Das Kernkraftwerk Saporischschja ist seit März 2022 unter russischer Kontrolle / picture alliance/abaca

Kernkraftwerk Saporischschja - Wie gefährlich wäre ein Anschlag auf das ukrainische AKW?

Der ukrainische Präsident hat vor einem Anschlag auf das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. Wie groß ist die Gefahr? Und was würde ein Strahlenaustritt für Deutschland bedeuten?

(C) Patrick Müthing

Autoreninfo

York Herder ist ausgebildeter Journalist und hospitiert derzeit bei Cicero.

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Wolodymyr Selenskyj sagte am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache, der ukrainische Geheimdienst habe herausgefunden, „dass das russische Militär auf den Dächern mehrerer Reaktorblöcke des Atomkraftwerks Saporischschja Gegenstände platziert hat, die Sprengstoff ähneln“. Daraufhin überschlugen sich die Meldungen – vor allem in deutschen Medien. Erinnerungen an Fukushima und Tschernobyl wurden geweckt. Möglicherweise sei es das Ziel der Russen, so Selenskyj, einen Anschlag zu inszenieren und den ukrainischen Streitkräften die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben. Derweil behauptete der Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass es zu einer Sabotage des Kernkraftwerks durch die Ukrainer kommen könnte.

Das AKW Saporischschja ist das größte Kernkraftwerk Europas und verfügt über sechs Reaktoren. Nachdem das russische Militär das Kraftwerk Anfang März 2022 unter seine Kontrolle gebracht hatte, lief es noch einige Zeit weiter, bis es im September 2022 vom Netz genommen und heruntergefahren wurde. Dennoch braucht die Anlage weiterhin Strom, um die Brennstäbe kühlen zu können. Was würde passieren, wenn einige der Reaktorblöcke nun tatsächlich beschädigt werden?

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Wolfgang Böhm | Do., 6. Juli 2023 - 18:42

... hatten wir die letzten Monate genug:
-Russische Rakete in Polen eingeschlagen
-Russland hat seine Krim Brücke selbst in die Luft gespreng'
-Russland hat sich selbst im Kreml mit Drohnen angegriffen

Ich glaube das wurde alles widerlegt.

Vor 2 Tagen erst hat die "unabhängige" IAEA bei einer Prüfung keine Anzeichen für Sprengsätze/geplante Sabotage gefunden.

Albert Schultheis | Fr., 7. Juli 2023 - 00:11

Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die sinister-feuchten Träume eines Selenskyj wahr würden! Warum kommt dieser skrupellose Hazardeur gerade jetzt mit dieser Botschaft? Dass Russen/Putin nicht das geringste Interesse haben kann, Saporischschja zu beschädigen, dürfte auf der Hand liegen - sie möchten schließlich den Donbas annektieren und befrieden. Dass jeder vernünftige Ukrainer das ebenso sehen würde, dürfte ebenso klar sein. - Warum also Selenskyjs Spekulation? Will er Geister rufen, die er nicht mehr los werden würde? Was treibt der Mann, dessen letzte Offensive gerade blutig scheitert? Will er - angesichts seines Scheiterns auf dem Schlachtfeld - noch einmal alle machtlosen Register seines Versagens ziehen? Der Mann muss ja unter enormem Druck stehen! Im Schlaf hört er wahrscheinlich bereits die Klagen der Mütter, Frauen und Kinder: Wo sind unsere Söhne, wo unsere Männer, unsere Väter? Es wird wohl verdammt eng für Selenskyj ... und verdammt gefährlich für die Welt!