des sie tragenden Personals erreicht und wahrscheinlich überschritten hat.

In der Politik wird nur noch hysterisch gehandelt. Das Land, das Volk kommt zu kurz, das in der Demokratie die Herrschaft ausüben sollte.

Es geht nur vordergründig um die Linke. Es geht auch um die SPD, die FDP, die CDU und um die CSU. Es muss sich in allen Parteien substantiell etwas ändern, wenn die Demokratie überleben soll.

Heidemarie Heim | Mo., 23. Oktober 2023 - 19:28

Danke werter Herr Resing für den ausführlicheren Bericht! Denn ich bekam die PK nicht in Gänze mit. Dafür aber die der Linken, die den sichtlich angep...... Herr Schirdewan an die Pressefront schickten. Und er schlug sich tapfer angesichts der desaströsen Aussichten und einer
sonst so neuzeitlicher Linke-Themen affinen Presse wie Genderpolitik, Identitätspolitik usw. Die genau wie Herr Schirdewan scheinbar völlig vergessen haben, bzw. denen es abwegig erschien, das es vielleicht gerade diese von der Linken bedienten Themen waren, die a) die Wähler sowie b) genug eigene Mitglieder in die Flucht trieb, inklusive ihrer Gallionsfigur SW. Stattdessen ein wie aus dem Ärmel gezogenes neues Parteiprogramm in bestem Linken-Vokabular vorgetragen, bis hin zu dem stolzen Hinweis, dass man die einzige "unbestechliche" Partei sei im Bundestag. Kein Ton von dem an Programmatik-Gedönse, was die Flüchtenden veranlasste der Partei den Rücken zu kehren, sondern die reine linke Lehre. Geschickt gemacht

Henri Lassalle | Mo., 23. Oktober 2023 - 19:44

ist die eine Sache, klingt immer positiv, aber die Realitätsschocks werden nicht lange auf sich warten lassen, nämlich das politische Umfeld, insbesondere das internationale und wirtschaftliche, werden sich nicht ändern, nur weil Frau Wagenknecht nun eine neuartige politische Mentalität einbringen will. Aber sie eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, ist überaus intelligent, eloquent und kann überzeugen. Damit kann man schon ein Stück weit kommen.
Die Linkspartei braucht wohl jetzt Bluttransfusionen, oder sie krepiert; aber daran ist sie selbst schuld.

Jens Böhme | Mo., 23. Oktober 2023 - 19:46

Populismus ist kein Angstbegriff mehr. Populismus ist dasselbe, wie Wahlversprechen und bei Regierungsbeteiligung das komplette Gegenteil, siehe z.B. FDP in der Ampelregierung. Man muss sich als moderner Bürger von den Altparteien lösen, die nicht in der Lage sind, Entwicklungen abseits der parteipolitischen Theorien zu integrieren. Neuparteien ohne Populismus schaffen keine fünf Prozent, denn Bürger will keine bleierne Merkelära mit Großer Koalition oder eine irrlichternde Altparteien-Troika. Um es deutlich zu machen: die Altparteien sind beim Volk out.

Gerhard Lenz | Mo., 23. Oktober 2023 - 20:41

Alle jene, die sich doch sonst vor Begeisterung über die intelligente Sahra kaum bremsen konnten. Die sie ja vielleicht wählen würden, wegen Ihrer klare Worte über den ganzen "woken Unsinn", die Klimalüge, die Migranten usw. Die man oft genug hier gelobt hat.
Jetzt aber kommt der Wind aus einer anderen Richtung. Wagenknecht, Palmer, Sarrazin, Maaßen - solange sie in den verhassten "Altparteien" quertrieben, waren sie Helden. Jetzt macht Wagenknecht der AfD Konkurrenz, hat - welche Frechheit - erst mal jegliche Zusammenarbeit mit den Rechtsextremisten abgelehnt.
Da erkennt der brave AfD-Gefolgsmann, der zuvor soviel Lob für Wagenknecht übrig hatte, aber ganz schnell, dass die doch nur eine gewöhnliche Kommunistin ist.
Manchmal ist es pure Wonne, dieses Forum zu beobachten. Damit meine ich nicht nur die verbalen Zappel-Alberte mit ihren alberten Floskeln, sondern auch jene, die in Windeseile in typischem Simbel-Patritotismus über Bord werfen, was sie gestern noch heftigst bejubelten.

Bernd Windisch | Mo., 23. Oktober 2023 - 20:43

Wenn Journalisten eine gute Sache diskreditieren wollen bringen sie irgendwie das Wörtchen Populismus im Text unter. Der Rest kommt von allein. Dachten sie zumindest bis jetzt.

Die letzten Wahlen haben jedoch gezeigt, dass diese billige Etikettierung auf Lenzniveau nicht mehr funktioniert.

Ähnlich wie das als Malus erdachte Label "Made In Germany" könnte sich populäre Politik in Zukunft als Dauerbrenner erweisen.

Die Encyclopedia of Democracy definiert Populismus als eine „politische Bewegung, die die Interessen, kulturellen Wesenszüge und spontanen Empfindungen der einfachen Bevölkerung hervorhebt, im Gegensatz zu denen einer privilegierten Elite.

Mit der Einschränkung, dass die bei uns Privilegierten nicht unbedingt auch gleichzeitig die Elite sind.

Christian Guelich | Mo., 23. Oktober 2023 - 21:02

Ich stelle hier einfach mal die Frage, ob es sich bei der BSW-Initiative nicht um ein abgekartetes Spiel zwischen enttäuschten Linken-Wählern (die tatsächlich mehr Interesse an sozialen als an identitären Fragen haben können) und unserer Bundesinnenministerin handelt? Faeser handelt nur "gegen rechts" (linker Antisemitismus ist ihr unbekannt, wie schon häufig dargestellt) und will die AfD irgendwie kleinhalten. Also kommt ihr die BSW gerade recht, auch wenn die bisherige Linke dabei verschütt geht. Woher kommen die Spenden für die BSW, wer hilft organisatorisch und in den Medien, ist wirklich alles offengelegt? Warum wird überhaupt soviel Aufhebens um die BSW gemacht? Als Selbstzerfleischung der Linken ok, aber geht es wirklich nur darum?

Diesbezüglich kann ich Ihnen werter Herr Guelich insoweit antworten, dass auch in der PK mit dem Hinweis auf die website um Spenden und Mitgliedschaft geworben wurde. Bei all dem Hype um die noch zu gründende Partei, der Galionsfigur Frau SW, dem damit verbundenen pulverisieren Der Linken, die andererseits im Osten in einzelnen BL, die genauen Zahlen sind mir gegenwärtig nicht bekannt, noch eine gewisse Stabilität aufweist, fragte ich mich auch um was geht es wirklich? Stutzig machte mich dabei auch die Einladung, so sie denn ernst gemeint war, von Herrn Klingbeil an die Restlinken sich gern von der SPD "einverleiben" zu lassen. Eine verschwundene Linke ist zugleich eine verschwundene Brandmauer nach links, will heißen, man kann sich befreit ehemals Parteigrundsätzen oder Hufeisenprinzipien wieder ganz dem gemeinsamen Kampf aller "Demokraten" gegen rechts widmen. So gut hat es die Union m.E. nicht wenn ich das gemachte Angebot zu einer Zusammenarbeit mit SW von MP Ramelow bedenke🤔. FG

Tina | Di., 24. Oktober 2023 - 01:43

Frau Wagenknecht spricht ruhig und ist eine intelligente Person.
Sie spricht, dass die Mittelschicht Gelder nach oben abgibt und die Reichen höher besteuert werden müssen. Die Reichen Zahlen schon genug Steuern und wer heute eine Ausbildung macht und dafür zuerst einmal 100000 Euro und mehr hinblättern ( z.B.Arzt)
wird zur Kasse gebeten. Sie wird das Bürgergeld, die lebenslange Vollversorgung von junge gesunde Leute nicht angehen.
Sie wird der Illegale Migration nicht entgegenwirken. Hierfür hätte sie die Zusammenarbeit mit der Afd gebraucht.
Die Zusammenarbeit mit der Afd lehnt sie wegen Stimmenfang ab. Wirtschaftliches Wissen hat sie nur beschränkt und kann Frau Weidel die Hand nicht reichen.
Sollte sie in die Regierungsverantwortung kommen wird es für die Deutschen, für die arbeitende Bevölkerung, nicht besser. Sie muss sich Parteien mit ins Boot nehmen die diesen jetzigen Zustand mit verursacht haben.

Christoph Kuhlmann | Di., 24. Oktober 2023 - 09:27

Wer die Westbindung aufgibt, ermöglicht Kriege in Europa, so wie es das letzte halbe Dutzend Regierungen in Deutschland durch einseitige Abrüstung getan hat. Wer militärische das Potenzial zum Täter sein aufgibt, der wird irgendwann zum Opfer. Das lernt man in den No Go Areas dieser Republik und das Niveau der Außenpolitik vieler Staaten und anderer Akteure ist leider auch nicht besser. Man muss erst mal die Täter entwaffnen, anders geht es nicht. Wer sich um solche Binsen herumdrückt, ist mindestens so gefährlich wie Steinmeier.

Ernst-Günther Konrad | Di., 24. Oktober 2023 - 09:53

Die Msm überschlagen sich förmlich mit ihren Meldungen zur Parteigründung und haben flugs schon auch erste Umfrageergebnisse parat und natürlich sollen vor allem die UNION und die AFD Prozentpunkte eingebüßt haben. Nur weil Sarah eine Partei gründen will, es soll ja erstmal nur ein Verein sein, heißt das noch lange nicht, das sie die logistischen Hürden von Landes- und Kreisverbänden schafft und vor allem, das ganze muss auch finanziert werden. Ich frage mich also schon, wo das Geld herkommen soll, um das alles umzusetzen. Altes SED Vermögen? Es braucht auch Personal ohne Ende. Woher sollen diese Leute kommen? Sie will bei Wahlen bereits antreten, ins EU-Parlament jemand schicken und hat ganze neun mehr oder weniger bekannte LINKE Politprofis um sich geschart, die den Eindruck erwecken sollen, ein Team zu sein. Sarah ist keine Team Playerin. Sie ist eine Einzelkämpferin, mit brillanter Rhetorik, aber keine Parteisoldatin. Und vor allem eins. Sie ist und bleibt eine Kommunistin.

R. Schacht | Di., 24. Oktober 2023 - 11:01

kleine Populisten? Auf der rechten Seite immer wieder vokabulare Verknüpfungen mit den Ereignissen der H-Politik, auf der linken Seite dasselbe mit dem Kommunismus der ehem. DDR. Hat noch niemand bemerkt, dass wir alle im 21. Jahrhundert leben? Im Prinzip handelt es sich hier wie da um Unstellungen. Wie, dein Ur-Großvater war ein Mörder? Dann muss du Ur-Enkel ja auch einer sein.
Populismus, wie er in diesem Artikel Sahra Wagenknecht unterstellt wird (mit vielen kleinen bissigen Ergänzungen in der Satzgestaltung), der Linken seltsamerweise aber seltener, finden wir in allen Parteien. Bei den einen ist's das Klima, bei den anderen die soziale (Un-)Gerechtigkeit usw. usw. Vom Populismus leben die Parteien, sonst würden sie nicht gewählt.

Ronald Lehmann | Di., 24. Oktober 2023 - 12:07

Wo sind denn/ wären denn (denn das Partei-Programm gibt es ja noch gar nicht & solange ist alles NICHTS) laut

#PARTEI-PROGRAMME#

von der neuen Partei Frau Wagenknechts & den der AFD die inhaltlich genauen Unterschiede & wo wären genau zwischen beiden Parteien die Schnittmengen?

Warten wir es ab. Ist die BSW - in Worten Stalinistischer Wirrköpfe - ist für mich in jeder Form der Wellness weiter entfernt als von Stalin. Eine erneute Variante der Linken? Mit SW trennte sich ein weiterer Flügel der Linken ab, der sich zunächst BSW nannte, dem die Linke nicht links genug war.
Die Linke war einst aus der WASG und der PDS gebildet worden, wobei sich die WASG von der SPD abgespalten hatte und die PDS wiederum der SED nachfolgte, die wiederum der SED nachgefolgt war, die ihrerseits aus der nicht
ganz freiwilligen Zusammenlegung von KPD und SPD stammte. Nun gab es eine Linke links von der Linken, die alle linken Kräfte sammeln sollte, ungeachtet des Umstandes, daß man soeben gespaltet hatte. Das ist sozialistische Dialektik.

Um noch mehr vorauszudenken, ohne sich nicht erneut zu schaden, wird bis Ende des Jahres 2023 oder 2024 ein Verein - ohne Vereinsmeierei - als Ouvertüre zur Partei BSW gebildet. Warten wir es ab.

Warten wir es ab. Ist die BSW - in Worten "Bund Stalinistischer Wirrköpfe" - ist für mich in jeder Form der Wellness weiter entfernt als von Stalin. Eine erneute Variante der Linken? Mit SW trennte sich ein weiterer Flügel der Linken ab, der sich zunächst BSW nannte, dem die Linke nicht links genug war.
Die Linke war einst aus der WASG und der PDS gebildet worden, wobei sich die WASG von der SPD abgespalten hatte und die PDS wiederum der SED nachfolgte, die wiederum der SED nachgefolgt war, die ihrerseits aus der nicht
ganz freiwilligen Zusammenlegung von KPD und SPD stammte. Nun gab es eine Linke links von der Linken, die alle linken Kräfte sammeln sollte, ungeachtet des Umstandes, daß man soeben gespaltet hatte. Das ist sozialistische Dialektik.

Um noch mehr vorauszudenken, ohne sich nicht erneut zu schaden, wird bis Ende des Jahres 2023 oder 2024 ein Verein - ohne Vereinsmeierei - als Ouvertüre zur Partei BSW gebildet. Warten wir es ab.

Sandy Boras | Di., 24. Oktober 2023 - 12:50

Die Artikelüberschrift hätte ich jetzt nicht im Cicero erwartet.
Dennoch meine Vorhersage steht: Man wird die Partei von Frau Wagenknecht genauso bekämpfen wie AfD. Für die etablierten Parteien besser deren außerparteiliche Führung steht die Macht auf dem Spiel, diesen Staat im Hintergrund zu beherrschen. Medien, auch vermeintlich unabhängige, hängen am Tropf des Anzeigengeschäfts. Das wird in der Zukunft dann gelenkter Journalismus heißen.