
- „Wenn wir sowas akzeptieren, gilt es irgendwann als normal“
Trotz Kontaktsperre hat eine Moschee in Berlin-Neukölln über Lautsprecher zum Gebet aufgerufen. Die Polizei musste die Versammlung auflösen. Neuköllns Vize-Bürgermeister Falko Liecke spricht von einer Provokation. Er kritisiert auch den Senat für seine Politik der falsch verstandenen Toleranz.
Falko Liecke (CDU) ist stellvertretender Bezirksbürgermeister von Neukölln und Stadtrat für Jugend und Gesundheit.
Herr Liecke, am Freitag musste die Polizei in Berlin-Neukölln eine Versammlung von 300 Gläubigen vor der Dar-Assalam-Moschee auflösen, die dem Aufruf zu einem Gebet gefolgt waren. Die Moschee wollte jetzt täglich um 18 Uhr per Lautsprecher zum Gebet rufen. Dabei gilt auch in Berlin eine Kontaktsperre. Sie haben die Veranstaltung jetzt untersagt. Warum?
Aus meiner Sicht ist das eine klare Provokation. Auf der Einladung stand zwar, die Leute sollten zu Hause bleiben, aber das hat keiner zur Kenntnis genommen. Die Gemeinde hat sich damit gerühmt, dass zum ersten Mal über Lautsprecher zum Gebet aufgerufen wurde, so, wie es in islamischen Ländern üblich ist.