
- „Territoriale Forderungen sind absolut inakzeptabel“
Ungarns Präsident Viktor Orbán hat bei seinen Nachbarn für Aufregung gesorgt, weil er bei einem Fußballspiel einen Schal trug, auf dem die ungarische Nationalflagge die Umrisse des Landes in den Grenzen von 1919 zeigt. Steckt eine gezielte Botschaft dahinter?
War es eine gezielte Provokation? Gar ein Versuch, die weitgehend geschlossene Front der EU-Länder gegen Moskau zu sprengen? Oder war es nur ein für Fußballfans typisches Hantieren mit nationalen Symbolen? Eines ist sicher: Wieder einmal hat der ungarische Regierungschef Viktor Orbán für viel Aufregung bei den Nachbarn gesorgt, als er einen Clip von seinem Besuch bei einem Fußballspiel über Instagram verbreiten ließ. Er trägt in der kurzen Szene einen Fanschal, auf dem die ungarische Nationalflagge die Umrisse des Landes in den Grenzen von 1919 hat. Es umfasste damals Gebiete, die heute zu Österreich, der Slowakei, Kroatien, Serbien, Rumänien sowie der Ukraine gehören.
Besonders in Kiew war die Aufregung groß. Das ukrainische Außenministerium kündigte die Einbestellung des ungarischen Botschafters an. „Die Förderung revisionistischer Ideen in Ungarn entspricht nicht den Grundsätzen der Nachbarschaftspolitik in Europa“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Man erwarte eine Entschuldigung und überdies eine Erklärung, dass Ungarn keinerlei Ansprüche auf Teile des ukrainischen Staatsgebiets erhebe.