Mesut Özil und Ilkay Gündogan bei einem Spiel der Fußballnationalmannschaft
Mesut Özil und Ilkay Gündogan: Steilvorlage für die Empörungsmaschinerie / picture alliance

Özil, Gündogan und Erdogan - Geht's raus und spielt's Fußball!

Mesut Özil und Ilkay Gündogan sind im Kader der Deutschen Nationalmannschaft. Dass sie dem türkischen Präsidenten Erdogan mitten im Wahlkampf ein Trikot ihres Heimatvereins geschenkt haben, hat ihnen nicht den Weg zur WM 2018 versperrt. Eine richtige Entscheidung, findet unser Autor

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Nach dem Zusammentreffen der beiden in Deutschland geborenen türkischstämmigen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schlugen die Wellen der Empörung hoch. Selbst bislang ruhige und besonnene Geister fühlten sich provoziert angesichts des Auftritts der beiden in England kickenden Stars mit dem Mann, der so gar nicht für das westlich-aufgeklärte Verständnis von Demokratie steht. Bevor die Ereignisse nun aber in der Gischt der aufschäumenden Gemütswallungen unterzugehen drohen, hier nun ein paar klare Jas und Neins:

Ja: Özil und Gündogan haben offensichtlich schräge und vielleicht auch unerträgliche Ansichten. Ansonsten kämen sie nicht auf die Idee, sich freudestrahlend mit einem Politiker ablichten zu lassen, der Pressefreiheit und andere Menschenrechte mit Füßen tritt. Da ist es dann auch zweitrangig, welcher Nationalität dieser Politiker ist. Selbst wenn Gündogan, wie er nun zurückrudernd behauptet, damit kein politisches Statement abgeben wollte, so fehlt ihm doch zumindest das Mindestmaß an politischem Gespür für Öffentlichkeitswirkungen. Das darf man von einer erwachsenen und öffentlichen Person erwarten.

Nein: Es ist nicht verboten, sich mit gewählten Politikern aus dem Ausland ablichten zu lassen, auch dann nicht, wenn diese einen zweifelhaften Ruf besitzen. Es gilt auch nicht als Bestechung, den Präsidenten eines anderen Landes mit Trikots des eigenen Vereins zu beschenken. Spannend wäre es gewesen, wenn man ihm ein Nationaltrikot hingehalten hätte. Man mag derlei absonderlich oder auch politisch widerwärtig finden. Aber seit wann sind politische Widerwärtigkeiten verboten?

Die Empörung über Özil und Gündogan ist Wahlkampfhilfe

Ja: Womöglich haben sich die beiden Spieler gedankenlos politisch benutzen lassen. Die Reaktionen auf die Fotos zeigen aber, dass in Wirklichkeit nicht nur die beiden Spieler, sondern große Teile der deutschen Empörungsöffentlichkeit dasselbe Schicksal erlitten haben. Denn in der Tat ist es Wahlkampfhilfe für Erdogan, wenn man nun Özil und Gündogan dafür ächten würde, sich mit Erdogan fotografieren gelassen zu haben. Aber unfreiwillige Wahlkampfhilfe für Politiker zu leisten, gehört angesichts der weitgehenden Moralisierung und Politisierung des Fußballs zu unangenehmen und anrüchigen Begleiterscheinungen des Fußballerdaseins. Özil und Gündogan wurden darauf trainiert, das Licht der Öffentlichkeit zu suchen, egal wer neben ihnen steht.

Nein: Es ist kein Präzedenzfall, das prominente Fußballer eigenartige und nicht mehrheitsfähige politische Standpunkte vertreten. Paul Breitner wurde als Maoist und eifriger Leser der Roten Bibel öffentlich wahrgenommen und trotzdem 1974 Weltmeister – ohne dafür rausgeschmissen zu werden. Im Gegenteil: Er übernahm im Finale gegen die Niederlande Verantwortung und verwandelte einen Elfmeter. Kein Hahn krähte danach, was er in seiner Freizeit las und dachte. Die aktuelle Aufgeregtheit um Özil und Gündogan ist eher ein Indiz dafür, wie selten sich heute Sportler aus Fenstern lehnen.

Ja: Fußballer sind in der Tat Vorbilder – aber gerade nicht für politische Bildung und Patriotismus, sondern für körperliche Ertüchtigung, Ehrgeiz und Spielintelligenz. Wer beides vermischt, tut sowohl dem Sport als auch der Bildung als auch dem Land als auch den Protagonisten Unrecht. Özil und Gündogan mögen eine noch größere Treffsicherheit für Fettnäpfe als für Tore haben. Doch dies qualifiziert sie nicht als vorbildliche Leistungssportler. 

Nein: Ein Nationalspieler muss nicht Frank-Walter Steinmeier für „seinen Bundespräsidenten“ halten, er muss ihn nicht mögen und sich auch nicht mit ihm ablichten lassen, wenn er dies nicht mag. Das Spielen für Deutschland ist kein politisches Statement, sondern ein sportliches. Ebenso ist auch das Bejubeln deutscher Tore bei WM oder EM eben nicht Ausdruck eines erstarkenden Nationalismus, sondern zeugt von Sportbegeisterung für das eigene Lieblingsteam.

Eine Demokratie muss Meinungen aushalten, die wehtun

Ja: Meinungsfreiheit gilt auch für Fußballer und auch für solche, die vielleicht wenig Ahnung haben von Dingen, die nicht über den Platz oder in Ihre Portemonnaies rollen. Meinungsfreiheit ist erst dann eine, wenn sie wehtut. Eine Demokratie muss dies nicht nur aushalten, ohne diese Meinungsfreiheit wäre sie keine

Nein: Inhaber eines deutschen Passes sind nicht zu bestimmten politischen Überzeugungen und Handlungen verpflichtet. Es gibt in Deutschland keine Gesinnungsnationalität, auch keine der „guten“ Gesinnung. Wäre dies anders, müssten einige der Leute, die sich jetzt am lautesten über Özil und Gündogan beschweren, sich selbst in die Warteschlange vor demselben Pranger einreihen.

Ja: Immer wieder wird beklagt, dass Fußballer keine eigene Meinung mehr haben, zu angepasst sind. Gemeint ist damit, dass es zu wenige Spieler gibt, die ihren eigenen Kopf haben. Nun ist die Freiheit zum eigenen unabhängigen Denken kein Garant dafür, dass immer hochwertige und sinnvolle Ergebnisse bei diesem freien Denken herauskommen. Dennoch ist das Risiko im Vergleich zu den positiven Effekten, die freies und unkonventionelles Denken erzielen kann, überschaubar. Diktaturen sind jedenfalls noch nie aufgrund von zu viel Freigeisterei entstanden.

Nein: Dass nun auf Özil und Gündogan eingedroschen wird, ist genau das, was wir verurteilen sollten: Konformitätszwang und Moralisierung.

Ja: Fußballer haben das Recht, Erdogan gut zu finden, und sie haben auch das Recht, die Nationalhymne nicht mitzusingen – oder sie mitzusingen oder so zu tun, ohne dass sie ihnen irgendetwas bedeutet. Dies macht sie nicht zu schlechteren Spielern - und auch nicht zu schlechteren Sport-Repräsentanten eines toleranten und gefestigt-demokratischen Landes.

Nein: Früher war nicht alles besser: Die westdeutsche Mannschaft, die 1980 den EM-Titel holte, war ein Haufen schweigender Hymnenmuffel. Historische Filmaufnahmen zeigen, dass kein einziger Spieler die Hymne sang. Entgegengenommen hat die Nation den Titel dennoch. Man war halt noch ein wenig unaufgeregter und entspannter, was Andersdenken und Abweichler anging. Und vielleicht war es in dieser Hinsicht doch früher ein bisschen besser.

Lesen Sie auch auf Cicero Online: Seyran Ates beschreibt, warum das Verhalten von Özil und Gündogan symptomatisch für die Wirklichkeitsverdrängung beim Thema Integration ist

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martin falter | Di., 15. Mai 2018 - 14:48

Doch muss ich als Privatmann sagen, dass die Beiden in meinen Augen es nicht verdient haben für Deutschland zu spielen. Tut mir leid.
Gerade weil das deutsch türkische Verhältnis die letzten Monate so angespannt war und wahrscheinlich auch weiter sein wird, war das Vorsatz zumindest von Erdogan. Die Spieler sind Vorbild im Fußball aber auch für die Gesellschaft. Was würden alle sagen wenn der eine oder andere sich als Nazi outen würde. Wäre dann auch alles gut?

Ich bin ganz Ihrer Meinung Herr Falter, eine gewisse Verantwortung haben unsere Fußballgrößen wohl. Wenn sie in Deutschland aufgewachsen sind, verstehe ich nicht, dass man einen Herrn Erdogan als "meinen Präsidenten" benennen kann.! Da hört für mich die Meinungsfreiheit auf, im übrigen scheint sie nicht für alle zu gelten!

Nein. Damit hört Meinungsfreiheit sicher nicht auf.
Ich vermute, die Mehrheit der Deutschtürken sieht , wie Herr Özil, Die Türkei als IHR Land und Präsident Erdogan als IHREN Padischah.
Aber die spielen eben auch nicht in der deutschen Nationalmannschaft.
Niemand, der Erdogan als Seinen Präsidenten verehrt, sollte in einem anderen Nationalteam als dem türkischen spielen.

Özil, Gündogan und Emre Can sind ein Spiegelbild deutscher Realität. Alle bekommen eine Einladung von Erdogan - 2/3 nehmen an, einer lehnt ab (Can). Die mangelnde Integration scheitert weder am Geld noch an Bildung wie gerne argumentiert wird. 3 Menschen mit türkischem Migrationshintergrund haben in Deutschland eine tolle Karriere gemacht mit unglaublichen Gehältern und dennoch scheinen zwei davon nicht wirklich in Deutschland angekommen zu sein. Warum hinterfragt das weder die Politik noch der DFB?
https://www.welt.de/sport/fussball/article176368375/Oezil-Guendogan-bei…

Herr Falter,

Ihren Beitrag unterschreibe ich mit der Ergänzung, dass die Vorbilrolle nicht erfüllt wurde und jetzt auf keinen Fall mehr auftauchen sollte.
Leider ist der DFB titel- und geldgierig, im Wettbewerb mit der Türkei um die WM 2024 - Verzicht auf den möglichen Titel 5 ist wohl inakzeptabel, nachdem man die grosse Ehrlichkeit ausgepackt hat, nun, da Niersbach & Co die Plätze räumen mussten.
Armes Fussballdeutschland - aber Merkel darf bestimmt wieder in die Kabine.

Markus Michaelis | Di., 15. Mai 2018 - 15:18

Im Prinzip stimme ich Herrn Heitmann bei allen Jas und Neins zu. Allerdings ist es nur dann locker, solange man die eigenen Werte nicht grundsätzlich gefährdet sieht. Was 'man', 'Werte' und 'grundsätzlich' angeht, gehen die Vorstellungen weit auseinander, was im Prinzip auch gut so ist. Nur lassen sich an diesem Punkt die wenigsten Menschen von irgendwelchen theoretischen, praktischen oder sonstigen Überlegungen, Drohungen oder Anreizen noch reinreden. Deswegen steht vielleicht ein Özil strahlend neben Erdogan - aus seiner Sicht und für seine Werte ist das wahrscheinlich sehr stimmig und ihm zu gönnen. Aber andere Menschen werden ihren Werten nachhängen, die zum Teil dazu unverträglich sein werden.

Nur locker wird das nicht gehen. Ich denke jede Gesellschaft hat immer auch ein Momentum der Abgrenzung, das in Situationen solange wächst und sich wandelt, bis wieder ein stabiler Punkt erreicht ist.

Volker Krull | Di., 15. Mai 2018 - 15:19

Die deutsche Regierung (Staat) erlaubt die doppelte Staatsbürgerschaft für deutsche Migrantenkinder aus bestimmten Nationen. Somit haben diese Bürger einen deutschen und einen ausländischen Präsidenten. Gündogan und Özil gehören zu den besten Fussballern der Welt und sind finanziell Multimillionäre. Hätten sich beide mit 21 Jahren für einen Staat entscheiden müssen, gäbe es dieses Problem heute nicht. Leider profilieren sich jetzt Politiker/Presse im Schatten der beiden Weltstars.
Die deutsche Politik hat aus der Misere zu lernen. Ich hoffe das Sport und Politik streng getrennt bleiben und das die Meinungsfreiheit erhalten bleibt.
"Biodeutsche" dürfen keine ausländische Staatsbürgerschaft annehmen, ansonsten verlieren
sie direkt ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Das deutsche Recht ist nicht für alle deutschen Bürger gleich. Es ist halt gefühlt negativ, wenn deutsche Gesetze (doppelte Staatsbürgerschaft) wegen der Moral verändert bzw. aufgehoben (Grenzöffnung 2015) werden.

hätte 2 Pässe, wenn es damals schon möglich gewesen wäre. Kam aber erst danach.

Zumindest haben die Doppelstaatler die Möglichkeit ihren Präsidenten zu wählen: Herr Erdogan wurde direkt vom türkischen Volk gewählt, während ich als deutscher Einzelstaatler einen von den Parteien ins Amt gebrachten Kandidaten vorgesetzt bekomme, den ich mitnichten wollte. Im Vergleich zu vielen Deutsch-Türken habe ich für mich persönlich keinen Präsidenten, da er nicht von der Mehrheit der Bürger (dem Souverän) demokratisch bestimmt wurde.

Gisela Fimiani | Di., 15. Mai 2018 - 15:20

Alles richtig, Herr Heitmann, doch unterstelle ich diesen „erwachsenen, öffentlichen Personen“, dass sie um ihre Wirkung in der Öffentlichkeit wissen. Der Breitner Vergleich trifft hier nicht.

"Muslime werden nie vollwertige Deutsche sein" schreibt die ZEIT. Schlusssatz des Artikels: "Auch bleibt die Frage, ob eine hundertprozentige Identifikation überhaupt ausreichen würde, um von Deutschen vollwertig akzeptiert zu werden."
Leider verstehen sich viele erst einmal als Moslems und dann als Glied eines Volkes. Umgekehrt könnte ein Schuh daraus werden. "Ich bin Deutscher und Moslem." Das eine schließt das andere nicht aus. Juden, Hindus, Buddhisten im Lande sind alle durch und durch deutsch und halten sich an deutsches Recht und Gesetz. Auffällig sind ausschließlich Muslime. Nun eben auch in "Der Mannschaft" - national sind wir ja schon längst nicht mehr. Kann es sein, dass die Mehrheit der Muslime nicht integrierbar ist? Andere Religionen schaffen Integration mühelos und bleiben doch authentisch. Sie sind Deutsche und sie sind willkommen.

https://www.zeit.de/sport/2018-05/mesut-oezil-ilkay-guendogan-deutsch-t…

Michaela Diederichs | Di., 15. Mai 2018 - 15:21

Als Repräsentanten misslungener Integration gehören die Jungs natürlich in die deutsche Nationalmannschaft. Das mit der Integration klappt nämlich nicht so besonders gut in Deutschland.

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Dass die beiden türkisch-stämmigen Fußballer Fotos mit Erdogan (der offensichtlich ihr Präsident ist) veröffentlichen, ist ihr gutes Recht. Dass sie trotzdem in der deutschen Nationalmannschaft auflaufen dürfen, ist mehr als pikant. Das Ganze entlarvt ziemlich eindeutig, wie es um die Integration in Deutschland tatsächlich bestellt ist. Seit Jahren wird die Fußball-Nationalmannschaft als herausragendes Beispiel für gelungene Integration gepriesen. Wenn diese Nationalmannschaft ein Beispiel für gelungene Integration sein soll, wie verheerend muss es dann um die Integration generell stehen?

Michaela Diederichs | Mi., 16. Mai 2018 - 22:40

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

Um die Integration ist es verheerend bestellt. Herr Abdel-Samad hat darauf hingewiesen. Frau Ates, Herr Mansour, Herr Bassam Tibi und viele andere mehr. Deutschland ist ein klassischer Fall von völlig misslungener Integration. Schulen schlagen Alarm wegen des beginnenden Ramadan. Es ist ein einziges Fiasko. Nur ein sehr! gemäßigter Islam passt nach Europa. Eingehegt und eingepflegt wird aber von der Politik der fundamentalistische Islam. Dem kann man vermutlich nur noch mit einem radikalen Rechtsruck begegnen. Genauso verheerend. Aber anders wird es wohl nicht gehen.

Bernhard Jasper | Di., 15. Mai 2018 - 15:52

Herr Heitmann, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Wenn die Bundeskanzlerin in die Kabine der deutschen Auswahlmannschaft geht, wird der Fußball-Sport auch politisch instrumentalisiert.

Mit symbolischen Gesten kann eine Position ausdrückt werden. Symbole haben dabei auch immer die Funktion von Trennung und Verbindung, als Zeichen von Gemeinschaft und Unterscheidung.

Übrigens sind unsere türkischen Mitbewohner sehr stolz auf ihre „göttlichen“ Ausnahmekicker. Zurecht, jedoch entscheidend ist auf dem Platz.

Harro Meyer | Di., 15. Mai 2018 - 15:56

Nur dem Herrn Erdogan, weil er den von der deutschen "demokratischen Journaille" vorgegebenen Verhaltenskodex nicht mag, keine Hand zu geben, halte ich für grenzwertig unhöflich.
Aber was tut's. Der heute so hochgelobte Atatürk hatte mit ähnlichen Problem zu tun (s.die Erinnerungen von Morgenthau Amb.).

Per L. Johansson | Di., 15. Mai 2018 - 16:05

Man muß die Hymne nicht mitsingen und man muß auch Herrn Steinmeier nicht mögen. Ihr Präsident ist er dennoch, schließlich haben beide die deutsche Staatsbürgerschaft.
Vor allem aber wird deutlich, daß Özil und Gündogan sich offensichtlich nicht als Deutsche mit türkischen Wurzeln, sondern als Türken sehen.
Das ist nicht nur bedauerlich, das ist bedenklich.
Wenn nicht einmal bei zwei beruflich erfolgreichen und geachteten Nationalspielern die Integration gelungen ist, was soll denn dann aus all den anderen Migrantenkindern werden, die in unseren Kindergärten und Grundschulen schleichend zur Mehrheit werden?
Nicht einmal die beiden „Vorzeigejungs“ für unser ach so buntes Deutschland wollen offensichtlich Deutsche sein.
Und ihre Wertschätzung für Erdogan läßt zweifeln, ob sie die Grundwerte unserer Gesellschaft teilen.
Beide offenbaren ungeniert, was leider längst Realität geworden ist.
Denn hinter ihnen steht eine rasant wachsende Anzahl ganz ähnlich denkender Muslime.

Frau Sawsan Chebli würde auch lieber ein Kopftuch tragen. Verzichtet aber der Karriere wegen darauf. Für sie ist die Scharia auch mit dem Grundgesetz vereinbar. Dies alles wird ganz ungeniert ausgelebt und gesagt. Auf mich wirkt das verstörend.

Sie haben recht. Herr Löw nominiert die Jungs trotzdem. Auch wegen ihrer Verdienste um die Integration. Was Herr Löw wohl unter Integration versteht ? Wie wäre es wohl wenn wir ganz viele so integrierte hätten ? Oder haben wir sie ?

Jürgen Althoff | Di., 15. Mai 2018 - 16:14

wie hätte sich Herr Heitmann gewunden, wenn sich zwei deutsche Nationalspieler mit Herrn Gauland hätten ablichten lassen. Da wäre die ganze Verlogenheit zutage getreten...

Ann-Kathrin Grönhall | Di., 15. Mai 2018 - 16:49

Antwort auf von Jürgen Althoff

Genau das hab ich auch gedacht beim Lesen des Beitrages.
Wie wäre die Reaktion gewesen hätten sich ein oder zwei deutsche Nationalspieler
mit Herrn Gauland abbilden lassen?
Das ist nicht schwer zu erraten und fuehrt den ganzen Artikel ad absurdum.

Zumal sich einige Fussballvereine nicht entblöden zu verkuenden dass AfD-Mitglieder
in ihren Stadien nicht erwuenscht sind.

Jürgen Althoff | Di., 15. Mai 2018 - 17:39

Antwort auf von Ann-Kathrin Grönhall

Man stelle sich z.B. zwei Russlanddeutsche Spitzensportler vor, die Herrn Gauland drängen, auf mehr Eigeninitiative der heutigen Migranten zu drängen: Wir haben uns alles schwer selbst erarbeitet und waren aus Eigenleistung erfolgreich. Deshalb fordern wir, dass dies auch von den aktuellen Migranten und Flüchtlingen seitens der deutschen Gesellschaft verlangt wird.
Da würde sich nicht nur Herr Heitmann schwer tun. Tatsächlich gibt es solche Neubürger mit Migrationshintergrund erfreulicherweise tatsächlich. Herr Bystron, der AfD- Vorsitzende in Bayern ist als CSSR- Flüchtling ein solcher

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 15. Mai 2018 - 16:16

bei wem Merkel in den letzten Jahren (zu häufig) zu Besuch war, würde ich sagen Erdogan.
Ich würde sogar überlegen, ob sie damit Erdogan nicht den Weg zu seinem "Alleingang", den aber doch mindestens 50% der türkischen Bevölkerung gut finden, geebnet hat.
Vielleicht hat man vergessen, den Fussballern zu sagen, dass auf Merkels Liste jetzt Macron ganz oben steht, weshalb sie vielleicht nicht mehr zum Fussball sondern zur Tour de France auftauchen wird.
Mir gefällt nicht, dass über die doppelte Staatsbürgerschaft Politiker anderer Nationen nach Deutschland "hineinregieren können".
Man sollte das ändern.
Ich glaube nicht, dass dies so gedacht war.
Ich glaube nicht, dass die Befindlichkeiten vereinzelter Personen vor Staatsräson geht, dem einzelnen seine Möglichkeiten aber so weit möglich gelassen werden sollte, wie ja auch Rückkehrrecht.
Dann aber bitte ohne Wählen im Zweitland.
Manche Menschen haben mehrere Namen.
Die schreibt man auch nicht übereinander. Es gibt den Rufnamen.

Olaf Voß | Di., 15. Mai 2018 - 16:23

Für mich gibt es nichts langweiligeres, als den Fußball, somit ist es eher müßig, diesen Vorfall zu kommentieren. Aber: Das Verhalten der Spieler ist hochpolitisch; und so sage ich: "Gehts raus und spielt Fußball für die Türkei." Dann passt es auch mit der Lobhudelei für "Euren" Präsidenten.

geht aber leider nicht. Öszul hat die türkische Staatsbürgerschaft abgegeben und der andere war schon für Deutschland im Einsatz und darf daher nach türkischen Regeln nicht mehr in der dortigen Nationalmannschaft eingesetzt werden. Außerdem hat Joggi Löw großes Verständnis. dafür, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln aufgrund der Heimatliebe zu den Ländern ihrer Väter ein “gespaltenes Verhältnis“ hätten. Die Begriffe Heimat und Heimatliebe sind also nach dieser Lesart offensichtlich nicht peinlich, wenn es um ein Land außerhalb Deutschlands geht.

Die beiden Fußballer sind Idole für junge Menschen in der ganzen Welt, sie sind bekannter als die meisten deutschen Politiker. Und dann solche Bilder mit Erdogan, der Israel und die Juden hasst, der Deutsch-Türkinnen dazu auffordert 5 Kinder zu bekommen und im Wahlkampfmodus ist. Die Jungs wussten sehr genau, was sie taten. Sie auch noch mit der Nominierung im deutschen Kader zu belohnen, ist kein gutes Signal. Ein Schlag ins Gesicht all jener Türken, die gut integriert sind und sich vor Erdogan fürchten.

Michael Völkel | Di., 15. Mai 2018 - 17:01

Wäre ein Nationalspieler nun Sympathisant oder Wähler der demokratischen AFD - wie sähe wohl die offizielle Reaktion aus? Eintracht Frankfurt will meines Wissens gegen AFD-Anhänger unter den Fans vorgehen...
Übrigens war der spätere FLN- Führer und erster Staatschef Algeriens Ahmed Ben Bella Kicker bei Olympique Marseille. Die französischen Siedler hat er dann trotzdem aus Algerien vertrieben.

Wibke Nolte | Di., 15. Mai 2018 - 17:04

Endlich mal ein wohltuend unaufgeregter Kommentar zu dem Thema. Man mag das Verhalten von Özil und Gündogan für klug oder weniger klug halten, auf jeden Fall ist es unter Meinungsfreiheit einzuordnen.

Wo bleibt die Aufregung, wenn sich Gerhard Schröder werbewirksam mit Putin ablichten lässt?
Gelten für Nationalspieler andere, strengere Regeln?

Ich kann jeden mit türkischen oder anderen Wurzeln verstehen, der sich auch noch mit dem Land verbunden fühlt, aus dem seine Eltern stammen. Zumal Gündogan auch noch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt.

Es wird Zeit, den Begriff "Integration" einmal zu definieren.

Helmut Sandmann | Di., 15. Mai 2018 - 18:43

Antwort auf von Wibke Nolte

Da liegen Sie voll daneben, Sie schauen weder TV noch lesen Sie Zeitung, denn es gab sehr viel Aufregung dass Schroeder in vorderster Reihe stand um Putin zu gratulieren, aber Deutschland ist nun mal ein Aufregerland insbesondere bei Nichtigkeiten. Nicht auszudenken wenn sich ein Nationalspieler mit einer AFD Groesse haette ablichten lassen, der sofortige Ausschluss aus der Nationalmannnschaft waere gewiss gewesen. Bezgl. Guendogan haben Sie recht, der ist durch und durch Tuerke, und obendrein ein Opportunist der seinesgleichen sucht. BVB Dortmund hat Guendogan jahrelang durchgefuettert als er aufgrund von Krankheit nicht Fussball spielen konnte, kaum war er gesund hat er den lukrativen Absprung gemacht. Vermutlich hat Guendogan das Treffen mit Erdogan und die Trikotuebergabe eingefaedelt, Oezil ist ein Mitlaeufer, auf und neben dem Spielfeld.

Günter Fischer | Mi., 16. Mai 2018 - 00:46

Antwort auf von Wibke Nolte

Ich denke, dass Sie das nochmals nachlesen sollten.

Es gab doch sehr grosse Empörung, als Schröder dem Putin zur Neuwahl gratulierte.

Karsten Berg | Mi., 16. Mai 2018 - 10:36

Antwort auf von Wibke Nolte

Natürlich haben die Beiden ein recht auf eine eigene Meinung. Und wenn sie der Ansicht sind, sich mit einem Demokratiefeind und Despoten wie Erdogan lächelnd abbilden lassen zu müssen und Ergebenheitsfloskeln vorzuführen- bitte deren Bier. Dann aber möchte uns der DFB zukünftig auch mit irgendwelchen pseudohumanitären Werbeaktionen für Toleranz, Demokratie, gegen Hass und Rassismus verschonen, bei denen die beiden Erdoganfans involviert sind. Denn all das verkörpert der Diktator vom Bosporus. Ansonsten kann man leider nur feststellen, dass das Verhalten von Özil und Gündogan eigentlich typisch ist für ganz viele Doppelpass-Türken oder türkischstämmige Deutsche. Sie sind, auch wenn sie oftmals in 3. Generation hier in Deutschland leben, eben in erster Linie doch Türken. Das kommt vielleicht auch daher, dass wir Deutschen uns so schwer tun mit unserer Identität, ganz im Gegenteil zum türkischen Selbstverständnis, welches unerschütterlich und frei von historischen Zweifeln oder Schuld ist

Juliana Keppelen | Mi., 16. Mai 2018 - 11:30

Antwort auf von Karsten Berg

sollen wir mal aufzählen mit wie viel "Despoten, Demokratiefeinde etc." unsere "Wertegemeinschaft" guten bis sehr guten diplomatischen Umgang pflegt die sie hätschelt, eine regen Waren- und Waffenhandel treibt und ansonsten das Prinzip der drei Affen betreibt? Da könnte man das ganze ABC duchmachen. Bösewichte sind immer gerade diejenigen wo es politisch opportun erscheint sie als Bösewichter politisch zu vermarkten. Nur zum Verständnis mir gehen die von uns ernannten Bösewichter auch auf den Geist aber noch viel mehr geht mir die Verlogenheit und Bigotterie der "Wertegemeinschaft" auf den Geist.

Alles richtig was Sie sagen, unsere Politiker schütteln allen möglichen bösen Buben die Hände, von Putin bis Abbas, alles angeblich zur Sicherung unser Interessen, aber Erdogan ist schon ein besonderer Fall. Er versucht seit Jahren über die türkische Community hier in Deutschland mitzumischen. Legendär seine Aufrufe an die Türken hier mehr Kinder zu bekommen, um mehr Einfluß zu erlangen und sich auf keinen Fall zu assimilieren, immer Türken zu bleiben. Dieser Typ spielt auf der gesamten Klaviatur des türkischen Nationalismus und bezeichnet uns auch gern mal als Nazi-Staat. Von den Verhältnissen in der Türkei derzeit, wollen wir gar nicht erst anfangen. Und diese beiden Kicker "Vorbilder für die Jugend" machen noch schön Wahlwerbung für den Sultan vom Bosporus. Für Sie mag es bigott sein, sich darüber aufzuregen, für mich ist es nur ein weiterer Hinweis darauf, dass die Integration von Türken hier in großen Teilen nicht funktioniert.

Juliana Keppelen | Mi., 16. Mai 2018 - 14:53

Antwort auf von Karsten Berg

Nur wer hat denn diesen Herrn hier walten und schalten lassen? Er hat nur seine Chance genutzt und dafür wurde er auch noch von unserer Perle aus der Uckermark hofiert. Können sie sich noch an die Klimmzüge erinnern die gemacht wurden um dem Herrn nicht deutlich sagen zu müssen solche Auftritte sind bei uns unerwünscht? Aus Feigheit(vor den USA die schützend die Hand über ihn hielten) hat man ihn gewähren lassen und gehätschelt denn er ist ja ein gaaaanz wichtiges Mitglied der Nato. Also falsch verstandene Solidarität, Wischi-Waschi Politik, immer schön im ungefähren bleiben, sinnfreies Geschwurbel und immer über den großen Teich horchen was dort gewünscht wird ja nicht anecken hat uns in die Situation gebacht, dass wir nur noch mit der Moralkeule reagieren können, von regieren kann schon lange keine Rede mehr sein.

Juliana Keppelen | Di., 15. Mai 2018 - 17:06

Moralkeulen. Der Autor schreibt früher war man doch etwas entspannter. Ich bin schon etwas älter und kann das bestätigen. Dieser moralisch überhöhten Bohei hielt sich gemessen an heute in Grenzen. So gibt es einen Bohei weil Herr Schröder in Russland zur Krönung eingeladen war, heute ein Bohei weil ein Herr Seppelt nicht nach Russland darf, zwei Fußballspieler sich mit dem falschen Regenten ablichten ließen, gestern war irgendwas mit Brötchen und Herrn Lindner, dann kommt Herr Orban dran weil er Soros nicht leiden mag kein Wunder leiden so viele an zu hohem Blutdruck. Da wird sich über Unwichtigkeiten, Kinkerlitzchen und Nebensächlichkeiten aufgeregt und die Moralkeule geschwungen während Dinge die uns wirklich was angehen und für jeden wichtig dabei hinten runter fallen in der Wahrnehmung.

Während aber die sonstigen täglichen Aufreger schnell verpuffen, ist dieses Nicht-Thema ein Thema, weil es hier um Türken und wohl auch um Moslems geht. Hinter der Kritik an den beiden versteckt sich grundsätzliche Türken- und Islamfeindlichkeit. Was auch das Gros der Kommentare zu diesem Artikel bestätigt. Hätte sich irgendein Nationalspieler mit Kaczinsky, Órban oder einem anderen undemokratischen Popullisten, von denen wir in Europa mehr als genug haben, abgelichtet, hätte kein Hahn danach gekräht.

Aktionen wie diese sind jedenfalls nicht dazu geeignet, "Türken und Islamfeindlichkeit" abzubauen- zeigen sie doch (wie auch bei der Erdogan-Wahl letztes Jahr),
wie wenig sich viele Türken/ Moslems mit den westlichen Werten identifizieren und hier ein Staat im Staate sind.
Das das bei uns Un- und Andersgläubigen nicht auf besonders viel Sympathie stößt, dürfte doch klar sein.
Ein bißchen Selbstkritik würde besagter Migrationsgruppe gut tun. Auch ein bißchen Dankbarkeit gegenüber der Aufnahmegesellschaft wäre schön, und nicht- wie oft zu beobachten, Abgrenzung und Verachtung.

Christian Dörr | Di., 15. Mai 2018 - 17:32

Matthias Heitmann ist im Zeitablauf richtig wischi waschi geworden. Aus Frankfurter Tagen war mir der Name bekannt und ich hatte eine Person im Kopf, die ich bereits optisch dem "linksliberalen" Spektrum zugeordnet hätte. Umso überraschter war ich, dass die ersten Cicero-Artikel von konservativer Haltung zeugten. Mittlerweile wird keine Haltung mehr bezogen und der Weg geht Richtung langweiligem Mainstream. Schade, dass der Mut abhanden gekommen ist.

den Säbeltanz getanzt und sich possiert hätte sich die Aufregung in Grenzen gehalten. Und Frau Merkel ist ja auch zur besten Wahlkampfveranstaltungszeit zu Herrn Erdogan gepilgert um einen Deal auszuhandeln. Nur zum Verständnis mir geht Herr Erdogan oder die Saudischen Prinzen irgendwo am A....... vorbei mir geht nur diese Heuchelei, Bigotterie und dieser Moralterror ganz gewaltig auf die Nerven. Zumal ja die Grenze zu "wer sind zur Zeit die Guten und wer die Bösen" fließend sind und auch mal wechseln kann.

Alfred Simon | Di., 15. Mai 2018 - 18:51

Wenn sich zwei ehemals türkische Fußballspieler für die Deutsche Nationalität und auch Nationalspieler
entscheiden, aber dann Wahlkampfhilfe für einen
zweifelhaften Präsident Erdogan leisten, empfinde
ich das als Beleidigung für einen Deutschen Bürger.
Ich fühle mich nicht als Chauvinist.

Gregor Kühn | Di., 15. Mai 2018 - 18:57

Das Problem liegt für mich nicht so sehr bei Özil und Gündogan, sondern bei der Reaktion des DFB.
Wie glaubwürdig ist dieser Verband, wenn er einerseits mit viel Pathos für Toleranz, Vielfalt, Respekt usw. plädiert und dann Spieler für die WM nominiert, die sichtbar mit einem Erdogan sympatisieren, der diese Werte mit Füßen tritt. Lieber DFB, zukünftig bitte weniger Moral! Und Herr Heitmann, vielleicht haben sie als bekennender Eintracht-Frankfurt-Fan Einfluss auf Präsident Fischer und können ihn dazu bewegen, gegen die beiden Spieler Haltung zu zeigen und ein Stadionverbot auszusprechen. Das war ihm bei AFD-Wählern ja ganz wichtig und sollte ihm bei Diktatorenfreunden doch erst recht wichtig sein...diese elende Doppelmoral, dieses unglaubwürdige Gefasel von Haltung zeigen!

89% der Befragten fanden das Verhalten von Özil und Gündogan inakzeptabel. Und das ganze Geschwurbel, die Sache schönzureden und irgendwie zu rechtfertigen, ist unsinnig.
Wenn die Beiden so ein tiefes inneres Bedürfnis haben das zu machen, dann sollen sie auch die Folgen tragen und der DFB soll sie aus dem Kader ausschließen. Leider sind die Herrschaften erfolgs- und profitgierig und wollen auf zwei gute Spieler nicht verzichten. Charakter ist da nicht so gefragt. Und von Löw erwarte ich mir schon gar nix.

Gerd Runge | Di., 15. Mai 2018 - 18:58

warum sich die beiden Herren für die deutsche Nationalmannschaft entschieden haben.
Nicht etwa, weil sie sich Deutschland emotional mehr verbunden fühlen, sondern weil sie sich damit eine Steigerung ihres Marktwertes versprochen haben.
Und außerdem kann keiner dieser beiden so blöd sein, daß sie sich der politischen Tragweite ihres Tuns nicht bewußt waren.
Wenn ich mir um meine Werbewirksamkeit seit Jahren bewußt bin (oder gemacht werde), dann sollte ich mir auch um meine gesellschaftlich-politische Wirkung bewußt sein (oder gemacht werden).
Ich bin gespannt auf das argumentative Herumgeeiere, was jetzt aus dem DFB abgesondert wird, damit ihre Aufnahme in den WM-Kader begründet werden kann.

Cecilia Mohn | Di., 15. Mai 2018 - 19:43

Nun meinetwegen sollen die Fußballer begrüßen wen sie wollen - aber die Nationalhymne des Landes für das sie antreten sollten sie mitsingen, ansonsten sollten sie auch für dieses Land nicht antreten dürfen. Das ist meine Meinung. Punktum.

Mathias Trostdorf | Di., 15. Mai 2018 - 19:59

Für mich ist es doch eher so, wie es erfreulicherweise diesmal auch einige andere Journalisten sehen: Die Haltung dieser beiden Fußballer ist symptomatisch für die Haltung vieler Deutschtürken, die sich heimlich oder auch weniger heimlich nach einer idealisierten türkischen Heimat sehnen, weil sie sich hier nie zu Hause gefühlt haben, und Deutschland nur aufgrund vielfältiger Vorteile und des Lebensstandards benutzen.
Das liegt mittlerweile auf der Hand und sollte nicht weiter relativiert werden, da auch hier mal wieder Goodwill und ideologische Brille von der Realität eingeholt wurden.

Robert Schmidt | Di., 15. Mai 2018 - 20:40

Die elaborierten und wortreichen Ausführungen wären gar nicht nötig gewesen.
Es ist spürbar dass dieser Journalist, ähnlich wie die meisten Politiker, zwar von richtig und falsch redet, sich aber letztlich mit bestimmten Interessensgruppen arrangieren will und den Weg des geringsten Widerstandes sucht.

Für den normalen Fussballfan ist die Nationalmannschaft aber eine Mannschaft, die die Nation repräsentiert und da passen eben zwei Spieler nicht hinein, die begeistert mit einem ausländischen Herrscher posieren, der nicht nur Werte unserer westlichen Zivilisation verhöhnt, sondern mehrfach gegen Deutschland agitiert hat.
Das Ende ist allerdings sowieso klar: die Spieler werden spielen - aber die Begeisterung für die Nationalmannschaft wird schwinden.

Christine Sander | Di., 15. Mai 2018 - 21:02

da schütteln 2 türkische Staatsbürger ihrem Präsidenten die Hand. Na und, rege sich diese Moralisierer auch so auf, wenn 2 deutsche Staatsbürger ihrer Kanzlerin die Hand schütteln?
welche Überheblichkeit spricht aus dieser Aufregung!

Steffen Loos | Di., 15. Mai 2018 - 21:39

Man stelle sich folgendes vor:
Ein Deutscher Nationalspieler lässt sich mit Gauland ablichten, wie er ihm ein Trikot mit überschwänglicher Widmung überreicht. Ich möchte wetten, dass Jogi ihn sofort aus dem Kader geschmissen hätte und das seine Karriere ab sofort beendet wäre. Dabei ist Herr Gauland im Gegensatz zu Erdogan ein lupenreiner Demokrat. Aber für Özil und Gündogan hat man Verständnis.

Paul Liesner | Di., 15. Mai 2018 - 22:35

Der in Gelsenkirchen geborene Ilkay Gündogan schrieb auf sein Trikot: „Für meinen Präsidenten, hochachtungsvoll“. Der DFB Präsident und Jogi Löw haben ihm schon verziehen. Auch das große Mediengeschrei in der Mainstream Presse bleibt überwiegend aus und wird bald vergessen sein.
Was würde wohl passieren, wenn sich ein DFB Nationalspieler mit einem AfD Politiker, z. B. Alice Weidel, in ähnlicher Form ablichten ließe?
Erinnert sei noch an die Aussage von Afd Politiker Alexander Gauland vor zwei Jahren zu Nationalspieler Jerome Boateng. „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Die Empörung wollte gar nicht mehr enden.

Frank Grundmann | Di., 15. Mai 2018 - 22:46

Alles was bisher über sogenannte "integrierte Miranten" gesagt wurde wird in dieser Causa bewiesen. Es stehen hier zwei öffentlich für die Aussage: "Wir sind nicht zu integrieren. Das ist nicht unser Wunsch und nicht unsere Absicht, aber solange wir können, genießen wir eure Wohltaten, Deutsche, ansonsten folgen wir Erdogan!" Diese Typen dürfen natürlich keine Möglichkeit erhalten, sich in unserer deutschen Gesellschaft einzurichten aber man sollte ihnen die Chance eröffnen, die Bundesrepublik in Richtung Türkei zu verlassen. Dort angekommen steht ihnen sicher eine große sportliche Zukunft im türkischen Fußball offen.

Eberhard Rademeier | Di., 15. Mai 2018 - 23:17

gelungener Integration /Sarkasmus off. Offensichtlich genügt es doch nicht, einen deutschen Pass (oder Zweitpass) in der Tasche zu haben, um sich glaubhaft als "integriert" zu geben. Ich möchte dann lieber doch nicht wissen wie es im Inneren derjenigen Muslime aussieht, die von entsprechenden deutschen Politikern lediglich als "gut integriert" bezeichnet werden. Oder entstammen diese Äußerungen doch eher der dümmlichen Arroganz von zwei Jung-Millionären, deren Potenzial weniger zwischen den Ohren, sondern ganz weit unten zu suchen ist. Wie auch immer - solange es noch keine deutsch-türkische Nationalmannschaft gibt, wären sie besser in einer rein türkischen Nationalmannschaft aufgehoben.

Manfred Gimmler | Di., 15. Mai 2018 - 23:38

Herr Heitmann, nennen Sie mir doch bitte zum besseren Verständnis Ihres Beitrages einen Politiker der letzten 100 Jahre, wo Fußballer auf keinen Fall das Recht gehabt hätten, jenen gut zu finden.

Brigitte Simon | Di., 15. Mai 2018 - 23:44

Das nenne ich Klartext.
Und wieder ließ unsere Kanzlerin einen ihrer salomo-
nischen Texte von Stefan Seibert verkünden:
"Es sei eine Situation gewesen, die Fragen aufwirft
und zu Mißverständnissen einlud". Danke Frau Merkel! Knallhart!
Und dennoch hinterfrage ich: Auf welche Situa-
tion beziehen sich diese? Eine Situation, die Fragen
aufwirft und sogar zu Mißverständnissen einlud?
Ihre Antwort könnte sein:
Ähnliches in der Türkei selber schon erlebt. Da trug
ich Bärtchen und eine Uniform. Stand mir aber
nicht (Griechenland lasse ich einmal außen vor).
Nun ja, ich bin nicht nachtragend, denn:
Siehe Betreff.
Herrn Heitmanns Artikel ist für mich nicht akzep-
tabel. Auch Toleranz zeigt Grenzen auf. Die Inte-
gration Gündogans und Özils bleibt aus deren
Blickwinkel dahingestellt. Ein deutscher Paß oder
zwei Pässe geben beiden Herren die Möglichkeit,
in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen.

Günter Fischer | Mi., 16. Mai 2018 - 00:30

Sicher sind Gündogan und Özil excellente Fussballer. Sie sind nicht die Einzigen mit migrationsbedingten Problemen, jedoch ohne deren Möglichkeiten dieser beiden Herren.
Was beide sich hier demonstriert haben, sprengt den Rahmen alles Erträglichen, ist nicht gelebte Integration.
Beide sind als langjährige Profis mit den Folgen von Marketing, gleichgültig,welcher Art, voll vertraut. Sie wussten sehr genau was sie taten und ihre Statements über die DFB-Co-Redner sind das Resultat ihrer Berater und des DFB.
Jetzt wird jedem türkischen Politiker in Deutschland jede Art von Wahlkampf öffentlich untersagt, dieses Bekenntnis für den demokratiefeindlichen Erdogan konterkariert das. Ich meine, dass es für solche Sportler zuende sein sollte, Deutschland international zu vertreten. Ein Unding, die Vorteile Deutschlands zu nutzen, um einen Despoten zu hoffieren, der Demokratie mit Füssen tritt. Viel leichte konnte man es der AfD und Co nicht machen.
Dann verzichten wir eben auf den 5. Titel.

Stefan Forbrig | Mi., 16. Mai 2018 - 00:55

… Herr Heitmann, so gehts ja nun nicht. Natürlich ist der Auftritt mit Erdogan ein politisches Statement, welches die Beiden da abgeben. Sie haben gerade durch ihren Job auch eine Idol/Vorbildfunktion für viele Menschen. Und wenn die sich wollten nur um Fußball scheren, wäre es auch anders gegangen, Emre Can hat es vorgemacht.
Und ich hätte Sie mal hören wollen, wenn die Beiden sich zu Björn Höcke auf die Bühne gestellt hätten, da wäre hier Achterbahn gewesen und nix mit "die haben halt nur ihre Heimatverbundenheit ausgedrückt". Ich glaube Frau Merkel hätte dann höchstselbst den Jogi aufgefordert, die Beiden sofort aus dem Kader zu werfen. Da werden sie alle munter.
Entweder die halten sich aus politischen Signalen raus, wie z.B. sehr wohltuend Helene Fischer, oder die setzen ein politisches Zeichen, so wie die das getan haben, dann brauchen die sich aber nicht wundern - und Sie auch nicht, Herr Heitmann- , wenn man das als ein Solches wertet.
So wird ein Schuh draus.

André Oldenburg | Mi., 16. Mai 2018 - 06:17

Jeder hat das Recht Erdogan zu unterstützen.
Aber kann der Trainer solchen Spielern vertrauen, deren Herz mehr für die Türkei als für Deutschland schlägt?
Deshalb hat der Trainer auch das Recht alle Überlegungen in seine Aufstellung einzubeziehen.

Stefan Zotnik | Mi., 16. Mai 2018 - 06:46

lieber Herr Heitmann,
wenn ein deutscher Nationalspieler das Trikot mit "für meinen Präsidenten" signiert?

Die beiden gehören für immer aus der deutschen Nationalmannschaft ausgeschlossen.

Peter Full | Mi., 16. Mai 2018 - 07:12

sind nicht so dumm, wie man sie hinstellt.
Bei Vertragsverhandlungen wissen sie genau was tun, d. h. sie wussten auch mit Ergodan genau was sie taten...
Sie gehören nicht in das deutsche Nationalteam, oder wir lösen es konsequenterweise auf, wie die Grünen es gerne hätten.

Gottfried Meier | Mi., 16. Mai 2018 - 07:14

Ich hätte Özil und Gündogan aus dem Kader gestrichen. Deren Verhalten war für eine deutsche Nationalmannschaft unwürdig. Man hätte hier einmal ein klares Zeichen setzen müssen. Das Zeichen, das die beiden gesetzt haben ist fatal, besonders in der Türkei.

Armin Latell | Mi., 16. Mai 2018 - 08:26

überzeugen keinesfalls. Das war ja kein zufälliges Zusammentreffen und die Reaktionen von vorneherein klar. Bin kein Fachmann, aber soweit ich weiß, hat jeder dieser Ego-Millionäre einen Berater und ich zweifle nicht daran, dass auch diese dem Treffen zugesagt haben. M.E. Eine bewusst geplante Provokation. Auch frage ich mich, wie es sein kann, dass diese Herren ein Trikot verschenken, das ihnen nicht gehört, sondern dem Verein. Was, Herr Heitmann, hätten Sie gesagt, wenn sich die beiden mit Weidel oder Gauland hätten ablichten lassen? Ihr Vergleich mit Breitner hinkt stark, er ist mit seiner Gesinnung nicht hausieren gegangen. Selbstverständlich dürfen Fußballer eine Meinung haben, aber wenn sie in der Nationalmannschaft spielen, sind sie eben nicht nur Fußballer, sondern auch Repräsentanten ihres Landes. Das hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, genauso wenig wie die programmatischen Entgleisungen eines Kollegah oder Farid Bang. Sie haben ihre Popularität schamlos ausgenutzt.

Dr. Florian Bode | Mi., 16. Mai 2018 - 08:36

Die stolzen Herren osmanischer Wurzelei können einfach mit dem Mutti-Nutschi-Nutschi Regierungstil von Merkel & Co. nichts anfangen und sehnen sich nach einer starken (männlichen) Hand. Da kommt ihnen der Mann vom Bosporus gerade recht.

helmut armbruster | Mi., 16. Mai 2018 - 09:29

Fußball lebt von Emotionen, nicht von sachlichen Argumenten. Das sollten die beiden Erdogan-Besucher eigentlich auch wissen.
Daher wirft diese Geschichte gar kein gutes Licht auf sie. Denn entweder sind sie so unsensibel und ohne Einfühlungsvermögen in die Psyche des deutschen Publikums - für welches sie ja spielen - oder sie sind einfach nur ungeschickt, dumm und rücksichtslos.
Ich verstehe Löw nicht, dass er ihnen das hat durchgehen lassen. In einer Nationalmannschaft kann man nicht zwei Herren gleichzeitig dienen. Wir sind hier nicht in der Bundesliga, wo man Legionär ist, also für Geld spielt.
Eine Nationalmannschaft aus Legionären wäre aber ein Unding. Die emotionale Basis würde wegbrechen und wir bräuchten dann weder Länderspiele noch Nationalmannschaften,

Alex Preiss | Mi., 16. Mai 2018 - 09:33

Warum sollte ich mich als Deutscher darüber freuen, wenn "Die Mannschaft" gewinnt, eine extra vom DFB gewählte Bezeichnung um sie nicht mehr "Nationalmannschaft" nennen zu müssen.

Das ist derart absurd, dass es fast schon komisch ist, da es ja im Wettstreit der Nationen darum geht, eben seiner Nation die Daumen zu drücken.

Nada Petek | Mi., 16. Mai 2018 - 09:57

Dieser SKANDAL mit "Nationalspieler" hat mit Paul Breitner als Maoist gar nix zu tun.Paul Breitner hat nur EINE Staatsbürgerschaft und Maoismus war seine private Politische Standpunkt ! Hier ist Problem; Mehrstaatlichkeit, Nationalitetszugehörigkeit, Nationalbewußtsein, und zeigt definitiv ganze armseligkeit doppelten Staadsbürgerschaften für Ausländer !

Ulrich Lepper | Mi., 16. Mai 2018 - 10:15

...beide Vorzeige Jungs der Integration zeigen uns wie super die Integration gelungen ist

Lohmann Peter | Mi., 16. Mai 2018 - 10:26

Hier wird die erfolgreiche Integrationspolitik sichtbar. Integration wäre nur zu erwarten gewesen, wenn man sich nicht von falscher Toleranz hätte leiten lassen. Sie wird von vielen Migranten als Schwäche wahr genommen.Die Parallelgesellschaften haben sich dadurch dank blauäugiger Multikulti Träumerpolitik längst fortentwickelt und sind nicht mehr umkehrbar. Das Ergebnis sind Auftritte wie die von Özil und Gündogan. Sie sind deutsche Staatsbürger und spielen in der 'Mannschaft' weil der wirtschaftliche Vorteil für sie real existent ist. Deutsch denken wollen und werden sie sicher nie. So einfach ist das. Lasst sie spielen auch wenn sie bei der Hymne stumm bleiben. Lasst sie für den Despoten werben, wenn sie das wollen. Ich schaue mir lieber ein Spiel der Spanier mit Spaniern an.

Dirk Gutmann | Mi., 16. Mai 2018 - 12:57

Sehr geehrter Herr Heitmann,
ich stimme mit Ihnen überein, dass die eindeutigen politische Standpunkte der Herrn Özil und des Herrn Gündogan tatsächlich nicht das Problem sind. Nein, es ist der indifferente Umgang damit. Einerseits wurde - auch hier beim Cicero - Solidarität für Ihren Kollegen Deniz Yücel (Was machen eigentlich dessen weniger berühmte Kollegen? Sind diese wieder frei oder einfach nur vergessen?) eingefordert, andererseits soll nun das Bekenntnis zu einem Despoten 8und allem was er darstellt) - ich weis nicht wie ich es genau ausdrücken soll - vernachlässigbar sein? Waren die Bemühungen um Herrn Yücel alles nur hohle Pose? Was also genau wollen Sie Herr Heitmann?

Alfred Kastner | Mi., 16. Mai 2018 - 14:16

Oliver Bierhoff meinte entschuldigend, die beiden seien sich der Symbolik und Bedeutung dieses Fotos mit Erdogan nicht bewusst gewesen.
Unterschätzt er mit dieser Aussage nicht die Intelligenz von Özil und Gündogan?
Vielleicht möchte er aber einfach nur verhindern, dass diese Affäre zu sehr „hochsterilisiert“ wird.
Meines Erachtens sollte man bei Fußballprofis an ihre Fähigkeit zur politischen Diplomatie nicht zu hohe Anforderungen stellen.
Im Gegensatz zu Frauen sind Männer grundsätzlich eher nicht multitaskingfähig.
Männliche Fußballprofis müssen neben ihrem Sport bereits viel Zeit und Engagement in trendige Gelfrisuren und Tattoos investieren.
Vielleicht sollte die Öffentlichkeit daher nicht zu hohe politische Maßstäbe an Fußballprofis anlegen.
Özil und Gündogan jedenfalls sollten aufgrund der auf sie niederprasselnden Kritik nicht den „Sand in den Kopf“ stecken.
Denn so kurz vor der WM müssen jetzt die „Köpfe hochgekrempelt werden – und die Ärmel auch“.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 16. Mai 2018 - 14:33

Antwort auf von Alfred Kastner

denn ich sehe unsere Chancen nicht so sehr.
Also hängt Euch rein, Herr Özil und Herr Gündogan.
Zu was Herr Erdogan noch fähig sein könnte, vermag ich nicht zu sagen, aber der interessiert mich nicht so sehr für die WM bzw. vermittelt, der ist nicht Deutscher.
Die WM ist nun mal das Zusammenkommen von Nationen, wie die olympischen Spiele auch.
Veränderungen sagen wir in Richtung Elite-Mannschaft trifft Elitemannschft mit dem und dem Sponsor können wir gerne besprechen.
Ich mag auch andere Mannschaften als die Deutschen, aber ersteinmal drücke ich denen die Daumen.

Gottfried Meier | Mi., 16. Mai 2018 - 14:59

Nach der WM werden sich die Türken hinstellen und sagen: "Die Türkei ist zu einem Drittel Welltmeister!"
Da möchte man uns ja fast wünschen, dass wir es nicht werden.

Hajo Wessel | Mi., 16. Mai 2018 - 18:36

Naivität hat etwas mit Bildungslücken zu tun. Bei Mesut Özil und Ilkay Gündogan zeigt sich ein Mangel an politischer Bildung. Nachhilfestunden sollte der DFB für beide während des Trainingslagers von Deniz Yücel und Cem Özdemir anordnen.
Ich fürchte, dass die bewusste Verbrüderung mit ihrem Präsidenten Erdogan massive Auswirkungen auf die übrigen Nationalspieler haben wird. Das Vorbereitungsspiel in Leverkusen wird dieses zeigen. Pfiffe und Proteste gegen beide sind garantiert. Wie sehr Özil und Gündogan die Nachhilfestunden zu Erkenntnisgewinnen genutzt haben, werden wir sehen, wenn sie bei der Nationalhymne von Recht und Freiheit singen oder auch nicht.
Vielleicht werden beide vom Trainer der Nationalmannschaft, Joachim Löw, auch gar nicht eingesetzt - aus taktischen Gründen bzw. um sie zu schonen.

Norbert Heyer | Do., 17. Mai 2018 - 09:28

Der DFB legt seit Jahren Wert auf Integration und wirbt dafür zu Recht in der Öffentlichkeit. Wenn nun zwei bedeutende Nationalspieler diese Bemühungen mit Füßen treten, müsste eigentlich eine entsprechende Reaktion seitens des DFB erfolgen. Da aber wieder einmal nur verständnisvoll und beschwichtigend reagiert wird, erweist man der gewünschten Integration einen Bärendienst. Sie kann nur gelingen durch Geben und Nehmen, niemals durch ständiges Nachgeben.