
- „Man muss halt entscheiden, auf welche Seite man sich stellt“
Die Bund-Länder-Konferenz hat vorgeschlagen, die epidemische Lage zu verlängern. Das kritisiert der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel. Er fordert ein Zurück zur Normalität – aber nur für Geimpfte. Impfverweigerer hingegen hätten mit einem Lockdown zu rechnen.
Erwin Rüddel ist Bundestagsabgeordneter der CDU und der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit.
Herr Rüddel, Sie forderten gegenüber der Bild das Ende der epidemischen Lage. Gestern wurde deren Weiterbestehen in der Bund-Länder-Runde diskutiert. Warum halten Sie die epidemische Lage trotzdem für überflüssig?
Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind ungefähr 30 Millionen Menschen noch nicht gegen Corona geimpft. Wer aber genau hinsieht, erkennt, dass davon etwa 13 Millionen noch unter 15 Jahren sind. Damit bleiben noch 17 Millionen übrig, die überhaupt geimpft werden könnten. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir in den nächsten Wochen viele Millionen von ihnen impfen können - vor allem durch flexiblere Angebote. Damit bleibt nur ein kleiner Teil übrig, der dann im Herbst nicht geimpft ist, das aber gar nicht möchte.
Heißt das, Sie wollten schneller zurück zur Normalität?
Diejenigen, die sich solidarisch verhalten und sich impfen lassen, sollten ihre Freiheit schnell zurückbekommen. Dass alle ein Impfangebot erhalten haben, wäre auch ungefähr mit dem Auslaufen der epidemischen Lage zusammenfallen.
Auch Armin Laschet forderte schon zuvor in seinem Fünf-Punkte-Plan, die epidemische Lage weiter beizubehalten. Warum widersprachen Sie da seiner Forderung?