Verteidigungsminister Boris Pistorius / picture alliance

Pistorius stellt Bundeswehr-Reform vor - „Der Minister hat offenbar den Besitzstandswahrern nachgegeben“

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am Donnerstag eine neue Kommandostruktur vorgestellt. Der Sicherheitsexperte Hans-Peter Bartels ordnet die Bundeswehr-Reform im Interview ein.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Hans-Peter Bartels ist Politikwissenschaftler und Journalist. Er war seit 1998 SPD-Bundestagsabgeordneter, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses und Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestags von 2015 bis 2020. Er ist Präsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik.

Herr Bartels, Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am Donnerstag eine Bundeswehr-Reform vorgestellt. Er gab das Ziel aus, dass Deutschland wieder „kriegstüchtig“ werden müsse. Was bedeutet das konkret?

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Henri Lassalle | Fr., 5. April 2024 - 17:10

Wehrpflicht plädieren - vorausgesetzt, es werden keine deutschen Soldaten an die ukrainische Front geschickt.
Die Armee muss wieder an Glanz gewinnen, an Prestige - daran müsste gearbeitet werden. Die unabdingbare Notwendigkeit einer gut organisierten Armee muss sich in den Köpfen der Bevölkerung fixieren. Wer pazifistisch eingestellt ist, muss als naiv-gutgläubig gelten. Wir in Europa sind umgeben von Konfliktherden, leider erkennt man das erst jetzt; schuld sind die sukzessiven Regierungen der Vergangenheit, sie gingen von völlig unrealistischen Konzepten aus.
Was die Umorganisierung der Bundesweht angeht, bin ich nicht sehr optimistisch. Im Artikel wird Besitzstandswahrung erwähnt -ein ernst zunehmendes Phänomen, Widerstand wird sich breit machen.

Norbert Heyer | Sa., 6. April 2024 - 08:09

Die Bundeswehr wurde gegründet als Verteidigungsarmee. Wenn ich jetzt ehemalige Wehrdienst-Verweigerer und Frauen im Dienste der Waffenindustrie höre, wird mir nur schlecht. Glaubt irgendein Träumer ernsthaft, dass man Russland militärisch besiegen und anschließend verwalten kann? Haben die zuhause einen Globus, um mal die Größe Russlands wahrzunehmen? Die dumm- gefährlichen Aussagen von Baerbock, der stramm-militärische Auftritt von Pistorius, die Forderungen der Grünen nach Angriffswaffen - sind wir schon wieder einmal berauscht von unüberlegten Aussagen, bereit bis zum „letzten Säugling?“ Nochmals - die Ukraine geht uns nichts an. Der Schauspieler will ganz Europa ins Elend stürzen, er hat nichts mehr zu verlieren. Die Stimmen der Vernunft werden nicht gehört - im Gegenteil. Wir sind in der Gefahr, aus einem Flächenbrand einen Großbrand zu machen. Lasst nie die obsiegen, die am Ende „das alles“ garnicht gewollt haben - es wäre das Ende von Europa - Tod und Elend - wollen wir das?

Stefan Forbrig | Sa., 6. April 2024 - 18:26

Antwort auf von Norbert Heyer

...damit ist alles gesagt. Ich befürchte jedoch, das wird alles ungehört verhallen. Unsere heutige wehrfähige Klientel besteht in der Mehrzahl aus Gestalten mit Männerdutt, im Wohlstand erschlaffte Edelmenschen, deren ganze Sorge ihrer Bio-Kost, dem Ferienhaus in der Toscana und Krötenschutzzonen gilt. Die größtenteils Pazifisten sind, die Wehrpflicht ablehnen und nicht mal mehr ihre Frauen verteidigen können.
So sieht's doch aus.

Ronald Lehmann | So., 7. April 2024 - 12:39

Antwort auf von Norbert Heyer

Bei dieser Aussage 100%ig WIDERSPRUCH
>> Nochmals, die Ukraine geht uns nicht an

Diese AUSSAGE BEINHALTET das PROBLEM

weil der Raum UA
der einmal zu Österreich gehörte
politisch wie wirtschaftlich näher & länger an Europa war
Wiederum war das Donezk-Becken schon immer mehr an Russland angelehnt

& HIER LIEGT DAS GELEMMA

Die damalige Grenzen -Bildung der Ukraine

Ich persönlich hätte dafür plädiert, dass das Donezk-Becken mit der Krim ein neutraler Staat ähnlich wie die Schweiz wird

denn mit dieser Lösung hätten ALLE leben können, zumal ich es nie verstanden habe - egal ob man in Recht ist - wegen der Krim viele Menschen-Leben zu opfern😢

>> man sollte Konflikte auch immer historisch betrachten

Andererseits hätte man damals ALLEN EUROPA-NACHBARN MIT KLARER ANSAGE DEUTLICH MACHEN MÜSSEN

>> Wenn EINER ein Teil Europas angreift, dann kommt zur
VERLETZUNG der ROTEN LINIE
zum WELTKRIEG 💥

egal wie dieser dann ausgeht, denn dies liegt in Gottes Hand
Möge Gott die friedliebenden ☮️ beschützen🙏

Dietmar Philipp | Sa., 6. April 2024 - 08:49

Wenn die Kriegswalze einmal rollt, dann walzt sie alles blatt, ob für Frieden oder dagegen. Deshalb, den Zustand Krieg gar nicht erst soweit kommen lassen! Die USA hat mit China zu tun. Deshalb ist die Nato neu in Europa allein verantwortlich, die Justierungen von Stoltenberg zeigen das auch. Der Zeitpunkt, dass deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden rückt näher und ist folglich auch nicht auszuschließen.
Ob mit oder ohne Wehrpflicht, das spielt dann alles keine Rolle mehr. Die Kriegsschreier S, Kie, Ho haben dann ganze Arbeit geleistet. Nein, mit diesen für jeden erkennbaren Vorahnungen heißt es ganz akut, Stopp der Waffenlieferungen, Waffenstillstand, verhandeln, Leben bewahren!!!

Ernst-Günther Konrad | Sa., 6. April 2024 - 13:04

Ich will verteidigungsfähig sein. Hieß es doch einst mal, nie wieder soll von deutschem Boden Krieg ausgehen. Schon vergessen? Ob diese Reform richtig ist, zu wenig, zu viel, angemessen? Kann ich nicht beurteilen. Muss man abwarten bis man mehr Details weiß. Aber eines weiß ich. Ein Verteidigungsminister der kriegsfähig sein will und nicht nur verteidigungsfähig, macht mir persönlich große Angst. Der will nicht bloß verteidigen, der will ggfls. mehr. Auch wenn das derzeit illusorisch ist, da wir weder das eine noch das andere können. Schon allein deshalb, weil der Nachwuchs noch in den Kitas der BW-Standorte groß werden muss. Und da Waffen und Munition in Jahren hergestellt werden und nicht in Tagen, hoffe ich sehr, dass ich so einen Krieg nicht mehr erlebe. Mag er meinen Kindern und Enkeln erspart bleiben. Sie haben es selbst in der Hand, in dem sie solchen Menschen wie Pistorius nicht hinterher laufen.

Dietmar Philipp | So., 7. April 2024 - 11:04

Da steht er nun da, die Arme in der Pose was nun, unser Kriegsminister -ach ja Verteidigungsminister. Neue Besen kehren gut, aber leider nur oberflächlich. Erfahrene Generäle auch wie Kujat haben längst ihre Bewertung mit logischer Schlussfolgerung abgegeben -nämlich Kriegs-Stopp, kompromissbereit Verhandeln, Leben und Infrastruktur schützen. Vielleicht würde auch aktuell eine Allianz der Generäle für Frieden helfen, den unsinnigen Krieg mit den Waffenlieferungen rasch zu beenden!!!