Gitta Connemann
Gitta Connemann ist seit Dezember 2021 Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU / Tom Peschel

Gitta Connemann - Auf Konfrontationskurs

Gitta Connemann kämpft gegen die Frauenquote in der CDU. Doch sie weiß, eigentlich kommt die Debatte zur Unzeit. Es gibt wichtigere Themen, etwa Inflation und Energiekrise. Vom kommenden CDU-Parteitag wünscht sie sich daher ein „Signal der Hoffnung“.

Autoreninfo

Isabel Metzger ist freie Journalistin in Hamburg.

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Frauenquote? Mal sehen, ob sie dazu etwas sagen wird. Will man mit Gitta Connemann in den Sommerwochen über dieses Thema reden, reagiert ihre Pressestelle mit Vorsicht. Die Frauenquote ist in der Partei ein Streitthema. Eines, bei dem auch die Bundestagsabgeordnete nicht unbeteiligt ist. Connemann war gerade ein gutes halbes Jahr im Amt als neue Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU (MIT), da kam ein Kompromissvorschlag auf den Tisch: für Parteivorstände eine Frauenquote von 50 Prozent. Noch im September soll auf dem Bundesparteitag abgestimmt werden. Selbst Friedrich Merz erklärte sich bereit, für die Quote zu werben. Connemann dagegen kritisierte die Entscheidung: „Wir brauchen mehr starke Frauen. Aber diese bekommen wir nicht mit Quoten“, sagt sie der Bild

Sie hält das Thema Quote für den falschen Ansatz. Und auch wenn es Unfrieden in die Parteitagsregie bringt, redet sie weiter über das Thema. „Natürlich brauchen wir mehr Frauen in der Politik“, sagt sie Cicero. „Aber Frauen dürfen nicht auf ihr Geschlecht reduziert werden. Sie wollen und können an ihrer Leistung gemessen werden.“ Mit einer Quote würden aber alle „in dieselbe Schublade gesteckt“. Connemann ist eine Frau, die sich schnell hochgearbeitet hat: Aufgewachsen auf einem Hof in Ostfriesland, Lehre zur Schuhverkäuferin, anschließend Jurastudium. Nach sechs Jahren in der Kommunalpolitik wurde sie 2002 Mitglied des Deutschen Bundestags. Da war Connemann gerade einmal 38 Jahre alt. 

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W.D. Hohe | Mi., 31. August 2022 - 14:09

der zielführenden Art wie >>denk- und sachlogische<< Fähigkeiten ist in Endkonsequenz eine Quote zu Händen oberer Strippenzieher und angeschlossene Unterabteilungen. Die Vorbedingung für Glaubwürdigkleit.
Von oben über vorgedrukchte Listen geschaffene Mandate bei Ausschluss vorgenannter Fähigkeiten ??
Davon gibt es schon genug in männlicher Ausführung.
Ein nachdrückliches Beispiel dafür ist der letzte > als Ministerpräsident fortwirkender - CDU Kanzlerkandidat
Ein Strippenkandidat.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 31. August 2022 - 14:09

Ich stimme Ihne ja zu Frau Connemann. Nur könnte es am Ende so ausgehen, dass Merz auch Sie als Frau der Quote opfert. Irgendwie paradox, oder? Merz hat auch das Wendehals Syndrom. Hat der mal eine Bluttransfusion von Söder bekommen? Merz und die CDU haben nichts verstanden. Die kümmern sich um unwichtige Themen und haben ihre Rolle als Opposition längst aufgegeben. Merz schielt auf Schwarz/Grün und setzt innerparteilich als auch in den Sachthemen grüne die Prioritäten. Er will die CDU so gestalten, dass sie vielleicht mal mit den GRÜNEN kompatibel sind. Da gehört natürlich die Frauenquote dazu. Auch wenn Sie aus meiner Sicht zum Thema Quote eine vernünftige Sichtweise haben, wird die sich wahrscheinlich nicht durchsetzen. In der Partei schwimmen zu viele Merkelianer im giftgrünen Teich der Partei umher, die werden die Quote schon durchsetzen. Ich schrieb schon zu anderen Artikeln über die CDU. Von denen erwarte ich nichts, aber auch gar nichts, außer einer Fortführung des "Weiter so".

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 31. August 2022 - 14:52

Das wichtigste Argument haben der Autor und Sie, liebe Frau Wallau nicht vorgebracht: Was ist mit der Qualifikation für ein politisches Mandat? Sind nicht gerade die Parteien mit bestehender (GG-widriger) Gleichstellung bzw. Vorrang für weibl. Abgeordnete Muster ideologischer Politik, die sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind? Zeichnen sich Landesregierungen mit hohem weiblichem Anteil in der Führung (RlP, B) durch bessere Politik aus?.
Warum soll eine Frauenquote fortschrittlich sein? Wodurch zeichnet sich der Fortschritt bei den weiblichen Abgeordneten aus und wie ist er definiert? Ist Fortschritt immer etwas anders zu machen als bisher, auch wenn es ins Elend führt?

Das wichtigste Argument fehlt: Was ist mit der Qualifikation für ein politisches Mandat? Sind nicht gerade die Parteien mit bestehender (GG-widriger) Gleichstellung bzw. Vorrang für weibl. Abgeordnete Muster ideologischer Politik, die sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind? Zeichnen sich Landesregierungen mit hohem weibl. Anteil in der Führung durch bessere Politik aus?
Warum soll eine Frauenquote fortschrittlich sein? Wodurch zeichnet sich der Fortschritt bei den weiblichen Abgeordneten aus und wie ist er definiert? Ist Fortschritt immer etwas anders zu machen als bisher, auch wenn es ins Elend führt?
In unseren Parlamenten fehlen Menschen mit Wirtschaftskenntnissen, die wissen, wie eine Wirtschaft benötigt, um erfolgreich zu sein. Ein Teil unserer hohen Energiepreise ist auf fehlendes Wirtschaftswissen zurückzuführen. Stattdessen wird an sozialistischer Umverteilung gearbeitet, die den Bedachten auch noch die Würde nimmt, weil sie auf Almosen des Staates angewiesen sind.

Brigitte Simon | Mi., 31. August 2022 - 19:23

Cool sein ist out. Viele der aktuell wahrge-nommenen Fehlentwicklungen haben ihre Ursache in der Feminisierung aller gesell-schaftlichen Bereiche. Oder soll ich vor-sichtshalber schreiben Frauen sind per se das bessere Geschlecht? Wir haben wirklich andere Probleme wie Flutwellen, Dürre, Corona, Finanz-desaster - eine Krise jagt die andere. Wir bräu-chten einen Kanzler wie Helmut Schmidt bei der Flutkatastrophe in Hamburg. An seiner Stelle die Feministin Merkel oder der sich bekennende fe-ministische Scholz oder wie der mittlerweile quotenfeministische Merz? Sachliche Kritik an Funktionsträgerinnen wird sofort als frauen-feindlich zurückgewiesen, dazu gesellt sich das fanatische Bemühen, die Sprache weiblicher zu machen, sprich gendern.

Die 68er übersetzten das mit dem Marsch durch die Institutionen, bei der sie weit kamen. Medien, Justiz, Schulen, Hochschulen. Später mehr oder weniger alle Parteien, voran die Grünen, SPD und bald eine feminisierte CDU.
Oh Mann, oh Mann!!!!!

Jo Mann | Mi., 31. August 2022 - 21:47

Die Aufbruchstimmung ist verflogen, was bleibt ist ein F.Merz der seine Anhängerschaft hinsichtlich Erneuerung eher zu Enttäuschung neigen läßt.Statt ordentliche Oppositionsarbeit abzuliefern, verfängt er sich in Themen wie Frauenquote nur weil sie heutzutage zum modernen Ton gehört So findet die CDU nie zu einer für die Mitte wählbaren Partei zurück.

Andreas F. | Do., 1. September 2022 - 10:22

Wer die Quote in der gesamten CDU einführt, dann sollte konsequenterweise aber auch die "Frauen-Union" abgeschafft werden. Die ist dann endgültig überflüssig wie ein Kropf.
Wie beides logisch zusammen geht, weiß wohl nicht mal Friedrich Merz.

Tomas Poth | Do., 1. September 2022 - 11:57

Soll man die aktuellen Fehl-Quoten alle auflisten, die da wären: Baerbock, Faeser, Strack-Zimmermann, KGE, Lambrecht, Paus, Lemke ... ich höre jetzt lieber auf, die zur Verfügung stehenden 1000 Zeichen würden nicht reichen.

Alexander Brand | Do., 1. September 2022 - 12:27

Frauenquote beweisen aus meiner Sicht nur eines: diejenigen die die Quote fordern sind nicht in der Lage oder willens darüber zu reflektieren was für einen Schaden die Quote anrichtet.

Eine Quote ist so gut wie immer mit einem Qualitätsverlust verbunden, dazu stellt die Quote auch diejenigen (Frauen) die es ohne Quote schaffen in ein negatives Licht.

Die aktuelle Bundesregierung strotzt nur so vor Negativbeispielen bezüglich „Quotenfrauen“, die letzten Bundesregierungen hatten zwar keine ausgesprochene Quote, aber auch hier haben so gut wie alle Frauen im Amt jämmerlich versagt, allen voran die Frau Bundeskanzler!

Auch die Grünen erweisen sich als nicht lernfähig denn hätten sie sich vor der BT-Wahl NICHT für die Quote entschieden, so wäre Habeck vermutlich heute Bundeskanzler – in dem Fall bin selbst ich als ausgesprochener Quotengegner der Quote dankbar! Es ist dennoch ein Paradebeispiel dafür was passiert, wenn man den Besseren der Quote opfert.

Achim Koester | Fr., 2. September 2022 - 12:08

wie sie die Geschlechterverteilung in der Gesamtpartei abbildet, also bei 30% Frauenanteil bei den Mitgliedern maximal 30%. Eine höhere Quote stellt die Chancengleichheit auf den Kopf und beflügelt das Vorurteil über sog. "Quotenfrauen", ganz abgesehen davon, dass sie möglicherweise in Konflikt mit dem Grundgesetz steht.