Letzte Generation
Mit himmlischem Zuspruch? Die Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren die Zufahrt zum Bundestag /dpa

Christoph Markschies - „Die Letzte Generation hat mit dem Wirken Jesu herzlich wenig zu tun“

Jüngst hatte der katholische Bischof Georg Bätzing die Aktivisten der „Letzten Generation“ mit den ersten Christen verglichen. Christoph Markschies, Experte für das antike Christentum, widerspricht. Allenfalls sei eine „gewisse eschatologische Ungeduld“ vergleichbar.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Christoph Markschies ist Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Von 2006 bis 2010 war er Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Markschies ist evangelischer Theologe und Professor für antikes Christentum. 

Herr Markschies, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hat gesagt, die Aktivisten der „Letzten Generation“ würden ihn an die Urchristen erinnern. Was sagt der Fachmann für antike Kirchengeschichte dazu?

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Helmut Bachmann | Di., 20. Dezember 2022 - 08:32

braucht keine Feinde. Dabei geht es mir nicht um das zentrale Thema des Artikels, sondern die Auffassung von Jesus als Wirrkopf, der von der Endzeit gefaselt hat und sich als Anfang des Reiches Gottes gesehen hat. Mit so einer naiv-positivistischen Interpretation kann man die christliche Religion beerdigen. Sie ist auch schlicht falsch.

Pontius Pilatus hielt Jesus eher für einen unpolitischen Wirrkopf-bitte das Interview genau lesen.

Wolfgang Z. Keller | Di., 20. Dezember 2022 - 19:45

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Wenn ich als Atheist überhaupt sowas interessehalber lese, wo traditionell wie in allen Religionen in ewigwährender Unüberprüfbarkeit von Gott fabuliert wird, fällt mir zumindest auf, dass von der "jüdisch-christliche(n) Tradition, in der immer wieder von der lebenssteigernden Kraft des freiwilligen Verzichts die Rede ist" ausser "dieser Rede" auch bei modernen Kirchenoberen im Katholizismus nichts zu spüren ist. Wie auch, werden doch gerade in D diese Gehälter und alle Hofhaltungskosten von Äbten und Weihbischöfen aufwärts seit der Säkularisation von den allgemeinen Steuern bezahlt. Von den Zeiten des ungeheuren Protzes unter Fürstbischöfen bis zu historischen Päpsten ganz zu schweigen.
Und noch was, typisch: "Gott hat die Welt erschaffen und sie uns nur zur Pflege anvertraut", sprach´s als Interviewter und modelte so flugs in modernen Neusprech um, was in der Bibel als "Macht euch die Erde untertan!" steht. Genau DAS ist bis jetzt passiert, getreu dem Wort Gottes. Na sowas aber auch!

Helmut Bachmann | Di., 20. Dezember 2022 - 21:02

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Jemand, der so einen Stuss erzählt, wie der dargestellte Jesus („ das reich Gottes bricht bald an und in mir ist es das schon“) ist für mich ein Wirrkopf, den ich nicht ernst nehmen muss. So wird es auch nicht gewesen sein. Einfach meinen Beitrag nochmal lesen.

Wolfgang Z. Keller | Mi., 21. Dezember 2022 - 17:42

Antwort auf von Helmut Bachmann

... natürlich HABE ich Ihren Beitrag gelesen, sogar als ersten. Aber nachdem dann Herr Weiss wegen einer anderen Passage sinngemäß was von "bitte genau lesen" geschrieben hatte, hab´ ich mir erlaubt, DIE Stellen anzusprechen, die MIR beim genauen Lesen eben aufgestoßen sind.
Ansonsten alles paletti - ich vermute, dass (welche Kirche immer) auch von Ihnen keine Steuern bekommt!

mein zweites Statement bezog sich nicht auf Sie, sondern auf den Herrn Weiß.
Ich gönne mir zeitnah den Austritt.

Ingo Frank | Di., 20. Dezember 2022 - 08:55

aber die letzen Bischöfe von dort scheinen der Welt und ihrem Glauben mehr als nur „entrückt“.
Anders kann ich solch eine Aussage zur „hoffentlich letzten Generation von Verirrten“ nicht deuten. Es wäre besser, der Herr Bischof kümmert sich um das Seelenheil seiner Schäfchen, als mit halbgarem Äußerungen die Terroristen der letzten Generation, aus dem Links Grünen Milieu zu hofieren.
Anfänge der Christentums? Oder zu viel vom Messwein genascht? Ich weiß es nicht ….. und denke auch nicht mehr darüber nach. Es lohnt nicht. „Mann“ kann sich nur noch wundern und mit dem Kopf schütteln das selbst der Klerus rot grün infiziert ist. Aber, verwunden mit den Herrschenden war die Kirche immer.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Walter Bühler | Di., 20. Dezember 2022 - 09:07

Es gibt noch Theologen, die Religion nicht in der Alltagspolitik verschwinden oder aufheben lassen wollen, und "davon abraten, politische Positionen durch theologische Rechtfertigungsversuche zu überhöhen" oder zu rechtfertigen.

"Wie man diese Erde vor der Zerstörung durch Gesundheits-, Klima- und Migrationskrisen bewahrt, ist eine Frage, in der auf der Basis WISSENSCHAFTLICHER Fakten wie Prognosen bestimmte Optionen abgewogen und POLITISCHE Kompromisse erzielt werden müssen. Da hilft die Bibel allenfalls als Kompass, aber nicht bei der Einzelentscheidung."

Das heißt: Christen dürfen einerseits ganz unterschiedliche politische Positionen haben, sollen aber andererseits auch über politische Lagergrenzen hinweg als Christen miteinander reden.

Vielen Dank, Herr Markschies, dass Sie an diese Vielfalt der Kirche erinnern! Das fehlt heute bei vielen Theologen.

In diesem Sinne allen ein schönes & friedliches Weihnachtsfest!

Achim Koester | Di., 20. Dezember 2022 - 09:37

zeigt mir in aller Deutlichkeit, wie richtig mein Entschluss war, schon vor vielen Jahren ausgetreten zu sein. Die katholischen wie evangelischen Bischöfe haben sich zu politischen Maßnahmen hinreißen lassen, die in einem Säkularstaat eigentlich nichts zu suchen haben, aber sie fühlen sich dennoch als Staatsreligion.

Brigitte Miller | Di., 20. Dezember 2022 - 09:43

wenn die Kirchen in den multiplen Krisen der Gegenwart mit den großen Hoffnungen des Christentums ängstliche Menschen trösten und stabilisieren."
Richtig. Aber wenn die Kirche der Klima-Sekte beitritt, hilft das niemandem.
Klimaschutz sollte besser dem echten Naturschutz weichen . Es gibt neue Gedanken zum Klima: Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) veröffentlichten soeben in der Zeitschrift Science Advances (16.11.2022) eine Studie, die darauf hindeutet, dass die Erde über einen stabilisierenden Rückkopplungsmechanismus, also einen Ausgleichsmechanismus verfügt, der offenbar über Hunderttausende von Jahren verhindert hat, dass das Klima quasi abstürzte und der bewirkte, dass die globalen Temperaturen innerhalb eines stabilen Bereichs blieben, der die Erde bewohnbar hält. Die Verschmutzung hingegen müssen wohl die Menschen selber beseitigen. Aber das ist schwieriger, als Publicityträchtig Gemälde zu zerstören.

Alexander Brand | Di., 20. Dezember 2022 - 10:04

daß sich die Kirchen in diesem Land (Ev. + Kat.) darüber wundern, daß ihnen die Mitglieder scharenweise abhanden kommen.

Aber wie soll sich jemand auf diesen dekadenten und realitätsfernen linken Haufen der alle christlich-konservativen Werte mit Füßen tritt und dann noch bespuckt verlassen? Das geht nicht!

Karl-Heinz Weiß | Di., 20. Dezember 2022 - 12:36

Die Hilfswerke beider Kirchen fördern seit Jahrzehnten konkrete, örtlich wirksame Maßnahmen in Entwicklungsländern. Die staatliche, oft in überörtlichen Strukturen versickernde Entwicklungshilfe hat hier noch Nachholbedarf. Und dieser kirchliche Ansatz sollte auch den Aktivisten vermittelt werden: paradiesischer, teurer Klimaschutz bei uns und keiner in den Entwicklungsländern hilft niemand.

Dirk Weller | Di., 20. Dezember 2022 - 13:34

Ganz einfach :
sich um die Gemeinde und deren Mitglieder kümmern, in Krankenhäuser und Pflegeheime gehen, um die dortigen Christen zu trösten und zu stabilisieren.
Einmischung in die Politik endlich schlicht unterlassen, denn wir sind eine Demokratie.
Politische Entscheidungen werden von den gewählten Volksvertretern getroffen, und die können auch Atheisten, Muslime, Hindus und sonstwas sein. Und diese Menschen haben durchaus auch andere Ansichten als die Kirche.
So dass die Entscheidungen der Politik durchaus gegensetzlich zu den Ansichten der Kirche sein können und auch dürfen.
Versucht die Kirche gegen demokratische Entscheidungen Widerstand zu erzeugen oder zu unterstützen, wie momentan Teile der Kirche bei der "letzten Generation", so richtet sie sich damit auch gegen die Demokratie.
Und damit auch gegen viele ihrer Mitglieder, die die Probleme unserer Zeit in der Regel rationaler und realistischer sehen.

Ronald Lehmann | Di., 20. Dezember 2022 - 13:54

die Säulen der Macht in der BRD

1. Medien & Bildung/Erziehung (geistige Ebene) & staatl. bezahlte Kultur
2. Polizei, Armee, Feuerwehr, medizin. Einrichtungen, Katastrophenschutz
3. Justiz (kompl. Gerechtigkeits-Ebene vs 10 Gebote Gottes) bis hoch zum BVerfG/ BVerwG, die der Macht den Anstrich der Redlichkeit, des moralischen Auftrages & den demokratischen Anstrich geben, was die Macht will & von sich gegeben hat

Beweis
Nicht einmal in der Geschichte der Justiz in der BRD wurde ein Urteil gefällt, welches die Exzesse der Macht durch ein Urteil dies wie beim Rechtsextremismus verurteilte

4. Die Staats-Kirchen, wo die angeblichen Diener Gottes vom Staat bezahlt werden, um das Wort Jesus zu verkünden?

Sünden-JA = Richtige Verurteilungen-NEIN!

5. Forschung, wenn diese vom Staat honoriert wird

Und wie man eine CLIQUE definiert, ist auch eine Anschauungs-Frage!
Fmp. nicht Christen, sondern Darstellungs-Elemente des Mammon, weil dies nichts mit Liebe, Respekt & Demut zu tun hat-ANKLEBER!

Ernst-Günther Konrad | Di., 20. Dezember 2022 - 14:06

Sehr allgemeine Aussagen, bloß keine Kritik an den Amtsbrüdern und immer wieder dieselbe Laier, man mag christliche Werte wieder in den Vordergrund rücken, mit neuen Ideen, aber dem alten Denken. Ich kann mit diesen Aussagen nichts anfangen. Kirche hat in der Politik grundsätzlich nichts zu suchen und schon gar keine politische Haltung einzunehmen, denn sie spricht eben nicht für die Gläubigen, sondern nur als Institution durch und zum Vorteil ihrer Kirchenfürsten. Die Weltuntergangsszenarien sind so alt wie die Menschheit. Jedes Volks und jede Art von Religion kennt sie in seinen Geschichten. Da ist der jüdisch-christliche Glauben keine Besonderheit. Schon immer haben Menschen besondere, ihnen nicht erklärbare Naturschauspiele ihre Phantasie angeregt. Nur was die Klimakleber und Seawatch Piraten machen hat nichts mit Klimawandel und Menschenrettung zu tun. Das ist einfach nur ideologisch verbrämtes kriminelles Handeln und das unterstützen Kirchenvertreter wie Bedford-Strohm u.a.

Enka Hein | Di., 20. Dezember 2022 - 14:12

...wenn dem so ist, sollten sie auch so behandelt werden.
Und wenn ich mich recht erinnere, so endete es in der Regel im Circus Maximus.und das wäre die einzige Plattform die diesen Chaoten bieten würde.
Ja dann auf. Möge die Belustigung beginnen.
Obwohl, kollidiert das nicht mit dem Tierschutzgesetz. Die armen Tiger.