Fahrzeuge der Staatsanwaltschaft verlassen die Erzbischöfliche Residenz / dpa

Razzia in den Räumen des Erzbistums Köln - Neue Bischöfe braucht die Kirche

Polizeiliche Durchsuchung in der Erzbischöflichen Residenz. So etwas hat es noch nicht gegeben. Kardinal Rainer Maria Woelki öffnet dem Staatsanwalt die Tür. Tatsächlich kann nur mit personeller Neuaufstellung ein Neuanfang in der Katholischen Kirche gelingen. 

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Das Drama um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erklimmt die nächste Eskalationsstufe mit der Razzia und den Durchsuchungen in Räumen des Erzbistums Köln. Und ein Ende ist nicht absehbar. Dabei ist der Ursprung des Skandals, die Missbrauchsaufklärung und der Neuanfang nach den Krisen, in weite Ferne gerückt. 

Das kleinteilige juristische und mediale Gezerre um Aussagen und mögliche Falschaussagen, um den Verdacht des Meineids und Briefe, die unterschrieben, aber nicht gelesen worden sein sollen, bestimmen das Geschehen. Wirklich verstehen tun das nur noch Eingeweihte und teuer bezahlte Anwälte. Der Schaden für die Katholische Kirche in Deutschland aber wird immer größer – und ein Ausweg ist kaum in Sicht.  

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Tomas Poth | Di., 27. Juni 2023 - 16:51

Wenn ich diesen Beitrag so lese, entsteht der Eindruck, daß die Amtskirche sich wie ein Kleinkrimineller benimmt und verhält.
Alle haben irgendwie weggeschaut und keiner will verantwortlich sein für das was dort gelaufen ist. Vertuschung ist das Maß aller Dinge.
In den Köpfen dieser Kirche ist kein Gott zu finden. Es ist wie als wenn Zuchthäusler die Gesetze predigen.

Günter Johannsen | Di., 27. Juni 2023 - 16:57

und Vertuschung aufgeklärt. Ich bin nicht katholisch und bin da nicht befangen. Doch was ich hauptsächlich sehe: ausgerechnet die Gender-Fanatiker, die Pädophile in der Vergangenheit mit der "Sexuellen Befreiung der Kinder" salonfähig machten -den Menschen aufzwangen -, schreien jetzt zuerst und zeigen mit den Fingern auf die verhassten Kirchen. Vorwärts und nicht vergessen: Cohn-Bendit, "prominenter" Grüner äußerte „Die Sexualität eines Kindes ist etwas Fantastisches. Man muss aufrichtig sein, seriös, mit den ganz Kleinen ist es etwas anderes ... aber wenn ein kleines fünfjähriges Mädchen beginnt, sie auszuziehen: Es ist großartig, weil es ein Spiel ist. Ein wahnsinnig erotisches Spiel.“
Die Grünen Genderfanatiker versuchen es auf´s Neue, ihre schauderhafte Ideologie umzusetzen. Die damaligen Kinder in den einschlägigen rot-grünen Berliner KiTas sind heute erwachsen und leiden z.T heute noch unter dieser "Befreiung!"

Christa Wallau | Di., 27. Juni 2023 - 17:45

Die Kirche u. ihre Vertreter stehen nicht über dem Gesetz, man darf u. m u ß ihnen sogar ihre Fehler bzw. Vergehen u. Verbrechen ebenso nachweisen u. sie verklagen wie jeden anderen Menschen in diesem Land, der sich ähnlich verhalten hat. Da bin ich ganz bei Ihnen und allen, dies dies fordern.
Was ich nicht teile, das ist Ihre positive Annahme, daß mit neuen Leuten (etwa denen vom Synodalen Weg) die Anerkennung der Kirche wieder steigen werde.
Hier geht es um etwas ganz anderes.
Der Verlust des christlichen Glaubens hat nämlich nur am Rande zu tun mit dem Handeln einzelner Vertreter der Kirche(n). Er hat tiefere Ursachen, auf die einzugehen hier der Platz nicht reicht.
Nur so viel dazu: Der Glaube heutiger Menschen an andere Menschen, die ihnen etwas erzählen, ist wesentlich größer als ihr Glaube an Gott, obwohl die Geschichte sie gelehrt haben müßte, wie wenig man menschlichen Versprechungen trauen kann. Der moderne Mensch glaubt nur an sich selbst u. die Machbarkeit aller Dinge.

Da stimme ich Ihnen voll zu. In meinem Buch schrieb ich, was ich in meiner Diakonen-Ausbildung einmal hörte:
Wo der christliche Glaube aus dem Haus geworfen wird, kehrt er als Aberglaube zur Hintertür wieder herein!

Diese spektakuläre Aktion im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Kardinal Woelki ist nur ein kleiner Teil des gezielten Kampfes, der seitens der links-grünen Weltbeglücker seit langem gegen die Kirche als solche geführt wird. Deren Glaubwürdigkeit soll systematisch zerstört werden.
Warum?
Weil die Linken und Grünen sich einen komplett neuen Menschen heranzüchten wollen, der i h r e n Lehren anhängt u. sich von ihnen leiten läßt!
Alles Alte, Traditionelle, tief in den Gemütern Verwurzelte stört da gewaltig. Es muß ausgerottet werden, damit das Neue (= Ideologie der Linksgrünen) auf der Brache neu wachsen kann.
Deshalb wird auch z. B. auf einem integren, tief gläubigen u. hoch gebildetem Menschen wie Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.) in Deutschland in einer
kleinlich-verbissenen Art herumgehackt, daß sogar einem Atheisten der Spaß dabei vergeht. Es darf einfach keine anderen Vorbilder mehr geben neben den selbsternannten WELTRETTERN! Das ist der eigentliche Hintergrund des Ganzen.

„Löscht den Geist nicht aus. Verachtet prophetisches Reden nicht. Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Tess. 5, 19-21)
Konservativ ist: Weitsicht mit Verstand:
Wer das Bewahrenswerte nicht sieht und nicht achtet, wie die grün-linXe Einheitsfront, hat wenig Verstand und denkt eigentlich nur bis zum nächsten Toilettengang!

Rainer Mrochen | Di., 27. Juni 2023 - 18:48

Ausgezeichnet Herr Riesing!
In Anlehnung an Ina Deter, dass unterstelle ich einmal, Liedtitel aus 1982, "neue Männer braucht das Land." denke ich, in der gegenwärtigen Situation, unter einer Katastrophenkoalition und Opposition, von Ausnahmen abgesehen, nicht nur neue Männer sind erforderlich, sondern ganz besonders auch neue Frauen.
Auch und insbesondere in der Kirche.
Aber die gestandenen Frauen und Männer tun es auch und beweisen es jeden Tag im Alltagsleben, fern des Plenarsaals.
"Ich sprhü`s auf jede Wand neue..." gerade, klare Menschen sind das Ziel, Leute ohne Rückgrat haben wir schon zu viel.
"Lass' im Werbefernseh'n laufen Notfalls würd' ich" welche "kaufen." "Singe es von allen Bühnen
Große Chancen haben", ja wer denn wohl?
Geistige "Hühnen."
Die Vergangenheit ist nicht nur einfach konservativ im Gegenteil; sie ist inspirierend und kann und wird zukunftsweisend sein.
Wann wird man je versteh`n, wann wird man je
versteh`n? Kleiner Ausflug in die Vergangenheit.
Entschuldigung

Christoph Kuhlmann | Mi., 28. Juni 2023 - 00:20

Eine religiöse Institution behauptet, im Besitz der göttlichen Wahrheit zu sein. Sie erlegt ihren Priestern und Gläubigen für das Versprechen des ewigen Lebens nach dem Tod, vom Zölibat bis zur Erbsünde, schwere Beschränkungen und Schuld auf. So eine Institution ist bis ins Mark in ihrer Glaubwürdigkeit erschüttert, wenn der immer wieder kehrende Verdacht besteht, dass sie eines der moralisch abscheulichsten Verbrechen im sexuellen Bereich immer wieder vertuscht hat. Die Erosion der Glaubwürdigkeit geht mit dem Niedergang der Bedeutung für die Gesellschaft einher. Die Gemeinde Jesu Christi wird zur Minderheit, in einem Land, das einst ein Drittel seiner Bevölkerung im Kampf um den wahren Glauben ausrottete. Ich denke, es ist gut so. Die religiösen Wahrheiten haben zu oft einen im Kern totalitären Geltungsanspruch. Das verträgt sich weder mit der Wissenschaft noch mit dem demokratischen Rechtsstaat, die auf dem Wissen der Kontingenz und Vorläufigkeit der menschlichen Erkenntnis beruhen.