Kein Konzept für Entlastung: Gasflamme im Backofen einer Handwerksbäckerei / dpa

Gasumlage für Betriebe - Mittelstandschefin der Union warnt: „Dann geht der Ofen aus“

Die geplante Gasumlage belastet nicht nur Privathaushalte. Auch Unternehmen müssen ab Oktober den Aufschlag auf den Gaspreis zahlen. Warum das für einige Betriebe existenzbedrohend ist, erklärt die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gitta Connemann. Die CDU-Politikerin fordert die Ampelkoalition auf, die Energiesteuern zu senken, um Bürger und Wirtschaft zu entlasten und die Inflation zu bremsen.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Gitta Connemann ist Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), dem Wirtschaftsverband von CDU und CSU, sowie Mitglied des Bundestags.
 
Frau Connemann, Gasverbraucher sollen bald eine Umlage zahlen, um die gestiegenen Beschaffungskosten der Gasimporteure auszugleichen. Das trifft nicht nur Privathaushalte, sondern auch Betriebe. Welche Folgen hat das für die mittelständische Wirtschaft?

Die Gasumlage kann der berühmte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Sie gefährdet die Existenz der Betriebe, denen schon heute das Wasser bis zum Hals steht. Wenn diese Umlage ohne zeitgleiche Entlastungsmaßnahmen kommt, geht vielerorts der Ofen aus – und das im wahrsten Sinne des Wortes, wenn ich etwa an das Bäckerhandwerk denke. Die meisten backen mit Gas und wissen jetzt schon nicht mehr, wie sie die explodierenden Rohstoff- und Energiepreise stemmen sollen. Jetzt macht die Bundesregierung den Gasverbrauch noch teurer und hat kein Konzept, wie mittelständischen Unternehmen entlastet werden sollen.

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Norbert Heyer | Mi., 17. August 2022 - 17:21

Die höchsten Energiepreise der Welt und gleichzeitig noch zittern, in die Energieversorgung nicht komplett zusammenbricht. Na ja, immerhin spart man in energielosem Zeiten am meisten … Herr Habeck hat die große Begabung, mit vielen Worten keine Lösung anzubieten. Der ganze Wahnsinn der ideologischen Energiewende trifft uns jetzt mit voller Wucht. Wie lange kann unser Staat denn Unterstützung für Menschen gewähren, die diese Erhöhungen nicht stemmen können? Heute Post vom Energieversorger bekommen, unser Stromtarif erhöht sich um knapp 40%, mein geliebter Fleischsalat hat von Ende 2021 bis heute einen Zuschlag von 70% und wenn ich einmal tanke bis ich 150€ los. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, müssen auch wir als Rentner mit insgesamt 90 Dienstjahren um unseren sorgenfreien Lebensabend bangen. Dabei sind wir noch gutgestellt, was ist mit den wirklich Armen? Diese abgehobenen Politiker werden jedenfalls keine Wende zum Guten erreichen, dazu. fehlt es allen an Können und
Weitblick.

Bert Dufaux | Mi., 17. August 2022 - 17:34

Bitte keine weiteren Steuersenkungen. Wir haben ja gesehen, wo das hinführt: Die Unternehmen erhöhen die Preise, bis sie wieder dort sind, wo sie vor der Steuerentlastung waren. Auf diese Weise maximieren nur die Unternehmen ihre Gewinne, ein Enlastung findet nicht statt. Der Staat soll das Geld lieber in den Ausbau der Energieinfrastruktur (v.a. Gas) investieren, damit wir möglichst schnell unabhängig von Russlands Rohstoffen werden.

"...damit wir möglichst schnell unabhängig von Russlands Rohstoffen werden..."

Das ist leider Wunschdenken Herr Dufaux. Wir werden nie unabhängig von Russlands Rohstoffen werden, selbst wenn wir sie nicht direkt einkaufen, kommen sie dann von Polen, Indien, China oder anderen Ländern, die sie vorher billig aus Russland bezogen haben. Russland ist nun mal einer der wichtigsten Rohstofflieferanten der Welt. Das mag einigen hier nicht gefallen, ist aber nun mal eine Tatsache. Und die größte Heuchelei ist dann, sich bei den einen großen Despoten wie Katar oder Iran anzubiedern, um Rohstoffe zu erhalten, um sich vom anderen Despoten wie Russland distanzieren zu können. Die Abhängigkeit bekommt dann nur ein anderes Namenschild.
Aber, was weiß ich schon....

Sabine Lehmann | Mi., 17. August 2022 - 18:51

An Tagen wie diesen kann ich gar nicht so viel essen wie ich k...... möchte. Heute las ich, dass die Möglichkeit der deutschen Regierung auf die Mehrwertsteuer zu verzichten an einer EU-Richtlinie scheitere. Ja, wie praktisch liebe Politikdarsteller, da kann man den schwarzen Peter ja wieder "outsourcen", oder zumindest so tun. Ich frage mich, für wie bescheuert uns die Politik samt Leitmedien eigentlich halten.
Auch der mittlerweile zum Lifestyle mutierte Mitnahme-Effekt der Energieriesen ist schön. Heute bekam ich von meinem Stromanbieter schon die Mitteilung, dass er ab Oktober deftig an der Preisschraube dreht, mitten während der Vertragslaufzeit. Gestern erschienen die ersten Artikel zur Preisspirale an den Strommärkten, schon flattern die ersten "Mitnahme-Effekte" ins Haus. Erstaunlich, wie dreist sich einige Protagonisten bereichern und sich die Taschen vollstopfen. Ja, und selbstverständlich ist das alles dem Krieg in der Ukraine geschuldet. Weil die Erde ja eine Scheibe ist!

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 17. August 2022 - 18:58

Zitat: „Die Alternative zur Gasumlage wäre gewesen, den Gasversorgern nachträgliche Preiserhöhungen bei bestehenden Lieferverträgen zu erlauben.“
Geschieht das nicht zusätzlich zur Gasumlage? Nach meiner Kenntnis dürfen die Gasversorger ihre höheren Einstandspreise zusätzlich zur Umlage an die Verbraucher weitergeben. Die ganze Umlage ist undurchsichtig und für mich eine einzige Quelle für weitere Umverteilung.

ingo Frank | Mi., 17. August 2022 - 20:30

wenn zu den Gas und Ölpreisen die Umlage aufgeschlagen wird und die sowieso höchsten Strompreise in Europa nochmals rasant ansteigen werden.
Da ich „noch“ mir die Thüringer Allgemeine Zeitung leiste, war ich doch ein wenig erstaunt, mehrfach über die „Möglichkeit“ von Ausschreitungen die über die Coronaproteste weit, sehr weit hinausgehen, zu lesen.
Nun, da die Zeit schnelllebiger geworden ist, und es vielleicht weniger als 40 Jahre braucht, ein Regime zu stürzten, welches sich eben nicht um die Freiheiten und Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung geschert hat, weg zu fegen. Ich hätte mir 1987 auch nicht 1989 vorstellen können. Geschichte wiederholt sich, fast immer!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Urban Will | Mi., 17. August 2022 - 22:34

scheinheilig herum reden.
Zwar hat sie Recht, vor allem mit dem, was sie im letzten Abschnitt sagt, aber es verkommt zu Hohlgeschwätz, wenn ihre Partei mit der Sekte koaliert, wo immer es geht, um zu regieren. Sie würde es auch im Bund.
Den Grünen mit ihrer Ideologie spielt dieser Krieg voll in die Karten und auch deswegen gehören sie zu den größten Kriegstreibern. Man höre nur genau hin.
Am 18.07. diesen Jahres nannte Baerbock den Krieg einen „Booster“ für die Erneuerbaren.
Und die Gasumlage und all der andere Wahnsinn hat nur einen Zweck: Die Deutschen zum Energiesparen zu zwingen.
Und so wird es weitergehen.
Es ist auch Frau Connemann egal, wenn Betriebe oder Privatpersonen zugrunde gehen. Sonst müsste sie ganz anders auftreten und ihrer Marionette an der Parteispitze Dampf machen.
Es müsste alles daran gesetzt werden, diese Ampel zu beenden und zum Wohle dieses Landes NS 2 zu öffnen. Gas ist Gas, egal wo es herkommt.
Oder ehrlich sein und sagen: Volk, du bist mir egal.

Ernst-Günther Konrad | Do., 18. August 2022 - 08:09

Die Warnungen vor einem Zusammenbruch verleugnen nicht mal mehr die Msm. Das pfeifen die Spatzen vom Dach. Und was macht die UNION, namentlich die CDU konkret dagegen? Aha. Umschichtung der Probleme, die übliche Steuerschraubenpolitik. Hier ein bisschen entlasten und dort wieder anziehen. Hören Sie mir mit dem Geschwafel auf. Ihr habt ja nicht mal ein Parteiprogramm und streitet um den Begriff "bürgerlich". Merz lobt die GRÜNEN, regt sich über Cancel Cultur auf und sagt dann ein Treffen mit amerikanischen Republikanern ab. Der Black Rockstar zaudert und zeigt sich feige vor links-grünen Twitter empörten. Ihr grenzt in der Partei der Werte Union aus und seit zu Feige, Euch mit Max Otte inhaltlich auseinanderzusetzen, weil Ihr wisst, er hat recht. Und anstatt endlich mit der AFD zu reden und die FDP an deren ehemals vorhandene Liberalität deutlich und laut zu erinnern, kneift diese CDU davor, mal ordentlich auf den Putz zu hauen und die Wähler wach zu rütteln. So nicht Frau Connemann.

Ihnen beiden kann ich fast immer vorbehaltlos zustimmen - so auch diesmal wieder.
Vielen Dank für Ihre
regelmäßigen, sehr guten
Kommentare!

„Gutta cavat lapidem“ - dieses
Sprichwort habe ich (neben vielen anderen) im Lateinunterricht gelernt.
„Steter Tropfen höhlt den Stein.“
Lassen Sie uns auf diese Spruchweisheit unsere Hoffnung setzen!
In diesem Sinne grüße ich Sie
herzlich und wünsche Ihnen alles Gute.
Ihre Christa Wallau

Sabine Lehmann | Fr., 19. August 2022 - 00:12

Ich hätte da einen Vorschlag zur „Güte“: Wie wäre es, wir ließen Weihnachten dieses Jahr ausfallen, weil Kohle hat bis dahin eh keiner mehr und Bock auf Kirche erst recht nicht, und wir veranstalten einen „Purge“ Tag. Dann gibt‘s ordentlich was auf die Mütze für all die, die uns diese Suppe eingebrockt haben, wir schalten die Atomkraftwerke wieder ein, öffnen Nordstream2, besuchen Angela Merkel in der Uckermark und bringen ihr als Gastgeschenk den Hund von Wladimir Putin mit;-) Und am 2.Weihnachtstag fahren wir mit Ferda Ataman nach Afghanistan und zeigen ihr vor Ort wie echte Unterdrückung und echter Rassismus aussieht, indem wir sie in eine Burka stecken und zum einkaufen auf den Bazar in Kabul schicken!