
- Die Schrottarmee
Mauscheleien beim Carsharing und ein merkwürdiges Plakat: Kein Tag vergeht ohne neue Peinlichkeiten aus der Bundeswehr. Nichts fliegt, nichts schwimmt und nichts läuft mehr bei der Truppe. Gelähmt wird sie von einer überbordenden Bürokratie. Wer die kritisiert, wird kaltgestellt
Im September 2014 war es, da entschloss sich die Nato, ein Zeichen zu setzen. Am östlichen Rand Europas hatten die Ukraine und russische Separatisten gerade einen Waffenstillstand unterschrieben. Der verhinderte aber nicht, dass beide Parteien weiter aufeinander schossen. Also wollte das nordatlantische Verteidigungsbündnis der sich aufplusternden Militärmacht Russland zeigen, was es draufhat. 6500 Soldaten aus den verschiedenen Mitgliedsländern nahmen an dem Manöver teil. Mit dabei: ein Bataillon der Bundeswehr. Die Deutschen kamen mit Panzern, aber ohne Waffen. Das sah aber irgendwie nicht so eindrucksvoll aus. Also nahmen die Soldaten Besenstiele, malten sie schwarz an und montierten sie als Kanonenersatz.
Als im Fernsehen berichtet wurde, beeilte sich das Verteidigungsministerium zu erklären, dass für die Panzer bei diesem Manöver gar keine Bewaffnung vorgesehen war. Man habe keine Ahnung, warum die Soldaten die Besenstiele montiert hätten. Trotzdem, das Bild von den Besenstielpanzern blieb bei den Leuten hängen. Es passt einfach zu gut zum Gesamteindruck der Bundeswehr.