Gerhard Karner bekommt Kritik von links, aber auch von kirchlichen Organisationen / dpa

Österreichischer Innenminister Gerhard Karner - Wiener Wachhund

In Österreich galt der ÖVP-Politiker Gerhard Karner einst als Mann fürs Gröbste. Nun zieht er im Amt des Innenministers die Asylbremse – dafür ist ihm fast jedes Mittel recht.

Autoreninfo

Rainer Nowak ist Journalist und war zuletzt Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung Die Presse. Foto: Launchy (Nowak)

So erreichen Sie Rainer Nowak:

Am Schluss musste er seinen Widerstand aufgeben. Sein Kabinett hatte sich gegen ihn gestellt. Gerhard Karner, neuer Innenminister Österreichs, willigte nach langer Diskussion ein. Er ließ sich ein Smartphone aushändigen und verzichtete ab sofort auf sein altes Nokia. Nun hatte er nicht nur Zugang zum Netz mit allen seinen Möglichkeiten, sondern auch zu den sozialen Medien. Genau deswegen hatte Karner sein vorsintflutliches Handy so geliebt: kein Facebook, Twitter & Co. Dafür hat er nämlich nichts übrig.

Was Hundertschaften an mehr oder weniger journalistisch oder politisch tätigen Usern vor allem auf der Plattform X, vormals bekannt als Twitter, schreiben und meinen, interessiert Karner nicht. Diese Blase sei vom echten Leben Lichtjahre entfernt. Sie dürfe seine Tätigkeit niemals beeinflussen – auch mit Smartphone nicht.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Susan | Di., 29. August 2023 - 11:32

Immer wieder die "Nazikeule", um weiterhin die unkontrollierte Massenmigrationspolitik in schoenes Licht zuruecken. Die Kirchen verlieren daran ihre letzte Glaubwuerdigkeit. Migration ist ein milliardenschweres Geschaeft. Dies war ein seltsamer Artikel.

Gerhard Lenz | Di., 29. August 2023 - 11:33

ist seit einiger Zeit eine stärkere Anlehnung Österreichs an Polen oder Ungarn zu beobachten - allerdings ohne dass die österreichische Staatsführung die offene EU-Feindlichkeit eines Viktor Orban übernommen hat.
Dahinter steckt bei der regierenden ÖVP das Kalkül, man könne mit einem Rechtsruck der in Umfragen führenden FPÖ Stimmen abjagen. Das Schauspiel in OE ist das gleiche wie in DE: Hier wie da kopiert eine konservative Parteiführung in Teilen Forderungen einer rechtsextremen Partei.
Wobei in Österreich die Situation eine andere ist: Obwohl die FPÖ - genauso wie die AfD - offen ihre Radikalität und Verbundenheit mit Putin zur Schau stellt, wird sie gar von einer Mehrheit der Wähler unterstützt.
Ihre anti-demokratischen Neigungen, bekannt geworden u.a. durch die Strache-Affaire, scheinen niemanden abzuschrecken.

Interessant, dass die österreichischen Grünen in ihrer Rolle als Koalitionspartner der ÖVP nicht die Notbremse ziehen: Umfragen für die Grünen sehen ziemlich düster aus.

Wolfgang Tröbner | Di., 29. August 2023 - 11:34

"Das aber stört Karner nicht im Geringsten. Für ihn zählt nur die Mission. Je mehr er kritisiert wird, desto sicherer scheint er sich ihrer zu sein." Das hört sich alles sehr gut an und lädt zur Nachahmung ein. Warum nicht auch eine Nachahmung durch deutsche Politiker, die gerade jetzt immer stärker die Flutung der deutschen Sozialsysteme mit nicht-asylberechtigten Migranten kritisieren? Migranten, die zwar alle den Weg nach DE finden, aber nicht, um hier zu arbeiten, sondern nur um sich das lebenslange Rundumsorglos-Paket zu sichern? Ich denke da an Sigmar Gabriel, der sich doch unlängst vom Saulus zu Paulus gewandelt hat. Ich denke auch an unsere Nänzi, die angeblich so vehement die verschärfte Abschiebung krimineller Clan-Mitglieder fordert (ohne das freilich in Angriff zu nehmen). Wäre das nicht auch etwas für Hubert Aiwanger, um sich der Angriffe des rot-grün-woken Milieus auf seine Person und die Freien Wähler insgesamt zu erwehren?

Robert Hans Stein | Di., 29. August 2023 - 11:39

Warum? Weil das ein Mann mit Charakter ist, der sich durch das Gekläff linker Pinscher nicht irritieren lässt und nach seinem Verstand zweckmäßig entscheidet und handelt. Unsere wenn nicht strauchelnde so doch angeschlagene Volkswirtschaft hätte solche Entscheider bitter nötig, Frauen und Männer, die Wesentliches von Nachrangigem unterscheiden können und dann anpacken und umsetzen. Wohin die BRD mit den hierzulande bestimmenden Flachfeilen abdriftet, wird ja nun allmählich sichtbar. Sogar ein Herr Florian Harms (t-online, heute, Niedergang auf allen Gebieten) erkennt das, wenngleich seinem ideologiegepanzerten Schädel die Ursachen verborgen bleiben. Soziales und humanes Verhalten, wer wollte das nicht? Aber immer nur in dem Maße, in dem man sich das leisten kann. Auch die Fähigkeit zu Wohltaten will erwirtschaftet sein.

wünschten sich für Deutschland auch schon mal einen Strache. Oder einen Kurz. Oder, schauen wir ausserhalb der Grenzen Österreichs, einen Salvini, einen Bolsonaro. Einen Trump.

Alles Pfeiffen. Zum Teil kriminell. Ein paar populistische Sprüche, mit denen man DIE DA OBEN zu Feinden des Volkes erklärt, und deren Bekämpfung man sich zur Lebensaufgabe macht. Die gegen die schwächsten der Schwachen, Flüchtlinge, den durchgreifenden Hardliner spielen.

Und schon fällt der dafür Anfällige, der Gegner jeglicher halbwegs vernünftigen Reflexion, in hyper-patriotische Verzückung.

So einen bräuchten wir in Deutschland!

So einen hatten wir schon. Macht aber nichts. Wir sind schließlich widerständig. Besonders gegen das Dazulernen.

Kein Wunder, dass derartige Leute sogar auf den Turnlehrer Hoecke hereinfallen.

Ich warte nur darauf, dass die "Deutschland-Retter" von 1933 endlich rehabilitiert werden. Die bekämpften schließlich den Bolschewismus. Der überall links der Mitte grassierte. So wie heute...

gehtdichnixan | Di., 29. August 2023 - 11:53

ein Beispiel an diesem Mann nehmen und das auch hier so durchdrücken? Importieren sollten wir den Mann aber nicht. Das ist vor 100 Jahren schon mal schiefgegangen. Aber seine Haltung und seine Politik scheint das zu sein was uns hier fehlt.

Tonicek | Di., 29. August 2023 - 12:30

. . . kann der Flutwelle von Asylanträgen begegnet werden. und wenn sich die "Linken" und "kirchliche Organisationen" beschweren, sei's drum, dann ist es eben so.
Oder hat man von den "Linken" oder von den "kirchlichen Organisationen" schon irgendwelche besseren Vorschläge betr. der Migrationskrise gehört?

Uli | Di., 29. August 2023 - 12:33

Auch Österreich hat massive Probleme durch Migration. Ich würde mir wünschen, Deutschland hätte ein ebenso tatkräftiges Innenministerium.

Klaus Funke | Di., 29. August 2023 - 12:47

Österreich ist unser kleiner Bruder, ein bisschen verschroben, aber sonst dasselbe Kaliber. Jetzt scheint es zu brennen. Und da muss man löschen. Bei uns indes kokelt man weiter, bis es ein richtiger Brand wird. Auf was wartet unsere Regierung denn noch? Bis zum Bürgerkrieg? Und der kommt, weil die Bürger zur Selbstwehr greifen. Inzwischen sind bei uns Zustände eingetreten, da würde sich Schmidt und selbst Brand im Grabe herumdrehen. Bleibt uns nichts anderes, als auf die Wahlen zu warten, um dann die Grünen und die SPD zum Teufe zu schicken. Ich, und viele meiner Freunde und Verwandten werden es tun. Null Stimmen den Grünen und der SPD. Gerade die SPD - was diese Partei unserem Lande schon für Schande gemacht hat, das geht wirklich auf keine Kuhhaut.

Herbert Schultz-Gora | Di., 29. August 2023 - 14:00

Dank an die Redaktion für so einen Bericht.
Warum...?
Weil er ohne Wertungen der Redaktion die Person und ihre Aktivitäten eingebettet in dasa Thema beschreibt, so daß sich der Leser wirklich seine EIGENE Meinung bilden kann.

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. August 2023 - 18:20

Solange diese Ampel an der Regierung ist. Es bräuchte einen Dr. Maaßen als Innenminister unter einer schwarz/blauen Regierung, da wäre das zu machen, auch wenn das links-grüne Geschrei dann groß wäre. Aber noch will die UNION ja die Brandmauer nicht einreißen, obwohl diese Option nach Umfragen des RTL-Trendbarometer zusammen 47% hätten. Aber das sind alles nur Träumereien. Da müsste jemand in der UNION das Ruder herumreißen, die Merkelianer hinauswerfen oder zum Umdenken bringen. Das Merkel Virus hat sich dort aber festgesetzt und it Merz ist kein Staat zu gewinnen. Österreich ist wenigstens aufgewacht und hat wenigstens einen Politiker, der die Probleme des Volkes kennt und beachtet, endlich konsequent handelt und eben seine Zeit braucht. Und er ist ja in guter Gesellschaft, denn in den Nachbarländern war die Gefahr der ungezügelten Aufnahme von Migranten aus dem Maghreb schon viel länger bekannt und sie haben reagiert. Von Fancy Naeser haben wir da nichts zu erwarten.

Kai Hügle | Mi., 30. August 2023 - 09:42

...aber von einem Magazin für politische Kultur, das relativ großen Aufwand betreibt, um möglicherweise strafbares Regierungshandeln aufzudecken, hätte ich schon erwartet, dass sich der nächste Artikel über Österreich mit der Tatsache beschäftigt, dass der ehemalige Bundeskanzler Kurz nun tatsächlich wegen Falschaussage angeklagt worden ist und sich einem Gerichtsverfahren stellen muss. Scheint dann wohl doch mehr als nur eine "Medienkampagne" gewesen zu sein, denn Anklageschriften werden auch in Österreich von Staatsanwälten verfasst, nicht von Journalisten.

BHZentner | Mi., 30. August 2023 - 09:46

Innenminister Karner macht wohl vieles richtig.
Schade nur, daß seine Person - wie auch seine Zusammenarbeit mit Ungarn gegen ,,Schlepper"-auch in diesem Artikel mal schnell als umstritten bezeichnet wird; ,,umstritten" finde ich vielleicht die Unterbringung in Zelten - allerdings die evtl. ,,hier gibts nicht viel zu holen" Intention nicht. Gut, daß er mit Ungarn zusammenarbeitet, denn die EU(-Staaten!)- vor allem die Bremse Faeser - werden hoffentlich dadurch bald gezwungen (siehe Schweden, Dänemark) ein EU-Außengrenzregime ernsthaft umzusetzen und gegen die Schlepper im Mittelmeer - Italien ist da in der Klemme und leitet auch unter der ,,umstrittenen" Meloni weiter (wohin wohl?) - vorzugehen.
Ich gehe davon aus, daß Karner beginnt, die österr. Asylgesetzgebung anzuwenden - im Interesse der Bürger u. auch der ,,echten" Asylsuchenden.