Eine Scheinlinke in Bayern: Katharina Schulze / picture alliance

Bayernwahl und die Grünen - Dahoam im politischen Disneyland

Rund um die Grünen hat sich eine parteiübegreifende soziale Schicht gebildet, die eintritt für scheinbar linke Werte. Doch dahinter stecken selbstgerechte Tugendrichter, die unsere politische Kultur gefährden. Sogar die CSU scheint eine Koalition mit den Grünen nicht mehr auszuschließen

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Wolf Reiser (64) lebt und arbeitet in München als Buchautor, Reporter und Essayist. Mehr hier

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Bayern. Ein Land vor der Wahl. Doch egal, was und wie Bayern wählt – ändern wird sich nichts. Das „Juste Milieu“ rund um die Grünen hat sich unter der Flagge des Fortschritts aufgemacht, nun auch noch im Süden der Republik ewigen Stillstand zu garantieren.

Wenn im Folgenden öfters die Rede vom Juste Milieu ist, dann meint dies eine urbane Schicht aus selbstgerechten, überheblichen und kleinbürgerlichen Laienpredigern. In deren Schrebergarten blüht der deutsche autoritäre Charakter – dessen vornehmste Tugend es laut Marx ist, nach oben zu kuschen und nach unten zu treten. Neben den Grünen mischen Teile der Kirchen mit wie fast alle der herumspukenden NGO’s und eine Menge „Linke“  innerhalb von SPD und Linkspartei.

Dieser parteiübergreifende Zusammenschluss repräsentiert einen landesweiten Wähleranteil von „20 Prozent plus“. Dieser bildet den unzerstörbaren Kitt zu einer welt- und europapolitisch vereinsamten Kanzlerin, die auch innerhalb der GroKo nurmehr geduldet ist.  

Wer Augen im Kopf hat und seine Sinne beisammen hat, spürt auf deutschen Straßen, dass der „molekulare Bürgerkrieg“ begonnen hat. Damit definierte Hans-Magnus Enzensberger den unerklärten und schleichenden Krieg im Inneren eines Gemeinwesens, der irgendwann zu dessen Implosion führt.

Eine Guillotine steht in Schwabing

Vor dem Schwabinger Café, in dem ich gerade sitze, steht eine Plakatwand, auf der man die Grünen-Kandidatin Katharina Schulz lachen und werben sieht für ein sicheres und freies Bayern. Von ihr weiß man, dass sie für Obama schwärmt und Eleanor Roosevelt für die erste Menschenrechtsaktivistin hält. Darüber hinaus ist sie „gegen Ausgrenzung und Rassismus“ sowie für präventive Maßnahmen gegen Rechts. „Ein Stuhlkreis gegen die AfD“, so ihre Homepage, „wird aber nichts nutzen. Man muss mit Härte reagieren. Repression volle Kanne!“

Die Plakate der anderen Parteien sind hier in Schwabing übermalt oder zerstört, was aber weder dem Stadtbild noch dem Lebensgefühl großen Abbruch tut. Das einstige Künstlerviertel ist – wie etwa auch Kreuzberg, Freiburg oder Tübingen – eine traditionelle Hochburg des Juste Milieu und Grün-Rot kam hier manchmal auf 60 Prozent und mehr. Hier wird geradelt, mobil telefoniert, man schiebt doppelt besetzte Kinderwägen oder Biogemüsekörbe durch die idyllischen Straßen und inszeniert sich irgendwie als postmodernes Bildungsbürgertum. Von den 2-3 Millionen Flüchtlingen habe ich hier seit Ende 2015 noch keinen einzigen gesehen und auch die Polizei ächzt hier nur über die Vielzahl der auszustellenden Parkstrafen.

Indessen gibt es im Freundes- oder Bekanntenkreis kein noch so heiteres Thema – wie etwa Truffaut-Filme, neue Schrittzähler-Apps oder Pro- und Kontra der Hobbyimkerei – das nicht umgehend in der Flüchtlings- und Migrationsdebatte feststeckt. Wie es einem abstrakten Afro-Orientalen geht, ist im dritten Jahr der kollektiven nervösen Erschöpfung zum absoluten Gesinnungsbarometer geworden. Langjährige Beziehungen gehen im Schnellverfahren zu Bruch. Gespräche landen im Schraubstock des Entweder-Oder oder degenerieren zu hysterischen Verhören und kriecherischen Rechtfertigungen. Im Herzen Schwabings steht eine gigantische Guillotine.

Politische Dramaturgie nach 2015

Wie auch im Rest des Landes spalten die Tugendrichter des Juste Milieu die Bürger in zwei unversöhnliche Lager. Die Guten sind für grenzenlose Öffnung, Solidarität und weltfremden Idealismus. Die Schlechten wollen Abschottung, verweisen auf das Scheitern der Integration, die kulturelle Unvereinbarkeit und die „gefühlte“ Zunahme von heftiger Kriminalität auf Seiten der Geduldeten (knapp 23 000 Meldungen im ersten Quartal 2018). Im molekularen Mini-Armageddon geht es nur um Liebe gegen Hass, um Demokraten gegen Rechtspopulisten.

Was genau im September 2015 und den Jahren davor tatsächlich hinter der ganz großen Kulisse geschah, soll hier vertagt sein. Das deutsche wie europäische Drama begann, als zur Budapester Endlosschleife die eiserne Kanzlerin für sich und alle anderen überraschend eine tiefe anrührende und irgendwie authentische Gefühlsregung zeigte: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen, dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land." Seit jenem Bonmot wird die farbenfröhliche Freiheitsstatue von eben jenem Juste Milieu hofiert und von einer noch nie dagewesenen medialen Querfront aus selbsternannten Haltungsjournalisten von jeder Realität abgeschottet.

Wo ich das eben im Café überdenke, lese ich, dass der VDZ aus Stern, Spiegel, Focus und sonstigen Magazinnamen Frau Dr. Merkel die „Ehren-Victoria 2018“ verleiht. Und zwar für „ihre bisherige politische Gesamtleistung“, die „eine offene, reformfähige und stabile Gesellschaft“ geschaffen hat. Rund um die Uhr geht es um das Einordnen und Gewichten der Narrative.

Gefangen in grünromantischer Gefühligkeit

Zurück nach München: Am Grünenplakat beim Elisabethmarkt radeln hübsch ergraute Frauen vorbei mit einer Bio-Yogamatte vorne und hinten einem Korb voller Kunstblumen. Was sollen wir sonst wählen – außer grün in Gottes Namen?

Die meisten leben ja auch gut und gerne in ihrem potemkinschen Disneyland mit Dritte-Welt-Läden, Öko-Tattoo-Studios, und dem üblichen Fairtrade-Ambiente. Während sie sich im Café ihre Smoothies zurecht quirlen lassen, verteilen sie lässig mehrere Gadgets auf dem Tisch. Teure Tools, deren Lithiumbatterien eine höhere Lebensdauer haben als die Kinder, welche die seltenen Erden aus dem chilenischen Morast kratzen.
Ihr flüchtiges Wissen über Themen wie Syrien, Putin und vor allem über diese Asylanten führt allzu oft aber zu einer von politischer Ratio befreiten grünromantische Gefühligkeit, die dafür sorgt, dass die mürbe und müde Republik zum dauerhaften Privateigentum des Kanzleramts mutiert ist.

Ein neues politisches Bekenntnis

Um es ganz kurz anzumerken: Ich selbst wurde links sozialisiert, verteilte als Schüler marxistische Flugblätter vor Firmenportalen, las Bloch, Kisch, Guevara und Sartre, fand die Antifa in Ordnung und mochte die frühen Grünen. Eine Welt mit Freiheit, Frechheit, Poesie und Phantasie im Dienst der Revolte. Für das Kreuz bei Schröder & Fischer gab es gute Gründe. Dafür schämen müssen sich nur die Gewählten, die den Grundstein legten, aus einem linken Humanismus die Mehrheitsgarantie für politischen Wahnsinn zu formen.

In Ermangelung irgendeines echten Wertes oder eines Markenkerns hat sich das ökoliberale Milieu dazu entschlossen, die Migration zu ihrem Fetisch zu erklären. Umflort wird das scheinheilige Relikt von einem Bekenntnisnebel aus Multikulti, Antifa-Retro, Regenbogenmystik und christlichem Geist. Den gemeinsamen Nenner innerhalb dieser Erlösungssekte bildet ein gebetsmühlenhaftes „Gegen Rechts!“. Wer was werden will hierzulande, beginnt am besten jeden Satz damit und jazzt ihn hoch zu einem riskanten politischen Bekenntnis. Aus der Selbstverständlichkeit, sich weder Hitler noch einen Holocaust zurück zu wünschen, macht das Juste Milieu einen Lärm, der die Probleme im Land übertönt.

Offene Debatte noch immer unmöglich

Statt im Jahre 2018 einfach deutscher Mensch zu sein, der für sich selbst verantwortlich ist, sehnt er sich danach, Träger einer furchtbaren Geschichte zu sein und sich der Restwelt als potenzieller Erlöser der Menschheit zu präsentieren.

Der Herbst 2015 kam für sie wie gerufen. Die ganze Welt sollte staunen über die neue Herzlichkeit der einstigen Bestien. Und die staunt bis heute. Allerdings über den im Nachhinein seltsam geordnet wirkenden  Grenzübertritt von Hunderttausenden Menschen aus dem Nahen und Fernen Osten und vielen Teilen Afrikas, darunter IS-Mörder, Schwerstkriminelle und mitunter ganze Knastbesatzungen. 65 % aller seither eingereisten „Notfälle“ sind allein reisende Männer unter 30 Jahren, die zusammen gezählt, nach Stefan Aust, die Anzahl von Bundeswehr- und DDR-Soldaten im Jahre 1988 weit übertrifft.

Anstatt die Problematik dieses Irrsinns endlich offen anzusprechen und so tiefgreifend wie tabulos die Motive, den Sinn und mögliche Lösungen zu analysieren, zerstören die Populisten der guten Sache im dritten Jahr jedwede Debatte. In Endlosschleife rühmen sie die eigene weltoffene, liberale und wertedemokratische Lebenskunst und erklären die große – und wie üblich schweigende – Mehrheit im Land zu verbohrten, gehässigen und rassistischen alten Männern. Seit einigen Jahren hat sich so ein Konformitätsdruck aufgebaut.

Wie ein böser Krebs wuchert eine Angst in diesem Land. Universitäten, Firmen, Kultur und Medien sind Brutplätze von Paranoia und Überwachung geworden und selbst im Freundeskreis muss jedes Wort sorgfältig abgewogen werden – ein Zustand, den die sensibilisierten Ostdeutschen noch von den Jahren 1933 – 1989 her kennen.

Das Reale ist lästig und verstörend

Nachdem ich also Tag für Tag im Café und bei den immer freudloseren Abenden zum besagten Thema den Willkommens-Aposteln zuhöre, stoße ich in der Tram auf die gleichen Gesichter. Dort starren sie – wie die meisten anderen auch – auf ihren kleinen Infohighways, die Augen müde, die Ohren verstopft, überall hängen Kabel und ab und zu fährt ein Dopaminshot in die verkapselten Monaden. Es sitzen aber auch alte Leute dort, Greise mit Leergutbeutel, vom Trost ausgeschlossene Omas, sichtlich kranke und leidende Leute und immer öfter Monologisierende, die mit Dämonen ringen. Doch das Mitgefühl der guten Bürger hat sich verbraucht in Integrationsmythen und anderen Projektionen des seelischen Ablasshandels. Der Nächste, präsent in seiner Schieflage, ist unerwünscht. Das Reale ist lästig und verstörend, deswegen wird das Abstrakte zum gültigen Maß erklärt.

Von wegen links

Stellt sich folgende Frage: Wieso wird das Juste Milieu eigentlich von seinen Gegnern als links bezeichnet? Was an dem Juste Milieu links sein könnte im klassischen Sinne ist die Fassade einer Hippie-WG, Teile einer ausgebleichten Second-Hand-Garderobe und das Herunterleiern abgedroschener Sponti-Slogans. Die echte Antifa würde sich vor Lachen schütteln.

De Facto stehen die Politiker des Milieus für rücksichtlose Lobbykonzepte der Großkonzerne, Banken und Fonds. Rot-Grün hat mit Hartz IV Millionen Menschen in die garantierte Dauerverarmung geschoben. Man hat unter tosendem Applaus von Union und FDP den ersten Angriffskrieg seit 1945 gestützt und getragen und ist bei jedem Kriegswirken der NATO dabei – wie eben jetzt bei der Planung weiterer Syrienattacken. Und niemand quatscht unverblümter über die Nach-Assad-Ära als grüne Politiker.

Ohne dass dies von der Klientel begriffen wird: Das Juste Milieu ist im Kern weder links noch pazifistisch, pluralistisch oder im authentischen Sinne liberal. Solange Angela Merkel amtiert, wird ihr das Milieu aber die Treue halten und ihre immer absurder ausufernde Macht sichern.

Schwarz-Grün in Bayern?

Auch Beim jüngsten CSU-Parteitag wurde eine Koalition mit den Grünen sehr freundlich behandelt. Selbst diese unantastbare Partei rauscht mit zunehmender Geschwindigkeit in den Abgrund. Und so ist mittlerweile die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass man mit einer grünen Stimme Söder gerade noch an die Macht hievt.

Ich erinnere mich, dass mir der im Zweitberuf als Visionär tätige Uli Hoeneß Anfang der Achtziger am Ende eines Interviews sagte: „Wissen Sie, lieber Herr Reiser, der Strauß und dieser Joschka – das wäre eine Bombenregierung.“

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Wolfram Wiesel | So., 23. September 2018 - 12:44

Wenn die geburtenstarken Jahrgänge 2035 "in Rente" sind und der Sozialstaat an die Grenze der Finanzierbarkeit stößt, dann wird es ernst. So lange die GRÜNEN, die Partei der Besserverdiener, nicht davon betroffen sind, dass die Wohnung an Flüchtlingew (illegal Zugewanderte) vergeben wird, weil ja das Amt zahlt, so lange wird sich nichts ändern. Der LINKE PATRIOT DENIZ YÜCEL hat öffentlich und schriftlich kund getan, dass er sich Deutschland als Rücbenacker und zwischen Polen und Frankreich aufgeteilt wünscht. 10 Millionen junge Araber und 15 Millionen junge Afrikaner nach Deutschland das war es dann......Und jeder kann sich die Zahlen über die Bevölkerungsexplosion in Afrika und den arabischen Ländern besorgen .....Also denn !

Peter Raatz | So., 23. September 2018 - 13:05

sehr guter Artikel. Kann man mit beiden Haenden unterschreiben.

Ron Barker | So., 23. September 2018 - 13:13

Zu Hause pflege man zu sagen, das es keine Heuchelei gibt, die die eines Bible-Predigers übertrifft; nun stelle ich fest, die gibt es doch! Danke Herr Reiser für die Aufklärung.

Renate Brunner | So., 23. September 2018 - 13:21

Ein Sonntagsvergnügen der besonderen Art,
obwohl es mehr als ernst ist.....

Norbert Berthold | So., 23. September 2018 - 13:32

Eine hervorragende, treffende Analyse. Vielen Dank! Sie haben mir den Sonntag gerettet!

Reto Cahn | So., 23. September 2018 - 13:35

Die Betroffenen werden es nicht lesen. Falls doch als rechtes Geseiere eines fehl geleiteten Schreiberlings in einem nationalistischem Umfeld veröffentlicht selbstverständlich mit der den Betroffenen eigenen Arroganz ignorieren.

Renate Aldag | So., 23. September 2018 - 13:36

für Ihren sehr guten, objektiven Artikel. Das war es dann wohl mit Meinungsfreiheit, Debattenkultur, Demokratie und Politik zum Wohl des deutschen Volkes. Deutschland hat fertig! Und ich hoffe, daß die Bayern die Grünen abwählen und Dr. M. Söder (Steinbock-Geborener, wie Helmut Schmidt) keine Koalition mit den "Deutschland-verrecke-Grünen" eingeht, sondern dafür sorgt, daß die Koalition platzt und wir BT Neuwahlen bekommen und den Juste Milieus in Bremen, Berlin, Hamburg, Baden-Würtemberg u.s.w. das bayrische Geld streicht.

Friedhelm Hohl | So., 23. September 2018 - 13:47

Die meisten Grünen-Wähler sind Angehörige des öffentlichen Dienstes oder bewegen sich ständig in deren Umgebung(z.B. Schüler, Studenten etc.).

Timo Greger | So., 23. September 2018 - 14:00

Lieber Herr Reiser,

herzlichen Dank für diese Zeilen, welche mir den größten intellektuellen Genuß der letzten drei Jahre beschert haben! Ein Lichtblick in der medialen Hegemonie des "Just Milieu".

Klaus Dittrich | So., 23. September 2018 - 14:03

„Doch das Mitgefühl der guten Bürger hat sich verbraucht in Integrationsmythen und anderen Projektionen des seelischen Ablasshandels. Der Nächste, präsent in seiner Schieflage, ist unerwünscht.“
Passend dazu: Vor wenigen Wochen wurden in Berlin-Schöneweide Obdachlose mit Benzin übergossen und angezündet. Flugs waren bis dato nie gesehene junge Leute mit flugs vorhandenen Plakaten zur Gedenkdemo eingetroffen. Welche hernach nie wieder gesehen wurden. Ach so, instrumentalisiert wird ja nur von den Rechten.

„Solange Angela Merkel amtiert, wird ihr das Milieu aber die Treue halten und ihre immer absurder ausufernde Macht sichern.“
Paradox: Solange die AfD fordert „Merkel muss weg“, so lange wird die „demokratische Linke“ das Gegenteil fordern.

Zum letzten Satz: die "Demokraten" werden es nicht nur fordern, sie werden es auch zurechtzimmern, koste es was es wolle. Am Ende wird die Volksfront-Regierung stehen - also CDUCSUGrüneLPDSPD (sofern es letztere noch geben wird). Das wird so sicher sein, wie das Amen in der Kirche. Bevor die AfD oder eine andere Alternative nicht 50,1 % erreichen, so lange wird es weiter gehen, weiter abwärts. Und die AM wird man aus dem Amt tragen müssen, mit den Füßen voraus.

Gisela Fimiani | So., 23. September 2018 - 14:12

Eine treffende und treffliche Beschreibung des „Juste Milieu“...., welches die gelenkte Demokratie geradezu herbeisehnt.

Jürgen Lehmann | So., 23. September 2018 - 14:14

Herr Reis, Ihr Bericht ist teils erheiternd, aber auch deprimierend.

Ohne viele Worte zu machen, bin ich der Auffassung, dass die „GRÜNE“ Denkweise nur so lange funktioniert bis uns der Teufelskreis der ANDEREN BUNDESREPUBLIK erfasst hat.

Die jetzt „grünromantische Gefühligkeit“ wird dann sehr schnell wieder der Vergangenheit angehören.

Es ist nur zu hoffen, dass es genügend Bürger gibt die nicht das „Wort sorgfältig abwägen“, sondern offen ihre Meinung äußern.

Bernhard K. Kopp | So., 23. September 2018 - 14:15

CSU / Freie Wähler / FDP könnten immer noch eine solide bürgerlich-bayuwarische Mehrheit zusammenbringen. Das juste milieu erscheint über Schwabing hinaus auch urbane Schichten der SPD, und die Mehrheit der Medien in ganz Deutschland mit einzuschliessen. Bei einer Koalition mit den Grünen in Bayern wäre die CSU bald in Richtung 30% - deshalb wenig wahrscheinlich, auch wenn Hoeness dies vor 35 Jahren - damals wohl mehr wegen der Persönlichkeiten - spannend gefunden hätte.

Michaela Diederichs | So., 23. September 2018 - 14:28

Was für ein herrlich bissiger Artikel. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass CSU und Grüne koalieren. Die Konservativen haben kapituliert. Schäuble erklärt uns, dass Abschiebung nicht klappt (Kapitulation hoch 3), die Causa Maaßen wird jetzt mit 6 "Spitzen"-Politikern verhandelt und uns soll vermittelt werden, dass wir stolz auf unsere Politiker sind. Es ist alles nur noch gruselig.

Heinz Meier | Mo., 24. September 2018 - 23:28

Antwort auf von Michaela Diederichs

Das ist mehr als gruselig. Man ist sprachlos. Da erklärt die Kanzlerin eine nationale Kraftanstrengung zur Abschiebung sei nötig und Schäuble kichert sich eins und meint alle bleiben hier. Welches Irrenhaus ist das denn? Die Kanzlerin verbreitet die Lüge von Hetzjagden und entschuldigt sich nicht dafür, sondern nur dass Maaßen hin und her geschoben wird. Und das ist auch wieder keine richtige Entschuldigung, denn sie persönlich kann nichts dafür, ihre Aufmerksamkeit wurde abgelenkt.

Ralph Lewenhardt | So., 23. September 2018 - 15:02

denn wo bleibt das Fazit? Wer aus der Analyse keine Schlüsse anbietet, kann sie sich sparen.

Juergen Boden | Di., 25. September 2018 - 01:20

Antwort auf von Ralph Lewenhardt

Meine Empfehlung: Tagesschau und den allfälligen Kommentar schauen. Dort bekommen Sie sogar fertige Denk-Ergebnisse.

Joachim Wittenbecher | So., 23. September 2018 - 15:04

Schuld sind die anderen Parteien, die den Grünen 70-80% der Diskurs-Hoheit überlassen. Wie war so etwas möglich? Wenn es in diesem Land eine populistische Partei gibt, dann sind es die Grünen: sie machen den Menschen Angst, vor dem Waldsterben, dem Atomtod, dem Super-Gau, dem Klima-Tod durch langsames Rösten der Menschheit mit immer höheren Temperaturen, solange bis der Tod eintritt. Vor all diesem Ungemach kann uns nur die Herrschaft der Grünen retten. Das die grüne Bewegung gerade hier in Deutschland so erfolgreich ist, liegt an unseren negativen Eigenschaften (es gibt auch positive): Untertanengeist, romantische Verklärung, Lebensängste, Herrschaftsanspruch über die Lebensweise der Mitbürger. Demgegenüber haben die anderen Parteien mit der nötigen Vergangenheitsbewältigung zugleich die aufklärerische demokratische Staatsphilosophie samt Patriotismus entsorgt. Sie haben damit das Tor geöffnet für die grüne Meinungsdominanz und eine unsoziale, sektiererische Lebensphilosophie.

Die grünen haben die Sprache der Kirchen übernommen ( Anst vor allem, was passieren könnte, wenn man nicht an die Grünen glaubt ) , Die Kirchen koketieren mit Islam( wahrscheinlich aus Neid), den Islam hat noch sehr viele Gläubige, bei den Kirchen werden es immer weniger und die meisten Deutschen unterwefen sich mit vorauseilende Geschwindigkeit. Sollten die Grünen in Bayern in die Regierung kommen, wird das in Bayern bald so ausschauen, wie in allen Ländern, wo die Grünen beteiligt sind. Ich frage mich, wer dann die Ausgleichzahlungen an die Länder , wo die Grünen an der macht sind tätigen wird?

... dem "Bildungs"-Wahnsinn, den sie bei uns hier in BW verzapft haben. Man kann es auch positiv sehen: Dann ist eben das bayrische Abitur genau so viel wert wie das Berliner.

Dr. Roland Mock | So., 23. September 2018 - 15:16

So eine schöne Beschreibung des Juste Milieu und dann:
„ Rücksichtslose Lobbykonzepte der Großkonzerne“ (gibts auch Kleinkonzerne?) , „ Kriegswirken der NATO“, Hartz IV habe „Millionen in die Dauerverarmung geschoben“, usw. Der Autor schreibt, er sei „links sozialisiert“ worden und habe marxistische Flugblätter verteilt. Ja, das glaube ich. Aber im Gegensatz z.B. zu seinem
Kollegen Jan Fleischhauer
( „Unter Linken“) haben linke Sprache und linkes Denken im Autor überlebt. Leider. Denn - ich wiederhole mich - die Beschreibung der linksgrünen Großstadtschickeria ( „ Juste Milieu“) und ihrer Doppelmoral halte ich für meisterhaft.

Friedel Brasseur | So., 23. September 2018 - 15:24

Klasse Kommentar - auf den Punkt gebracht!

Gerd Steimer | So., 23. September 2018 - 15:27

kann man da nur sagen, die grüne Schickimicki Szene schafft sich ihre rosarote Ponyfarm und zeigt auf der Kehrseite Hass auf Andersdenkende, satte Selbstzufriedenheit und völlige Ignoranz der realen Probleme.

Deja vu:
"Sollen Sie doch Kuchen essen" Dieser Satz, der Marie Antoinette oftmals in den Mund gelegt wurde, ist von ihr niemals gesagt worden. Er ist aber zum Sinnbild für das Unverständnis Marie Antoinettes – und der adeligen Eliten des Ancien Régime generell – gegenüber den sozialen Problemen der Zeit geworden.

Genau so kommt einem diese selbsternannte Gutmenschenelite vor.

Heinrich Jäger | So., 23. September 2018 - 15:31

des links grünen Miefs und dessen moralischer Überheblichkeit. Diese dauernd lächelnde Katharina Schulze nervt bei ihren im Schnellfeuer abgesonderten Plattitüden jede Gesprächsrunde.Das Ende ihrer auswendig gelernten hohlen Phrasen quittiert sie jedes mal mit einem infantilen Lächeln oder Grinsen auch wenn dazu gar kein Grund besteht .Es wirkt irgendwie künstlich und deshalb unsympathisch .

jean Batato | So., 23. September 2018 - 15:50

Diese Analyse ist absolut schonungslos und zutreffend, und verdient die Einprägung. Nichts ist unrealistischer als das politische und gesellschaftliche Horizont der Grünen, dessen Vermächtnis Deutschland dauerhaft in eine Sinnkrise und eine tiefe Spaltung schlittern lassen wird. Es kommt nicht von ungefähr, dass Sarah Wagenknecht mit ihrer Bewegung "Aufstehen" sich von der irrealen und letztlich in Punkten gefährlichen Politik der Linken und Grünen sich etwas freizumachen. Diese Politik wohl hat die sehr einfältigen und einfachen Antworten auf die Probleme und Geschehnisse.

Bernd Lehmann | So., 23. September 2018 - 16:06

Man muss sich nur die Umfragen zu den letzten Bayern- oder Hessenwahlen angucken. Beide male sind auch da die Grünen hochgejazzt worden auf 15% , am Ende warens unter 10 in beiden Ländern. Also abwarten. CSU und Grün wird es nicht geben , da zerlegt sich die CSU für alle Zeiten, das glaube ich niemals. Da intervenieren schon die Mitglieder im Land.

Christoph Kuhlmann | So., 23. September 2018 - 16:25

weil man die gehobenen Einkommensschichten nicht angemessen an der Finanzierung der Einwanderung beteiligt. So mit ca 20-30 Milliarden zusätzlich in Jahr. Damit trügen sie immer noch nicht die Hauptlast.

Wibke Nolte | So., 23. September 2018 - 16:36

Eine sehr gute Beschreibung eines Teils des grünen Milieus. Aber jeder lebt nun mal in seiner eigenen Wirklichkeit.

Hans Krüger | So., 23. September 2018 - 16:37

Als erster hier etwas zu schreiben ist nicht ganz das meine ich möchte es trotzdem tun. Die Wahrnehmung von Herrn Reiser stimmen mit meinen überein ! In Deutschland
läuft eine absurde Politik Posse nach der anderen ,die den einfachen Bürgern der das System mit seiner Arbeitskraft,seinen Steuergeldern am Leben erhält zusehends Anwiedern . Die selbstherrliche Frau Schulze von den Grünen sieht sich schon am Kabinettstisch ,als Söders Vize.
Für die armen Menschen wie Leiharbeiter,Rentner ,Obdachlose die zur Tafel müssen und Flaschen sammeln wird dann auch nichts besser werden.
Ist ein gerechte Gesellschaft noch möglich oder schon in Auflösung ?. Regierungsbildungen werden immer schwieriger wie wir sehen.
Ob Frau Dr.Merkel und ihre Claqueure dieses noch Jahr überstehen oder über die vierte Amtszeit rettet.Frau Dr.Sarah Wagenknecht würde mir als Kanzlezin gefallen ,ein wenig Hoffnung hab ich doch noch.

ferdinand Amberger | So., 23. September 2018 - 16:47

Ich bin einer von den alten,verbohrten,gehässigen alten Männern,weil ich 50 Jahre sehr hart gearbeitet habe und jetzt sehe,wie mit unseren Steuergeldern gewirtschaftet wird.
Ich tue alles,um in Ihrem Sinne eine Wende herbeizuführen und bin absolut sicher,in einigen Jahren ist dies unausweichlich.

Bernd Muhlack | So., 23. September 2018 - 17:05

Herr Reiser, die 185. Wiesn läuft und das ist auch gut so, oder? . Sie haben meiner Meinung nach einen gar sehr trefflichen Artikel geschrieben, Hut, Kopftuch ab!
Ich will das itzo nicht im einzelnen würdigen, jedoch fiel mir bei Ihrem Namen sofort Rio Reiser, der König von D ein => "das alles und noch viel mehr, würd ich machen" etc
Herr Reiser, Sie haben die "deutsche Seele, Situation" wahrhaftig auf den Punkt gebracht!

Etien de Collér | So., 23. September 2018 - 17:14

Diese überdrehte grüne Nichtstuerin sollte vor allem ein wesentliches Projekt umsetzen : Sich aus der Politik raushalten...

Michael J. Glück | So., 23. September 2018 - 17:46

Lieber Herr Reiser,
voll Ihrer Ansicht! Denn was ist denn schon poltisch rechts oder links? Fidel Castro zum Beispiel fanden wir so schlecht nicht, als ich noch in der Nähe von Rio zur Schule ging. Aber schmettern Sie 'mal hierzulande "patria o muerte", wie es in Cuba üblich war, dann werden Sie in Deutschland zum Nazi. Wenn ich andererseits darüber nachdenke, was mit "linken" Demonstranten in Cuba mit der deutschen Parole "Deutschland, Pardon, Cuba, du mieses Stück Scheiße", passiert wäre, kommen mir ebenfalls Zweifel an der klassischen Diffferenzierung von links und rechts. Oder denken Sie bitte an Reaktionen von Josef Stalin oder Mao Tse Dong bei einem Protestruf "Sowjetunion oder Volksrepublik China, du mieses Stück Scheiße". Ich glaube nicht, dass die beiden Herrscher dies als linksrevolutionäre Äußerungen gewertet hätten. MfG! Michael Glück

Man müsste das politische Spektrum eigentlich in min. 2 Dimensionen aufteilen. Links/Rechts im ökonomischen Sinne (kollektivistisch vs. individualistisch) und autoritär vs. freiheitlich (politische & persönliche Freiheit). Macht man das, stellt man fest dass z.B. der Marxismus-Leninismus und der Nationalsozialismus mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben. Beide sind autoritäre, kollektivistische Gesellschaftsutopien. Unterschiede sind vor allem 1. die Klassifizierung der zu ermordenden Unerwünschten, die sich nicht an die Utopie anpassen lassen (Rasse beim NS, ökonomische Klasse beim M-L) und 2. dass es im NS formal Privateigentum gab (aber der Staat jederzeit Befehle an die Eigentümer geben konnte) wohingegen im M-L das Eigentum verstaatlicht wurde und 3. für wen die Utopie aufgebaut werden soll (NS bestimmte ethnische Gruppe, M-L die Arbeiter und Bauern).

Wolfgang Brauns | Mo., 24. September 2018 - 16:51

Antwort auf von Peter Schmitz

Ihre kurz gefasste Betrachtung predige ich, samt Literaturverweisen und Textbeispielen einschlägiger Protagonisten, seit gefühlt 100 Jahren, auch wenn ich erst 71 bin.

Klaus Mühlheimer | So., 23. September 2018 - 18:12

Der "Kampf gegen Rechts" wird doch schon lange vom Staat alimentiert. Dem naiven Bürger macht man damit vor, dass die ganzen Aktionen durch bürgerliches Engagement, also auf eigene Kosten und in der Freizeit passiert. Real bekommen die Protagonisten ihre Auslagen und oft noch ihr Auskommen finanziert. Und dies genau von den Politikern aus diesem Juste Milieu. Eine ideale Echokammer. Viel Geschrei bewirkt neue Gelder und ein Auskommen. Zusätzlich ermöglicht dies auch eine Karriere in der Politik. Die richtige Antifa hätte denen längst die Scheiben eingeworfen. Aber dann mutieren automatisch zu Nazis, die im Kampf gegen Rechts bekämpt werden müsssen.

Roland Muck | So., 23. September 2018 - 18:50

Die beste, zutreffendste Beschreibung eines Teiles der Gesellschaft, wie der Autor schätzt, ca. 20%, welche die Deutungshoheit im Verbund mit Medien wie Spiegel, Zeit, SZ mit ihren Heiligen Heribert, der ja wie man weiß, sich gerne mal wohin träumt und dann Traum und Wirklichkeit in seinem Blatt durcheinander bringt, an sich gerissen haben.
Und dass das Pendel leider in Form der AfD langsam zurückschwingt, wird uns noch viel Kopfschmerzen bereiten.
Dass die Parteiendemokratie am Ende ist, hat nicht zuletzt Merkel mit zu verantworten durch ihre völlig politikfreien Wahlkämpfe, die sogenannte Demobilisierung ist zu Recht als Anschlag auf die Demokratie bezeichnet worden.

Heiliggesprochen ist er noch nicht. Heribert Prantl ist halt gläubiger Katholik und äußert sich entsprechend, auch als Journalist. Außerdem ist er Professor, lehrt an der Uni (ich glaube Regensburg) Recht. Vorher war er an verschiedenen Gerichten in Bayern erst als Staatsanwalt und dann als Richter tätig.
Vielleicht helfen ihnen diese Informationen für eine neue Bewertung dieser Person?

Frieda Schmoll | So., 23. September 2018 - 19:07

Jeder Satz brachial gut bestückt & vom Feinsten die pseudo Grün*innen auseinander gepflückt.

Bravo ! Bitte mehr davon, es ist ein (leider) verdammtes Labsal !

Robert Maxer | So., 23. September 2018 - 19:10

Hallo Herr Reiser, ihr Artikel hebt sich wesentlich ab von den üblichen, meist doch nur hingefläzten, Wortaneinanderreihungen Ihrer Zunft. "die farbenfröhliche Freiheitsstatue ", köstlich, Journalismus kann doch noch schön sein. Vielen Dank dafür.

Stefan Uhlig | So., 23. September 2018 - 19:24

Gut beschrieben diese Szene, die man in München genauso antrifft. Man denke auch an die beiden letzten Demos (z.B. gegen Polizeigesetz und hohe Mieten) mit hohen Teilnehmerzahlen. Diese, eigentlich verlogene, politische Haltung dieses Milieus ist auch Folge der einseitigen Dauerberieselung einer in München führenden Zeitung, die genau dieses Pseudo-Links ständig hoch schreibt. Wenn die CSU allen Ernstes mit diesen Grünen koalieren sollte, wird sie ihr Waterloo erleben.

Klaus Schmid | So., 23. September 2018 - 19:37

Wie die Pariser Erklärung*) vom 7. Oktober 2017 treffend feststellt: «Immigration ohne Assimilation IST Kolonisation.» Und davon träumen diese Elite-Links-Humanisten tatsächlich, denn eine Assimilation ist bei Moslems, die keine Einheimischen heiraten dürfen und sich damit nicht mit diesen vermischen dürfen unmöglich.

Susanne Baumstark | So., 23. September 2018 - 20:56

Ein bravouröser Artikel, Chapeau!

Dimitri Gales | So., 23. September 2018 - 21:04

Es gibt wieder irrationale Strömungen in Deutschland, wie hier beschrieben. In meinem Landkreis Starnberg gibt es das auch, bis hin zur Karikatur. Es gab in einer Stadt am Ammersee sogar einen Laden, der sich dem "Engel-Kult" widmete, Kontakte mit Engel anbot, zum Seelenheil der Kunden natürlich.
Die Grünen-Apostel gehen von einem naiven, wenn nicht einfältigen Weltbild aus, aber in Wirklichkeit ist das wohl ein Resultat der Wohlstands-Überfütterung, der Sorglosigkeit und intellektuellen Bequemlichkeit. Rechthaberei und (zuweilen offene) Feindseligkeit gegenüber Andersdenkenden ist auch dabei. Ich finde unter den Grünen meistens behütete und beschütze Wohlstandsbürger. Eigentlich Merkels Klientengruppe.

Bruno v. Langer | So., 23. September 2018 - 22:56

Als Münchner, aufgewachsen in Schwabing, lacht mir das Herz wenn ich diesen Artikel lese.
Die realitätslose Erbengeneration ohne innere Struktur hat endlich die lang gesuchte Ideologie gefunden.
Wir geben unserem Dasein endlich einen Sinn, völlig ohne dafür wirklich einstehen zu müssen.
Man hält sich für klug, wichtig und staatstragend, Herr befreie uns von dieser Plage, denn der Verstand ist dort leider sehr dünn gesät.
Wenigsten bin ich nicht der einzige dem diese Herrschaften auf den Nerv gehen. Danke für diese schönen Worte Herr Reiser!

Dennis Jackstien | So., 23. September 2018 - 23:02

Ich wähle nun schon seit vielen Jahren Grün. So auch bei der letzten Bundestagswahl.

Diese Partei setzt sich am stärksten für Umweltschutz ein und das ist mir für die Zukunft meiner Kinder das wichtigste Thema.

Man mag es sich in gewissen Kreisen gar nicht vorstellen können, aber das Thema "Migration" ist für manche, mich eingeschlossen, von ziemlich untergeordneter Bedeutung. Daher ist mir auch die Meinung der Grünen zur Migration weitgehend egal.

Migration ist ein bloßes Symptom. Eingemauert in Deutschland bringt es meinen Kindern auch nichts, wenn der Klimawandel hier nach und nach alle Lebensgrundlagen entzieht.

Von daher eben Grün, da sich die anderen Parteien zu sehr nur mit Symptomen beschäftigen und zu kurzfristig denken.

Stefan Forbrig | Mo., 24. September 2018 - 15:29

Antwort auf von Dennis Jackstien

Ihrer Haltung ist doch völlig verständlich, ebendiese Menschen wie Sie, hat doch der Autor treffend auf den Punkt gebracht. Insofern ist Ihr Kommentar eine Bestätigung, daß der Autor mit seiner Einschätzung genau richtig ✔ liegt.
Apropos:
"… Eingemauert in Deutschland"
Mir wäre nicht bekannt, daß wir vor 2015,oder als wir noch nicht die EU, sondern die EWG hatten, eingemauert waren. Einmauern will sich auch keiner, sondern nur flächendeckende Grenzkontrollen.

Petra Führmann | Mo., 24. September 2018 - 16:06

Antwort auf von Dennis Jackstien

allerdings, im Gegensatz zu Ihnen, nur genau bis zum Thema Migration, das für mich das Wichtigste ist und weil die Grünen sich kaum noch um die Natur kümmern oder in einer Art, die ich nicht unterstützen kann. Den Wald roden, dafür die Welt mit diesen fürchterlichen Windmühlen zupflastern… In unserer Stadt liegt die Priorität der Grünen nur noch marginal beim Naturschutz; vornehmlich geht es ihnen um die Migranten, Kitas und Schulen und Wohnungsbau, der allerdings auch Natur kostet.

Petra Führmann | Mo., 24. September 2018 - 16:23

Antwort auf von Dennis Jackstien

Ihnen - und nicht nur Ihnen - ist verständlicherweise die Zukunft Ihrer Kinder wichtig; nun weiß ich nicht, wie alt diese sind, aber sicher haben auch Sie schon davon gehört, wie heutzutage die Zusammensetzung der Klassen ist. Ich habe das Gefühl und die Befürchtung, dass es da um die Zukunft der Kinder, zumal der Einheimischen, bei dem hohen Prozentsatz an Migrantenkindern und der allgemeinen Absenkung des Niveaus nicht gut bestellt ist. In sofern sollten Sie das Thema vielleicht doch nicht so ganz außen vor lassen.

Wolfram Fischer | So., 23. September 2018 - 23:12

Treffend, absolut treffend beschrieben, die Situation der grünen Gutmenschen, die moralisch immer auf der richtigen Seite stehen und jede andere Meinung mit vernichtenden moralisierenden Keulenschlägen niederstrecken ("Hasser", "Fremdenfeind", "Rechtsradikaler", "Rechtspopulist", "Islamphobiker"... etc.pp. alles ganz böse - im Gegensatz zu ihrer "bunten" "Weltoffenheit", die Verantwortung für alle "Unterdrückten", "Armen", "Schutzsuchenden" übernimmt... alles Gute der Menschheit ist hier wunderbar vereint!)
Dieser Gesinnungsterror, der nahezu die gesamte Medienwelt gekapert hat, ist dabei, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu zerstören. Auseinandersetzung mit anderen Ansichten findet nicht mehr statt, Auseinandersetzung mit Fakten sowieso nicht... warum auch, wo man doch so schön gefühlsduselig leben kann, wenn man immer auf der Seite der "Anständigen" ist.
Irre. Unglaublich.

Christa Wallau | Mo., 24. September 2018 - 00:42

Eine prima Beschreibung des sog. "Juste Milieus"!

Wahrscheinlich kann nur jemand, der lange im Ausland gelebt hat, derart klar erkennen, was in
Deutschlands selbsternannten Elite-Zirkeln los ist, und so gnadenlos mit diesen "Gegen-Rechts-Apologeten" abrechnen.

Es wird allerhöchste Zeit, dem grün-snobistischen Spuk ein Ende zu machen!
Wenn nicht endlich Realismus, Fähigkeit zur Selbstkritik und Vernunft in die
politische Arbeit einkehren, dann geht Deutschland vor die Hunde!

Markus Michaelis | Mo., 24. September 2018 - 00:59

Ich würde es vielleicht nicht ganz so scharf wie im Artikel formulieren, sehe aber auch Probleme mit den "Juste Milieu" die wichtigen Debatten anzustoßen. Die wirklich wichtigen Debatten gehen wahrscheinlich über die vielen neuen bunten Werten, die durch Migration ins Land kommen. Um diese Debatten aber überhaupt erstmal anfangen zu können, braucht es glaube ich Debatten mit dem "Juste Milieu".

Die eine Debatte könnte aus meiner Sicht erstmal sein das "JM" darauf festzunageln welche Werte es vertritt. Das GG ist schnell als zu dünn und schwammig abgehakt. Danach wird es spannend. Die andere Debatte könnte sein, warum das "JM" meint, dass und wie diese seine Werte in D mehr Geltung haben sollten als etwa die bunten Werte der verschiedenen Migrantengruppen. Eine weitere wichtige Erfahrung wäre es weltoffen diese Werte im Ausland mit anderen Nationen so zu diskutieren, dass deren Gesellschaften nach diesen Werten leben sollen. Das sind spannende und lehrreiche Diskussionen.

Siegmar Sulzer | Mo., 24. September 2018 - 05:57

euch ist klar das der pananrabische Islamismus, dessen letzter Vertreter Ghadaffi, auch weg ist, vom Petro-Islam erstetzt wurde. Seit 1974, mit begin der Oelkrise, abers spaetenstens seit 1979 mit Khomeineis Machtergreifung im Iran breitet sich der salafistisch wahhabistische Islam aus. Millionen Wanderarbeiter des 80 in den Golfmonarchien haben es in ihre abstammungslaender Mitgenommen, und die Golfmonarchien haben mit rund 100 Milliarden Petrodollar den Petroislam in die muslimische Welt exportiert. Waehlt gruen, und eure Yogateppiche werden in Gebetsteppiche umgewandelt werden, und mit einem uebergezogenen Kartoffelsack werdet ihr daheim sitzen, und euren Frauenrechten nachweinen.
Achja, Khomeini hat im Iran nach seiner Machtergreifung die Liberalen erhaengt, und eingebuchtet. Nur so das ihr wisst was der Petroislam von Meinungsfreiheit und Frauenrechten haelt

Lutz Gundlach | Mo., 24. September 2018 - 07:53

Super-Artikel, mehr ist nicht zu sagen!

Dieter Schümer | Mo., 24. September 2018 - 08:48

Merkel, 2015: Grenzen kann man eh' nicht kontrollieren, nun kommen sie alle halt.

Schäuble, 2018: Illegal Eingewanderte und Kriminelle kann man eh' nicht abschieben, nun bleiben sie alle halt.

Das Ende von Politik hat begonnen.

Darf ich Ihre Überschrift mit dem Begriff Kapitulation ergänzen, werter Herr Schümer?
Fast meiner Aufmerksamkeit entgangen, dachte ich zuerst, mich knutscht der berühmte Elch! Oder Fake News nun direkt vom Bundestagspräsidenten? Falls weder das Eine noch das Andere der Fall sein sollte, frage ich mich allen Ernstes ob und welcher Politiker überhaupt noch ein minimales Gespür für die Befindlichkeiten der Bürger hat, dessen Meinung in der causa Maaßen ja angeblich maßgeblich war. Keine 3 Wochen nach einer Straftat mit tödlichem Ausgang von einem maßgeblich abgelehnten aber geduldeten Migranten in Chemnitz. Im vermeintlich gleichen Status der Nichtabschiebemöglichkeit wie die meisten der bisherigen Täter. Was hat Herr Schäuble da nur geritten? Oder soll das eine Test-message sein, auf was sich der gemeine Bürger in naher Zukunft gefasst machen kann? Ja, könnte tatsächlich eine Art Endgeläute sein. Gute Zeit Herr Schümer! MfG

Alfred Bucher | Mo., 24. September 2018 - 09:20

Ich war ganz ergriffen, (was mir sonst selten passiert), ob der vielen treffenden Worte und Bilder die Sie für das ganze Schlamassel gefunden haben.

Hab zum ersten Mal was von Ihnen gelesen.
Offensichtlich hat Ihnen das Leben in Griechenland einen wachen, individuellen, literarischen und trotzdem bodenständigen Geist beschert.

Bitte lasst den Mann öfters in Cicero schreiben.

Da fällt mir gerade auf, es ist ein Mann.
Vielleicht ist ja auch das ein Grund. Man bekommt es sonst ja immer mehr mit ideologisierten Journalistinnen (oder doch eher Volksbelehrerinnen) zu tun.

Karl Müller | Mo., 24. September 2018 - 09:26

Gewiss nicht! Es sind offenkundig Tugendterroristen schlimmster Art. Die Grünen sind lange zu einer Sekte naturwissenschaftsfeindlicher Religionsbewunderer mit Anspruch auf die totale mediale und politische Deutungshoheit verkommen. Zudem ist deren Auftreten nicht wirklich mit gemeinhin als links zu bezeichnenden Positionen vereinbar. Diese Sekte ist im reaktionären Umfeld weit rechts angekommen. Sachdiskussionen sind unerwünscht und werden weg moralisiert.
Diese Quasireligion mit Heilserwartung ist schon von der Anlage verfassungsfeindlich und letztlich nur moderner Ablasshandel derjenigen die gezielt "von nichts gewusst" haben wollen. Soweit wurde tatsächlich aus der Geschichte gelernt.

Eduard Milke | Mo., 24. September 2018 - 09:30

Super Kommentar, danke hierfür.

gabriele bondzio | Mo., 24. September 2018 - 09:41

hat sich verbraucht in Integrationsmythen und anderen Projektionen des seelischen Ablasshandels."...völlig zu Recht! Asylpolitik/Integration-ein Thema, wo sich viele Bürger bestenfalls nur noch an die Stirn tippen, wenn es zur Sprache kommt. Paranoia und gegenseitige Überwachung dürften aber in den westlichen Bundesländern ausgeprägter sein. In den östlichen Bundesländern bekommen die Grünen kaum einen Fuß in die Tür. Wohl auch, weil hier der "Bekenntnisnebel aus Multikulti, Antifa-Retro, Regenbogenmystik und christlichem Geist" nicht so tiefgründig (über Jahre) niedergegangen und verinnerlicht wurde und die Ostdeutschen (aus ihren Erfahrungen heraus) ein gesundes Misstrauen gegenüber dem „Abstrakten, welches zum gültigen Maß erklärt wird“ hegen. Ihr Bezug zur Wirklichkeit, wurde über viele Jahre geschärft.

Gerhard Reinelt | Mo., 24. September 2018 - 09:59

Die Grünen mutieren zu einer pseudoreligiösen Sekte und weisen mittlerweile die entsprechenden Merkmale wie z.B. Selbstgerechtigkeit, Realitätsverweigerung und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden auf.

Fritz Salzmann | Mo., 24. September 2018 - 10:02

Glänzend geschrieben. Dieser Artikel erklärt teilweise das Innenleben von Menschen, deren selbstgerechte Irrationalität mir sehr fremd ist. Ich glaube, das grundlegende Problem besteht darin, dass "das Gute" nie mit Argumenten begründet oder diskutiert wird. Somit missbrauchen diese Leute die Ethik, um Diskussionen zu unterbinden und das Denken zu beschränken.

Vermutlich tun sie das nicht aus Böswilligkeit, sondern es liegt an mangelnder geistiger Flexibilität. Wer im Gutsein ankommt, hat keinen Bedarf mehr an Kritik. Mich wundert nur immer wieder, wie aggressiv und verächtlich diese Leute reagieren, wenn autochthone Europäer ihre eigenen Interessen artikulieren. Die Präferenz für das Eigene gilt als Ursache allen Übels. Vielleicht handelt es sich dabei um eine pervertierte Form der christlichen Nächstenliebe?

Michael Sander | Mo., 24. September 2018 - 10:02

Links und Rechts sind Kategorien von gestern. Die Konfliktlinien laufen heute zwischen Globalisten bzw. Internationalisten auf der einen und Kommunitaristen auf der anderen Seite. Die einen wollen offene Grenzen, Auflösung der Nationen und Verlagerung der Macht an internationale Institutionen, die anderen nationale Souveranität, Selbstbestimmung und Wahrung kultureller Identität und tradierter Lebensformen. Die "Linke" hat sich mit ihrem Hang zum Internationalismus und ihrer Verachtung regionaler, kulturelle Traditionen überwiegend auf die Seite der Globalisten geschlagen und damit die Interessen eines Großteils ihrer ehemaligen Wähler verraten. Was das Juste Milieu ebenfalls nicht zu bemerken scheint, ist, dass sich die Werte, die man vorgeblich vertritt, eigentlich auf der anderen Seite zu finden sind. Denn Solidarität im Sinne von Sozialstaatlichkeit, Demokratie und offener Gesellschaft - all das ist nur im Schutz nationaler Grenzen und nationaler Souveranität zu haben.

Gerdi Franke | Mo., 24. September 2018 - 10:13

Ich überlege wie ich das verhindern könnte. Ich will das nicht! Wähle ich die CSU weiß ich nicht ob es reicht. Kann mir die Wahl der AfD helfen? Ist auch keine Garantie. Aber reduziert den möglichen Einfluss der Grünen.

Karl Sbader | Mo., 24. September 2018 - 10:30

Vielen Dank, für diesen reflektierten Beitrag, welcher die Situation sehr genau beschreibt.
Leider wird das die angsprochene Klientel in keinster Weise interessieren, da man bekanntlich über den Dingen steht und in ihrer kleinen Welt solche Artikel gar nicht zu lesen bekommt.
Bei den bösen "Aluhutträgern" würden diese Herrschaften sagen, dass diese in ihrer selbstgebastelten "Infoblase" leben, weil sie intellektuell vermeintlich einfach strukturiert wären. So lebt man gern in der eigenen, was ebenfalls schon etwas aussagt.

gerhard hellriegel | Mo., 24. September 2018 - 10:51

Einfach nur herrlich. Aber auch beruhigend: es gibt einen dritten Weg zwischen den zwei Lagern der Selbstdarsteller. Und lustig zu erkennen: es sind zwar unterschiedliche Wege, aber das Ziel beider ist das gleiche: Selbsterhöhung. Na denn, zum Wohl.

Nur Hamanda | Mo., 24. September 2018 - 10:53

auf den Punkt gebracht. Hut ab.

Birgit Jacob | Mo., 24. September 2018 - 10:54

Vielen Dank für den sehr treffenden Artikel. Ich würde den Grünen Wähler nicht links verorten.
Es sind Menschen, welche nicht in der Lage sind komplexe Abhängigkeiten zu erkennen und hieraus ihre Schlüsse zu ziehen. Ich finde es geradewegs erschreckend wie widersprüchlich und wie wenig fundiert die Politik der Grünen ist. Ihre alleinige Stärke und auch die ihrer Wähler dürfte darin liegen, dass sie von einem festen Glauben an sich selbst getrieben und mit einer unerschütterlichen Sorglosigkeit beschenkt wurden, welche sie zumindest bis zum harten Aufschlag entspannt leben lässt. Hierbei mag so manche Substanz aus dem Drogenköfferchen Unterstützung leisten.
Ich habe wie Sie Herr Reiser auch mal grün gewählt. Eine Dummheit, wie mich die Geschichte gelehrt hat. Lernfähigkeit und sich mit der harten Realität beschäftigen, scheint doch offenbar vielen Menschen zu mühsam zu sein. Nur so ist für mich der Erfolg der Grünen erklärbar.

Birgit Anders | Mo., 24. September 2018 - 11:15

Diese Analyse trifft voll ins Schwarze. Diese „kämpferische“ Agitation des besagten Juste-Milieus ist einfach nur scheinheilig. Hauptfeind ist der Andersdenkende, der pauschal und aggressiv als Nazi diffamiert wird. Gleichzeitig heißt man völkerrechts- und grundgesetzwidrige Angriffe gegen Syrien gut. Man befindet sich einfach zu gern in der Anti-Assad-Giftgas-Filterblase und sieht anscheinend nicht das wirklich gefährliche Potential, das hinter solchen Plänen zur Einmischung steckt. Aber was kann die schweigende Masse tun? Sie wird ja quasi im Namen der „demokratischen Werte“ ganz selbstverständlich vereinnahmt! Leider findet sich zur Zeit unter den „etablierten“ Parteien keine, die Hoffnung macht für eine Wende hin zur Vernunft. Was bleibt mir als Bürger als demokratisches Mittel übrig? AFD wählen als Protest um zu zeigen, dass ich mit dieser Agitation nicht einverstanden bin?
Möglicherweise bleibt mir keine andere Wahl...

Walter Meiering | Mo., 24. September 2018 - 11:17

Zur Zeit beobachte ich mit Fassungslosigkeit, wie zwar jetzt auch die CDU in den Umfragen absackt, das aber ausgerechnet zu Gunsten der Grünen. Langsam beginne ich am Verstand des deutschen Wählers zu zweifeln, um nicht zu sagen zu verzweifeln.

Stefan Forbrig | Mo., 24. September 2018 - 15:45

Antwort auf von Walter Meiering

… das hat nix mit der CDU zu tun. Die Wähler der sich gerade zerlegenden SPD müssen ja irgendwo hin. Ein Teil geht zur AfD und der größere Teil geht zu den Grünen. Nur so ist es zu erklären.

Ferdinand Karlson | Mo., 24. September 2018 - 11:22

... Analyse! Der “molekulare Bürgerkrieg“ hat in der Tat begonnen; am Arbeitsplatz, im Freundeskreis und auch in den Familien. Die Gräben sind zu breit und zu tief geworden. Eine Versöhnung ist nicht mehr möglich. Deutschland zerstört sich selbst und reißt aufgrund seiner Größe auch Europa in den Abgrund.

Walter Ranft | Mo., 24. September 2018 - 11:37

Exzellente Zusammenfassung, Herr Reiser.
Unverstellt und unvernebelt.
Zum Glück sind Sie kein "Kulturschaffender".

Heidemarie Heim | Mo., 24. September 2018 - 11:38

Eine wahrhaft schöne Beschreibung dieses in sich geschlossenen Kosmos.
Bis, ja bis der große rosa Elefant über die biologisch abbaubare Yoga-Matte trampelt!
Und sollte die CSU den Versuch unternehmen, bzw. dem Wähler weis machen zu wollen, das diese Grünen dem Geiste nach zur CSU passen, wird sie tatsächlich das Trauma ihrer Schwesterpartei und der Ex-Volkspartei SPD teilen. MfG

Dorothe Gaede | Mo., 24. September 2018 - 12:36

Ihre außerordentlich treffende Beschreibung lässt sich fast eins zu eins auf Bremen übertragen. Ein Bundesland, das nicht abschiebt, im Weserstadion Transparente zulässt, die "Deutschland du mieses Stück Sch....." zulässt und sich dabei pudelwohl fühlt. Es sei denn, man hat das Pech eines der vielen Kinder zu sein, die in Armut leben,oder die Rentnerin zu sein,die aufgrund der Mieterhöhung an den Stadtrand ziehen muss, der so schön bunt ist, oder im sog. "Viertel" zu wohnen, wo allmählich die Stimmung kippt, weil die Polizei (unterbesetzt, mangelhaft ausgerüstet,als Bullenschweine tituliert) auf verlorenem Posten steht. Kritische Diskussionen mit Linken und Grünen über das Fehlkonstrukt EU und die überbordende Armutsmigration finden oft ein
abruptes Ende ( .."du bist also gegen Europa, stören dich denn die Flüchtlinge, wir haben doch noch Kapazitäten und können doch noch mehr aufnehmen..") . Deutschland verändert sich, nicht zum Besseren!

Willi Mathes | Mo., 24. September 2018 - 12:50

Top , Herr Reiser !

Aber Disneyland ?

Doch wohl eher grünes " Absurdistan " !

Freundliche Grüsse

Frank Niedermayer | Mo., 24. September 2018 - 13:48

Was für ein wunderbarer, zutreffender Artikel. Es ist schon wirklich unfassbar, wie die Grünen nicht nur von ihren Hofberichterstattern, z. B. bei der Süddeutschen, "hochgeprantelt" werden. Schuld an allem Übel dieser Welt ist die CSU, der böse Seehofer und alle, die es wagen, Angela Merkel, Bundeskanzlerin von Gottes Gnaden (Göttlich fühlen sie sich ja viele Ergrünten) zu kritisieren, wie z. B. Herr Maaßen. Da gibt es von den "Gott-Kaisern" der rot-grünen Religion in der Twitter-Arena einen Daumen nach unten, ein "werft ihn den Löwen zum Fraß vor". Das ist kein demokratisches Weltbild, das sich da hinter der Soja-Latte und dem Bio-Gemüse, versteckt. Das ist ein totalitäres Gesellschaftsmodell.
Aber hier mal die Zahlen, wer SPD und Grüne in Bayern gewählt hat, seit 1993: 36,1%, 1998: 34,4%, 2003: 27,3%, 2008: 28,0%, 2013: 29,2%. Und die Umfragen jetzt? Beide kommen zusammen auf 30%. Es gibt eine Umschichtung der Stimmen im linken Lager. Das ist alles. Der Hype ist eine Nebelkerze

Armin Hoffmann | Mo., 24. September 2018 - 14:00

... erinnere sich an die Hetze von Fräulein Schulz gegen die Trümmerfrauen ! Seinerzeit so passend pariert mit dem Foto einer Trümmerfrau > Bildunterschrift "Mann verloren, von Russen vergewaltigt, Haus zerstört, die Kinder am Hungern. Spuckt in die Hände und baut Deutschland wieder auf" ... daneben das bekannte Grinse-Konterfei von o.g. Fräulein S. > Bildunterschrift "Hamster Fiffi tot, am Boden zerstört, geht zum Psychologen" ... wie treffend die neue Politschickeria damit beschrieben wurde !

Christoph Ernst | Mo., 24. September 2018 - 15:34

Herzlichen Dank für diese erfrischend klaren Worte, den aufklärerischen Geist, Witz und die Unerschrockenheit, mit der der Autor sich der niederschmetternden Borniertheit grüner Spießer entgegenstellt. Chapeau. Er hat mir aus der Seele gesprochen.
Das Einzige, was seiner begnadeten Analyse vielleicht hinzuzufügen wäre, ist, dass dieses Juste Milieu sich zu allem Überdruss auch noch auf ekelhafteste Weise antisemitisch verhält, indem es "Boycott, Disinvest und Sanctions" Kampagnen unterstütz und stellvertretend "Geflüchtete" aufmarschieren lässt, die "Hamas, Hamas, Juden ins Gas" kreischen.

Heidemarie Heim | Mo., 24. September 2018 - 19:15

Antwort auf von Christoph Ernst

Wenigstens verzichten die meisten Grünen jetzt auf das Tragen von diesem seltsamen Palästinensertuchwerk um die vom Alter schon etwas angegriffenen Hälse!
Aber eins muss man ihnen lassen: Sie verstehen es die Massen zum Toben zu bringen! Inklusive dem schon folkloristischen Verbrennen des Davidsterns!
Für was hat man denn Personal Herr Ernst?;-) MfG

Heinz Kruse | Mo., 24. September 2018 - 15:35

Gratulation zu dem Artikel. Das vom Autor beschriebene Spektrum darf getrost als eigentliche, systemstabilisierende Kerntruppe des überholten Parteiensystems bezeichnet werden. Es ist zu hervorzuheben, welche dubiose Rolle Kirchen und NGO spielen. In dem Zusammenhang will ich zweifelhafte Gewerkschaften nicht vergessen. Der Beitrag ist ein Anfang für eine klare Sicht auf unsere Lage.

Hinterleitner Johann | Mo., 24. September 2018 - 16:03

Ein selten treffender Kommentar, scharf analysiert und schonungslos offen auf den Punkt gebracht.

Nutzen wird dieser Kommentar wahrscheinlich aber wenig bis nichts, geht es doch den meisten Politikern und Politikerinnen in erster Linie um ihre eigen Macht. Und da sind gefährliche Entwicklungen in der Gesellschaft allemal zweit- oder drittrangig.

Peter Löbel | Mo., 24. September 2018 - 17:02

Sehr geehrter Herr Reiser ,
die beste Analyse ,die ich zu dem Thema gelesen habe .Dem kann ich nichts mehr hinzufügen

Josef Maier | Mo., 24. September 2018 - 18:15

Dank und Anerkennung, Herr Reiser, für Ihren ausgezeichneten Beitrag! Dem Trommelfeuer von SZ und BR mit seiner Kabarettistenkampftruppe einerseits und den z. T. unsäglich gedanklich-rhetorischen Peinlichkeiten der CSU-Potentaten auf der anderen Seite ausgesetzt, tut dieser Artikel dem medial-politisch geschundenen Bürger gut.
Als Altschwabinger, der zwischen Herzog- und Schellingstraße 25 Jahre gelebt und gearbeitet hat, kann ich die meisten Aussagen von Herrn Reiser unterschreiben. Ich sehe das ganze Paket als dümmlich-egoistische Mobilmachung des beschriebenen Milieus, das jetzt in guter deutscher Tradition in einen Durchhalte-/ Wir-Schaffens-Krieg gezogen ist.
Aber - wer ist denn fähig, sein bewährtes und geliebtes Narrativ in Frage zu stellen?
Noch dazu wenn man sich, wie es einige Freunde bestens verstehen, aus den milliardenschweren Steuertöpfen für die kulturbereichernden Flüchtlinge lukrativ bedienen kann.

Renate Genth | Mo., 24. September 2018 - 19:19

Es tut richtig gut, einmal so eine klare und scharfsinnige Analyse zu lesen. Mein Weg war ganz ähnlich dem Ihren.
Dem ist eigentlich nur hinzuzufügen, daß es sich bei dem ganzen Gefühlsgetue nur um eine beinharte Ideologie handelt.
Und falls die CSU mit diesen sogenannten Grünen - was ist noch grün an ihnen, außer daß man sie im wirklich politischen Sinn als Greenhorn bezeichnen kann - koaliert, kann sie sich von der Mehrheit ihrer bayrischen Wähler verabschieden, soweit ich einige von ihnen kenne.

herbert binder | Mo., 24. September 2018 - 19:55

Der Kaspar bei Heinrich Hoffmann hat lediglich
seine Suppe verschmäht. Sie dagegen, sehr
geehrter Herr Reiser, nehmen sich ein ganz
anderes Kaliber zur Brust: Eine Spezies, die
seit ihrer frühesten Kindheit ganz offensichtlich
jede Form fester Nahrung verweigert. Mit all
den Folgeerscheinungen - auch und vor allem
im Kopf. Dies alles kann man aus Ihrem hin-
reißend gelungenen Beitrag in jedem Satz
spüren, und - ja: auskosten. Ich hätte große
Lust, den Text auswendig zu lernen. Es mangelt
aber leider an einem ausreichend strapazier-
fähigen Gedächtnis.
Apropos Suppenkaspar - die Geschichte geht
immerhin gut aus: am "fünften Tag war der
Kaspar tot". Gut - im real existierenden D werden
wir geduldiger sein müssen. Dennoch ein gutes
Omen?

Dr. Waltraud Berle | Mo., 24. September 2018 - 20:51

über einen grauenerregenden Sachverhalt: Das rot-grüne Rechthaber-und Selbstgerechtigkeits-Milieu. Realitätsblind wie Nachtschnecken. Regressiv-rechthaberisch wie Kinder im Omnipotenzwahn des Trotzalters. Woher kam das? ich glaube, das kam von der Pampers-Windel. Diese Kohorten von 1970ff wurde plem-plem-gepampert, man hat sie nie gefordert, nun fordern sie nur noch. Die Enkel der 68er, geistig versifft vor lauter Wohlstand. Brrr. Aber man kann der glänzenden Analyse von Reiser eigentlich nichts hinzufügen. Umwerfend in Doppelbedeutung.

Thomas Lotsch | Mo., 24. September 2018 - 21:51

Herr Reiser könnte vielleicht Recht haben mit seinen Beschreibungen dieser lokalen Grün-Schickeria. Aber ich bezweifle, daß dies objektiv ist und auch der Wahrheit entspricht! Denn er nennt hier einige Beispiele, die nicht wahr sind. Etwa die Sache mit Hartz 4, wo Rot-Grün verantwortlich sein soll. Wenn er die Historie richtig verstanden hätte, hätte er 1. der Union/FDP eine große Mitverantwortung einräumen müssen, denn diese haben den Schlamassel mit 5 Mio. Arbeitslosen verursacht 2. hat die Union im Bundesrat der Agenda 2010 voll umfänglich zugestimmt und die Gesetze noch verschärft. Also ich finde, daß dies wichtig ist und wenn er die angebliche Verarmung von Vielen Rot-Grün in die schuhe schieben will, sehr subjektiv. Agenda 2010 hat im gegenteil eine 15 jährige wirtschaftliche Erfolgsgeschichte generiert. Wer hätte allein das Heer der Zeitarbeiter drastisch reduzieren können? Die Union, die sich ins gemachte Nest gesetzt hat und bis heute stur an dieser sozialen Spaltung festhält.

Thomas Lotsch | Mo., 24. September 2018 - 22:04

Sorry. Das ist eine Verballhornung und Diffamierung von links-grüner Selbstverständnis in einem Szeneviertel. Die Grünen auf den Dörfern und in der Provinz ticken so nicht! Auch wir wissen und die Grünen Spitze genauso, daß wir nicht alle Millionen Flüchtlinge aufnehmen können! Die Grünen haben bei den Abschottungs- und Verschärfungsbemühungen der EU seit 2015 nur ansatzweise widersprochen! Aber wir sehen den Unterschied zu AfD und tw. CSU und Herrn Teiser im humanitären Umgang mit den Migranten. Für diese sind die Flüchtlinge nur IS-Terroristen und potentielle Vergewaltiger!!! Nein, das ist ein absolut krudes Weltbild!!! Es gibt 100 TSDe von Syrern, Familien, Kindern, Jugendliche, die nach 2 Jahren super Deutsch können und top integriert sind! Dagegen haben viele Südeuropäer der 1. und 2 . Generation, die seit 20 oder 30 Jahren hier sind, deutlich weniger Deutsch-Kenntnisse. Ich will da aber niemanden verurteilen! Herr Reiser ist aber durch seine Extrem-Links-Brille nicht objekt!

Jochen Röschmann | Mo., 24. September 2018 - 22:22

Seit vielen hundert Jahren gibt's ein Wesen,
das heißt Schmidt
hält immer schön die Schnauze und macht alles mit
Ganz egal, worum es geht
es wird ständig mitmarschiert
Woher der Wind auch weht
wenn er bloß den Anschluss nicht verliert
Bei jeder Mode ist er immer stramm dabei
vom ersten Tanztee-Tango bis zum letzten Disco-Schrei

Guten Tag, ich heiße Schmidt
und ich mache alles mit
Guten Tag, ich heiße Schmidt
ich mache alles mit

Der 'Große Bruder' nimmt dich lächelnd
an seine starke Hand
er dreht dir Fassaden an und klaut dir den Verstand
"Hätten Sie gern ein weißes Jäckchen im Travolta-Stil?
Oder 'ne goldene Sicherheitsnadel mit Revolutionsappeal?"

Guten Tag, ich heiße Schmidt
und ich mache alles mit
Guten Tag, ich heiße Schmidt
ich mache alles mit
Guten Tag, ich heiße Schmidt
und ich mache alles mit
Guten Tag, ich heiße Schmidt
ich mache alles mit
Jawoll!

[U. Lindenberg, 1978]