
- Was will Putin im Donbass ?
Die Lage im ostukrainischen Gebiet Donbass spitzt sich zu. Russland konzentriert seine Truppen an der Grenze. Immer mehr Menschen sterben bei Kämpfen zwischen prorussisschen Separatisten und der ukrainischen Armee. Bringt sich der Kreml für einen Angriff in Stellung?
Seit Ende März eskaliert die Lage in der Ostukraine wieder. Ab Montag bestätigte die ukrainische Armee, die seit Frühjahr 2014 in der Industrieregion Donbass gegen die von Moskau unterstützten Separatisten kämpft, bereits den Tod von zwei Soldaten. Auch am Wochenende meldete Kiew Verluste. Die OSZE spricht von einem deutlichen Anstieg der Waffenruhebrüche. Gleichzeitig kursieren Bilder, die zeigen, wie Russland im Bezirk Woronesch, 270 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, ein Feldlager aufbaut. Das vorerst von den russischen investigativen Bloggern vom Conflict Intelligence Team entdecke Lager konnte neulich vom britischen Sender Sky News aus der vergleichbaren Nähe gefilmt werden.
Beim Conflict Intelligence Team geht man von einem weiteren Lager der Russen im gleichen Bezirk aus. Aber auch darüber hinaus mehren sich die Hinweise, dass Russland längst seine Truppen an der ukrainischen Grenze konzentriert – die Ukraine spricht sogar von 40 000 Soldaten an der eigentlichen Grenze sowie von weiteren 40 000 Militärs auf der 2014 annektierten Krim-Halbinsel. Mitte März hielt Russland ein Übungsmanöver an der Grenze, zog seine Truppen danach jedoch nicht ab. Im Gegenteil: Jeden Tag gibt es im Netz zahlreiche Videos, die Bewegungen der russischen Truppen zeigen. Das Gleiche gilt allerdings auch für die Ukraine, die ihre Armee im Donbass verstärkt.