Streubombenabwurf
Streubombenabwurf aus einem Langstreckenbomber der US-Luftwaffe / dpa

Streumunition für die Ukraine - Bomben für den Frieden?

Joe Biden hat angekündigt, Amerika werde der Ukraine Streubomben liefern. Das könnte ein Schritt sein zu weiterer Eskalation. Oder im Gegenteil ein Versuch, den Krieg zu beenden. Denn der US-Präsident hat ein ernsthaftes innenpolitisches Interesse daran, dass der Konflikt sich nicht noch länger hinzieht.

Autoreninfo

George Friedman, 74, ist einer der bekanntesten geopolitischen Analysten der Vereinigten Staaten. Er leitet die von ihm gegründete Denkfabrik   Geopolitical Futures  und ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien „Der Sturm vor der Ruhe: Amerikas Spaltung, die heraufziehende Krise und der folgende Triumph“ im Plassen-Verlag.

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Der amerikanische Präsident Joe Biden hat vorige Woche angekündigt, Washington werde der Ukraine Streubomben überlassen – und mit sichtlicher Bewegung hinzugefügt, dass ihm diese Entscheidung sehr schwer gefallen sei. Im Allgemeinen kündigen Präsidenten keine Waffentransfers an, obwohl sie solche gelegentlich genehmigen. Normalerweise überlässt man derlei Erklärungen weniger bedeutenden Persönlichkeiten im Verteidigungsministerium, die so wenig wie möglich über die Art der Waffen oder über die Gründe für ihre Lieferung preisgeben. Hauptsache, sie versetzen die Öffentlichkeit nicht in Aufregung. Da wir Biden noch nie in dieser Weise erlebt haben, müssen wir uns fragen, was hier vor sich geht.

Meiner Meinung nach ist dies ein Teil des Versuchs, den Waffenstillstand zu erreichen. Es gibt kaum konkrete Hinweise auf amerikanisch-russische Treffen oder Gespräche über die Ukraine. Die Russen dürften den Krieg beenden wollen, aber sie können dies nicht auf eine Weise tun, die wie eine Niederlage aussieht. Das ist bei den meisten Kriegsparteien der Fall. Aber angesichts des versuchten Staatsstreichs der Wagner-Söldnergruppe, der ernsthafte Zweifel an der Loyalität hochrangiger russischer Militärs gegenüber der russischen Führung hat aufkeimen lassen, und angesichts der Ungewissheit, was derzeit überhaupt in Moskau passiert, ist die Beendigung des Krieges eine heikle Angelegenheit.

Keine Leichensäcke auf US-Stützpunkten

Auf amerikanischer Seite berührt der Krieg nicht das Herz der Nation. Im Gegensatz zu anderen Konflikten sind in diesem Fall keine Leichensäcke auf heimischen Luftwaffenstützpunkten gelandet, so dass die Dringlichkeit, den Krieg zu beenden, nicht gegeben ist – wiewohl die finanziellen Aufwendungen einige beunruhigen. Gleichwohl kandidiert der Präsident für die Wiederwahl, und seine Umfragewerte geben im Moment nicht viel Anlass zur Hoffnung. Ein erfolgreiche Beendigung des Krieges ist etwas, was sich jeder Präsident in seiner Position wünschen würde.

Damit ist die Dringlichkeit, den Konflikt zu beenden, ein wenig höher als üblich. Die Russen können nicht einfach nur mit gefallenen Soldaten davonkommen. Sie stehen politisch unter Druck, sowohl den Konflikt zu beenden als auch zu zeigen, dass die Truppenangehörigen nicht vergeblich gestorben sind. Der Krieg wurde geführt, um die Ukraine einzunehmen, die strategische Tiefe Russlands zu erweitern und russische Truppen an der Grenze der Nato zu stationieren. Die Amerikaner haben die Ukraine unterstützt, um all dies zu verhindern und um ihren Willen zu demonstrieren, die territoriale Integrität der Ukraine zu bewahren.

 

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Russland kann natürlich nicht die gesamte Ukraine bekommen, aber Präsident Wladimir Putin muss einen Teil davon einnehmen. Doch selbst wenn Washington und Kiew eine Teilung akzeptieren würden, gibt es keine logische, verteidigungsfähige Demarkationslinie, die die Ostukraine von der Westukraine trennt. Das Gebiet, das die Ukraine am ehesten opfern könnte, ist der Donbas entlang der Ostgrenze zu Russland. Diese Region ist stark von ethnischen Russen besiedelt, und Russland war dort schon vor dem Krieg präsent. Das Problem wäre folglich, dass Moskau mit seinem Krieg nicht wirklich viel gewonnen hätte. Diese Art von Zugeständnis würde Russland nämlich keine starke strategische Präsenz in der Ukraine verschaffen. Auch wenn Putin von einem überwältigenden Sieg für Russland spräche, würde ihm niemand glauben.

Nächste russische Offensive könnte effektiv sein

Putin befindet sich in einer schwierigen Lage und muss die Dynamik der Verhandlungen ändern. Er braucht einen überzeugenden militärischen Sieg, um den Krieg zu seinen Bedingungen zu beenden (und um ihn überhaupt vor der russischen Öffentlichkeit zu rechtfertigen). Vieles deutet darauf hin, dass die Russen einen massiven Angriff vorbereiten, um die ukrainische Gegenoffensive abzublocken und tief ins Land vorzudringen. Obwohl frühere russische Angriffswellen im Allgemeinen weniger erfolgreich waren als erforderlich, könnte diese Offensive durchaus effektiv sein. 

Russland hat dieses Mal einen echten Vorteil. Die Truppen, die es aufstellt, werden nicht aus der Wagner-Gruppe stammen, auch wenn es sich um erfahrene Kämpfer handelt. Höchstwahrscheinlich wird es sich um Angehörige der regulären Armee handeln, die von Kommandeuren geführt werden, die dem russischen Generalstab unterstellt sind. Die Erfahrung wird gemischt sein, aber es war ein langer Krieg, und Russland braucht sowohl frische als auch erfahrene Truppen. Auf ukrainischer Seite haben die ukrainischen Truppen gut gekämpft, aber sie sind müde – und ihre Reserven sind begrenzt.

Aus amerikanischer Sicht sollte der Krieg jetzt durch eine Verhandlungslösung beendet werden. Nur so werden die Russen jene Art von Abschluss akzeptieren, die die USA und die Ukraine brauchen. Washington benötigt eine Einigung aus innenpolitischen Gründen, insbesondere um die Wähler zu überzeugen, von denen viele den Krieg entweder skeptisch sehen oder ihn ganz ablehnen. Wenn die russische Offensive die ukrainische Verteidigung zerschlägt oder auch nur massiv beschädigt, werden diese Wähler noch weniger von der Notwendigkeit der US-Unterstützung für die ukrainischen Kriegsanstrengungen überzeugt sein.

Das Streubomben-Dilemma

Die USA sind sich einfach nicht sicher, ob die Ukrainer erschöpft sind oder nicht. Daher rühren auch die Streubomben und Bidens Befürchtungen. Wenn die Russen unter dem Einsatz von Streubomben angreifen, werden sie massive Verluste erleiden, und die Streitkräfte könnten relativ schnell zerschlagen werden. In jedem Fall hätten die Russen ihre letzte Chance auf Friedensverhandlungen verloren, in denen sie die erforderlichen Zugeständnisse erzwingen können.

So soll die Ankündigung des amerikanischen Präsidenten, Streubomben zu liefern, die Russen offenbar zu Verhandlungen zwingen und ihre Forderungen minimieren. Die Russen mögen die Aussage eines normalen Militäroffiziers über die US-Waffenunterstützung nicht allzu wichtig nehmen, aber eine Drohung des Präsidenten können sie nicht ignorieren. Das Einzige, was für mich ungewiss bleibt, ist die Qualität der amerikanischen Geheimdienstinformationen, die besagen, dass Russland nur wenige oder gar keine Streubomben besitzt, und dass es seinen nuklearen Bluff in die Tat umsetzen könnte. Biden hat nicht vor zu verlieren, was immer das für ihn bedeutet. Für Putin gilt das ebenso.

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Tomas Poth | Mi., 12. Juli 2023 - 15:56

Seit August 2010 gibt es den völkerrechtlich verbindlichen Vertrag über das Verbot des Einsatzes von Streumunition.

Aber Biden interessiert es nicht.
Wie die USA sich regelmäßig gern über das Völkerrecht hinwegsetzen, z.B Irakkrieg als eines der vielen krassen Beispiele.

Wenn die USA nicht verlieren wollen, dann müßt ihr die Ultras um Selenskiy vertreiben/ausschalten, damit er die weiße Flagge hissen kann.

alessandro laporta | Mi., 12. Juli 2023 - 20:02

Antwort auf von Tomas Poth

"Seit August 2010 gibt es den völkerrechtlich verbindlichen Vertrag über das Verbot des Einsatzes von Streumunition."

Diesen haben weder die USA noch die Russen unterschrieben! Ergo, gibt es da für beide Seiten keine vertragliche Bindung. Und warum sollte dies nur Biden interessieren?

Wie wäre es mit Abwechslung mit Putin, Herr Poth?

"Wenn die USA nicht verlieren wollen, dann müßt ihr die Ultras um Selenskiy vertreiben/ausschalten, damit er die weiße Flagge hissen kann."

ihr? Wer ist ihr? Wer soll die angeblichen Ultras um Selenksiy ausschalten?

Tomas Poth | Do., 13. Juli 2023 - 11:40

Antwort auf von alessandro laporta

Na Sie doch nicht, aber vielleicht möchten Sie den Ukrainern im Leopard an der Front helfen und nicht nur vom Sofa aus antreiben?

alessandro laporta | Do., 13. Juli 2023 - 16:20

Antwort auf von Tomas Poth

Ihren eigenen Kommentar, Herr Poth! Ich hatte Ihnen eine einfache Frage gestellt! Wer ist ihr? Wer soll denn Selenski, Ihren Worten nach vertreiben? Ist das so schwer zu beantworten?

Kai Hügle | Do., 13. Juli 2023 - 05:32

Antwort auf von Tomas Poth

Sie haben nur "vergessen" zu erwähnen, dass weder die USA, noch die Ukraine, noch Russland diesem Abkommen beigetreten und mithin auch nicht daran gebunden sind.
Und wenn Sie die Lieferung dieser Munition seitens der Amerikaner kritisieren, wie stehen Sie dann zu der Tatsache, dass Russland sie seit Kriegsverbeginn systematisch einsetzt, auch gegen zivile Ziele?

Tomas Poth | Do., 13. Juli 2023 - 11:47

Antwort auf von Kai Hügle

Wollen Sie mit der Nichtunterzeichnung den Einsatz der Streumunition rechtfertigen? Vom häuslichen Sofa aus risikoarm oder.
Die Ukraine verwendet Streubomben ebenso wie Russland, laut Human Rights Watch.

Nein, ich will nichts rechtfertigen, aber wenn Sie unterstellen, dass die USA durch die Lieferung von Streumunition Völkerrecht missachten, muss man halt darauf hinweisen, dass sie diesem Abkommen nicht beigetreten sind, genauso wenig wie Russland und die Ukraine. Auch für Sie gilt: Sie haben das Recht auf Ihre eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.

Herr Poth: Mal ab von der Frage, dass Sie Amnesty International wahrscheinlich für einen Ableger der „Grüner Khmer“ halten,, googeln Sie Streumunition/Russland/Charkiw. Sie werden auf einen Eintrag stoßen, in dem der Einsatz von Streumunition des Typs 9N210/9N235 dokumentiert wird. Das ist nur eines von vielen Beispielen.

Albert Schultheis | Do., 13. Juli 2023 - 12:47

Antwort auf von Kai Hügle

So auch eine meiner jüngsten Repliken gegen ihre Behauptung, Russland setze Streubomben bereits seit Kriegsbeginn ein - auch auf zivile Ziele. Ich vermute Sie lesen zu viele Kurz-Narrative des englischen Bellingcat, Hügle. Bitte Beweise!

Fritz Elvers | Mi., 12. Juli 2023 - 17:08

ein US-Präsident schreitet die Ehrenformation in Vilnius ab. Wird er stürzen oder durchhalten?

Genau dieser Präsident gibt die geächteten Streubomben frei. Die Menschen in Laos haben noch heute damit zu kämpfen, wenn sie ihre Äcker bestellen wollen. Vielleicht war dieser steinalte Mann auch damals schon als Berater dabei, noch jung und frisch. Manche Menschen sollen ja lernen , sagt man.

Sie sollen der Rückeroberung russisch besetzter Gebiete erleichtern, eine Vorstufe zu taktischen A-Waffen. Die Stoltenbergs dürfen nur abnicken.

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Jochen Rollwagen | Mi., 12. Juli 2023 - 19:51

Rußland hat letztes Jahr u.a. in Kharkiv Streubomben verwendet (hat keinen gejuckt). Die Frage Herrn Friedemanns, ob sie welche haben, kann man somit leicht beantworten: ja.

Dem Vertrag über das Verbot von Streubomben sind weder die USA, noch die Ukraine, noch Rußland beigetreten. Das ist eine Phantom-Diskussion.

Die Frage, warum die Ukraine Streubomben bekommt ist ebenfalls leicht zu beantworten: weil das die effektivste Waffe gegen ein Netz von Grabenanlagen ist,,wie die Ukraine sie derzeit in Zaporishia bekämpft. Und die Ukraine braucht alle Waffen die sie kriegen kann, weil sie um ihre Existenz kämpft. Die permanente Diskussion, die bei jedem neuen Waffentyp von Reflex-Empörten geführt wird ist unnötig. Wenn die NATO der Ukraine die Waffen, die sie jetzt hat zu Beginn des Krieges geliefert hätte wäre das ganze in ein paar Wochen vorbei gewesen. Anstatt dessen permanentes Zögern, Zaudern und Zweifeln.

Die Frage, ob es Verhandlungen mit Rusland geben wird ist ebenfalls klar: Nein.

Henri Lassalle | Mi., 12. Juli 2023 - 20:25

entsprechend zu agieren und womöglich die Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine zu multiplizieren und zu intensivieren. Putin ist ein Fanatiker, der nicht aufgeben wird. "Verhandlungen" können daher nur in seinem Sinn geführt werden, der Krieg wird weitergehen, welche Opfer er auch fordern wird. Russlands Stärke: Die verfügbare Masse von Einsatzkräften und ungestörte Nachschubwege. Wie auch immer das Ganze enden wird: Die Krim wiederzubekommen ist eine Schimäre der Ukrainer, sie werden im Falle einer Friedenskonferenz auf Territorien verzichten müssen, NATO-Mitgliedschaft ausgeschlossen zugunsten einer überwachten Neutralität, vielleicht mit Hilfe der UNO.......
Man sollte das Ganze realistisch sehen: Selbst wenn wie durch ein Wunder Russland plötzlich zur Demokratie mutieren würde, die politischen Maxime und Prioritäten Russlands würden bleiben, auch bezüglich der Ukraine.

Brigitte Simon | Mi., 12. Juli 2023 - 22:09

Ein feiner Teil eines Versuchs, einen Waffenstillstand zu erreichen werter Herr Friedmann. Sehen Sie diesen so oder haben Sie sich nur verschrieben?

Dazu fallen mir Ulrike Meinhofs Worte ein: "Natürlich kann geschossen werden".
Biden sagt: "Ab sofort können Streubomben töten". BP Steinmeier und BK Scholz blicken hoffnungsvoll zum Himmel. Beide eine Schande für Deutschland. Vergangenheit bereits vergessen? Kein Problem für Beide.

Seit 2010 - ich zitiere Sie lieber Herr Poth - gibt es den völkerrechtlichen Vertrag über das Verbot des Einsatzes von Streubomben. Gleichzusetzen den biologischen und chemische Waffen. Unterschrieben wurde dieser Vertrag von Stoltenberg und Steinmeier. Irgend ein Statement von Stoltenberg?

Nicht zu den Unterstützern der Konvention zählen die Vereinigten Staaten, Rußland und in weiser Voraussicht die UKRAINE. Eines schnelles Ende dieses Krieges dürfte nicht nach Geschmack Bidens noch Selenskyj sein.
Popularität und Wirtschaft first. D noch nicht zerstört.

Albert Schultheis | Mi., 12. Juli 2023 - 23:04

Auch er merkt so langsam, dass die Felle für die USA und ihre Vasallen in Kiew davonschwimmen! Man hatte ja schon von der Zerschlagung Russlands in einzelne Regionen geträumt, die man sich unter den Nagel reißen wollte. Auch Friedman schwant, daraus wird nichts mehr. Für Biden und die amerikanischen Linken geht's jetzt um Neuwahlen. Für Selenskyj um den Modus supervivendi - oder Flucht ins Exil. Deshalb ist man bereit, alle Skrupel des Anstandes und der guten Sitten fallen zu lassen: Jetzt also Streubomben! Warum nicht Fassbomben, Napalm, Giftgas oder Anthrax? Die Silos der der Nato sind voll davon - schnell noch ein paar Russen vergasen vor den Wahlen! Olaf, Annalena, Toni und Agnes ziehen voll mit! Wenn die "Freiheit und Demokratie" hören, dann sind die wie unter Dope.
Putin wird mit diesen Halunken wohl nicht verhandeln - zu oft wurde er betrogen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als Kiew einzunehmen und das Land Russland-freundlich, eventuell sogar neutral zu befrieden.

"Putin wird mit diesen Halunken wohl nicht verhandeln - zu oft wurde er betrogen."

Ach, Ihr Putin wurde betrogen? Wann? Und von wem? Gab es einen Vertrag der gebrochen wurde? Der Einzige, der hier betrogen und sich nicht an Abkommen gehalten hat, sitzt im Kreml.

"Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als Kiew einzunehmen und das Land Russland-freundlich, eventuell sogar neutral zu befrieden."

Kiew einnehmen? Das Land befrieden? Mit was Herr, Schultheis? Ist das Ihr Ernst? Einmal ganz davon abgesehen, dass die Russen dazu militärisch nicht in der Lage sind, glauben Sie wirklich, dass die Ukrainer einfach so russlandfreundlich werden und sich von den Russen befrieden lassen?
Das ist vielleicht ein Traum Ihres Idols im Kreml. Dieser wird jedoch in der Realität seit gut 17 Monaten zurechtgestutzt und ihm wird letztlich nichts anderes übrigbleiben, als sich einzugestehen, dass seine 3-Tägige "Spezialoperation" kläglich gescheitert ist. Ansonsten zwingt ihn die Realität dazu.

Jens Böhme | Mi., 12. Juli 2023 - 23:20

Dieser Krieg wird nie zu Ende gehen. Der Osten Europas ist nicht in sich stabil. Die Feindschaften untereinander sitzen sehr, sehr tief. Was Russland seit 2022 veranstaltet ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung auf dieser Welt. Zum ersten Mal wird man berechtigt konstatieren, der Russe wars. Das Geblödel, Russland würde man in der Ukraine verteidigen, glaubt kein Russe, aber man bleibt loyal nationalistisch. Ob Wagner-Söldner, Putin oder sonst ein russisches Unikum - der Hass auf alles Nichtrussische im Umfeld Russlands bleibt - wie auch bei den Nachbarn auf Russland.

Urban Will | Mi., 12. Juli 2023 - 23:38

die Frage stellt: "Taktische A - Waffen für den Frieden?"
Mal wieder ist es so, dass den Amerikanern, sollten sie diese geächteten Waffen liefern,ein "hehres Ziel" unterstellt wird, während man den Einsatz geächteter Waffen seitens Russland selbstverständlich von Seiten des Westens und seiner Anhängsel als "Verbrechen" beschimpft.
Glaubt Herr Friedman wirklich, dass die Androhung dieser Lieferungen die Russen so sehr einschüchtert, dass sie ihre Forderungen "minimieren". Soweit ich weiß, gibt es noch keine konkreten Forderungen und dass die UK komplett eingenommen werden sollte, ist ebenfalls, wenn ich richtig informiert bin, Spekulation.
In einem hat Friedman Recht. Die Ukraine wird einen Teil ihres Territoriums verlieren. Alles andere,all das Geschrei über die komplette Rückeroberung,ist Gerassel, es nervt langsam.
Es gab,einst eine Entscheidung d uk. Regierung/d Volkes(NATO, EU), wohl motiviert v Sam und als Folge dessen gab es diesen Krieg.
Wer entscheidet, muss die Folgen tragen

Bernhard Kaiser | Do., 13. Juli 2023 - 05:06

"Wenn die Russen unter dem Einsatz von Streubomben angreifen, werden sie massive Verluste erleiden, und die Streitkräfte könnten relativ schnell zerschlagen werden. In jedem Fall hätten die Russen ihre letzte Chance auf Friedensverhandlungen verloren, in denen sie die erforderlichen Zugeständnisse erzwingen können." Klingt, als wäre die Ukraine am gewinnen, genau das Gegenteil ist der Fall und im Übrigen haben auch die Russen Streubomben! Die Russen waren immer bereit für Friedensverhandlungen (siehe April letzten Jahres in Ankara), der Westen nicht, im Gegenteil, "bis zum letzten Ukrainer" lautet die Devise! George Friedman ist ein Verfechter des US-Imperialismus und ein ausgesprochener Kriegstreiber "Die Aufrechterhaltung eines starken Keils zwischen Deutschland und Russland ist für die Vereinigten Staaten von überwältigendem Interesse.", keine Ahnung wieso der hier bei CICERO eine Plattform bekommt!

Gerhard Hellriegel | Do., 13. Juli 2023 - 08:16

..., Streumunition ist böse. Warum? Weil immer einige Bombletts nicht explodieren, also Blindgänger sind. Die können dann nämlich nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten verletzen, ja sogar töten. Also wirken die genau wie Minen. Skandal! Zwar haben weder die USA noch Russland oder die Ukraine den Vertrag zum Einsatzverbot unterzeichnet, aber wir entscheiden, was völkerrechtswidrig ist und was nicht. Was soll denn da der arme Wladimir Wladimirowitsch machen, der sich ja so gerne an das Völkerrecht halten möchte, aber was willst Du denn machen, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt? Womit wieder einmal bewiesen ist, dass es sich bei Biden und Selenskyj um Kriegsverbrecher handelt, deren nun offensichtliches Ziel es ist, die Ukrainer auszurotten. Damit die amerikanischen Konzerne den Rest übernehmen können. Entlarvt!

Albert Schultheis | Do., 13. Juli 2023 - 09:17

Die Nato sollte einmal anfangen darüber nachzudenken, dass zu den Kosten eines Krieges auch die Folgekosten - meist nach US-Niederlagen oder Desastern - dazugehören! Deutschland hat für die Folgekosten der US-Kriege im Irak, Syrien, Afghanistan und jetzt in der Ukraine, die alle keine Nato-Kriege waren oder hätten sein dürfen, die Hauptlast getragen - nämlich mit der Aufnahme und Rundumversorgung von Flüchtlingen, Traumatisierten, Versehrten und Asylsuchenden! Wir reden über ca 6 Mio Menschen. Diese Gesamtkosten dürften sich mittlerweile auf ca 80 Mrd € im Jahr belaufen! Hinzu kommen nicht mehr tragbare gesellschaftliche Verwerfungen bis hin zu sozialer Dystopie als Folge in Deutschland. Das sind Flüchtlinge und Folgekosten, die eigentlich nach Amerika gehörten, denn all diese Kriege waren von den USA angezettelte Hegemonialkriege. Wenn wir die Kriegsfolgenkosten mit in die Bilanz der Militärausgaben aufnähmen, dürfte Deutschland innerhalb der Nato-Sponsoren einsam an der Spitze liegen

Detlef Beck | Do., 13. Juli 2023 - 14:29

Mit kam der Kaufpreis wohl für die F 35 (US-Prod.). zu Augen. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass der Preis für Deutschland z.B. gegenüber Polen erheblich höher war, bei gleichem Kaufgegenstand.

Detlef Beck | Do., 13. Juli 2023 - 14:39

"Der Krieg wurde geführt, um die Ukraine einzunehmen, die strategische Tiefe Russlands zu erweitern und russische Truppen an der Grenze der Nato zu stationieren." Hr. Friedmann beliebt zu scherzen. Für die NATO an den eigenen Grenzen braucht die RF nur noch etwas warten. Aber wie wär es den mit dem US-Ziel, verfolgt spätenstes seit der mit der Stationierung von US-Raketen in der Türkei "eröffneten" Kuba-Krise, der SU/RF die atomare Zweitschlagkapazität via UA abzujagen. Diese ist so garnicht vereinbar mit der US-Doktrin der "Unverletztbarkeit" des "Kernlandes". Lt. v. Dohnany und John Kerry war dies auch der Grund für den völkerrechtswidrigen Irakkrieg. Der US-Präs. befürchtete nach dem Terroranschlag von al quaida, einen weiteren dieser Art, jedoch diesmal vom Irak aus "organisiert".

Ernst-Günther Konrad | Do., 13. Juli 2023 - 15:29

Einem Opfer ist es egal, wer und mit welchem vermeintlichen "Recht" solche Bomben einsetzt. Sie sind neben Landminen eine der heimtückischsten Waffen, neben Nuklearbomber und Bio-Bomben, die sich Menschen zur Vernichtung ausgedacht haben. Und nein, KI hin oder her, eine Bombe weiß nicht zu unterscheiden, ob es Freund und Feind trifft. Einmal wurde mehrfach berichtet, die Russen hätten sie früh zu Kriegsbeginn bereits eingesetzt, mal lese ich jetzt seit der Ankündigung Bidens, die Russen erwägen jetzt "ebenfalls" den Einsatz dieser Bomben. Was immer stimmen mag, es wird die ohnehin schon haltlose kriegerische Gewalt weiter steigern und könnte weitere Eskalationsstufen bei Putin abrufen. Die BILD und Ronzheimer melden doch täglich Erfolge der Ukraine, die ja scheinbar unermesslich viele Soldaten hat oder kämpfen da schon Fremde mit? Und die Worte Frieden und Diplomatie werden mit den Bomben abgeworfen? Wie lange soll das noch gehen?
Und die Sofa-Unterstützer gehen nachts in Ruhe schlafen